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Rax: Gamseckgraben, 13.05.2025

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  • Rax: Gamseckgraben, 13.05.2025

    Vor Jahren wollte ich einmal vom Rehboden aus über den Kahlmäuersteige-Zustieg und das lange Kahlmäuerband zum Einstieg des Wilden Gamsecks aufsteigen, bin jedoch gescheitert. Der Übergang vom Einstieg des Danielsteigs auf das Kahlmäuerband war mir zu heikel. Seitdem geisterte in meinem Kopf die Idee herum, es einmal durch den Gamseckgraben zu versuchen, das sollte doch relativ leicht möglich sein. Jedenfalls gibt es da keine großen Abbrüche.

    Dann dachte ich lange nicht mehr daran, erst voriges Jahr erinnerte ich mich wieder an das Vorhaben. Freilich schob ich es noch einige Zeit vor mich her, die Verlockung war in Hinsicht auf ein doch eher mühsames Unternehmen nicht allzu groß. Gestern war es dann aber soweit.

    Eigentlich wäre ja der Ausgangspunkt Hinternasswald logisch, aber da der Zustieg vom Parkplatz am Ende vom Altenbergertal etwas kürzer ist, startete ich von dort. Voriges Jahr hatte ich den Verbindungsweg Nasskamm – Gamseckgraben inspiziert, den ich schon einige Male begangen hatte; der ist zwar durch umgestürzte Bäume nicht mehr so leicht zu begehen wie früher, stellt aber die kürzeste Verbindung her.

    Vom Nasskamm-Sattel geht es noch ein Stück Richtung Gamseck weiter, bis in der zweiten Kehre der Forststraße auf ca. 1250m der Weg abzweigt. Hinter diesem Holzstoß geht’s schräg hinunter.


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    Zu Beginn ist noch kein Weg zu erkennen, dann wird er aber immer deutlicher. Gelbe Punkte helfen beim Auffinden.

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    Leider ist bald Schluss mit lustig, die Baumkraxlerei beginnt.

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    Rückblick

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    Kaum hat man ein Hindernis überwunden, kommt schon das nächste. Diese Grabenquerung ist eher harmlos.

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    Ziemlich steil fällt der Hang hier ab.

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    Ich gerate etwas zu tief und verliere den Weg. Da ich letztes Jahr den Track am Handy aufgezeichnet habe, sehe ich, dass ich wieder 50hm aufsteigen muss. Dann quert der Weg den Simongraben und wird besser. Ich komme an diesen Drahtseilresten vorbei. Die sind mir schon letztens aufgefallen.

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    Ab da geht es nun den Riegel hinunter und schließlich zum Gamseckgraben hinüber, den ich gegenüber dem Forststraßenende auf ca. 1100m erreiche.

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    Eine Stunde hat mich der nur 1 1/2km lange Abstieg vom Nasskamm gekostet und einiges an Schweiß; insgesamt 1:30 ab Parkplatz. Von Hinternasswald wäre ich in der gleichen Zeit wesentlich gemütlicher hierher gelangt. Der einzige Vorteil ist, dass ich später beim Abstieg schneller am Ausgangspunkt sein werde. Ich verspüre aber keine große Lust, diesen Weg noch einmal zu gehen, er ist einfach zu mühsam. Schade darum…

    Jetzt beginnt das eigentliche Abenteuer. Das erste Stück will ich mir die Stolperei über die Steine noch nicht antun, auch wegen der querliegenden Bäume. Ich quere daher das Bachbett und steige drüben im Wald am Zustiegsweg zu Zerbenriegel etc. an.


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    Immer wieder schaue ich in den Graben hinein.

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    Hier bietet sich noch keine gute Möglichkeit, hinein zu gelangen; außerdem geht es am Steigerl noch recht gemütlich dahin.

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    Ich gelange auf die Schütt; da oben dürfte der Einstieg zum Zerbenriegelsteig sein, wenn ich mich nicht irre.

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    Ich quere wieder nach rechts zum Graben, und siehe da, hier komme ich leicht hinein.

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    Schaut gar nicht so schlecht aus.

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    Von rechts oben bin ich hereingekommen.

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  • #2
    Grobes Blockwerk macht den Aufstieg relativ angenehm.

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    Steile Runsen ziehen von der Seite herunter.

