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Raxrunde mit Durchsteigung der Lechnerwände (27.9.2016)

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  • Raxrunde mit Durchsteigung der Lechnerwände (27.9.2016)

    Die Lechnerwände bilden den Abschluss des obersten Großen Kesselgrabens. Weder bei Benesch noch in der sonstigen Literatur finden sie Erwähnung. Vermutlich wurden sie auch noch nicht durchstiegen. Angeblich sei das Gestein dort äußerst brüchig.
    maxrax hat einmal eine Durchsteigung (auf einfachster Route) versucht, aber umgedreht, weil es ihm zu heikel wurde.
    Ich selbst habe mir die Situation bei meiner letzten Raxtour auch angesehen. Am Dienstag ist es mir dann gelungen, die Wand im Wesentlichen auf der von maxrax vorgeschlagenen Linie zu durchsteigen.

    Der Anmarsch

    Da ich noch viel vor habe, kürze ich den Zustieg mit der Raxseilbahn ab, mit der 2. Gondel um 9 Uhr. Die este Steigung zum Ebenwald habe ich dank der Morgenkühle rasch hinter mir.

    100_4317.JPG

    Weiter geht es im Eilschritt vorbei am Ottohaus in den Sattel, über den der Weg zu den ehemaligen Hofhalthütten führt.

    100_4341.JPG

    Zei ausgetrocknete Tröge sind der kümmerliche Rest einst blühender Almwirtschaft.

    100_4342.JPG

    Leider geht es weit hinunter bis zur kleinen Dirnbacherhütte.

    100_4322.JPG

    Dafür geht es gleich wieder steil hinauf zum Klobentörl.

    100_4323.JPG

    Nach dieser mit einem Drahtseil gesicherten Ecke ist das Schlimmste geschafft.

    100_4324.JPG

    Nach kurzem Abstieg erreiche ich die Gloggnitzerhütte. In der Sonne ist es sogar schon schön warm.

    100_4343.JPG

    Nach einer kurzen Stärkung verlasse ich die Sonne leider wieder und verfolge einen Jagdsteig In Richtung Talschluss.

    100_4327.JPG

    Eine großzügig ausgeschnittene Latschengasse bringt mich direkt unter die steilen Wände.

    100_4344.JPG

    --- Fortsetzung folgt ---
    LG Rudolf
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    Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
    die wir nicht nutzen. (Seneca)

  • #2
    AW: Raxrunde mit Durchsteigung der Lechnerwände (27.9.2016)

    Der Durchstieg

    Nach dem doch etwas mühsamen Anstieg über den letzten Teil der Schutthalde sehe ich mir zuerst die Durchstiegsmöglichkeiten durch den unteren steilen Wandteil an.

    Dieses gut gestufte rampenartige Band führt ohne allzu große Schwierigkeiten auf den Absatz, links von der im letzten Beitrag erwähnten Nische.

    100_4345.JPG

    Zur Nische hinauf und dann nach links hinaus auf den Absatz scheint auch ganz gut zu gehen.

    100_4346.JPG

    In weiterer Folge erklettere ich noch die Rinne, die dort hinauf führt, wo maxrax umgedreht hat, fast zur Gänze. Die Rinne ist steil, teilweise kaminartig ausgebildet und lässt sich gut ausspreizen. Ich wechsle dann noch in die Nebenrinne rechts daneben, die ebenfalls ohne große Schwierigkeiten zu erklettern ist. Eine weitere kurze Querung nach rechts bringt mich schließlich zu dem Latschenbusch, von dem es maxrax angegangen ist. (keine Bilder)
    Der Fels ist keinesfalls brüchig, es liegt nur dort, wo es flach ist, einfach viel Schutt herum.

    Das nächste Bild habe ich schon weit oberhalb der "kritischen Stelle" aufgenommen. In der Tat müßte man, wenn man maxrax' Vorschlag folgt, über schuttbedeckte Tritte ein Stück bis nahe an die Abbruchkante absteigen, um dann nach links zu queren. Zum Festhalten gibt es dabei nichts.
    Ich bin nicht abgestiegen, sondern im festen Fels schräg nach links oben hinter dem Bäumchen angestiegen. In weiterer Folge habe ich es vermieden, wieder auf die schuttbedeckten Bänder abzusteigen, sondern habe die Querung möglichst weit oben über feste Graspolster und festen Fels bis zum nächsten Latschenbusch fortgesetzt. Diesen "Weg" scheinen auch die Gemsen zu bevorzugen. Von hier ist dieses Bild zurück entstanden.

