Ankündigung

Einklappen
2 von 4 < >

Hilfe zum Erstellen von Tourenberichten

Immer wieder haben einige User Probleme beim Erstellen eines Tourenberichtes, insbesondere beim Hochladen und Einfügen von Bildern.
Ihnen soll die folgende kleine Anleitung ein wenig Hilfe geben, wie ein Tourenbericht ganz kurz und schmerzlos erstellt werden kann

In sechs einfachen Schritten kann ein neuer Bericht leicht erstellt werden:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
2. Bilder verkleinern
3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
4. Bilder hochladen
5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes und Veröffentlichen



Im Folgenden werden die einzelnen Schritte ausführlich erklärt:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
Möglichst aussagekräftige Fotos wählen, die auch die Route und wesentliche Details darstellen.
Gegen einzelne "schöne" Landschafts- und Blumenbilder ist natürlich nichts einzuwenden ...


2. Bilder verkleinern
Bewährt hat sich ein Format mit der längeren Bildkante 900 Pixel.
Damit läßt sich bei Speicherung als JPEG eine recht ordentliche Bildqualität erzielen, bei Photoshop etwa abhängig vom Sujet 80/100.


3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
z.B. "Wanderungen und Bergtouren" - "Steiermark"
+Neues Thema wählen

Titel etwa nach dem Schema
Gipfel (Höhenangabe), Anstiegsroute, Gebirgsgruppe (ostalpin nach AVE)

Möglichst bis zu 5 aussagekräftige Stichworte vergeben.

Zum Bilderhochladen weiter mit der "Büroklammer".


4. Bilder hochladen
Möglichst bitte NUR so:
a) "Büroklammer"
b) "Anhänge hochladen"


4.1 Bilder auswählen
Abhängig vom eigenen Rechner/Betriebssystem.
Maximal 15 Bilder pro Posting sind derzeit zulässig, eine größere Bilderanzahl erfordert Folgepostings (Antworten).
(Bewährt hat sich auch, 1-2 Bilder weniger hochzuladen, um für spätere Ergänzungen eine kleine Reserve zu haben.)

4.2 Liste der hochgeladenen Anhänge
Die Auflistung ist leider nicht chronologisch nach Bildbezeichnung geordnet.

Im Textfeld die gewünschte Einfügeposition mit dem Cursor markieren,
bzw. die gelisteten Bilder in der gewünschten Reihenfolge einzeln als "Vollbild" oder "Miniaturansicht" platzieren.
Eine oder mehrere Leerzeilen zwischen den Bildern erleichtern später das Einfügen von Text.


5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
Die Bilder sind nun in der richtigen Reihenfolge im Textfenster positioniert.
Ich bevorzuge im ersten Schritt die Positionierung als "Miniaturansicht".
Das erleichtert beim Texteinfügen die Übersicht.
Muß aber nicht sein, natürlich lassen sich die Bilder auch gleich als Vollbild (also in der hochgeladenen Größe) platzieren.

5.1 Text
Jetzt kann der Text ergänzt werden.
Möglichst über dem Foto - ich finde das übersichtlicher ...
Der Text kann natürlich auch vorher erfaßt werden und anschließend einkopiert werden.

5.2 Bildgröße ändern
Wurden die Bilder vorerst als "Miniaturansicht" platziert, können sie einfach auf das finale Darstellungsformat skaliert werden:
a) Doppelklick auf die "Miniaturansicht" öffnet ein Pop-Up-Fenster
b) unter "Größe" idR "Vollbild" wählen
c) OK


6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes
Anschließend sollte der Bericht noch in der "Vorschau" kontrolliert werden.
In manchen Fällen muß zur Ansicht der "Vorschau" ziemlich weit nach unten gescrollt werden!

6.1 Veröffentlichen des Berichtes
Zum Schluß noch auf "Abschicken" klicken - und nach einer kurzen "Nachdenkpause" des Servers ist der Bericht online.



Nach dem ersten Durchlesen dieses Leitfadens mag das Erstellen eines Berichtes etwas kompliziert erscheinen - ist es aber nicht:
Viele Tourenberichte schreiben hilft sehr.

Die Reihenfolge der einzelnen Schritte ist nicht so starr wie es hier scheinen mag; natürlich kann auch zuerst der Text erstellt werden und die Bilder nachträglich eingefügt.

Änderungen am fertigen Bericht sind für den Ersteller 24 Stunden lang möglich, bei der Berichtigung später entdeckter Fehler hilft gerne ein zuständiger Moderator. Ebenso beim Verschieben eines Berichtes in das richtige Tourenforum.

Viel Freude bei euren Bergtouren UND dann beim Berichteschreiben,


P.S.: Diese Anleitung, ergänzt um verdeutlichende Screenshots, findet ihr auch unter http://www.gipfeltreffen.at/forum/gi...ourenberichten
3 von 4 < >

Regelwerk für die Benutzung des Forums Gipfeltreffen

Alle Forumsuser/-innen sind aufgefordert, das Regelwerk zu lesen und sich daran zu halten!

1) Registrierung

Die Registrierung und Benutzung unserer Foren ist kostenlos. Es ist registrierten Teilnehmern/-innen (Usern/-innen) erlaubt, den Forums-Account bis auf Widerruf im Rahmen der vorgegebenen, jederzeit änderbaren Forumsregeln für private Zwecke zu nutzen. Ein späteres Löschen des Forums-Accounts sowie der ins Forum eingebrachten Inhalte oder Bilder ist nicht möglich. Auf Wunsch des Benutzers kann der Account stillgelegt werden. Der Benutzername kann dann von niemandem mehr benützt werden und wird vor Missbrauch geschützt.

2) Hausrecht

Die Forenbetreiber legen Wert auf die Tatsache, dass alle User/-innen Gast in diesem Forum sind und die Betreiber als Gastgeber bei Bedarf ihr Hausrecht jederzeit ausüben können und auch werden. User, die sich überwiegend darauf beschränken zu provozieren, werden ausgeschlossen.

3) Haftung

Die von Usern/-innen verfassten Beiträge stellen ausschließlich die persönliche, subjektive Meinung des Verfassers dar, und keinesfalls die Meinung der Betreiber und Moderatoren dieses Forums. Die Forenbetreiber übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit der ausgetauschten Informationen.

