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Fäustling (1919m), Totes Gebirge, 05.07.2020

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  • Fäustling (1919m), Totes Gebirge, 05.07.2020

    Auf den Fäustling wollt ich schon ewig mal. Von einigen Berichten wusste ich jedoch, dass dieser nicht einfach sein soll. So musste ich erst mal bergsteigerisch reifen, viel trainieren, damit ich den Fäustling packen kann.
    Und zu viert mit den acht wachsamen Augen konnte uns auch bei der abenteuerlichen Suche nach dem richtigen Weg, nichts mehr davon abbringen, dem Fäustling Stück um Stück näher zu kommen.
    Es ist ein Abenteuer, der Weg muss gesucht werden, nicht immer ist es eindeutig in welche Richtung man soll. So erspähte mal jeder von uns vier einen Steinmann und ersparte uns etliche Verhauer. Den Spuren zu urteilen stehen dort Verhauer jedoch an der Tagesordnung. Und jeder Verhauer wird zweimal begangen, hin und zurück, so sind die Steigspuren doppelt so gut vorhanden.

    Viele Berichte gibt es nicht über den Fäustling im Forum. Zwei sind vom Paul, der aber über den Karlgraben aufgestiegen ist und einer vom Lampi, wo viele Fotos nicht mehr vorhanden sind.
    https://www.gipfeltreffen.at/forum/g...010#post886308
    https://www.gipfeltreffen.at/forum/g...birge-8-9-2012
    https://www.gipfeltreffen.at/forum/g...m-30-juni-2012

    Wegverlauf: Parkplatz Almsee (Grünau im Almtal) - Schneiderberghütte - Schneiderberg - Föhrengrabeneck - Fäustling - Föhrengrabeneck - Schneiderberg - Schneiderberghütte - Parkplatz

    Höhenunterschied: ca. 1445m
    Tourlänge: ca. 14,5km

    Charakteristik der Tour: Die Tour vom Almsee auf den Fäustling ist keine einfache Tour. Nichts markiert, einige Steinmandln ausgenommen. Drei Schlüsselstellen sind zu meistern: Die erste ist eine Rinne kurz vor dem Föhrengrabeneck, klettertechnisch zwar nur ein SG Ier, aber die Rinne muss man auch erstmal finden. Die zweite ist die Querung unterhalb des Fäustlings selbst. 45 Grad Gelände mit Mischung aus Gras und losem Schotter. Da muss jeder Tritt sitzen. Die dritte Schlüsselstelle sind die zwei Steilstufen kurz vor dem Gipfel, wobei ich die erste mit SG II bewerte und die zweite wegen der Eisenklammern mit SG II-.
    Summa summarum ist die Tour mühsam mit knapp 5 Stunden Aufstieg auch keine kurze Tour in einem abwechslungsreichem, teils unübersichtlichem Gelände. Ein früher Aufbruch und ein Tag mit stabilen Wetterbedingungen sind unbedingt erforderlich. Orientierungssinn, Trittsicherheit und fit für ein paar Kraxeleinlagen sowieso.

    Übersichtskarte mit eingezeichnetem GPS-Track:
    Bild_0001.jpg

    Das waren meine Mitstreiter, zuerst noch auf der Forststraße ca. 1km in die Röll:
    Bild_0002.jpg

    Die Almtaler Sonnenuhr, Neuner-, Zehner-, Elfer- und Zwölferkogel:
    Bild_0003.jpg

    Der Steig auf den Schneiderberg ist gut ausgetreten:
    Bild_0004.jpg

    Die Schneiderberghütte, leider nicht bewirtschaftet, weil eine Jagdhütte:
    Bild_0005.jpg

    Schneiderberg Gipfel:
    Bild_0006.jpg

    Es wird anspruchsvoller:
    Bild_0007.jpg

    Das ist die Rinne, die man erwischen muss. Unterhalb gibt es geradeaus auch Steigspuren, denen man nicht folgen sollte. Die Rinne wird Anfangs rechts umgangen:
    Bild_0008.jpg

    Bevor es ansteilt und auch nass wird, quert man nochmal rechts raus:
    Bild_0009.jpg

    Hier bei der Querung, die aber auch nicht ohne ist:
    Bild_0010.jpg

    Wir kommen zum Ausstieg der Rinne:
    Bild_0011.jpg

    Dort links rum:
    Bild_0012.jpg

    Da kommt einer ums Eck:
    Bild_0013.jpg

    Und da ist er plötzlich. Die markante Form des Fäustlings. Wie oft hab ich ihn schon von den Bergen rund herum fotografiert:
    Bild_0014.jpg

