Ankündigung

Einklappen
Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

Rax: Engleitnersteig und Peter Jokl Steig, 18.12.2023

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Rax: Engleitnersteig und Peter Jokl Steig, 18.12.2023

    Den Engleitnersteig bin ich zuletzt 2019 gegangen. Warum nicht auch einmal im Winter versuchen, dachte ich mir; Schnee sollte derzeit zumindest bis in mittlere Höhen nicht allzuviel liegen.


    In Gloggnitz hat es schon plus 7 Grad, während es in Hinternasswald um 9 Uhr mit minus 2 Grad noch frostig ist.

    001.jpg


    Seit es den Holzsteg über den Nassbach nicht mehr gibt, geht man am besten gleich in Hinternasswald über die Brücke und am jenseitigen Ufer das Stück zurück zum Beginn des Jagdsteigs. Hier erblicke ich schon das Gelände des Aufstiegs; nach sehr viel Schnee sieht es wirklich nicht aus.

    002.jpg


    Der Anfang des Jagdsteigs ist mit einem rosa Pfeil an einem Baum gekennzeichnet, dann folgt noch ein Punkt; weiter ist der deutliche Weg nicht zu verfehlen. Bald bin ich am horizontalen Jagdsteig. Nach der Grabenquerung zeigt ein Steinmann die Abzweigung zum Engleitnersteig an. Den felsigen Riegel kann man von beiden Seiten ersteigen; am bequemsten geht es, wenn man noch ein Stück weitergeht und dann von links ansteigt.

    003.jpg


    In der Waldschneise, die zu den Felsen hinauf leitet, stehen einige Steinmandln.

    004.jpg


    Schon zeigen sich die ersten Felsen.

    005.jpg


    Wieder ein Steinmann am Einstieg.

    006.jpg


    Erste harmlose Schneeflecken (obwohl es natürlich wie immer in Wirklichkeit steiler ist als es am Foto aussieht).

    007.jpg


    So geht es weiter.

    008.jpg


    Die sperrende Felswand, unter der man nach rechts ansteigen muss.

    009.jpg


    Erster Ausblick

    010.jpg


    Da es nun doch schon recht rutschig ist und unterhalb Abbrüche lauern, lege ich hier die Steigeisen an. Nun sollte bald das erdig-felsige Band nach links kommen.

    011.jpg


    Da ist es schon. Fast wäre ich daran vorbeigelaufen. Erst im Zurückschauen sehe ich es.

    012.jpg


    Bis hierher war der Weg klar. Jetzt folgt unübersichtlicheres Gelände. Ich steige steil an und quere dann nach links zum nächsten Riegel. Dort treffe ich auch wieder auf ein Steinmandl.

    013.jpg


    Weiter oben liegt viel Totholz herum.

    014.jpg


    Ich weiche nach links aus, quere eine breite schneegefüllte Rinne bis zum nächsten Kamm. Das ist allerdings zu früh; es wird immer steiler und oben warten Felswände. Also muss ich wieder nach rechts hinüber.

    015.jpg
    Zuletzt geändert von maxrax; 19.12.2023, 15:11.

  • #2
    Ich erreiche den Riegel von vorhin oberhalb der Windwurf-Zone. Ein Steinmann sagt mir, dass ich richtig bin. Ich hätte also gleich direkter ansteigen müssen.

    016.jpg


    Wieder geht es steil bergauf, bis ich an die Felsen anstoße, die die Fortsetzung des zweiten Kamms nach oben bilden. Die Wand kenne ich von früher.

    017.jpg


    Nach schrägem Anstieg nach rechts komme ich wieder zu einem Aussichtspunkt.

    018.jpg


    Rückblick

    019.jpg


    Wegtrasse ist natürlich keine zu erkennen, ich kann mich nur auf mein Gefühl verlassen. Da müsste es jetzt wieder schräg links aufwärts gehen, um den Trennungskamm gegen das Übeltal oberhalb der Felsen zu erreichen.

    020.jpg


    Da bin ich herübergekommen. Ich bin schon fast am Kamm.

    021.jpg


    Auf einer kleinen Kuppe glaube ich mich schon am Ausstieg, aber es sind noch ein paar Meter. Den Felsmugel muss ich noch rechts umgehen.

    022.jpg


    Dann bin ich am breiten Sattel, wo von der anderen Seite der Originalausstieg vom Übeltal heraufkommt.

    023.jpg


    Noch einmal steil hinauf; schon blinzelt die Sonne durch.

    024.jpg


    Geschafft. Dreieinhalb Stunden hab ich gebraucht, die Wegsuche und das Schneestapfen hat doch einige Zeit in Anspruch genommen. Der Schneeberg schaut über das Übeltal drüber.

    025.jpg


    Hier oben hat’s doch einiges an Neuschnee, es dürfte kalt genug gewesen sein. Heute ist es aber extrem mild, fast frühlingshaft.

    026.jpg


    Ich ziehe meine Spur Richtung Peternstelle. Jetzt wünsche ich mir Schneeschuhe…

    027.jpg


    Vor mir nur Tierspuren. Der dreiviertel Kilometer zieht sich ganz schön, das Gehen ist schwer. Oft stollt der Schnee an.

    028.jpg
    Zuletzt geändert von maxrax; 19.12.2023, 15:13.

    Kommentar


    • #3
      Schließlich erreiche ich den Peter Jokl-Steig. Eine Fußspur sagt mir, dass da schon jemand heraufgekommen ist. Wo ist das Taferl hingekommen? Letztens war es noch da, am dicken Baum rechts.