4) Umgangston

Die Forenbetreiber erwarten von allen Usern/-innen, sich an die Netiquette zu halten. Auf einen wertschätzenden, höflichen Umgangston wird Wert gelegt.

5) Thementreue

Die Forenbetreiber legen großen Wert auf Thementreue der Beiträge und Übersichtlichkeit von Threads, um den Informationsgehalt des Forums möglichst hoch zu halten. Überschneidungen der Inhalte verschiedener Threads sind zu vermeiden.

6) Verboten ist/sind:

- Beleidigungen, Sticheleien und Provokationen (auch per PN);
- Politische oder religiöse Themen;
- Rechtswidrige Inhalte (unter anderem rechtsradikale oder pornografische Inhalte, Hackinganleitungen, Verstöße gegen das Urheberrecht) sowie das Verlinken zu Seiten mit solchen Inhalten;
- Die Verwendung von fremdem Bildmaterial, Kartenausschnitten und Topos ohne Zustimmung des Autors;
- Die Veröffentlichung von persönlichen Nachrichten (PN), E-Mails oder dergleichen ohne Zustimmung des Verfassers;
- Das Aufdecken der Identität oder die Preisgabe persönlicher Daten eines Users/Moderators/Administrators;
- Werbung für konkurrenzierende Plattformen;
- Das Führen von Doppel- oder Mehrfachaccounts;

7) Moderation:

Die Moderatoren/Administratoren werden von den Forenbetreibern bzw. ihren Vertretern ernannt.
Sie sind von den Forenbetreibern verpflichtet, für die Einhaltung der Regeln zu sorgen und somit ermächtigt, die von Usern/-innen bereit gestellten Inhalte (Texte, Anhänge und Verlinkungen) daraufhin zu prüfen und im Bedarfsfall zu bearbeiten, verschieben, zu löschen oder Themen zu schließen. Im Falle der Löschung von Beiträgen können auch jene Beiträge anderer User ganz oder teilweise entfernt werden, die auf einen gelöschten Beitrag Bezug nehmen.

Änderungen von Beiträgen werden - soweit irgend möglich – unter Angabe des Änderungsgrundes gekennzeichnet. Eingriffe, die den Sinn eines Beitrags verändern, werden nicht vorgenommen. Für die geänderten Teile eines Beitrags haftet der ursprüngliche Ersteller nicht.

Wer etwas gegen das aktive Handeln der Moderatoren/-innen vorzubringen hat, kann dies sachlich, mit konkretem Bezug und zeitnah (innerhalb von 6 Wochen ab Anlass) im Unterforum "Zum Forum/Moderation..." darlegen. In allen anderen Foren werden solche Postings im Sinne der Thementreue der Beiträge kommentarlos gelöscht. Bloßes „Mod-Bashing“ führt zu einer sofortigen Sperre.

Das Unterlaufen von Handlungen und Maßnahmen der Moderatoren ist nicht zulässig. Darunter fällt auch das Fortführen des Themas eines geschlossenen oder gelöschten Threads in einem neuen gleichartigen oder ähnlichen Thread. Ergänzungen und Hinweise von Moderatoren und Administratoren dürfen von Usern in deren Beiträgen nicht verändert oder gelöscht werden.

8) Profil/Signatur

Ein übermäßiges Ausnutzen der Signatur ist unerwünscht. Diese sollte vor allem eine maßvolle Größe haben. Nicht mit der Forumsleitung abgesprochene Werbung (für kommerzielle Angebote), Beleidigungen oder Anspielungen in der Signatur oder dem Profiltext werden nicht toleriert.

9) Werbung

Kommerzielle Werbung im Forum Gipfeltreffen ist kostenpflichtig (siehe Unterforum Werbung). Werbepostings müssten vor Platzierung mit der Forumsleitung vereinbart werden.

10) Gemeinschaftstouren/Bazar

Die Forenbetreiber stellen die Foren "Forum für Gemeinschaftstouren" und " Bazar" ausschließlich für private Kontaktzwecke zur Verfügung und gehen damit keinerlei Verpflichtungen oder Haftungen ein! Alle Kontakte in diesen Foren laufen ausschließlich zwischen den Usern/-innen und auf Basis des gegenseitigen Vertrauens. Bei nachweislichen Betrugsfällen stellen die Forenbetreiber alle vorhandenen Informationen zur Verfügung, um eine straf- und zivilrechtliche Verfolgung zu ermöglichen.

11) Regelwidriges Verhalten

User/-innen, die sich regelwidrig verhalten, werden per PN verwarnt und/oder gesperrt. Art und Dauer der Maßnahme richten sich nach der Schwere und der Häufigkeit der Regelübertretung/en. Die betroffenen User/-innen werden darüber per Mail informiert. Ein Posten unter einer anderen Registrierung in der Zeit der Accountsperre ist verboten und zieht automatisch eine Verlängerung der Sperre nach sich.

Wer gegen geltendes Recht verstößt, wird im Ernstfall von uns zur Anzeige gebracht.

12) Information

Die Forumsbetreiber behalten sich das Recht vor,
- alle registrierten User/-innen in unregelmäßigen Abständen über Themen rund um das Bergsteigen, alpiner Sicherheit, Risikomanagement und Weiterbildung per Mail zu informieren und
- dieses Regelwerk jederzeit abzuändern.

13) Nutzung von hochgeladenen Anhängen

Die User/-innen stellen den Forenbetreibern die eingestellten Bilder sowie sonstige Anhänge zur Nutzung im Forum zur Verfügung. Eine darüber hinaus gehende Nutzung der eingestellten Bilder und sonstigen Anhänge durch die Forenbetreiber erfolgt nicht.
4 von 4 < >


WICHTIG - BITTE BEACHTEN!!!

Bitte die Touren in jenes Bundesland eintragen wo der jeweilige Ausgangspunkt der Tour war!!!
Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

Herbstfarben-Wanderung Alland - Bischofsmütze - Peilstein (716m), Wienerwald / 01.11.2023

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Herbstfarben-Wanderung Alland - Bischofsmütze - Peilstein (716m), Wienerwald / 01.11.2023

    Der ungewöhnlich milde Oktober hat heuer zur Folge, dass die Herbstfärbung der Laubbäume deutlich später als in anderen Jahren eingesetzt hat und der Großteil der Blätter wegen des Ausbleibens von Frostnächten immer noch auf den Bäumen ist. Aber irgendwie hat die Natur auch im Osten Österreichs zuletzt doch realisiert, wie weit das Jahr bereits fortgeschritten ist. Die Farbenpracht war bei unserer Gemeinschaftswanderung am Nationalfeiertag großartig, und sie ist mittlerweile auch im Stadtgebiet von Wien nicht mehr zu übersehen.

