Rax: Übeltal-Umrundung (Schüttersteig, Engleitnersteig), 30.04.2025

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Voriges Jahr habe ich den Beginn der fallenden Querung ins Übeltal vom Schüttersteig aus gesucht, war aber zu hoch angestiegen. Danach habe ich Stefans Fotos, verschiedene Karten und Orthofotos studiert und bin zu dem Schluss gekommen, dass es eigentlich nur eine einzige logische Möglichkeit für die Wegführung gibt (wenn man von „Weg“ sprechen will), nämlich die blaue Linie. Warum ist Stefan dann aber erst wesentlich höher, auf 1200m, bei dem Baum mit der auffälligen Markierung auf den Schüttersteig gestoßen? Ich kann es mir nur so erklären, dass er nach der Kante weiter rechtshaltend angestiegen ist (blaue strichlierte Linie). Grün = Normalweg Übeltal.

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Ich wollte jedenfalls von der Kehre des Schüttersteigs auf ca. 1090m bis zur Kante hinüberqueren und dann unterhalb der Wände absteigen. Falls ich dann vom Platz unter dem großen Abbruch des Kleinen Übeltals, von wo es über die Rampe ins Große Übeltal weitergeht, nicht weiter käme (ich vermute, auch dort hat es den Schuttkegel weggeschwemmt), müsste ich halt die 100hm wieder zurück zum Schüttersteig. Soweit die Theorie.

Ich stapfe also wieder einmal den Schüttersteig hinauf bis zu besagter Kehre auf 1090m.

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Dort verlasse ich ihn und quere ein kleines Schuttfeld. Das ist nach unten hin sehr steil und ich habe hier schon kein gutes Gefühl. Drüben schauts nicht besser aus.

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Steilwald, mit Felsen und kleinen Abbrüchen durchsetzt. Ich suche ein bisschen herum, ob es nicht irgendwo eine halbwegs sichere Möglichkeit gibt, hinüberzukommen. Dann gebe ich auf und kehre um. Auf solche Spompanadeln hab ich keine Lust. Noch dazu wo es ja gar nicht sicher ist, dass ich dann überhaupt ins Große Übeltal komme.

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Egal, ich hab sowieso noch den Engleitnersteig vor. Das ist Abenteuer genug. 100m höher erreiche ich die Stelle, von wo aus man den schönen Blick ins Übeltal hat.

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Das ist er:

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Nach genau zwei Stunden bin ich am Schütterboden. Hier mache ich einmal ausgiebig Rast.

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Der folgende Hatscher über die Untere Scheibwaldalm bis zum Klang ist nicht so schlimm, weil man die Schotterstraße mehrmals verlassen kann und der Weg durch schönen Wald führt. Das letzte (längere) Stück ist ein sicher uralter Karrenweg, hier berührt er gerade den Ursprung des Wassergrabens (Blick Richtung Norden).

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Am Klang (1530m), höchster Punkt der Scheibwald-Forststraße und auch meiner heutigen Runde.

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Weiter gehe ich jetzt nicht auf der Straße durch den Schnapsgraben bis zur Zikafahnlalm hinunter und jenseits des Eisenbahngrabens wieder zurück, sondern zweige auf einen Fahrweg Richtung Westen ab, nördlich an den Raunerkögeln vorbei. Bald senkt er sich sanft ab und ich erreiche eine Lichtung mit sich fortsetzender Schneise.

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Den Grund dafür erkenne ich im Zurückschauen:

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Ich biege links ab, der Weg führt noch ein Stück weiter.

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Hier gefällt es mir.

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Jetzt muss ich da hinunter in den Eisenbahngraben. Vorerst schaut das noch ganz manierlich aus.

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Dann wird es ruppiger.

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Seitenblick: Da drüben liegen die Stämme kreuz und quer. Wo ich gehe komme ich aber ganz gut durch.

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Da hat wohl ein Kampf stattgefunden.

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Schon sehe ich in den Eisenbahngraben. Unten, zur Grabensohle hin, wird der Hang steiler. Ich hoffe, ich komme da gut hinunter.

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Geschafft. Das ist er also, der Eisenbahngraben. Er heißt so, weil es da zu Huebmers Zeiten eine Holzförderbahn gab.

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Jetzt muss ich am Gegenhang wieder hinauf. Zum Glück nur 50hm.

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Rückblick auf meinen Abstiegshang

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Punkt 1433m, Ausstieg sowohl vom Übeltal als auch vom Engleitnersteig.