    Wir sind am Föhrengrabeneck, das hat seit 2019 auch ein Gipfelkreuz:
    Bild_0015.jpg
    Zuletzt geändert von Manfred9; 14.07.2020, 16:13.
    lg, Manfred (manfredsberge.blogspot.com)

    Meine Tourenberichte auf gipfeltreffen

  • #2
    Rückblick zum Föhrengrabeneck. Wenn es durch die Latschen geht, ist dort alles immer super ausgeschnitten:
    Bild_0016.jpg

    Hier müssen wir zum Glück noch nicht rüber:
    Bild_0017.jpg

    Ein großer Steinmann:
    Bild_0018.jpg

    Tiefblick zum Steinmann:
    Bild_0019.jpg

    Wieder eine Querung:
    Bild_0020.jpg

    Bild_0021.jpg

    Wir kommen dem Fäustling langsam näher:
    Bild_0022.jpg

    Eine weitere Kraxelstelle:
    Bild_0023.jpg

    Rückblick auf den bereits beschrittenen Kamm:
    Bild_0024.jpg

    Bild_0025.jpg


    Bild_0026.jpg

    Noch eine Querung:
    Bild_0027.jpg

    Wir sind fast beim Fäustlingsattel:
    Bild_0028.jpg

    Der Kamm ist doch länger als gedacht:
    Bild_0029.jpg

    Es folgt die heikle Querung. Günter sondiert die Lage:
    Bild_0030.jpg

    lg, Manfred (manfredsberge.blogspot.com)

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    • #3
      Rückblick:
      Bild_0031.jpg

      Eine Stelle wo man verschnaufen kann:
      Bild_0032.jpg

      Bild_0033.jpg

      Nach der Umrundung die erste Steilstufe:
      Bild_0034.jpg

      Bild_0035.jpg

      Und zur zweiten Steilstufe mit den Eisenklammern:
      Bild_0036.jpg

      Der Tiefblick beeindruckt mich:
      Bild_0037.jpg

      Auf der anderen Seite die Ödseen:
      Bild_0038.jpg

      Oben fast unglaubliches flaches Gelände:
      Bild_0039.jpg

      So kommen wir zum kleinen Gipfelkreuz:
      Bild_0040.jpg

      Gipfelfoto der 4 Fäustling-Stürmer:
      Bild_0041.jpg

      Der Hetzaukamm: Pyramidenkogel, Hetzaukögel, Jakobinermütze:
      Bild_0042.jpg

      Der Pyramidenkogel gezoomt:
      Bild_0043.jpg

      Ich sehe noch runter auf den Daumen des Fäustlings:
      Bild_0044.jpg

      Hinterm Gipfelkreuz der Zwillingkogel, Kreuz und Großer Priel:
      Bild_0045.jpg

      lg, Manfred (manfredsberge.blogspot.com)

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      • #4
        Der Abstieg erfolgt auf gleichem Weg:
        Bild_0046.jpg

        Wir haben etliche Steinmandl erneuert und vergrößert. Trotzdem muss man beim Abstieg wieder genau aufpassen wo die Schwachstellen in der Steilwand sind:
        Bild_0047.jpg

        Die Schären:
        Bild_0048.jpg

        Pyramidenkogel schon von weiter unten:
        Bild_0049.jpg

        Die Steilstufe mit den Eisenklammern:
        Bild_0050.jpg

        Und die Querung wieder zurück:
        Bild_0051.jpg

        Bild_0052.jpg

        Karin und Günter am Ansatz des Daumens:
        Bild_0053.jpg

        Bild_0054.jpg

        Ein imposante Erscheinung:
        Bild_0055.jpg

        Abstiegskraxelei:
        Bild_0056.jpg

        Und wieder am Föhrengrabeneck:
        Bild_0057.jpg

        Der Abstieg in die Rinne:
        Bild_0058.jpg

        Eine kurze knackige Querung:
        Bild_0059.jpg

        Und zurück über den Schneiderberg:
        Bild_0060.jpg

        Vielen Dank an meine Mitstreiter. Es war eine tolle Bergtour, wir waren ein tolles Team. Jeder hat etwas für das Gelingen der Tour beigetragen.
        Zuletzt geändert von Manfred9; 14.07.2020, 16:18.
        lg, Manfred (manfredsberge.blogspot.com)

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        • #5
          Riesen Kompliment an das Quartett - eine Besteigung der Extraklasse!