      029.jpg


      Steil geht’s hinunter. Der Schnee ist nass und schwer und ziemlich rutschig.

      030.jpg


      Das Schartl liegt schon in der Sonne.

      031.jpg


      Hier bin ich über das Drahtseil recht froh.

      032.jpg


      Der Ausblick über den Talkessel von Hinternasswald ist wunderschön.

      033.jpg


      Die Rinne jenseits des Schartls.

      034.jpg


      Der Abstieg ist mühsamer als gedacht. Die Querungen erfordern volle Konzentration.

      035.jpg


      Auch hier ist Vorsicht geboten.

      036.jpg


      Der Steilabstieg durch diesen Schrofenhang ist noch einmal herausfordernd, zum Glück ist er versichert. Dann ist das Gröbste geschafft und der Schnee wird langsam weniger. Um 14:30h bin ich wieder in HiNaWa; hier ist es zwar ein paar Grad wärmer als in der Früh, aber doch deutlich kälter als oben in 1400m Höhe.

      037.jpg


      Fazit:

      Ich bin den Engleitnersteig jetzt viermal gegangen, davon zweimal allein. Die Ideallinie in der oberen Hälfte hab ich aber noch immer nicht gefunden.
      Ich glaube, ich muss ihn noch viermal gehen, bis ich mich dort halbwegs auskenne

      Kommentar


      • #4
        Nicht schlecht! Alle Achtung, dort im Winter herumzukraxeln. daumen hoch.jpg


        L.G. Manfred

        Kommentar


        • #5
          Super Hermann! Im Winter ist das ganz schön fordernd.

          Lg, Michl
          Zu seiner Milbe sagt der Milber:
          "Geh bitte, schenk mir einen Zahn aus Silber.
          Damit ich, wenn im Haargewurl
          ich beißen möchte, hab kan Gsturl!"

          Kommentar


          • #6
            Der Engleitner dürfte jetzt doppelt fordernd sein:
            1. Finden
            2. Stapfen

            Meine Bewunderung ist dir sicher

            lg
            Norbert
            Meine Touren in Europa
            ... in Italien
            Meine Touren in Südamerika
            Blumen und anderes

            Kommentar


            • #7
              Na gratuliere zur Wintertour, schöne Bilder

              LG
              der 31.12.

              Kommentar


              • #8
                Respekt

                Nachdem ich den Steig noch nicht einmal im Sommer kenne, brauche ich an eine Winterbegehung gar nicht denken.

                Und den Jokl bei den Verhältnissen runter ist auch kein Lercherlsch...s

                LG, Günter
                Meine Touren in Europa

                Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
                (Marie von Ebner-Eschenbach)

                Kommentar


                • #9
                  Super, hast den schönen Tag auf der Rax gut genutzt!
                  Dass es anstrengend war, glaub ich dir gerne!
                  carpe diem!
                  www.instagram.com/bildervondraussen/

                  Kommentar


                  • #10
                    Toller Bericht. Danke für die Erinnerung an den Engleitnersteig, den ich gerne auch mal versuchen tät.
                    Im Winter doppelt fordernd.
                    Erstaunt hat mich, dass es in Hinternasswald so wenig Schnee hat.
                    In der Freiner Gegend hat es laut Freinerhof super Schneebedingungen bis ganz runter
                    LG Martin
                    Alle meine Beiträge im Tourenforum

                    Kommentar


                    • #11
                      Bravo, schon wieder im Raxgebiet unterwegs.
                      Bei solchen Verhältnissen sind selbst die markierten Steige ziemlich Tricky. Hoffentlich war der Blick ins Gr. Übeltal ermutigend!?
                      LG.Sigi
                      Zuletzt geändert von BERGMAXI; 20.12.2023, 10:43.

                      Kommentar


                      • #12
                        Klingt sehr spannend und anstrengend auch.

                        Kommentar


                        • #13
                          Gratulation zu dieser (auch) bei (moderater) Schneelage anspruchsvollen Tour!

                          Da ist schon sehr hilfreich, dass du die Rax so gut kennst und weißt, was du dir zumuten kannst.

                          Interessant, da für mich ungewohnt, der Blick vom Anstieg zum Großen Sonnleitstein! Obwohl seine Felsen in dieser Perspektive fast nicht zu sehen sind, dominiert das markante Horn dennoch seine gesamte Umgebung.
                          Lg, Wolfgang


                          Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
                          der sowohl für den Einzelnen
                          wie für die Welt zukunftsweisend ist.
                          (David Steindl-Rast)

                          Kommentar


                          • #14
                            Vielen Dank für eure netten Antworten!


                            Zitat von BERGMAXI Beitrag anzeigen
                            Hoffentlich war der Blick ins Gr. Übeltal ermutigend!?
                            Der Blick ins Übeltal macht mich eher traurig, weil ich dort wahrscheinlich nie wieder hinaufkommen werde, seit sich auf Grund eines Unwetters so viel verändert hat.
                            Vielleicht einmal im Abstieg mittels Abseilens über die kritischen Stellen. Nur ist das halt auch eine Sache mit ungewissem Ausgang…

                            Kommentar


                            • #15
                              Eine schöne Tour, gratuliere!
                              Auf den Engleitner freue ich mich, bei mir ist´s auch schon länger her. Allerdings ist mir die Orientierung bei Schnee zu heikel, und den Jokl hinunter …
                              Glaubst du, dass man die Schrofenwand (die man rechtshaltend umgeht) raufsteigen könnte?

                              Kommentar

                              Lädt...