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Großer Sonnleitstein (1639m) über Ostkamm, 3.9.2022

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  • Großer Sonnleitstein (1639m) über Ostkamm, 3.9.2022

    Letzten Samstag war ich wieder einmal am Großen Sonnleitstein. Eigentlich als Ersatzprogramm, denn ursprünglich wollte ich durchs Wolfstal auf die Rax und knieschonend mit der Seilbahn runter. Doch es fand gerade der Raxlauf statt und dementsprechend groß war der Trubel bei der Talstation. Oben würde es später vermutlich noch ärger zugehen…

    Also fuhr ich etwas unschlüssig weiter ins Höllental, bis mir einfiel, dass ich schon lange nicht mehr auf dem Sonnleitstein war. Den gesamten Ostkamm kannte ich eh noch nicht; ich war 2013 nur von der Mitte der langen Querung direkt aufgestiegen, aber nicht von Beginn weg. Das wollte ich nachholen. Den Abstieg über die Forststraße sollten die Knie hoffentlich aushalten…


    Rückblick auf Backwetwoods (© Rudolf)
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    Der Franz-Jonas-Steig führt anfangs durch einen Dschungel aus Drüsigem Springkraut.
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    Dann steigt man ziemlich lange den durch Windbrüche freigelegten Hang hinauf, ich empfand diesen Wegabschnitt als eher unangenehm (holprig und mit viel bodennaher Vegetation).
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    Oben, wo der alte Weg noch durch Wald führt, ist es wesentlich angenehmer und schöner zu gehen. Hier bin ich bereits am Betriegel, eine Gruppe junger Leute hat mich überholt. Ist schon lange her, dass das umgekehrt war
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    Jetzt kommt auch der Kleine Sonnleitstein ins Blickfeld, hinten schaut der Lahnberg drüber
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    Ich weiß nicht mehr genau, in welcher Höhe die Querung beginnt, und überlege, wo ich am besten zum Ostkamm aufsteigen soll, doch der Weg führt noch ziemlich weit hinauf und so ergibt sich die ideale Stelle zum Abzweigen fast von selbst.
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    Rückblick vom Aufstieg zum Kamm
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    Hier habe ich den Kamm erreicht.
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    Nördlich fällt er steil ab, doch er ist problemlos zu begehen.
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    Einige Felsen werden umgangen, immer wieder gibt es auch Steig- oder Tierspuren. Da es ein Grenzkamm ist, dürfte er gelegentlich auch von „Wartungspersonal“ begangen werden.
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    Es folgt noch eine Steilstufe, dann wird der Kamm flacher.
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    Da wurde sogar ein Hindernis entschärft
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    Der obere, flache Abschnitt. Im Gegensatz zu vielen ähnlichen Kämmen in der Umgebung gibt es hier keinerlei Spuren von Windbruch. Ich denke z.B. mit Grausen an den Mitterberg-Kamm zurück…
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    Rückblick auf den wunderschönen Kamm
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    Vom Vorgipfel blicke ich zum Hauptgipfel hinüber. Dort herrscht ein buntes Treiben. Ich jausne erst einmal hier.
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    Zuletzt geändert von maxrax; 08.09.2022, 13:09.