    100_4347.JPG

    Vom Latschenbusch führt ein bequemes Rasenband horizontal weiter, bis ich an diesen sperenden Felsgürtel stoße. Eine kurze Rissverschneidung, etwa in Bildmitte, gestattet die Überwindung dieser Barriere. Das ist vielleicht die schwierigste Stelle (I+, ?).

    100_4348.JPG

    Dahinter sieht es so aus. Geschafft, ich bin draußen.

    100_4349.JPG

    Noch ein Rückblick auf die durchstiegene Flanke.

    100_4350.JPG

    Die Sonne scheint spektakulär in den obersten linken Wandteil.

    100_4351.JPG

    Von hier könnte ich latschenfrei nach rechts zu einem Gipfel ansteigen.
    Mich interessiert aber die Fortsetzung des Anstiegs durch diese markante Dolinengasse.

    100_4352.JPG

    Wenn Quellwolken aufziehen, ist es vor allem wichtig, nicht am falschen Berg zu sein.

    100_4353.JPG

    Mein Tun bleibt natürlich nicht lange unbemerkt.

    100_4354.JPG

    --- Fortsetzung folgt ---"
    Zuletzt geändert von Rudolf_48; 28.09.2016, 15:21.
    LG Rudolf
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    • #3
      AW: Raxrunde mit Durchsteigung der Lechnerwände (27.9.2016)

      Der Rückweg

      Die eine Gams dürfte etwas weiter erzählt haben, jetzt kommen sie alle schauen.

      100_4355.JPG

      Auf jedem der umgebenden Gipfel steht ein Steinmann. Wie soll man sich denn da orientieren?

      100_4356.JPG

      Am oberen Ende der Dolinengasse komme ich über einen kleinen Sattel.

      100_4357.JPG

      Dahinter liegt die endlose Weite der Prärie. Von den umgebenden Felskämmen spähen die Indianer auf ihren schnellen Pferden herab.

      100_4358.JPG

      Gott sei Dank, doch keine Indianer!

      100_4359.JPG

      Beruhigt folge ich dem nächsten Abschnitt der Prärielandschaft. Im Hintergrund schon wieder ein besteinmannter Gipfel.

      100_4360.JPG

      Ich stoße auf den Weg, der vom Klobentörl herauf kommt und verfolge ihn ein wenig nach links bis an seine höchste Stelle. Dann steige ich in Richtung eines Gipfels an.

      100_4361.JPG

      Nicht nur ein Steinmann, sondern auch ein Kreuz, wenn auch eines von der preiswerten Sorte.

      100_4362.JPG

      Von dort gibt es eine Stangenmarkierung, die zu dieser, dem Namen nach böhmischen Hütte führt.

      100_4363.JPG

      Vorher gelange ich noch an diesen magischen Ort, an dem die Druiden ihre Geheimzeichen angebracht haben.

      100_4364.JPG

      Von der berühmtesten aller Bergblumen gibt es dort so viele, dass man aufpassen muss, dass man nicht drauf steigt.

      100_4366.JPG

      Die Herbstnebel branden um die Preiner Wand.

      100_4367.JPG

      Endlich bei der Neuen Seehütte.

      100_4368.JPG

      Das Schröckenfuchskreuz steht wirklich schief.

      100_4369.JPG

      Ich bin dann (leider) den Seeweg zurück zur Bergstation der Raxbahn gegangen. So ein weiter und garstiger Weg.
      Nächstes mal gehe ich besser wieder oben drüber über die Preiner Wand.