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    Immer wieder spannend, wie es weitergeht. Ich bin noch keineswegs sicher, ob ich durchkommen werde.

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    Der Seitengraben links kommt schon vom langen Kahlmäuerband herunter. Irgendwo da oben habe ich damals umgedreht.

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    Jetzt bin ich schon auf Höhe des Danielsteig-Einstiegs.

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    Langsam ändert sich der Charakter des Grabens: Statt der großen Blöcke wird es felsiger, aber auch schottriger. Und Schnee sehe ich auch schon.

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    Zwischendurch wieder ein Rückblick.

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    Vor dem Schneefeld mache ich Pause und schnalle mir die Grödeln an. Dann steige ich ein paar Schritte auf (natürlich ist es in Wirklichkeit steiler als es auf dem Foto ausschaut). Ich merke sofort: die Grödel nützen mir hier gar nichts. Ich rutsche mit den Vierzackern ab wie nix. Da bräuchte man schon richtige Steigeisen, und selbst damit wäre man nicht sicher unterwegs in dem weichen Schnee.

    Aber rechts ist doch ein schöner Rücken, dort sollte es besser gehen. Ich steige also dort auf und komme problemlos höher.


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    Es ist zwar steil, aber die Grödel geben guten Halt. Man bräuchte sie gar nicht unbedingt, aber sie vermitteln ein beruhigendes Gefühl. Der Grasrücken wird immer schöner, der Gamseckturm kommt näher.

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    Immer wieder schaue ich nach links in die Kahlmäuer. In Bildmitte müsste der obere Teil vom Danielsteig verlaufen.

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    Schon ist der Ausstieg zum Greifen nah.

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    Das ist der höchste Teil der Kahlmäuer mit dem Inthalerband.

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    Bei der hellen Felsplatte unten ist der Einstieg.

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    Im Zoom erkennt man sogar die Einstiegstafel. 15 Jahre ist das schon her…

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    Da bin ich heraufgekommen.

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    • #3
      Gleich habe ich das Steigerl am Wandfuß erreicht, das den Zustieg zu den oberen Kahlmäuersteigen vermittelt.

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      Da ist es schon. Nach links führt es auf‘s Lange Kahlmäuerband.

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      Die letzten Meter hinauf.

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      Dann bin ich oben am Sattel. Die Erleichterung und die Freude sind riesengroß. Ich setze mich ein paar Meter unterhalb des Kamms in den Windschatten und schaue auf zum Wilden Gamseck. Da gehe ich heute aber nicht mehr hinauf, erstens bin ich es ohnehin schon oft gegangen und zweites habe ich für heute genug.

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      Blick in die Tiefe. Man erkennt gut das schräge Lange Kahlmäuerband und das Steigerl hinüber. Über den Grasrücken im unteren Bilddrittel bin ich heraufgekommen.

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      Kahlmäuer, Umschweif und Scheibwaldmauern

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      Die Gamseckwand wird nun etwas plastischer, weil die Sonne schon schräg hineinscheint

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      Gegenüber die Schneealpe

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      Die üblichen Verdächtigen Im Norden; im Vordergrund die Rauhe Wand

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      Nach einer herrlich geruhsamen Stunde Pause muss ich mich wohl oder übel an den Abstieg machen. Ein letztes Mal schaue ich zum Gamseck zurück. Irgendwann geh ich das Wilde vielleicht auch wieder…

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      Jetzt bin ich froh, dass ich mir den Hatscher hinaus nach Hinternasswald erspare und nur zum Nasskamm-Parkplatz muss. Vom Gupfsattel bin ich in einer dreiviertel Stunde unten.


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      Zuletzt geändert von maxrax; In den letzten 4 Wochen.

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      • #4
        Grüß Dich!
        Wie Immer machst Du Deinem Namen "Alle Ehr":
        Bestens beschrieben und mit tollen Fotos dokumentiert, aber leider doch nichts für mich!
        Ist mir zu holzig aber auch tw. zu steil .


        LG
        Erich


        "Gesundheit ist des Menschen höchstes Gut"

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        • #5
          Tolle Ruachel-Tour, ganz mein Geschmack! Den Gamseckgraben hatte ich auch schon im Visier. Der muss recht steil und mühsam zu begehen sein, dafür landschaftlich sehr interessant.
          Der Verbindungsweg zum Nasskamm schaut jetzt wilder aus als vor ein paar Jahren, als ich dich dort begleiten konnte. Abwärts möchte ich den nicht suchen müssen.

