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Auf der Suche nach den alten Benesch-Steigen (Eleonoresteig, Irmasteig, Rote Schütt), Schneeberg, 10. Juli 2021

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  • #16
    Super, dass du die Pionierarbeit in diesem Bereich in Angriff genommen hast.
    Die Steige sind offenbar nur in den "jüngeren" Ausgaben vom Benesch-Führer aufgenommen worden.
    Ich kenn die (eher knapp gehaltenen) Beschreibungen aus dem Reidinger (der fast 1:1 von Benesch kopiert, wie ich jetzt sehe), und hab schon ein bisschen Lokalaugenschein durchgeführt.
    Der Irmasteig (der Abschnitt den du gelb markiert hast) geht vermutlich beim einzigen Wandl am Herminensteig ab (bei R. heißt es "Fotografen-Wandl"), in etwa dort wo Oktobergrat und Herminensteig zusammenkommen. Man steigt rechts durch eine seichte Rinne ab und kommt auf das lange Band, das irgendwo weiter vorne um eine Ecke verschwindet.

    Reidinger hat auch die anderen Steige (Luisensteig und Gebirgsvereinsweg) drinnen - den Luisensteig bewertet er mit II, GV-Weg und Eleonorensteig mit I (beide "wenig lohnend"), und auch den Irmasteig mit I. Es muss aber gesagt werden, dass Reidinger auch den Stadlwandgrat mit II einstuft - nur um eine Relation zu haben.
    Der Vorbesitzer meines Führers hat Luisen- und Irmasteig eingeringelt und als "Genußtour" markiert.

    Würd mich wundern, wenn nicht bald noch ein paar mehr Bildberichte aus diesem Bereich im Forum auftauchen würden.

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    • #17
      Zum Irmasteig findet sich in der Zeitschrift "Der Naturfreund" 1906 folgendes:


      "Der Wanderverband «Edelraute» in Graz hat am Hochschneeberg einen neuen, «Irma- steig» benannten Klettersteig geschaffen. Der neue, unversicherte Steig führt durch die Brunnwand, nächst dem Schneeberghotel. Der Einstieg befindet sich beim Gedenkbuch des Herminensteiges, der Ausstieg beim Steindl-Kutscherakamin. Der Schwierigkeit nach ist der neue Steig ein «Einser»."

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      • #18
        Zitat von Graograman Beitrag anzeigen

        Reidinger hat auch die anderen Steige (Luisensteig und Gebirgsvereinsweg) drinnen - den Luisensteig bewertet er mit II, GV-Weg und Eleonorensteig mit I (beide "wenig lohnend"), und auch den Irmasteig mit I. Es muss aber gesagt werden, dass Reidinger auch den Stadlwandgrat mit II einstuft - nur um eine Relation zu haben.
        Der Vorbesitzer meines Führers hat Luisen- und Irmasteig eingeringelt und als "Genußtour" markiert.

        Würd mich wundern, wenn nicht bald noch ein paar mehr Bildberichte aus diesem Bereich im Forum auftauchen würden.
        Hallo,

        kleiner Kommentar zu den Schwierigkeitsbewertungen:

        Reidinger verwendet bereits die Alpenskala (=~ UIAA-Skala), Benesch seine berühmt gewordene eigene Skala, die aber leider genau gegengleich verläuft, also 6 das leichteste und 1 (oder später dann 0 oder Doppel0 da schwierigste ist.

        Liebe Grüße
        Andreas

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        • #19
          Betr. Bohrhaken und Umlenker: Soweit ich weiß hat ein Puchberger Bergführer vor etlichen Jahren da oben einiges für Kurse hergerichtet. Die Art der Umlenker deutet auf ihn hin.

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          • #20
            Obwohl ich wahrscheinlich kaum in diese Gegend komme, hab ich deinen Bericht mit Interesse gelesen. Solche Steigforschungen taugen mir einfach immer!


            LG

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            • #21
              Zitat von Rudolf_48 Beitrag anzeigen
              ... wiewohl ich dort schon einmal aufgestiegen bin - und das war gar nicht übel und sogar eine ganz nette Kraxelei.
              Klickst du ->hier
              Der Link funktioniert nicht, ich habe aber dein Bericht gefunden. Es hat sich da wohl seitdem einiges geändert - Kraxelstellen habe ich keine vorgefunden, dafür aber viel Schutt (auch an den Rasenpolstern), ca. in der Mitte liegen dann diese große, lose Felsblöcke (auf dem Foto sind sie nicht so gut erkennbar):

              IMG_20210710_163705.jpg

              Auf jedem Fall habe ich die Rote Schütt im Abstieg als sehr unangenehm empfunden...