    So stand für mich fest, dass ich den Allerheiligentag - für den sonniges Wetter angekündigt war - für eine "Herbstfarben-Wanderung" nützen wollte. Mit dem südlichen Wienerwald entscheide ich mich für eine Region mit nur kurzer Anfahrtszeit. Meine Wanderung auf den Rossgipfel nordwestlich von Alland im Oktober 2021 ist mir noch in bester Erinnerung. Nur einen Tag davor hatte Felix damals einen Besuch des Peilsteins mit etlichen anderen (wenig besuchten) Bergen der Region kombiniert (Forumsbericht). Da sollte nicht viel dabei schief gehen können, wieder etliche Stunden in dieser Region zu verbringen.

    Ich starte am Rand von Alland beim Parkplatz der Tropfsteinhöhle. Zwei Tage davor, am 30. Oktober, begann heuer die Wintersperre der Schauhöhle; daher bin ich nicht überrascht, dass der Parkplatz noch komplett leer ist.
    Die ersten Minuten an der Nordseite des Buchbergs bin ich noch im Schatten unterwegs.
    003-AnstiegTropfsteinhöhle.jpg

    Auch wenn der Eingang zur Höhle heuer bereits versperrt bleibt, mache ich den kurzen Abstecher dorthin. (Mein letzter Besuch der Höhle liegt übrigens schon sehr lang zurück, es war sicher deutlich vor der Jahrtausendwende.)
    004-EingangTropfsteinhöhle.jpg

    Zurück auf dem Hauptweg erreiche ich in Kürze den sogenannten "Allandblick", einen Aussichtspunkt zur Gemeinde Alland mit ihrer im Kern mittelalterlichen Pfarrkirche. Dahinter vor dem Priefamtannkogel eine Brücke der Wienerwaldautobahn.
    Ein erster Eindruck der herbstlichen Farbenpracht und -vielfalt, die mich heute erwartet.
    007-BlickAllandPriefamtannkogel.jpg

    In ein paar kurzen steilen Kehren führt der unmarkierte, aber deutliche Steig ziemlich direkt zum Gipfel des Buchbergs in 478m Höhe hinauf. Und der Blick von hier Richtung Südwesten bis zum Hocheck im Hintergrund lässt das Herz zum ersten Mal spürbar höher schlagen!
    Zugleich wird mir bewusst, dass Herbstlandschaften nicht nur durch die Farben der Bäume, sondern oft auch durch die langen Schatten aufgrund des flach einfallenden Sonnenlichts so schön gestaltet werden.
    012-BlickHocheck.jpg

    Etwas weiter rechts stehen der Höherberg (657m) sowie an seinem Fuß das heute der Pensionsversicherungsanstalt gehörende Rehabilitationszentrum Alland.
    014-Rehazentrum-Höherberg.jpg

    Ist das Gesamtbild der Herbstlandschaft beeindruckender, oder sind es doch besonders markante Details?
    Schwer zu entscheiden; die Farbenpracht dieser Laubbäume entlang der B11 von Alland nach Nöstach ist aber in jedem Fall großartig!
    016-ZoomB11.jpg

    Der deutliche Pfad über den Buchberg setzt sich auch an seiner Südseite fort, wo er in einer langen Kehre wieder zum markierten Weg hinunterführt.
    Der Wald ist nicht so undurchdringlich wie es hier vielleicht scheint. Zumindest im Herbst kommt man gut und ungehindert durch.
    019-AbstiegvomBuchberg.jpg

    Weil die Farben gar so beeindruckend sind, fotografiere ich vom markierten Weg nochmals über die Bäume entlang der Bundesstraße und das Rehazentrum zum Höherberg.
    026-Rehazentrum-Höherberg.jpg

    Bald verlasse ich den markierten Weg wieder und wechsle auf einen Feldweg, der nördlich vom Kritschenkogel ziemlich direkt nach Mayerling führt.
    Der baumfreie Abschnitt bietet gute Gelegenheit für einen bewussten Blick zum Himmel. Schön sind sie ja stets anzusehen, die Cirren! Zugleich künden sie auch dem meteorologischen Laien, dass in den oberen Schichten der Atmosphäre viel Unruhe besteht. Eine Schlechtwetterfront ist erst am Vortag nach Osten abgezogen, und die nächste Föhnlage baut sich schon wieder auf...
    027-Cirren.jpg

    Toll gefärbte Baumreihen auch hier, im breiten Tal der Schwechat zwischen Alland und Mayerling!
    030-Baumfärbung.jpg

    In Mayerling folge ich für ein paar hundert Meter dem Wiener Mariazellerweg gegen die übliche Gehrichtung. Die nächsten Motive lassen nicht lang auf sich warten: leuchtend rote Blätter am Wegesrand...
    039-roteBlätter.jpg

    ...oder diese reizvolle Herbststimmung am östlichen Ortsrand, nahe der Brücke über die Schwechat.
    041-Herbstblätter.jpg

    Dieser Rückblick knapp außerhalb von Mayerling zeigt links nochmals den Kritschenkogel (den ich nördlich umgangen habe) sowie rechts den Buchberg, meinen ersten Tagesgipfel.
    047-KritschenkogelBuchberg.jpg
    Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 05.11.2023, 23:14.
    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)


  • #2
    Inzwischen bin ich auf dem - markierten, aber wohl selten begangenen - Weg von Mayerling zum Zobelhof unterwegs. Erst jetzt steht mein nächstes Gipfelziel nicht mehr komplett im Gegenlicht und lässt sich daher fotografieren: die Bischofsmütze (514m) mit ihrem markanten Felsvorsprung.
    048-Bischofsmütze.jpg

    Der nächste Beleg dafür, dass sowohl die bunten Farben als auch das Spiel von Licht und Schatten die Landschaften im Herbst so schön gestalten.
    050-LichtundSchatten.jpg

    Ein kleiner Ausschnitt dieser Ansicht zeigt einen besonders schön umrahmten Rückblick nach Alland.
    053-RückblickAlland.jpg