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          • #6
            Auf deinen Fotos ist die Steilheit des Geländes gut sichtbar, sieht aber trotzdem nach einer sicheren Aufstiegsmöglichkeit aus.
            (Wobei ich da vermutlich auch in Pension sein muss, um auf die Idee zu kommen)

            Schön, dass du so fleißig unterwegs sein kannst

            LG, Günter
            Meine Touren in Europa

            Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
            (Marie von Ebner-Eschenbach)

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            • #7
              Servus
              Tolle Tour. Eigentlich die logische Linienwahl zum wilden Gamseck. Find ich super, dass du es durchgezogen hast.
              Schade, dass der Verbindungssteig vom Nasskamm rüber in so schlechtem Zustand ist.

              LG. Martin
              Alle meine Beiträge im Tourenforum

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              • #8
                Danke für eure Antworten!

                @Toni: So mühsam ist der Gamseckgraben gar nicht, wenn man ihn nicht von ganz unten begeht. Durch das Grobblockige kann man recht gut aufsteigen, nur einige wenige Stellen sind rutschig. Ich habe befürchtet, dass es ganz oben steilerdig bzw. -schottrig ist, aber dank des Grasrückens war es nicht schlimm.

                @Martin: Der beste Zustieg zum Wilden Gamseck ist natürlich schon der über den Nasskamm und den Gupfsattel

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                • #9
                  Respekt - du schonst deine alten Knochen aber auch nicht

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                  • #10
                    Zitat von chfrey Beitrag anzeigen
                    Respekt - du schonst deine alten Knochen aber auch nicht
                    Wer rastet, der rostet

                    Kommentar


                    • #11
                      Vorgestern hab ich von den Geierklüften hinüber fotografiert. Da sieht man den Gamseckgraben schön in der Draufsicht.

                      gg.jpg

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                      • #12
                        Ich bin immer wieder erstaunt, was du alles an Anstiegen ausgräbst. Schon bewundernswert, dieser Eifer und die gewisse Hartnäckigkeit immer wieder Neues zu entdecken.

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                        • #13
                          Zitat von Hard85 Beitrag anzeigen
                          Ich bin immer wieder erstaunt, was du alles an Anstiegen ausgräbst. Schon bewundernswert, dieser Eifer und die gewisse Hartnäckigkeit immer wieder Neues zu entdecken.
                          Wenn man auf einem Berg schon sehr viel kennt, muss man sich eben immer wieder etwas Neues suchen. Wäre ich ein besserer Kletterer, gäbe es noch viel viel mehr…

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                          • #14
                            Zitat von maxrax Beitrag anzeigen

                            Wenn man auf einem Berg schon sehr viel kennt, muss man sich eben immer wieder etwas Neues suchen. Wäre ich ein besserer Kletterer, gäbe es noch viel viel mehr…
                            Felsen gäbe es ja genug in dieser Gegend.
                            Auch für einen besseren Kletterer stellt sich die Frage, ob sich ein Anstieg auch lohnt, führt er doch meist durch gefährliches und/oder brüchiges Gelände.
                            Die wirklich lohnenden Anstiege sind mittlerweile bekannt und dokumentiert.
                            LG Rudolf
                            _________________________________________
                            Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
                            die wir nicht nutzen. (Seneca)

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                            • #15
                              Zitat von Rudolf_48 Beitrag anzeigen

                              Felsen gäbe es ja genug in dieser Gegend.
                              Auch für einen besseren Kletterer stellt sich die Frage, ob sich ein Anstieg auch lohnt, führt er doch meist durch gefährliches und/oder brüchiges Gelände.
                              Die wirklich lohnenden Anstiege sind mittlerweile bekannt und dokumentiert.
                              Damit hast du natürlich recht. Ein gewöhnlicher Ruachler wie ich geht da weit weniger Risiko ein. Zum Glück gibts auch für mich noch einiges, das sich mit relativ geringem Gefahrenpotential machen lässt. Ob das immer lohnend ist, ist eine andere Frage, die sich nur subjektiv beantworten lässt. Bei manchen Ruachel-Touren hab ich mich schon gefragt, warum ich mir das eigentlich antu; andere wiederum haben mich sehr befriedigt. Der Gamseckgraben gehört auf alle Fälle zu zweiteren.

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