      100_4370.JPG

      Die letzte Gondel hat schon ihre Talfahrt angetreten. Mir egal, ich hatte sowieso nur ein Bergfahrtticket gelöst.
      Ich möchte den Gsolhirnsteig hinunter gehen, den ich nur als Schiabfahrt kenne. Dort wo sich der Steig von der Brandschneide trennt, steht eine Verbotstafel: Forstarbeiten. Soll ich jetzt nach Kaiserbrunn weiter gehen? Nein. Der Steig ist in tadellosem Zustand, auch wenn er ständig zwischen der riesigen Anzahl gefällter Stämme hindurch führt. Der Abstieg wird zum Wettlauf mit der hereinbrechenden Dunkelheit. 1000m hinunter brauchen auch seine Zeit. Das letzte Stück vom Knappenhof nach Hirschwang kommt dann die Stirnlampe zum Einsatz. Ja, im Herbst sind die Tage kurz.
      LG Rudolf
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      • #4
        Raxrunde mit Durchsteigung der Lechnerwände (27.9.2016)

        Bravo! Ich hab fix damit gerechnet, dass du den Durchstieg schaffst. Bist halt nicht so eine Lusche wie ich
        Wenn ich hatschen könnte, würde ich mir das jetzt auch noch einmal anschauen, aber im Moment geht das leider nicht. Vielleicht nächstes Jahr...
        Bis dahin ist der Weg durch zahlreiche Begehungen sicher schon schön ausgeputzt

        LG maxrax
        Zuletzt geändert von maxrax; 28.09.2016, 19:36.

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        • #5
          AW: Raxrunde mit Durchsteigung der Lechnerwände (27.9.2016)

          Von oben hab ich in die Flanke auch schon einmal hineingeschaut:

          comp_DSCN3535a.jpg

          (Das Bäumchen ist zur besseren Orientierung rot markiert)

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          • #6
            AW: Raxrunde mit Durchsteigung der Lechnerwände (27.9.2016)

            Danke für den interessanten Bericht. In der Gegend kenne ich nur den Gr.Kesselgraben.
            Die Tour könnte man anscheinend gut mit dem Hoyossteig verbinden.

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            • #7
              AW: Raxrunde mit Durchsteigung der Lechnerwände (27.9.2016)

              Zitat von musitoni Beitrag anzeigen
              Danke für den interessanten Bericht. In der Gegend kenne ich nur den Gr.Kesselgraben.
              Die Tour könnte man anscheinend gut mit dem Hoyossteig verbinden.
              Ja, das ließe sich gut verbinden.
              Hoyossteig hinauf, gleich hinüber zur Klobenhütte und weiter zur Gloggnitzerhütte. Nach den Lechnerwänden gleich nach links den markierten Weg hinunter zum Klobentörl und den Rudolfsteig oder das Gaisloch hinunter.
              Nach oben hin lässt sich die Runde natürlich nach Belieben ausdehnen.
              LG Rudolf
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              • #8
                AW: Raxrunde mit Durchsteigung der Lechnerwände (27.9.2016)

                Zitat von Rudolf_48 Beitrag anzeigen
                Ja, das ließe sich gut verbinden.
                Hoyossteig hinauf, gleich hinüber zur Klobenhütte und weiter zur Gloggnitzerhütte. Nach den Lechnerwänden gleich nach links den markierten Weg hinunter zum Klobentörl und den Rudolfsteig oder das Gaisloch hinunter.
                Nach oben hin lässt sich die Runde natürlich nach Belieben ausdehnen.
                so was ähnliches habe ich heuer absolviert, aber ohne Durchstieg der Lechnerwände, (inspiriert von einem grundsätzlich verdächtigen was die Rax betrifft)
                hoyos rauf-> klobentörl-> Richtung Gloggnitzer, dann diesen jagdsteig, und weiter weiter weiter bis er aus ist, dann führt aber eine geheime latschegasse weiter, die mir zugeflüstert wurde, durch die Latschengasse erreicht man den, man könnte ihn grünen Graben nennen (weil der steinige ist es noch nicht) , diesen kann man gut und hindernisfrei aufsteigen und geht zb in Richtung weisse wand ... Habsburghaus ... Linsen essen ...und zB retour über Scheibwaldhöhe und ... besonders gut gefällt mir dann möglichst knapp an der Kante Lechnermauer/Bärengrube entlang, das geht gut weil da pflegen die Gemsen den Weg ..... Gaisloch ...Ende

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                • #9
                  AW: Raxrunde mit Durchsteigung der Lechnerwände (27.9.2016)

                  Sieht ja sehr interessant aus.
                  Danke fürs Berichten und Gratulation für den Durchstieg.
                  lg, Manfred (manfredsberge.blogspot.com)

                  Meine Tourenberichte auf gipfeltreffen

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                  • #10
                    AW: Raxrunde mit Durchsteigung der Lechnerwände (27.9.2016)