    Ab der großen Lichtung südlich der Bischofsmütze nehme ich eine Abkürzung, erreiche im etwas felsdurchsetzten Wald bald den - unmarkierten, aber deutlichen - Steig über den Südwestkamm und stehe wenige Minuten später auf dem Gipfel mit einem schön gestalteten Kreuz, einer Gipfelbuchkassette und einem Holzbrett zum Hinsetzen.
    057-BischofsmützeGipfel.jpg

    Der Gipfel der Bischofsmütze überragt das Tal zu seinen Füßen zwar nur um knapp 200 Höhenmeter, bietet über die felsige Steilflanke aber dennoch sehr sehenswerte Ausblicke.
    Rechts unten fließt der Raisenbach, und links oben ist - noch in einiger Entfernung - der Peilstein zu sehen. Ob ich es heute bis dorthin schaffe, mit einigen Gegensteigungen und Umwegen und nicht zuletzt jeder Menge Fotomotive entlang des Weges?
    061-PeilsteinKienbergHeiderberg.jpg

    Dieses Bild schließt fast nahtlos rechts an die vorherige Aufnahme an: Der Groisbach kommt vom gleichnamigen kleinen Ort im Hintergrund und trifft dann knapp nach dem Untermeierhof in der Bildmitte auf den Raisenbach.
    Was für eine schöne, ansprechende Landschaft, besonders um diese Jahreszeit!
    063-UntermeierhofGroisbach.jpg

    Nach Osten hin prägt der herbstlich gefärbte Laubwald das Bild. Links der Mitte die relativ steile Westflanke des Großen Bodenbergs hinunter zum Stift Heiligenkreuz, rechts im Hintergrund der Anningerstock.
    070-GroßerBodenberg-Anninger.jpg

    Abermals lohnen einige Details einen genauen Blick.
    Diese prachtvoll gefärbten Baumreihen habe ich unten schon bewundern können, vom Feldweg am Kritschenkogel vorbei (links unten im Bild).
    072-Baumreihen.jpg

    Dass ich auf dieses Detail achten sollte, wusste ich dank des Berichts von Felix! Und ich habe ähnliches Glück wie er vor zwei Jahren: Aufgrund der gute Fernsicht reicht der Blick links am Großen Bodenberg vorbei über das gesamte Wiener Becken bis zu den Kleien Karpaten am Horizont. Der Vápenná links ist mit 752m der dritthöchste Gipfel der Kleinen Karpaten und fast 100km von meinem Standort entfernt!
    074-ZoomKleineKarpaten.jpg

    Bei meiner Ankunft auf dem Gipfel der Bischofsmütze sitzt zu meiner Überraschung eine ältere Frau oben. Sie beginnt bald zu erzählen, dass sie auf einem Bauernhof ganz in der Nähe aufgewachsen ist und schon als Kind mit ihren Geschwistern und Freundinnen gern hier im Gipfelbereich gespielt hat. (Ihre Eltern wussten davon natürlich nichts und hätten den Kindern gewiss verboten, sich hier aufzuhalten. ) Mittlerweile wohnt sie seit langem in Graz, kommt aber noch regelmäßig an den Ort ihrer Kindheit zurück und genießt speziell jede Minute auf der Bischofsmütze. Sie kann es kaum glauben, dass ich, obwohl ich gern wandere, heute zum ersten Mal hier heroben bin! Ein interessantes Detail, von dem sie berichtet: Bis vor einigen Jahren gab es nahe dem Gipfelkreuz eine größere Felsplatte, die dann plötzlich in die Tiefe gestürzt und zerbrochen ist. Bröselndes Gestein also nicht nur auf der bekannten Bischofsmütze im Gosaukamm, sondern auch der unbekannteren Schwester im Wienerwald...
    Damit ich den Rundblick richtig genießen kann, macht sie dann den Platz neben dem Gipfelkreuz frei und beginnt mit dem Abstieg. Eine überraschende und ausgesprochen nette Begegnung!

    Ich raste noch kurz auf der Bischofsmütze und breche dann ebenfalls wieder auf.
    Kurz vor dem Steinhof bin ich auf dem markierten Weg zurück und folge diesem dann einige Zeit, meist leicht ansteigend, durch geschlossenen Wald.
    Die nächste ausgedehnte Lichtung erreiche ich erst knapp vor dem Kleinen Marchberg. Von dort bietet sich der erste ganz freie Blick zum Hohen Lindkogel. Davor einer der zwei alten Bauernhöfe im schön gelegenen Gutental.
    080-Gutental-HoherLindkogel.jpg

    Auf dieser Lichtung zweige ich erneut von der markierten Route ab, quere sie bis zu ihrem höchsten Punkt, steige über einen - teilweise zum Glück schlappen - Zaun und stehe bald auf der unauffälligen und komplett bewaldeten Kuppe des Kleinen Marchbergs, 601m. Westlich davon liegt gerade einiges Totholz, aber Reifenspuren leiten mich zur nächsten Lichtung mit einem Bildstock. Auch den folgenden Abstecher verdanke ich dem Bericht von Felix. Ohne diese Information gäbe es wenig Grund, abseits aller markierten Routen durch dichten Wald zu gehen...
    Hier befinde ich mich bereits im Anstieg zum Großen Marchberg. Ansätze einer Spur sind mit etwas gutem Willen zu erkennen. Das Gebüsch ist zumindest um diese Jahreszeit nicht undurchdringlich und obendrein noch sehr schön gefärbt.
    083-AnstiegGroßerMarchberg.jpg

    Erst ziemlich am Ende des etwa von Osten hinaufführenden Rückens wird sichtbar, dass am Gipfel des Großen Marchbergs (650m) nur einzelne hohe Bäume stehen geblieben sind.
    So ergeben sich hier überraschende Ausblicke - für mich z.B. die erste wirklich freie Sicht des Tages zum Schneeberg.
    085-GroßerMarchberg-BlickSchneeberg.jpg

    Ein wenig Totholz und einige Dornen sind noch zu umgehen, dann kann ich auf dem Gipfelrücken des Großen Marchbergs überraschenderweise wieder einer richtigen Spur folgen und die freien Ausblicke genießen.
    Im Südosten der Hohe Lindkogel und an seinem Fuß die ausgedehnten Wiesen um den Obermeierhof. Dort werde ich auf meinem Weiterweg nach Schwarzensee und zum Peilstein vorbeikommen.
    090-HoherLindkogel-Obermeierhof.jpg