  • #2
    Dann gehe ich über den Grat hinüber. Eine Gruppe hat den Gipfel gerade verlassen.
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    Mir gelingt ein Gipfelkreuzfoto ohne fremde Leute (gell Iris ). Die Schneealpe dominiert den Nahblick. Ich bin froh, dass ich heute nicht mehr zum Amaißbichl hinüber muss so wie damals.
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    Nach und nach steigen die anderen Wanderer (sorry, muss natürlich „Wandernden“ heißen ) ab, ich habe Zeit und warte. Zuletzt bevölkert nur noch ein Pärchen neben mir den Gipfel.
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    Dann gehen auch die und ich habe ihn für mich allein. Inzwischen sind dichte Wolken aufgezogen. Eine gute halbe Stunde chille ich, probiere verschiedene mehr oder weniger bequeme Liege- bzw. Sitzpositionen aus und betrachte die Landschaft ringsherum. Da drüben, am Schnalzstein, war ich erst vor zwei Wochen.
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    Als dann neuerlich zwei Leute heraufkommen, ist es Zeit für mich, abzusteigen. Vorher fotografiere ich noch zum Gamseck hinüber, das gefällt mir natürlich. Das Innthalerbandl ist auch schon eine Weile her…
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    Von der Schulter das obligate Foto zum Westgipfel. Wie ich nachher gelesen habe, gibt’s in der NW-Wand eine Kletterroute von Harald Braun.
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    Bei der Amaiswiese fängt es zu tröpfeln an, der Weg neben dem Bach und dann zur Forststraße hinunter ist nass und glitschig.
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    Immer wieder fängt es stärker zu regnen an, hört dazwischen aber auch manchmal auf; so richtig schön wird es jedoch nicht mehr. Hinter Schneealpe und Rax gewittert es, das zieht aber zum Glück eher in die andere Richtung. So komme ich zwar nass, aber nicht waschelnass wieder in Hinternasswald an (nomen est omen).
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    Zuletzt geändert von maxrax; 08.09.2022, 10:50.

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    • #3
      Hast eine schöne Tour unternommen, danke für`s Reinstellen

      LG
      der 31.12.

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      • #4
        Ich hau mich ab, Backwetwood(s)...

        Das war ein feiner "Plan B", ich sollte da auch wieder mal rauf.


        L.G. Manfred

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        • #5
          Schöner Bericht

          In Hinternasswald ist es nicht umsonst so grün.


          LG Chris

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          • #6
            Noch eine Ergänzung:

            Zitat von maxrax Beitrag anzeigen
            Wie ich nachher gelesen habe, gibt’s in der NW-Wand eine Kletterroute von Harald Braun
            Es gibt die N-Wand (I-II, Püchler/Kraut 1928), die Direkte N-Wand (V, End/Bieringer 1956) und die NW-Wand (II-III, Braun 1979).
            Wer sich dafür interessiert, kann hier nachlesen. Ein Topo gibt's auch. Direkt über den Westgrat kann man natürlich auch klettern (I-II).

            Text:

            Der Große Sonnleitstein zeigt in seinem Gipfelbereich einen felsigen Aufbau, der in nördlicher Ausrichtung seine größte Wandhöhe ausgebildet hat. Bereits 1928 steigen Hans Püchler und Hans Kraut am niedrigeren östlichen Teil der Nordwand eine Schrofenrampe rechts empor, die sie zu einem Grat und in weiterer Folge zum Gipfel bringt.
            1956 gelingt es Willi und Hermi End zusammen mit Karl Bieringer einen Weg durch den höheren rechten Wandteil zu finden - der direkte Nordwand-Anstieg.
            1979 eröffnet Harald Braun eine neue Kletterroute weiter westlich, in der Nordwestwand.
            Die End-Führe steigt beim untersten Felsaufbau ein und führt über einen Pfeiler, der von zwei markanten Bändern (dem Nordwestwandband und dem alten Nordwandband) unterbrochen wird. Während die erste Hälfte lediglich leichte Kletterei bis zum 3. Grad erfordert, steilt sich die Wand im oberen Abschnitt auf und verlangt beherztes Klettern im alpinen Fels. Die Gesteinsqualität ist durchaus solide und bietet auch immer wieder gute Möglichkeiten für mobile Sicherungen. Dennoch ist die eine oder andere moralische Stelle (4. Seillänge) zu überwinden und erfordert einen sicheren Vorsteiger. Für den, der sich im 3. Grad wohler fühlt, könnte hingegen die Nordwestwand interessant sein, während anspruchsvolle Ruachler und Schrofenkletterer mit der alten Nordwandroute ihre Freude haben.
            Zuletzt geändert von maxrax; 08.09.2022, 16:11.

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            • #7
              Hoffe deine Knie haben deinen Abstieg heil überstanden.
              Insgesamt eine schöne Tour, noch gut in meiner Erinnerung.
              Lg. helmut55

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              • #8
                Schöne Tour! Danke für den Link zur N-Wand.
                carpe diem!
                www.instagram.com/bildervondraussen/

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                • #9
                  Ein schöner Klassiker.

