Für den letzten Tag des Monats Mai war eine plötzlicher Anstieg der Temperaturen auf hochsommerliches Niveau angekündigt, bei vorläufig noch geringer Schauer- bzw. Gewitterneigung. Es ist die Jahreszeit, da Ziele im höheren Mittelgebirge üblicherweise bereits problemlos erreichbar sind und so erneut attraktiv werden.
Mein letzter Besuch des langen Höhenzugs vom Pinkenkogel bis zur Großen Scheibe lag mittlerweile fünf Jahre zurück, und so nahm ich mir die Kampalpe und den Trattekogel als Ziele vor. Allerdings wollte ich diesmal in Prein starten. Eine Schneeschuhtour auf die Kampalpe aus dieser Richtung musste ich vor gut 10 Jahren wegen zu tiefem weichem Schnee (bzw. zu spätem Aufbruch) vorzeitig abbrechen. (Forumsbericht). Mit der Fortsetzung des Weitwanderwegs 01A nach dem Trattekogel zum Preiner Gscheid würde ich einen für mich neuen Wegabschnitt kennenlernen können.
Ich fahre in Prein noch einige hundert Meter Richtung Hollensteingraben hinein. Dort befindet sich neben einem Sportplatz und einem kleinen Kinderspielplatz ein wenig genützter Parkplatz, der für meine heutige Route ideal liegt. Zu Beginn ist der Talboden noch breiter, und so gehe ich zunächst entlang wunderbar farbenprächtiger Frühjahrswiesen. Es ist aber bereits gut zu erkennen, wie sich das Tal weiter hinten verengt und sogar von stattlichen Felsgruppen umgeben ist.
004-Hollensteingraben.jpg
Bereits bald führt das Sandsträsschen in den Wald und steigt dort recht gleichmäßig moderat an. Über die nächste größere Lichtung schaut sehr attraktiv die Preinerwand drüber; die Rax steht ja unmittelbar benachbart.
008-Preinerwand.jpg
Vor gut 10 Jahren bin ich mit den Schneeschuhen von der Straße zum Preiner Gscheid über das Gehöft Hollenstein hierher gegangen. Inzwischen ist dies speziell in den Sommermonaten nicht mehr empfehlenswert: Ein Sperrgitter samt Schild sprechen da eine deutliche Sprache.
Wieder einmal lerne ich die Zuverlässigkeit der Angaben in der OSM zu schätzen, in der dieser Wegabschnitt (mittlerweile) nicht mehr eingezeichnet ist.
009-WarnschildWeide.jpg
Im zunehmend schmalen Graben steigt das Strässchen nun deutlicher an, und bei der Stiegerinhütte habe ich die 1000m-Marke bereits überschritten. Die Jagdhütte steht in einem engen Kessel direkt unter der gleichnamigen Stiegerinwand (1113m). Das Besitzerpaar sitzt vor der Hütte, begleitet von einem kleinen, aber sehr ambitionierten Wachhund. Auf den zweiten Zuruf dreht er dann doch um. Die beiden grüßen mich freundlich und entschuldigen sich für die Übermotivation ihres Hundes.
012-Stiegerinhütte.jpg
Nach der Stiegerinhütte folgt die Markierung einem steiler ansteigenden Waldweg, stößt danach aber erneut auf Forststraßen. Ich mache einen kurzen Abstecher nach Talhof. Das ehemalige Schloss des Fürsten Liechtenstein steht in fast 1150m Höhe auf einer großen Lichtung. Wenn die folgenden Informationen der Gemeinde Breitenstein noch aktuell sind, werden die Gebäude seit mehr als 20 Jahren von einer Gebetsgemeinschaft der römisch-katholischen Kirche genützt: https://breitenstein.at/unsere-gemei...f-breitenstein. In jedem Fall befinden sich einige Personen im Freien, und es wird mit Maschinen gearbeitet. Ich belasse es bei diesem Blick über das Areal.