    Auch der Paradeblick nach Südwesten ist vollkommen frei!
    Im Vordergrund der große Bettsteighof südlich von Schwarzensee, dahinter der behäbige Hochwald in den Gutensteiner Alpen.
    Am Horizont dominiert der Hochschneeberg natürlich alles. Links von ihm die Dürre Wand, nahe dem rechten Bildrand Teile des Schneealpenstocks.
    093-BlickBettsteighof-HochwaldSchneeberg.jpg

    Rechts anschließend die hübsch gelegene kleine Siedlung Schwarzensee; die Flanke nach rechts oben führt bereits zum Peilstein.
    Im Hintergrund etliche Gipfel der Gutensteiner Alpen, u.a. Almesbrunnberg und Kalter Berg, Gaisstein, Trafelberg und Geißruck. 094-Schwarzensee-AlmesbrunnbergSchneealpe.jpg
    Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 20.11.2023, 15:22.
    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)

    Kommentar


    • #3
      Die auflebende Föhnwetterlage macht sich an diesem ungeschützten Ort durch recht starken Südwind bemerkbar (trägt zugleich aber fraglos zur so guten Fernsicht bei). Zudem sind die in diesem Herbst allgegenwärtigen Hirschlausfliegen hier lästig. Somit legt sich nahe, den Aufenthalt nicht zu lang zu halten, aber für zwei Zoomaufnahmen muss noch Zeit sein.
      Die erste zeigt im Detail nochmals den flachen Sattel mit den großen Weiden und Wiesen um den Obermeierhof (rechts oben im Bild). Die OSM benennt den Ort "Kreutzäcker".
      096-ZoomObermeierhof.jpg

      Die zweite Detailaufnahme gilt natürlich der Breiten Ries und dem Kaiserstein hinter dem Hochwald; rechts schaut noch ein kleiner Teil des Raxplateaus drüber.
      Die vorletzte Nacht hat den hohen Wiener Hausbergen - ungewöhnlich spät - den ersten Neuschnee dieses Herbstes gebracht; knapp 10 Zentimeter sind es auf dem Schneebergplateau geworden.
      097-ZoomHochwald-SchneebergRax.jpg

      Einmal noch präge ich mir die so überraschend umfassende Aussicht ein, dann gehe ich ein kleines Stück Richtung Osten in den Waldbereich zurück. Dort findet sich bald ein passender Platz für eine Rast und eine Stärkung. An windgeschützten Stellen ist es bei angenehm milden Mittagstemperaturen gut auszuhalten, und die Farbenpracht ist auch hier keineswegs zu verachten.
      101-GroßerMarchberg.jpg

      Zurück vom Großen Marchberg versuche ich auf unmarkierten Ziehwegen etwa Richtung Südosten nahe am Kienkogel vorbei in die Nähe des Obermeierhofs zu kommen. Das geht erfreulich problemfrei; die Wege sind gut begehbar. Wo ich den oberen Rand einer weiteren Lichtung erreiche, öffnet sich erneut ein schöner Ausblick. Zentral der traditionsreiche Waldhof Grasel im Gutental, rechts der zum Hohen Lindkogel gehörende Sulzriegel, im Hintergrund der Anninger.
      Was für eine schöne Landschaft - und fast unglaublich: Ich sehe sie heute zum ersten Mal bewusst!
      105-Gutental-Anninger.jpg

      Wiederum ist das Teleobjektiv gefragt, denn es öffnet sich ein weiterer Durchblick über das Wiener Becken bis in die Slowakei. Der zweite Gipfel von rechts am Horizont ist der Záruby (Scharfenstein), mit 768m der höchste Berg der Kleinen Karpaten. Die niedrigeren Rücken links sind noch um einiges weiter entfernt: So beträgt die Distanz bis zum Bradlo (genau über der Wienerwald-Autobahn) bereits 131km. Der nächste erstaunlich umfassende Ausblick!
      107-ZoomWienerBecken-KleineKarpaten.jpg

      Der Ziehweg steigt nun leicht an und verläuft nur knapp westlich vom Kamm des Kienkogels. Über Buschwald öffnet sich ein guter Ausblick wieder in die Gegenrichtung: im Vordergrund Schwarzensee unter dem Peilstein, und dahinter etliche Gipfel der Gutensteiner Alpen. Am dominantesten sind diesmal links der Unterberg sowie rechts das Hocheck.
      109-Schwarzensee-UnterbergHocheck.jpg

      Gleich danach wartet eine sehr willkommene Überraschung: In der OSM endet der Weg etwas südwestlich vom Kienkogel, und ich hatte mich bereits darauf eingestellt, mich vielleicht ein Stück durch Gestrüpp schlagen zu müssen. Tatsächlich führt ein guter Weg bis nahe dem Zobelhof weiter; nach den Spuren zu schließen wird er auch von Pferden genützt. Ich erreiche das Strässchen schließlich bei diesem Marterl.
      113-MarterlbeimZobelhof.jpg

      In einer flachen Senke steht unmittelbar vor mir der große Obermeierhof. Genau genommen handelt es sich heute um ein ganzes Ensemble von Gebäuden.
      115-Obermeierhof-GutensteinerAlpen.jpg

      Das nächste Stück des Weges - Es handelt sich sogar um den Voralpen-Weitwanderweg Nr. 04! - verläuft entlang einer Straße, und es ist hier mehr Verkehr als ich erwartet hätte. Dann aber kann ich auf eine Wegspur parallel zur Straße wechseln, und bald führt die Route über Wiesen direkt auf das kleine Dorf Schwarzensee zu. Es gehört bereits zum Gemeindegebiet von Weissenbach an der Triesting.
      119-Schwarzensee.jpg

      Der große Parkplatz am Südostrand der Siedlung ist fast zur Gänze belegt. Nach mehreren Stunden fast völliger Ruhe bedeutet dies, dass auf dem - nicht sehr langen - Abschnitt von hier zum Peilstein allerhand los sein wird. Wirklich überraschend ist dies an einem Feiertag mit bestem Outdoor-Wetter allerdings nicht!
      Sehr wohl erstaunlich ist hingegen das Alter der Filialkirche zum Hl. Ägydius in dem kleinen Ort: Sie stammt im Mauerkern aus der Romanik.
      124-SchwarzenseeFilialkirche.jpg