              Zitat von Graograman Beitrag anzeigen
              Super, dass du die Pionierarbeit in diesem Bereich in Angriff genommen hast.
              Die Steige sind offenbar nur in den "jüngeren" Ausgaben vom Benesch-Führer aufgenommen worden.
              Ich kenn die (eher knapp gehaltenen) Beschreibungen aus dem Reidinger (der fast 1:1 von Benesch kopiert, wie ich jetzt sehe), und hab schon ein bisschen Lokalaugenschein durchgeführt.
              Der Irmasteig (der Abschnitt den du gelb markiert hast) geht vermutlich beim einzigen Wandl am Herminensteig ab (bei R. heißt es "Fotografen-Wandl"), in etwa dort wo Oktobergrat und Herminensteig zusammenkommen. Man steigt rechts durch eine seichte Rinne ab und kommt auf das lange Band, das irgendwo weiter vorne um eine Ecke verschwindet.

              Reidinger hat auch die anderen Steige (Luisensteig und Gebirgsvereinsweg) drinnen - den Luisensteig bewertet er mit II, GV-Weg und Eleonorensteig mit I (beide "wenig lohnend"), und auch den Irmasteig mit I. Es muss aber gesagt werden, dass Reidinger auch den Stadlwandgrat mit II einstuft - nur um eine Relation zu haben.
              Der Vorbesitzer meines Führers hat Luisen- und Irmasteig eingeringelt und als "Genußtour" markiert.

              Würd mich wundern, wenn nicht bald noch ein paar mehr Bildberichte aus diesem Bereich im Forum auftauchen würden.
              Danke für die Schwierigkeitsbewertungen von Reidinger, den Reidinger-Führer besitze ich leider nicht, da er nicht so einfach zu erwerben ist. Es ist mir aber bekannt, dass Reidinger auch mehrere interessante Steige beschreibt, die bei Benesch gar nicht beschrieben sind - z. B. den Riesgrat habe ich mir schon mehrmals von oben und aus dem Bürkle-Steig angeschaut.

              Ich würde mich sehr über andere Berichte aus dem Bereich freuen, Luisensteig (wahrscheinlich mit Umgehungen) und Gebirgsvereinsweg würden mich auch mal interessieren.
              Zuletzt geändert von tn1773; 25.07.2021, 18:30.

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              • #22
                Zitat von tn1773 Beitrag anzeigen
                Der Link funktioniert nicht, ich habe aber dein Bericht gefunden. Es hat sich da wohl seitdem einiges geändert - Kraxelstellen habe ich keine vorgefunden, dafür aber viel Schutt (auch an den Rasenpolstern), ca. in der Mitte liegen dann diese große, lose Felsblöcke (auf dem Foto sind sie nicht so gut erkennbar):
                Da hat sich kaum etwas verändert. Man sieht es recht gut auf deinem Bild: Die orographisch linke Begrenzung ist eine schrofige Flanke. In dieser bin ich hinauf. Das ist eine ganz nette Kraxelei. Keinesfalls darf man direkt in der Schuttrinne gehen, denn da bewegt sich alles.
                LG Rudolf
                _________________________________________
                Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
                die wir nicht nutzen. (Seneca)

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                • #23
                  Gestern hab ich mir im Zuge einer kleinen Schneeberg-Plateaurunde die untere Querung angeschaut.
                  Zuerst bin ich über die Franz Joseph-Promenade zum Ausstieg des Herminensteigs gegangen. Hier sieht man den Beginn der oberen Querung.

                  001.jpg


                  Dann bin ich am Herminensteig ein Stück abgestiegen, bis links unten die rötliche Schütt und die Eisenstange (rot eingekreist) zu sehen war.

                  002.jpg


                  Ich hatte erwartet, ganz hinunter zu müssen, aber es gab hier schon eine Möglichkeit, in den Hang zu queren (zu den Latschenbuschen; dieselben wie am letzten Bild ganz links oben).

                  003.jpg


                  Rückblick

                  004.jpg


                  Nun war ich am Rücken oberhalb der Eisenstange.

                  005.jpg


                  Die nächste Ecke war leicht zu umgehen.

                  006.jpg


                  Rückblick: Ich kam ungefähr aus der Bildmitte herüber, der Threadersteller vermutlich von ganz links („ausgesetztes Eck“).

                  007.jpg


                  Oberhalb ragen mächtige Felsen auf. Möglicherweise ist links die Rinne, die tn1773 später aufgestiegen ist. Ich blieb aber der Querung treu.

                  008.jpg


                  So geht es weiter. Immer wieder sind steile schottrige Rinnen zu queren.

                  009.jpg


                  Oben erkannte ich das Ausstiegsgelände des Irmasteigs.

                  011.jpg


                  Düsteres Gemäuer überragt die Querung

                  012.jpg


                  Im Rückblick sieht man gut, dass man an manchen Stellen tunlichst nicht ausrutschen sollte.