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Das Große Übeltal

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Nach kurzer Pause mache ich mich an den Abstieg. Fünfmal bin ich den Engleitnersteig bisher gegangen, immer im Aufstieg. Jetzt bin ich gespannt, wie er in der Gegenrichtung ist. Da links führt die Spur hinunter.

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Zuerst geht es nordwärts am Kamm bzw. etwas unterhalb davon bis zu dieser Aussichtskanzel (ca. 1320m).

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Auch auf Hinternasswald sieht man hinunter. In diese Richtung geht es jetzt auch weiter.

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Die längere fallende Linksquerung wartet mit einer etwas pikanten Stelle auf, hier schon im Rückblick: Man muss auf schmalem Band oberhalb eines Abbruchs an den kleinen Fichten vorbei. Die Äste stören einerseits, andererseits kann man sich gut daran anhalten. Die Stelle kenne ich von mindestens einer Begehung, interessanterweise bin ich damals im Winter aber nicht vorbeigekommen. Da muss es mehrere Varianten geben.

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Ich überquere eine zweite Aussichtskanzel (ca. 1280m). Dann wieder Steilwald mit Abbrüchen…
Mir fällt Udo Jürgens ein: „Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an“ …oder es ist schnell zu Ende, denke ich mir, wenn ich da jetzt irgendwo ausrutsche…

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Schließlich geht es wieder mehr nach rechts. Ich passiere ein Schartl mit Steinmann. Dahinter Steilwald mit hohem Totholzanteil.

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Ab ca. 1200m führt der „Weg“ eine Zeit lang ziemlich gerade einen teils steinigen Rücken hinunter, nicht sehr angenehm.

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Auf ca. 1070m wendet er sich scharf links und überquert einen Graben, der unten abbricht. Jenseits geht’s zu den Felsen hinunter.

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Dahinter wartet schon die erdig-schrofige Rampe. Sie ist im Abstieg überraschend leicht. Hier bin ich schon unterhalb.

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Im unteren Teil kenne ich mich schon gut aus, da ist die Orientierung einfacher als oben und es gibt eigentlich nur einen logischen Weg.

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Fast schon gemütlich

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Nach 1 ½ Stunden hab ich’s geschafft. Ich bin heilfroh, als ich das Steilgelände hinter mir lasse.
Bald stoße ich auf den querenden Jagdsteig. Ich gehe ihn nicht nach Süden, sondern nach Norden Richtung Übeltal. Jetzt habe ich auch wieder Muße für Botanisches…

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Leider verliert sich der Steig dann und ich muss das letzte Stück durch hohes Gras, garniert mit Astln und sonstigen Fußangeln. Wenigstens der Blick zur Vogelkirchen ist schön.

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Zurück zu den Engleitnermauern schaue ich auch noch einmal.

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Schließlich treffe ich auf den Zaun, der den Bereich der Übeltalquelle großräumig umgibt.

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Bild mit Symbolwert: Übeltal hinter Gittern

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So gefällt es mir besser

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Durch das Gittertor fotografiert

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Das letzte Hindernis, der Nassbach, lässt sich trockenen Fußes leicht überwinden, wenn die Leibesfülle es zulässt. Ich komme zwischen Geländer und Gitter gerade noch durch

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Die alte Absperrung ist jetzt eigentlich obsolet. Hübscher – aber auch weniger wirkungsvoll – war sie allemal.

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Fazit:

Das Übeltal gebe ich jetzt wirklich bald auf. Vielleicht versuche ich es noch einmal von unten, da müsste ich halt über den Zaun klettern…

Den Engleitnersteig gehe ich ziemlich sicher nicht mehr hinunter, und wenn doch, dann nur mit Grödeln. Hinauf macht er eindeutig mehr Spaß.

[musitoni]

Bravo, wieder eine recht spannende, abenteuerliche Tour!
Nach deiner Schilderung werde ich mein Vorhaben wohl aufgeben den Engleitner abzusteigen. Vielleicht wieder einmal aufwärts.
Schade, dass eine brauchbare Querung ins Übeltal nicht zu finden war. Mir ist Leid darum.

[maxrax]

Bravo, wieder eine recht spannende, abenteuerliche Tour!
Nach deiner Schilderung werde ich mein Vorhaben wohl aufgeben den Engleitner abzusteigen. Vielleicht wieder einmal aufwärts.
Schade, dass eine brauchbare Querung ins Übeltal nicht zu finden war. Mir ist Leid darum.

Wie gesagt: Grödeln wären sicher nicht schlecht für den Abstieg.
Und bezüglich Übeltal: vielleicht bin ich einfach schon zu feig dafür. Aber einmal will ich mir das von unten schon noch anschauen.