      Westlich von Schwarzensee beginnt die Route zum Peilstein zunächst noch durch Weideland anzusteigen. Da bietet sich ein hübscher Rückblick über einen Teil des kleinen Ortes zum Hohen Lindkogel im Hintergrund.
      126-Schwarzensee-HoherLindkogel.jpg

      Die linke dieser beiden nicht besonders auffälligen Erhebungen ist der Große Marchberg, auf dem ich vor mittlerweile zwei Stunden gestanden bin. Man erkennt, dass der Baumbestand im Gipfelbereich nicht ganz geschlossen ist, käme aber auch von hier aus sicher nicht auf die Idee, welchen umfassenden Ausblick der Berg bietet!
      128-GroßerMarchberg.jpg

      Neben allem Gehen, Schauen und Fotografieren ist es mittlerweile fast 14.30 Uhr geworden, und die Sonne geht Anfang November (leider) bereits zeitig unter. So steige ich auf dem kurzen steilen Judith-Kremersteig möglichst zügig zum Peilstein an (und bin dort dafür gleich wieder fast allein unterwegs, weil die allermeisten die langen Kehren der Sandstraße ausgehen).
      Nur einmal stoppe ich für diesen Prachtblick Richtung Südosten: Herbstfarben, die Stadt Berndorf (mit der gut erkennbaren Kirchenkuppel) im Talbecken, links darüber die Aussichtswarte auf dem Guglzipf. Am Horizont sind das Rosaliengebirge und Teile der Buckligen Welt zu sehen.
      130-BlickBerndorf-Rosaliengebirge.jpg

      Genau zehn Minuten danach stehe ich bereits vor dem Peilsteinhaus. Die Terrasse ist bestens besucht; damit habe ich gerechnet. Sehr erfreulich ist, dass sie sich immer noch fast zur Gänze in der Sonne befindet! Das öffnet eine Perspektive für die bevorstehende Rast!
      132-Peilsteinhaus-Aussichtswarte.jpg
      Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 12.11.2023, 21:15.
      Lg, Wolfgang


      Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
      der sowohl für den Einzelnen
      wie für die Welt zukunftsweisend ist.
      (David Steindl-Rast)

      Kommentar


      • #4
        Vor der Einkehr im Peilsteinhaus ist aber noch ein Abstecher zum Gipfelkreuz absolute Pflicht. Es steht bekanntlich nicht am höchsten Punkt, sondern an aussichtsreicherer Stelle direkt an der Kante zur berühmten Nordwestwand des Peilsteins. Natürlich bin ich heute nicht der einzige Besucher dort. Ich warte zuerst Familienbilder in unterschiedlicher Konstellation ab, fotografiere dann auf seine Bitte ein ungarisches Paar beim Kreuz. Danach gelingt es mir zur eigenen Überraschung doch, die Szenerie ohne fremde Menschen abzulichten. Ein paar Minuten Wartezeit ist dieser Blick natürlich allemal wert!
        135-PeilsteinGipfelkreuz-BlickHafnerberg.jpg

        Für den Blick genau nach Westen ist nun natürlich nicht das günstigste Fotolicht. Aber wie derzeit auch an anderer Stelle im Forum diskutiert wird: Die Belichtungsautomatik der Handykamera leistet Erstaunliches und bildet die Szenerie sehr gut ab. Thalhof, Hafnerberg und das Triestingtal, das Hocheck und viele weitere Gutensteiner Gipfel und dazu die prachtvollen Herbstfarben.
        Ich wüsste kaum Plätze im Wienerwald, die ein noch schöneres Panorama bieten!
        138-BlickHocheckHafnerberg.jpg

        Zoom zur großen barocken Wallfahrtskirche Hafnerberg in schönster herbstlicher Umgebung.
        144-ZoomHafnerberg.jpg

        Überwältigend ist aber vor allem die Farbenpracht der Laubbaumkronen am Fuß der Peilsteinwand!
        Da fällt es richtig schwer, wieder woanders hinzuschauen.
        146-Peilsteinwand-Herbstfarben.jpg

        148-Peilsteinwand-Herbstfarben.jpg

        Zurück beim Peilsteinhaus möchte ich natürlich noch auf den Aussichtsturm hinauf. Ich stand noch nie oben, und dies hat damit zu tun, wie lang mein letzter Besuch des Peilsteingipfels leider bereits zurückliegt: Er fand im Sommer 2012 statt, und der Turm - eine kreative Erweiterung der Feuertreppe für die Obergeschoße - wurde erst im Jahr danach errichtet.
        12 Meter Höhe reichen gut für diesen freien Blick nach Südosten aus: im Vordergrund der breite Dernberg, und am Horizont geht der Blick jenseits des Wiener Beckens bis zum Ödenburger Gebirge. Erstaunlich, dass auch das Flachland vollkommen dunstfrei ist! Der Föhn macht's...
        151-BlickDernbergRosaliengebirge.jpg

        Ein weiteres großes Plus des Aussichtsturms ist ohne Zweifel der Prachtblick zum Schneeberg!
        Gut 32 Kilometer beträgt die Luftlinie bis zu Niederösterreichs Höchstem. Und er zeigt sich heute - mit dem ersten Neuschnee des Herbstes und hübschen kleinen Föhnwolken - besonders attraktiv!
        154-BlickHochwaldSchneeberg.jpg

        Die Belichtungsautomatik der Handykamera besteht auch den zweiten Test auf dem Peilstein bestens. Ich muss bei diesem Blick über die Hüttenterrasse zum Gipfelreigen zwischen Schneeberg und Hocheck aufgrund der Tageszeit nämlich genau in die Sonne hinein fotografieren.
        156-PeilsteinhausTerrasse-BlickSW.jpg

        Nun aber steht der Einkehr wirklich nichts mehr im Weg!
        Ich finde Platz an einem Tisch, der noch vollständig in der Sonne steht. Die Speisen- und Getränkeausgabe in der Hütte ist über Selbstbedienung bestens organisiert, und so kann ich bald das erfrischende Getränk und einen sehr wohlschmeckenden Gemüsesuppentopf genießen.
        159-PeilsteinhausEinkehr.jpg

        Ich koste jede Minute vor der Hütte noch aus, denn mir ist bewusst, dass es die letzten Sonnenstrahlen des Tages sein werden. Auf dem langen Nordostkamm des Peilsteins werde ich ausschließlich im Schatten unterwegs sein, und am Ende meines noch über sechs Kilometer langen Rückwegs nach Alland wird die Dunkelheit hereinbrechen. Aber der Tag hat mir bis jetzt bereits eine wahre Überfülle an Farben geboten!