                    Zitat von kokos Beitrag anzeigen
                    dann diesen jagdsteig, und weiter weiter weiter bis er aus ist, dann führt aber eine geheime latschengasse weiter, die mir zugeflüstert wurde, durch die Latschengasse erreicht man den, man könnte ihn grünen Graben nennen
                    Wo du überall herumkommst! Immer diese Flüsterer
                    Irgendwie hat das damit eine gewisse Ähnlichkeit

                    Ja, in der Gegend gibt's noch viel zu tun; für sinnvolle Beschäftigung ist genug Potential da
                    Leider bin ich derzeit gehandicapt, aber jetzt kommt sowieso der Winter...
                    Zuletzt geändert von maxrax; 06.10.2016, 14:59.

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                    • #11
                      AW: Raxrunde mit Durchsteigung der Lechnerwände (27.9.2016)

                      Betrifft Foto in #3 mit dem Gipfelkreuz.
                      Ich dache, ich wäre auf der Scheibwaldhöhe gewesen. Allerdings habe ich auf keinem Vergleichsfoto das Kreuz gefunden.
                      Wo war ich da, oder ist das Kreuz relativ neu?
                      LG Rudolf
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                      • #12
                        Raxrunde mit Durchsteigung der Lechnerwände (27.9.2016)

                        Ein Kreuz hatte bisher keine Erhebung dort, im Steinhaufen auf der Scheibwaldhöhe steckte lediglich eine Stange. Vielleicht hat sie jemand zu einem Kreuz ergänzt.
                        Zuletzt geändert von maxrax; 07.10.2016, 13:44.

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                        • #13
                          AW: Raxrunde mit Durchsteigung der Lechnerwände (27.9.2016)

                          Toller Bericht, danke!
                          Den merke ich mir! Somit wird meine Liste wieder länger
                          Liebe Grüße RosaT,
                          wenn möglich, immer unterwegs :)

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                          • #14
                            AW: Raxrunde mit Durchsteigung der Lechnerwände (27.9.2016)

                            Zitat von maxrax Beitrag anzeigen
                            ....Irgendwie hat das damit eine gewisse Ähnlichkeit ...
                            Ah ja, stimmt.


                            Zitat von maxrax Beitrag anzeigen

                            ... in der Gegend gibt's noch viel zu tun; für sinnvolle Beschäftigung ist genug Potential da ...
                            Sinn und Unsinn, ein schwieriges Thema, in diesem Zusammenhang ganz besonders.



                            Zitat von Rudolf_48 Beitrag anzeigen
                            Betrifft Foto in #3 mit dem Gipfelkreuz.
                            Ich dache, ich wäre auf der Scheibwaldhöhe gewesen. Allerdings habe ich auf keinem Vergleichsfoto das Kreuz gefunden.
                            Wo war ich da, oder ist das Kreuz relativ neu?
                            Anfang September hat jedenfalls ein kleine Gruppe mit einem Kreuz, mit einer Höhe von ca etwas mehr als 1,5m, am Parkplatz Hinternasswald auf was gewartet, evt eine göttliche Eingebung. Wo das Kreuz dann hingewandert wurde, keine Ahnung.
                            Ich dachte mir die brauchen das vielleicht um besser nach Mariazell zu finden, aber wer weiß.
                            Zuletzt geändert von kokos; 06.10.2016, 21:14.

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                            • #15
                              Raxrunde mit Durchsteigung der Lechnerwände (27.9.2016)

                              Noch einmal zur Scheibwaldhöhe:

                              Auf deinem Foto sieht man eine grüne Markierung auf dem Steinhaufen (glaub ich zumindest), also muss es die Scheibwaldhöhe sein, denn um den Gipfel des Dreimarksteins führt der Weg herum.
                              Außerdem hatte die SWH wie schon gesagt seit langem eine Gipfelstange (die zeitweise mit allem Möglichen bestückt war).
                              Und: Was soll es sonst gewesen sein?

                              Hier ein Vergleichsfoto vom letzten Jahr:

                              comp_DSCN4751.jpg

                              Dein Foto dürfte den Steinhaufen von der anderen Seite zeigen.


                              Hier noch ein etwas älteres Foto:

                              3868.jpg
                              Zuletzt geändert von maxrax; 07.10.2016, 16:45.

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