015-Talhof-KleinerKaltenberg.jpg
Ab Talhof wäre es möglich, auf Forststraßen bis direkt unter den Gipfel der Kampalpe zu gehen. Die Nordflanke des Windmantels ist aber relativ sanft, und zwischen eher locker stehenden hohen Bäumen sind ohne Probleme auch Abkürzungen möglich. Da passiere ich eine Forststraßenkehre bei der Höhenkote 1261m.
021-Forststraßenkehre.jpg
Die OSM zeigt erneut völlig zutreffend an, dass sich die nächste Straßenkehre im Wald auf einer Art Karrenweg abkürzen lässt. Nach wie vor ist der Hang insgesamt relativ flach.
023-Karrenweg.jpg
Oberhalb kann ich erneut einer nur sanft ansteigenden Sandstraße folgen, die größtenteils durch Wald führt. Einmal öffnet sich dieser Ausblick zum felsigen Einschnitt der Kalten Rinne vor dem langgestreckten Kreuzberg; links ist gut die Speckbacher Hütte zu erkennen. Am Gahnsplateau vorbei reicht der Blick aber bis hinaus ins Flachland des Wiener Beckens. Dort verläuft der Tag weitgehend sonnig, während sich über den Bergen inzwischen Quellwolken mittlerer Größe gebildet haben - soweit im Einklang mit den Prognosen.
025-BlickKreuzbergGahns-WienerBecken.jpg
Es dauert nicht mehr lang, bis ich in etwa 1430m Höhe die kleine Halterhütte erreiche: den erzwungenen Umkehrpunkt damals bei meiner Schneeschuhwanderung. Von außen sieht die Hütte unverändert aus. Ob sie nach wie vor von einem Halter genützt wird, weiß ich leider nicht; heute ist definitiv niemand hier.
027-Halterhütte.jpg
Nach der Hütte quert der für mich neue Wegabschnitt in nahezu gleichbleibender Höhe zu den ausgedehnten Weiden zwischen Kampalpe und Windmantel hinüber. Am Beginn und am Ende des Weidegebietes befinden sich große Metalltore, die sich einfach öffnen lassen. Es sind auch bereits Rinder heroben, sie stehen aber in größerem Abstand zu mir oben auf dem Südostrücken zum Windmantel. Links vor mir sehe ich schon zur Gipfelkuppe der Kampalpe.
033-Kampalpe.jpg
Der Ausschnitt zeigt, wie Almböden in den Kalkalpen in etwa dieser Höhenlage (+/- 1500m) oft aussehen: ausgedehnte Wiesen mit einzelnen Kalkfelsen und knorrige alte Bäume. Solche Szenerien kenne ich etwa auch von der Wildalpe, von Perschkogel und Gippelalm oder Teilen des Dürrensteinstocks.
036-Almboden-alterBaum.jpg
Gleich jenseits des Gittertors am Ende der Weide stoße ich auf den markierten Kammweg und folge ihm ein Stück Richtung Süden zum Gipfel der Kampalpe. Die ausgedehnten Wiesen bieten einen hübschen und fotogenen Vordergrund - beispielsweise für den Hochschneeberg. Dass sich gerade ein größeres Sonnenfenster öffnet, ist dafür natürlich gewiss kein Nachteil.
039-Schneeberg.jpg
Ähnlich schön ist der Blick am Windmantel vorbei zur westlichen Raxalpe: links der Predigtstuhl mit dem Waxriegel, in der Mitte Dreimarkstein und Scheibwaldhöhe, rechts die Preinerwand. Der tiefe Taleinschnitt von Prein vor der Rax bleibt dieser Perspektive verborgen.
044-WindmantelRaxalpe.jpg
Mein letzter Besuch des langen Höhenzugs vom Pinkenkogel bis zur Großen Scheibe lag mittlerweile fünf Jahre zurück, und so nahm ich mir die Kampalpe und den Trattekogel als Ziele vor. Allerdings wollte ich diesmal in Prein starten. Eine Schneeschuhtour auf die Kampalpe aus dieser Richtung musste ich vor gut 10 Jahren wegen zu tiefem weichem Schnee (bzw. zu spätem Aufbruch) vorzeitig abbrechen. (Forumsbericht). Mit der Fortsetzung des Weitwanderwegs 01A nach dem Trattekogel zum Preiner Gscheid würde ich einen für mich neuen Wegabschnitt kennenlernen können.