        Etwa um 15.30 Uhr breche ich auf und bin nur wenige Minuten nach der Hütte schon wieder in völliger Stille unterwegs. Auf dem Kamm führt der Weg längere Zeit maximal moderat bergab. Schließlich passiere ich die Reste der alten Mauern der Burgruine Arnstein: aus dem Mittelalter stammend und höchstwahrscheinlich bereits vor fast 500 Jahren, im Verlauf der ersten Türkenbelagerung, zerstört.
        161-BurgruineArnstein.jpg

        Eine steile Kehre nach Norden bergab, und ich stehe bereits deutlich unter der Arnsteinnadel, die durch ihre exzentrische Gestalt bekannt ist, zugleich aber als stark einsturzgefährdet gilt.
        164-Arnsteinnadel.jpg

        In der Arnstein-Hauptwand wird noch geklettert, trotz des fortgeschrittenen Nachmittags.
        165-ArnsteinHauptwand-Kletterer.jpg

        Bis Maria Raisenmarkt reicht das Tageslicht noch aus, dann setzt die Dämmerung ein. Im Licht des beginnenden Abends fotografiere ich nochmals zur Felsnase der Bischofsmütze hinüber, auf der ich vor etlichen Stunden stand.
        171-Bischofsmütze.jpg

        Nach dem Untermeierhof wartet die letzte Gegensteigung des Tages von knapp 100hm, die mich nochmals hinauf auf den Höhenrücken zwischen Kritschenkogel und Buchberg führt. Den weiteren Rückweg kenne ich größtenteils vom Tagesbeginn, gehe diesmal aber natürlich auf dem markierten Weg um den Buchberg herum und erreiche im letzten Licht der Dämmerung den Parkplatz. Interessanterweise stehen jetzt einige weitere Fahrzeuge dort.

        Mit einer Fülle von Natureindrücken, sehr zufrieden und dankbar mache ich mich auf die - erfreulich kurze - Rückfahrt nach Wien.
        Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 05.11.2023, 23:48.
        Lg, Wolfgang


        Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
        der sowohl für den Einzelnen
        wie für die Welt zukunftsweisend ist.
        (David Steindl-Rast)

        Kommentar


        • #5
          Informationen zur Wanderung

          19,6km Strecke,
          etwa 950 Höhenmeter.

          Vor allem der Höhenunterschied mag für den Wienerwald ungewöhnlich hoch scheinen. Andererseits besteht an (sehr) langen Routen auch in der Umgebung Wiens kein Mangel, und bei mehreren Bergen am gleichen Tag summieren sich dann irgendwann auch die Höhenmeter.

          Ich bin mehrheitlich markierten, wenngleich abseits des Peilsteins dennoch wenig begangenen Wegen gefolgt.
          Auf den (Allander) Buchberg führt von der Höhle ein kurzer steiler Weg. Der Pfad von/nach Süden ist nicht so steil, dafür im Sommer vielleicht etwas verwachsen. Der Abstecher lohnt m.E. durchaus, da der Berg trotz seiner geringen Höhe gute Ausblicke und aufgrund der steilen Flanken interessante Perspektiven bietet.
          Ähnliches lässt sich für die Bischofsmütze sagen. Der unmarkierte Steig ist gut ausgeprägt und führt lediglich im Schlussabschnitt durch etwas felsdurchsetztes, dennoch aber unschwieriges Gelände. Abermals gilt: Die "Felsnase" gibt einem trotz bescheidener Höhe das Gefühl, auf einer Aussichtskanzel zu stehen.

          Kleiner und Großer Marchberg sind wohl die am seltensten besuchten Berge meiner Route. Am Kleinen kommt man am Weg zum Großen fast automatisch vorbei; als eigenständiges Ziel würde ihn wahrscheinlich niemand wählen. Beim Großen Marchberg ist entscheidend, über das freie Panorama von seinem Gipfel Bescheid zu wissen. Ansonsten gäbe es auch bei ihm kaum einen speziellen Grund, ihn anzusteuern. Die in der OSM eingezeichneten Routen - samt den Wegspuren zum Gipfel von Osten her - reichen zur Orientierung gut aus.
          Erfreulich schließlich, dass der Weg westlich vom Kamm des Kienkogels nicht plötzlich endet, sondern gut begehbar bis zum Strässchen zwischen Zobelhof und Obermeierhof weiter führt!

          Die gesamte Route ist durch den starken Kontrast zwischen dem viel begangenen Abschnitt von Schwarzensee auf den Peilstein und zahlreichen kaum benützten Wegen geprägt. Aber natürlich lohnt ein Besuch des Peilsteins immer. Der Blick vom Gipfelkreuz gehört zu den schönsten Landschaftseindrücken, die der gesamte Wienerwald zu bieten hat. Und am Peilsteinhaus gewann ich den Eindruck einer sehr gut geführten Hütte : trotz viel Betriebs keine Hektik, im Innenraum perfekt organisierte Selbstbedienung mit ganz kurzer Wartezeit.

          Für Öffi-Wanderer bietet sich die Variante einer Überschreitung von Alland zum Bahnhof Weissenbach an der Triesting (mit stündlichen Verbindungen zur Südbahn bei Leobersdorf) an - so oder ähnlich, wie Felix im Herbst 2021 unterwegs war. Alland ist von Mödling oder Baden aus regelmäßig mit Bussen zu erreichen.

          Ich schätze viele Orte im Wienerwald, erlebe es insgesamt aber doch so, dass der Südliche Wienerwald mit seinen Kalkbergen der in Summe landschaftlich abwechslungsreichere Teil ist. Für die Region zwischen Alland, Hafnerberg und dem Hohen Lindkogel (mit dem Peilstein mitten drin) gilt dies meines Erachtens in besonderem Ausmaß. Viele kleinere Kuppen mit durchaus steilen Flanken prägen die Landschaft, dazwischen bieten größere Kalkfelsen und -wände zusätzliche Abwechslung. Der Wechsel von Wald und Lichtungen ermöglicht schließlich viele freie Ausblicke sowie ganz besonders im Herbst auch ein bewusstes Genießen der Farbenpracht.