          Die Querungen schauen ungut aus, erinnern mich ein bisschen ans Gesäuse.

          Am Gipfel hat man zwar Glücksgefühle aber den heiklen Abstieg noch vor sich...

          Eindrucksvolle Aufnahmen sind das wieder.

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          L.G. Manfred

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          • #6
            Na bumm, das schaut nicht ungefährlich aus. So ein Gelände verzeiht keine Fehler. Und dann das Ganze wieder zurück...

            Gratulation zu dieser anspruchsvollen Tour!

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            • #7
              Danke für die gute Dokumentation dieses nicht alltäglichen Gipfels. Die querung von der letzten Schrofenleiten schaut wesentlich wilder aus als die "eigentlichen" Kletterstellen!
              carpe diem!
              www.instagram.com/bildervondraussen/

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              • #8
                Grias di Manfred,

                herzliche Gratulation zur Bezwingung dieses felsigen Handschuhs! Diesen Zustieg nehmen sicher nicht viele in Kauf.
                Ich hab' mir jetzt den Bericht von paulchen auch noch durchgelesen. Um die steile 45°-Schrofenquerung kommt man anscheinend nicht herum.
                Oder könnte ein Zustieg aus der Richtung Pyramidenkogel möglich sein?

                Vielleicht gebe ich mir mal das Föhrengrabeneck vom Schneiderkogel aus. Das sieht schon eher machbar aus

                LG
                My Blogs > Meine bisher erstellten Tourenberichte

                Ein Gipfel gehört dir erst, wenn du wieder unten bist - denn vorher gehörst du ihm. (Hans Kammerlander)
                Hergott, d' Hoamat is schee (Aufschrift am Gipfelkreuz der Reisalpe)
                Im Höllengebirge wird einem nie langweilig ! ... (mein Leitspruch)

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                • #9
                  Zitat von manfred1110 Beitrag anzeigen
                  Riesen Kompliment an das Quartett - eine Besteigung der Extraklasse!

                  Die Querungen schauen ungut aus, erinnern mich ein bisschen ans Gesäuse.

                  Am Gipfel hat man zwar Glücksgefühle aber den heiklen Abstieg noch vor sich...

                  Eindrucksvolle Aufnahmen sind das wieder.

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                  L.G. Manfred
                  Danke Manfred. Bei den Querungen muss man ganz schön aufpassen. Nass sollte es da auf keinen Fall sein.

                  Zitat von maxrax Beitrag anzeigen
                  Na bumm, das schaut nicht ungefährlich aus. So ein Gelände verzeiht keine Fehler. Und dann das Ganze wieder zurück...

                  Gratulation zu dieser anspruchsvollen Tour!
                  Man könnte auch durch die Fäustling-Wand klettern, aber da ist mir trotzdem die Querung lieber.

                  Zitat von Gamsi Beitrag anzeigen
                  Danke für die gute Dokumentation dieses nicht alltäglichen Gipfels. Die querung von der letzten Schrofenleiten schaut wesentlich wilder aus als die "eigentlichen" Kletterstellen!
                  Die Kletterstellen war nur kurz und nicht ausgesetzt.

                  Zitat von Jgaordhelagenornres Beitrag anzeigen
                  Grias di Manfred,

                  herzliche Gratulation zur Bezwingung dieses felsigen Handschuhs! Diesen Zustieg nehmen sicher nicht viele in Kauf.
                  Ich hab' mir jetzt den Bericht von paulchen auch noch durchgelesen. Um die steile 45°-Schrofenquerung kommt man anscheinend nicht herum.
                  Oder könnte ein Zustieg aus der Richtung Pyramidenkogel möglich sein?

                  Vielleicht gebe ich mir mal das Föhrengrabeneck vom Schneiderkogel aus. Das sieht schon eher machbar aus

                  LG
                  Grias di Gregor,

                  felsiger Handschuh gefällt mir. Ein Zustieg vom Pyramidenkogel gibt es schon, aber da muss man auch erstmal hinkommen. Entweder vom Westlichen Hochplattenkogel, da ist das Gelände noch schwieriger oder über das Büchsenkar.
                  Das werde ich mir sicher mal ansehen.
                  lg, Manfred (manfredsberge.blogspot.com)

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                  • #10
                    Zitat von maxrax Beitrag anzeigen
                    Na bumm, das schaut nicht ungefährlich aus. So ein Gelände verzeiht keine Fehler. Und dann das Ganze wieder zurück...
                    Auch meine ersten Gedanken.

                    Respekt und herzliche Gratulation.

