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Danielsteig, Rax, 3.9.2016

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  • Danielsteig, Rax, 3.9.2016

    Der Zerbenriegelsteig, den ich Ende August beging, machte Lust auf mehr. Und zwar zeitnah. Was lag da näher, als eine Woche später den Danielsteig zu versuchen?

    Aber fast wäre es beim Versuch geblieben. Denn P.B. kam beim Anstieg vom rechten Weg ab. Anstatt einer Felsrippe zu folgen („nein, da kann es doch nicht hinaufgehen“), stieg er einige Meter in die nächste Rinne ab und gurkte dort zwei Stunden lang herum. Was für ein Trauerspiel!
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    Am Weg zurück, der mühsam war (steil, sandig, haltlos), dann endlich wieder auf der Rippe. Und was sieht P.B. da bei näherer Betrachtung? Minimale Markierungsreste!
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    Also doch die Rippe hinauf! Da dauert es dann auch nicht mehr lange, bis sich weitere Markierungspunkte zeigen.
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    Und schließlich der Einstieg des Danielsteigs erreicht ist.
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    Um 14:10 Uhr, gute fünf Stunden nach dem Start in Hinternasswald (die übliche Anreise mit Zug und Bus). Okay, ich hatte zeitweise getrödelt, aber mehr als fünf Stunden bis zum Einstieg, das ist doch ein ziemlich einsamer Rekord. Egal, oder vielmehr: glückliche Fügung, denn inzwischen lag der Danielsteig in der Nachmittagssonne! Und heiß war es auch nicht. Ideale Bedingungen, kurz gesagt.

    Der Steigverlauf selbst ist vielbeschrieben, ich gebe daher nur ein paar subjektive Empfindungen wieder.

    Schwierigkeit: zumeist I, kurze Stellen II-.

    Die Querung in die zweite Rinne (erste Schlüsselstelle): fester Fels, gute Tritte und Griffe, anfangs etwas exponiert, aber nicht schwerer als I, wenn man den Markierungspunkten folgt.

    60 Meter-Wandl im oberen Teil: etwas exponiert, aber eindeutige Wegführung, anregende Kletterei (I bis II-).

    Band: ziemlich ausgesetzt, aber breit genug, um es entspannt begehen zu können. Spreizschritt: problemlos (bei trockenen Verhältnissen).

    Mir erschien der Danielsteig leichter als der Zerbenriegelsteig, dazu kommt, dass der Fels insgesamt zuverlässiger, wenngleich natürlich nicht immer fest ist.

    Mein uneingeschränkter Respekt gilt jenen, die den Danielsteig bei Schnee und Eis begehen. Keine Ahnung, ob ich dazu den Mumm hätte.

    Im unteren Teil des Steiges
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    Erste Blicke zurück...
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    ...und hinauf
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    Im mittleren Teil
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    Schlusswandl
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    Typische Kahlmäuerlandschaft
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    Tiefblick
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    Im Schlusswandl
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    Blick vom Band zum Ausstieg
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  • #2
    AW: Danielsteig, Rax, 3.9.2016

    Letzte Meter zur Hochfläche
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    Tiefblick beim Ausstieg
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    Beim Ausstieg, wie immer, der plötzliche Wechsel von schroff auf lieblich – die Rax-Hochfläche.
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    Hier ereilt mich ein Anruf. Family affairs. Ich werde in Altenberg erwartet. Also nicht zum Preiner Gscheid hinüber und mit Bus und Bahn nach Haus, sondern über den Altenberger Steig...
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    ...zum Moassa...
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    ...und weiter ins Tal.

    Ich schließe mit einem Geständnis: Im Abstieg langten mehrere äußerst nette Kurznachrichten auf meinem mobilen Endgerät ein. Und ich konnte der Versuchung nicht widerstehen, diese auch zu beantworten. Was weitere, ebenfalls äußerst nette Nachrichten nach sich zog. Ja, so ist es, das heutige Bergsteigerleben. Die Kunst ist wohl, den rechten Mittelweg zu finden. Und nicht zu stolpern.

    LG,

    P.B.

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    • #3
      AW: Danielsteig, Rax, 3.9.2016

      Oh, hallo Peter!

      Ja dieser Zustieg! Du bist an jener Stelle irre gegangen, wo ich damals runterrief: "Ich habe einen roten Punkt!" und Kokos von unten raufschrie: "Lass ihn ja nicht los, bis wir oben sind!" Was ich pflichtbewusst tat.
      War auch damals eine schöne Tour. Aber - bei Sonne ist das viel gescheiter!

      Danke für Deinen schönen Bericht, michl fasan
      Zu seiner Milbe sagt der Milber:
      "Geh bitte, schenk mir einen Zahn aus Silber.
      Damit ich, wenn im Haargewurl
      ich beißen möchte, hab kan Gsturl!"

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      • #4
        AW: Danielsteig, Rax, 3.9.2016

        Gratuliere!

        Zitat von P.B. Beitrag anzeigen
        Mir erschien der Danielsteig leichter als der Zerbenriegelsteig, dazu kommt, dass der Fels insgesamt zuverlässiger, wenngleich natürlich nicht immer fest ist.