                  013.jpg


                  Und wieder eine Rinne weiter. Man überblickt fast den gesamten Weg.

                  014.jpg


                  Zuletzt geht es in leichtem Gelände zum Ausstiegsbereich des Schneidergrabens.

                  015.jpg


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                  • #24
                    Ich bin dann noch über den Bockgrubenriegel aufs Klosterwappen und zur Fischerhütte gegangen.

                    Blick zur Rax…

                    016.jpg


                    …und zum Gipfelkamm

                    017.jpg



                    Fazit:

                    Interessante Querung, die schottrigen Rinnen erfordern jedoch Vorsicht. Es gibt meistens mehrere Möglichkeiten, oft ist es ein paar Meter höher oder tiefer leichter.
                    Im großen und ganzen ist die Wegführung jedoch klar vorgegeben (immer wieder Steig- bzw. Tierspuren).



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                    • #25
                      Zitat von Sepp Tirltop Beitrag anzeigen
                      Betr. Bohrhaken und Umlenker: Soweit ich weiß hat ein Puchberger Bergführer vor etlichen Jahren da oben einiges für Kurse hergerichtet. Die Art der Umlenker deutet auf ihn hin.
                      Aja, das könnte wirklich sein. Bin da vor längerem auch mal bei einer Übung gewesen, sind vom Damböckhaus von oben kommend Richtung Schneidergraben und dort waren wirklich solche Bügel in den runden Felsen gewesen. Vielleicht war das tatsächlich diese Stelle vom Bericht. Und man konnte nach dem Abseilen, von unten wieder rechts herum hinauf.
                      Schneeberg Bergrettung (58).jpg Schneeberg Bergrettung (102).jpg Schneeberg Bergrettung (84).jpg

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                      • #26
                        Zitat von maxrax Beitrag anzeigen
                        Interessante Querung, die schottrigen Rinnen erfordern jedoch Vorsicht. Es gibt meistens mehrere Möglichkeiten, oft ist es ein paar Meter höher oder tiefer leichter.
                        Im großen und ganzen ist die Wegführung jedoch klar vorgegeben (immer wieder Steig- bzw. Tierspuren).
                        Schaut tatsächlich recht interessant aus. Schöne Runde!

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                        • #27
                          Wenn es keine lohnenden Gipfel mehr zu besteigen gibt, dann eröffnen wir eben horizontale Routen.
                          Man muss nur situationselastisch reagieren.
                          LG Rudolf
                          _________________________________________
                          Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
                          die wir nicht nutzen. (Seneca)

                          Kommentar


                          • #28
                            Zitat von Rudolf_48 Beitrag anzeigen
                            Wenn es keine lohnenden Gipfel mehr zu besteigen gibt, dann eröffnen wir eben horizontale Routen.
                            Man muss nur situationselastisch reagieren.
                            Genauso ist es! Gipfel werden sowieso überbewertet.

                            (Dass ich momentan keine längeren Auf- bzw. Abstiege machen kann hängt aber auch damit zusammen, dass ich wieder einmal Knieprobleme habe.)

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                            • #29
                              Zitat von maxrax Beitrag anzeigen
                              Rückblick: Ich kam ungefähr aus der Bildmitte herüber, der Threadersteller vermutlich von ganz links („ausgesetztes Eck“).
                              Ich bin, glaube ich, wirkich eher von links gekommen, vom ersten Absatz am Grat über das Band.


                              Zitat von maxrax Beitrag anzeigen
                              Oberhalb ragen mächtige Felsen auf. Möglicherweise ist links die Rinne, die tn1773 später aufgestiegen ist. Ich blieb aber der Querung treu.
                              Das ist der Bereich, wo ich aufgestiegen bin, ich bin aber eher noch weiter links gegangen (das ist auf dem Bild nicht mehr zu sehen).


                              Ich glaube auch, dass die Querung an sich ziemlich schön ist und eine interessante alternative zum oberen Teil des Oberen Herminensteiges darstellt.

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                              • #30
                                Zitat von bluehouse3843 Beitrag anzeigen

                                Aja, das könnte wirklich sein. Bin da vor längerem auch mal bei einer Übung gewesen, sind vom Damböckhaus von oben kommend Richtung Schneidergraben und dort waren wirklich solche Bügel in den runden Felsen gewesen. Vielleicht war das tatsächlich diese Stelle vom Bericht. Und man konnte nach dem Abseilen, von unten wieder rechts herum hinauf.
                                Ja, das ist genau die Stelle! Mein Ausstiegskamin ist auf dem ersten Bild rechts, neben dem markanten Kamin (mein Kamin ist aber leider auf dem Bild nicht zu sehen).

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