                    Und das "Rudel" ist sicher eine gute Idee, Teamwork bei dieser Tour schadet nicht.

                    LG, Günter

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                    Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
                    (Marie von Ebner-Eschenbach)

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                    • #11
                      Hallo Manfred, ein sensationeller, fein bebilderter Bericht aus einer Gegend, die ich besonders schätze - ich fürchte alleredings, dass ich in diesem Leben dem Fäustiling - und dem Hetzaukamm insgesamt - nicht näher kommen werde, als es dem Blick von der Welser Hütte rüber zulässt ...

                      Kommentar


                      • #12
                        Gratuliere euch zu der Besteigung,
                        von dem steilen unguten Gelände erzählte mir vor kurzem ein Freund, der auch da rauf ist.
                        Ich begnüge mich wohl mit dem Schneiderkogel.
                        Lg. helmut55

                        Kommentar


                        • #13
                          Zitat von mountainrabbit Beitrag anzeigen
                          Auch meine ersten Gedanken.

                          Respekt und herzliche Gratulation.

                          Und das "Rudel" ist sicher eine gute Idee, Teamwork bei dieser Tour schadet nicht.

                          LG, Günter
                          Dank dir Günter.
                          Das ist sicher so ein Gelände wo man froh ist wieder drüber hinweg zu sein. Hier muss man das auch wieder zurückgehen. Oder man geht gleich die ganze Hetzaukammüberschreitung, aber das ist von der Länge nochmal eine Nummer größer und anspruchsvoller.

                          Zitat von bernhardmayr Beitrag anzeigen
                          Hallo Manfred, ein sensationeller, fein bebilderter Bericht aus einer Gegend, die ich besonders schätze - ich fürchte alleredings, dass ich in diesem Leben dem Fäustiling - und dem Hetzaukamm insgesamt - nicht näher kommen werde, als es dem Blick von der Welser Hütte rüber zulässt ...
                          Hallo Bernhard,
                          ich habe den Hetzaukamm auch lange gemieden, aber jetzt wurde es Zeit. Am Hetzaukamm war so ein großer weißer Fleck auf meiner persönlichen Landkarte, da musste ich mal hin.
                          Nicht nur von der Welser Hütte auch von der Steyrer Hütte hat man einen schönen Blick auf den Fäustling, wenn auch gleich ein wenig entfernter.

                          Zitat von helmut55 Beitrag anzeigen
                          Gratuliere euch zu der Besteigung,
                          von dem steilen unguten Gelände erzählte mir vor kurzem ein Freund, der auch da rauf ist.
                          Ich begnüge mich wohl mit dem Schneiderkogel.
                          Danke dir Helmut.
                          Der Schneiderberg ist auch ein famoser Aussichtsberg und am Föhrengrabeneck hat man schon den berühmten Fäustling-Blick.
                          lg, Manfred (manfredsberge.blogspot.com)

                          Meine Tourenberichte auf gipfeltreffen

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                          • #14
                            Servus Manfred,

                            herzliche Gratulation zu eurer ambitionierten und anspruchsvollen Tour!

                            Das Gelände vor allem bei der Querung macht selbst auf den Fotos einen tückischen und unberechenbaren Eindruck. Auch für mich wäre das sicher nix...

                            Die Aus- und Tiefblicke sowie die Landschaftseindrücke generell sind hingegen vom Allerfeinsten.
                            Und für den gesamten Bericht gilt - wenig überraschend - dasselbe.
                            Lg, Wolfgang


                            Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
                            der sowohl für den Einzelnen
                            wie für die Welt zukunftsweisend ist.
                            (David Steindl-Rast)

                            Kommentar


                            • #15
                              Danke für die tolle Tourenbeschreibung! und Gratuliere zur Gipfelbesteigung Wir haben die Tour am Dienstag versucht. Sind aber leider nur bis zur Mitte vom Grat zwischen dem Föhrengrabeneck und dem Fäustling gekommen. Trotz deiner tollen Beschreibung haben wir uns mehrmals verhauen und am Grat is mir dann alles zu rutschig geworden. Hatte das Gefühl, dass die Steine und der Untergrund nicht so recht halten. Wird das zum Fäustling hin besser oder noch rutschiger? bzw. hab ich gesehen, dass du den Anstieg von der anderen Seite auch gemacht hast. Welcher ist schwieriger? Einmal da oben am Fäustling zu stehen wäre schon ein Traum P.S.: Abgesehen davon, dass wir nicht ans Ziel gekommen sind, war die Tour unglaublich schön und das Panorama ist einmalig

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