        Mein uneingeschränkter Respekt gilt jenen, die den Danielsteig bei Schnee und Eis begehen.
        Wahrscheinlich ist der Danielsteig eh nicht schwerer als der Zerbenriegel, nur der Spreizschritt ganz oben hat mir damals einiges abverlangt.
        Das lag aber möglicherweise an den Verhältnissen. Wobei das bisschen Schnee insgesamt nicht schlimm war. Es gab jedenfalls kein Eis.
        Ich wollte den Steig dann noch einmal gehen, aber dazu ist es bis jetzt nicht gekommen. Mal sehen...

        Interessanterweise hab ich bei meinem ersten Vorstoß in das Gebiet - viele Jahre zuvor - auf Anhieb zum Einstieg gefunden, vielleicht waren die Markierungspunkte damals auch noch besser sichtbar.
        Dafür hab ich mir dann den Steig allein nicht zugetraut, die damaligen Beschreibungen - Holl, Schirmer... - klangen ja wirklich nicht sehr einladend.
        Erst im Internet-Zeitalter verlor der Steig seinen Schrecken, Graograman und dem Forum sei Dank.

        LG maxrax
        Zuletzt geändert von maxrax; 05.09.2016, 09:15.

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        • #5
          AW: Danielsteig, Rax, 3.9.2016

          Tolle Tour.

          ++m

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          • #6
            AW: Danielsteig, Rax, 3.9.2016

            Zitat von P.B. Beitrag anzeigen
            Okay, ich hatte zeitweise getrödelt, aber mehr als fünf Stunden bis zum Einstieg, das ist doch ein ziemlich einsamer Rekord.
            Herzlichen Dank, P.B.
            Endlich einmal etwas, wo ich schneller war, weil ich den Einstieg auf Anhieb gefunden hatte.

            Ich gratuliere dir zu diesem Anstieg. Bei mir war es damals saukalt und Sonne gab es erst ganz oben.
            Irgendwie beeindruckend, dass es durch die Schlusswand nur ein Einser ist.
            Die Platte am Zerbenriegelsteig ist m.E. schwerer, ehe man endlich die Zerben zu fassen kriegt.
            LG Rudolf
            _________________________________________
            Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
            die wir nicht nutzen. (Seneca)

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            • #7
              AW: Danielsteig, Rax, 3.9.2016

              Hallo,

              ein Raxsteig, der mir noch fehlt. Der Bericht weckt allerdings das Verlangen, dieses zu korrigieren.

              Liebe Grüße
              Andreas

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              • #8
                AW: Danielsteig, Rax, 3.9.2016

                Schöner Bericht, regt zur Nachahmung an

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                • #9
                  AW: Danielsteig, Rax, 3.9.2016

                  Sehr schön und interessant!
                  Der Daniel fehlt mir noch, vielleicht schaffe ich ihn auch noch heuer.
                  Danke für den Bericht und die persönliche Einschätzung!

                  LG, Toni

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                  • #10
                    AW: Danielsteig, Rax, 3.9.2016

                    Mahlzeit !

                    Vielen Dank für Euer positives Feedback!

                    Michl: Tja, der verflixte Zustieg. Von dem roten Punkt sind mittlerweile nur mehr sehr spärliche Überreste vorhanden. Wenn dann noch die intuitive Sturheit dazukommt, dass es eigentlich nur in die nächste Rinne runtergehen kann, dann passieren solche "Glanzleistungen". Eh nicht zu oft, zum Glück. Und wenn, dann auch nicht immer mit so angenehm-sonnigen Folgewirkungen.

                    maxrax: Bei trockenen Verhältnissen kannst Du vom Band noch mit einem Fuß etwas Richtung Rinne hinuntersteigen und dann brauchst Du eigentlich fast gar nicht spreizen. Total easy.

                    Rudolf: Das hätte mich auch sehr gewundert, wenn Du meinen Zustiegsrekord getoppt hättest.

                    dc19at und musitoni: Genau Eure Kragenweite, dieser Steig.

                    LG,

                    P.B.

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                    • #11
                      AW: Danielsteig, Rax, 3.9.2016

                      Eine tolle Sache in mir völlig ungekanntem Gelände.



                      LG, Günter
                      (Du erinnerst mich daran, dass unser "Hohe-Wand Termin" noch offen ist. In nächster Zeit unter der Woche gerne.)
                      Meine Touren in Europa

                      Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
                      (Marie von Ebner-Eschenbach)

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                      • #12
                        AW: Danielsteig, Rax, 3.9.2016

                        Servus Peter,

                        offensichtlich ist die Auswahl an Steigen solchen Charakters und dieser Schwierigkeit im Tagesumfeld von Wien so groß, dass du noch viele von ihnen neu erkunden kannst!

                        Mag auch die Suche nach dem Einstieg etwas länger als sonst üblich gedauert und der Tag anders als geplant geendet haben:
                        Die Route scheint deine Fähigkeiten zu pointierten, satirisch angehauchten Formulierungen beflügelt zu haben, sodass sich der Bericht speziell unterhaltsam und kurzweilig liest.
                        Lg, Wolfgang


                        Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
                        der sowohl für den Einzelnen
                        wie für die Welt zukunftsweisend ist.
                        (David Steindl-Rast)

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                        • #13
                          AW: Danielsteig, Rax, 3.9.2016

                          Danke vielmals, Günter und Wolfgang!

                          @Günter: Ja, die Hohe Wand ruft - definitiv.

                          @Wolfgang: Galgenhumor !

                          LG,

                          Peter

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