                  Zitat von maxrax Beitrag anzeigen
                  Ich bin froh, dass ich heute nicht mehr zum Amaißbichl hinüber muss so wie damals.
                  Ich war heuer im Juni zum ersten Mal am Grenzkamm unterwegs, ist schon noch eine "breite Meile" vom Sonnleitstein weg.

                  LG, Günter

                  Meine Touren in Europa

                  Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
                  (Marie von Ebner-Eschenbach)

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                  • #10
                    Sehr interessant, danke für den wertvollen Bericht und für die Infos! Jetzt weiss ich wie es da weiter geht! Ich bin letztes Jahr an einem sehr winterlichen Nachmittag (im Tal bis 40cm Neuschnee, oben bis 70cm, und sehr kalt) mit Schneeschuhe von der Kraftwerk über einen alten Steig in Richtung Vogelkirchen zum Kamm, und dann durch sehr mühsames Stapfen auf diesem über den Rauchkogel zum Gr. Sonnleitstein. Wetter ist dann immer schlechter und eiskälter geworden, meine Handschuhe waren nass (auch die Reserve), und so musste ich auf 1500m auf dem Ostgrat abbrechen, unweit des Gipfels, gerade wo es eigentlicher flacher geworden ist.
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                    • #11
                      Zitat von escapist Beitrag anzeigen
                      Sehr interessant, danke für den wertvollen Bericht und für die Infos! Jetzt weiss ich wie es da weiter geht! Ich bin letztes Jahr an einem sehr winterlichen Nachmittag (im Tal bis 40cm Neuschnee, oben bis 70cm, und sehr kalt) mit Schneeschuhe von der Kraftwerk über einen alten Steig in Richtung Vogelkirchen zum Kamm, und dann durch sehr mühsames Stapfen auf diesem über den Rauchkogel zum Gr. Sonnleitstein. Wetter ist dann immer schlechter und eiskälter geworden, meine Handschuhe waren nass (auch die Reserve), und so musste ich auf 1500m auf dem Ostgrat abbrechen, unweit des Gipfels, gerade wo es eigentlicher flacher geworden ist.
                      Du bist auch immer im strömenden Regen, im Schneesturm oder zumindest im hüfttiefen Schnee unterwegs!
                      LG Rudolf
                      _________________________________________
                      Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
                      die wir nicht nutzen. (Seneca)

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                      • #12
                        Gratuliere zum Ostgrat
                        Zitat von maxrax Beitrag anzeigen
                        [FONT=Calibri]Der Franz-Jonas-Steig führt anfangs durch einen Dschungel aus Drüsigem Springkraut
                        Wow. Nicht schlecht. Sowas mag ich garnicht. Und Gratwanderer noch viel weniger
                        Zitat von maxrax Beitrag anzeigen
                        ...Eine Gruppe hat den Gipfel gerade verlassen...]Mir gelingt ein Gipfelkreuzfoto ohne fremde Leute (gell Iris )
                        Wundert mich dass dir das gelungen ist bei den Massen .

                        ​​​​​​​
                        Zitat von maxrax Beitrag anzeigen
                        Es gibt die N-Wand (I-II, Püchler/Kraut 1928) ... Direkt über den Westgrat kann man natürlich auch klettern (I-II)
                        Na dann weiß ich schon was ich mir das nächste mal dort anschaue. Danke für die Info.
                        Ich mag den Sonnleitstein eigentlich. Schade dass der Ausgangspunkt etwas ungünstig gelegen ist.
                        Zuletzt geändert von DieIris; 10.09.2022, 17:20.

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                        • #13
                          Der Sonnleitstein taugt mir auch, allein schon wegen seiner südseitigen Ausrichtung.
                          Ich bin diese schöne Runde vor ein paar Jahren gegangen, ich dürfte ziemlich genau an der gleichen Stelle den Kamm erreicht haben.
                          Über die Nordseite habe ich mir auch schon Gedanken gemacht ...

                          LG, Toni

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