          Im Rückblick wundere ich mich selbst, warum ich über 10 Jahre nicht auf dem Peilstein war. Es lohnt zweifellos, die Arnsteinnadel und die Burgruine Arnstein bei Sonnenschein und vollem Tageslicht zu besuchen. Es wird höchste Zeit, endlich einmal die Südroute Neuhaus - Peilstein zu gehen, am besten gleich bergauf und bergab. Schließlich besteht im Umfeld des Peilsteins kein Mangel an weiteren kaum besuchten Bergen und somit neuen Möglichkeiten für ganz individuelle Routen. Ich möchte nicht wieder so lange mit dem nächsten Besuch der Region warten.


          Persönliches Resumee

          Mein Hauptwunsch an diesem Tag war es, mehrere Stunden bewusst in einer farbenprächtigen Herbstlandschaft unterwegs zu sein. Aufgrund des milden Oktobers ist dies heuer länger als manchmal sonst noch gut möglich. Und meine Erwartungen wurden in vollem Umfang erfüllt!

          Fast wie von selbst ist mir während meiner Wanderung oft das Schlagwort "Indian Summer" eingefallen. Wenn die Voraussetzungen passen, lässt sich vieles davon auch vor den Toren Wiens erleben. Wir können uns glücklich schätzen, wie wenig Zeitaufwand dies erfordert! Die generell hübsche Landschaft des Südlichen Wienerwalds zeigt sich bei so ausgeprägter herbstlicher Farbenpracht gleich nochmals um einige Stufen reizvoller.

          Im fortschreitenden Herbst tut es stets besonders gut, Eindrücke von Sonnenstunden und bunten, kräftigen Farben sammeln und bewahren zu können. Die Wanderung am 1. November hat mir heuer eine besondere Fülle solcher Eindrücke geboten. Ich kann für diese Erfahrung nur äußerst dankbar sein.
          Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 06.11.2023, 14:45.
          Lg, Wolfgang


          Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
          der sowohl für den Einzelnen
          wie für die Welt zukunftsweisend ist.
          (David Steindl-Rast)

          Kommentar


          • #6
            Lieber Wolfgang,

            danke für einen landschaftlich und farblich großartigen Bericht. Es freut mich, dass mein Bericht eine zusätzliche Motivation war, die Blickpunkte aufzusuchen.

            Auch für mich neu ist die Aussichtswarte direkt beim Peilsteinhaus, das ich bei bisherigen Besuchen immer - meist aus Zeitgründen - oder unter der Woche - ausgelassen habe. Beim nächsten Mal werd ich mir den Ausblick dort nicht entgehenlassen.

            Lg, Felix
            http://www.wetteran.de

            Kommentar


            • #7
              Was für ein wundervoller Bericht mit so wunderschönen Fotos!
              LG, Eli

              Kommentar


              • #8
                Farben über Farben - einen wunderbaren Herbsttag hast du hier erlebt. Immer beweist du auch einen guten Blick fürs Detail, schön wenn man das so intensiv erleben kann.

                LG

                Kommentar


                • #9
                  Wunderschöne Herbstbilder. Die Bischofsmütze besuche ich auch manchmal. Ist irgendwie ein besonderer Platz!

                  LG. Martin
                  Alle meine Beiträge im Tourenforum

                  Kommentar


                  • #10
                    Jetzt musste ich mir dieses "bunte Bildebuch" zu Hause am größeren Bildschirm nochmals ansehen, einfach wunderschön.



                    Irgendwann in den 90ern muss ich einmal auf der Bischofsmütze gewesen sein, mir fehlt aber jegliche Erinnerung.


                    LG, Günter
                    Meine Touren in Europa

                    Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
                    (Marie von Ebner-Eschenbach)

                    Kommentar


                    • #11
                      Die in deinem Bericht genannten Kritschenkogel, Gr Marchberg, Bischofsmütze usw. sind mir von eigenen Überschreitungen auch schon bekannt, und mancher der Hügel hat sich jetzt wieder in Erinnerung gerufen. Auch wenn manche der Überschreitungen wahrscheinlich vorerst einmalige Erlebnisse bleiben. Aber vielleicht bekomm ich wieder die Gelegenheit die Gegend zu besuchen. Der Herbst ist jedenfalls schön und besser als der Winter fürs wandern.

                      Kommentar


                      • #12
                        Zitat von mountainrabbit Beitrag anzeigen
                        Irgendwann in den 90ern muss ich einmal auf der Bischofsmütze gewesen sein, mir fehlt aber jegliche Erinnerung.
                        LG, Günter
                        Ich führ dich rauf!

                        LG, Eli

                        Kommentar


                        • #13
                          Der Herbst malt jetzt wirklich seine schönsten Farben in die Landschaft.
                          Eine schöne Gegend.
                          Lg. helmut55

                          Kommentar


                          • #14
                            Ich kann es gut nachvollziehen, welche Befriedigung eine solche Tour gerade an so einem Herbsttag bieten kann, wenn man sich in den farbenprächtigen Laubwäldern bewegt bzw. diese die Landschaft zieren und man die letzten richtig wärmenden Sonnenstrahlen des Jahres einfängt Schön auch, wenn man zwischendurch Fernblicke hat, die sich einem das restliche Jahr nur selten bieten. Und mit einer Wegstrecke von fast 20km hast du den Tag auch gut ausgekostet würde ich sagen

                            Kommentar


                            • #15
                              Das Gipfelkreuz der Bischofsmütze ist übrigens zwei „Bischofsmützen-Liebhabern“, dem Ehepaar Willi (1921–2013) und Hermi End (1924–2003), gewidmet.
                              2011 wurde der "Hermi-Steig", eine Kletterroute im 4.SG durch die "Nordwand", von H. Nowy / W. End / A. Holzer erstbegangen.

                              Ich bilde mir ein, bei meinem letzten Besuch der Bischofsmütze 2014 auch direkt vor Ort etwas darüber gelesen zu haben (vermutlich im Gipfelbuch), finde aber leider kein Foto davon.

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X