Ich fahre in Prein noch einige hundert Meter Richtung Hollensteingraben hinein. Dort befindet sich neben einem Sportplatz und einem kleinen Kinderspielplatz ein wenig genützter Parkplatz, der für meine heutige Route ideal liegt. Zu Beginn ist der Talboden noch breiter, und so gehe ich zunächst entlang wunderbar farbenprächtiger Frühjahrswiesen. Es ist aber bereits gut zu erkennen, wie sich das Tal weiter hinten verengt und sogar von stattlichen Felsgruppen umgeben ist.
004-Hollensteingraben.jpg
Bereits bald führt das Sandsträsschen in den Wald und steigt dort recht gleichmäßig moderat an. Über die nächste größere Lichtung schaut sehr attraktiv die Preinerwand drüber; die Rax steht ja unmittelbar benachbart.
008-Preinerwand.jpg
Vor gut 10 Jahren bin ich mit den Schneeschuhen von der Straße zum Preiner Gscheid über das Gehöft Hollenstein hierher gegangen. Inzwischen ist dies speziell in den Sommermonaten nicht mehr empfehlenswert: Ein Sperrgitter samt Schild sprechen da eine deutliche Sprache.

Wieder einmal lerne ich die Zuverlässigkeit der Angaben in der OSM zu schätzen, in der dieser Wegabschnitt (mittlerweile) nicht mehr eingezeichnet ist.
009-WarnschildWeide.jpg
Im zunehmend schmalen Graben steigt das Strässchen nun deutlicher an, und bei der Stiegerinhütte habe ich die 1000m-Marke bereits überschritten. Die Jagdhütte steht in einem engen Kessel direkt unter der gleichnamigen Stiegerinwand (1113m). Das Besitzerpaar sitzt vor der Hütte, begleitet von einem kleinen, aber sehr ambitionierten Wachhund. Auf den zweiten Zuruf dreht er dann doch um. Die beiden grüßen mich freundlich und entschuldigen sich für die Übermotivation ihres Hundes.

012-Stiegerinhütte.jpg
Nach der Stiegerinhütte folgt die Markierung einem steiler ansteigenden Waldweg, stößt danach aber erneut auf Forststraßen. Ich mache einen kurzen Abstecher nach Talhof. Das ehemalige Schloss des Fürsten Liechtenstein steht in fast 1150m Höhe auf einer großen Lichtung. Wenn die folgenden Informationen der Gemeinde Breitenstein noch aktuell sind, werden die Gebäude seit mehr als 20 Jahren von einer Gebetsgemeinschaft der römisch-katholischen Kirche genützt: https://breitenstein.at/unsere-gemei...f-breitenstein. In jedem Fall befinden sich einige Personen im Freien, und es wird mit Maschinen gearbeitet. Ich belasse es bei diesem Blick über das Areal.
015-Talhof-KleinerKaltenberg.jpg
Ab Talhof wäre es möglich, auf Forststraßen bis direkt unter den Gipfel der Kampalpe zu gehen. Die Nordflanke des Windmantels ist aber relativ sanft, und zwischen eher locker stehenden hohen Bäumen sind ohne Probleme auch Abkürzungen möglich. Da passiere ich eine Forststraßenkehre bei der Höhenkote 1261m.
021-Forststraßenkehre.jpg
Die OSM zeigt erneut völlig zutreffend an, dass sich die nächste Straßenkehre im Wald auf einer Art Karrenweg abkürzen lässt. Nach wie vor ist der Hang insgesamt relativ flach.
023-Karrenweg.jpg
Oberhalb kann ich erneut einer nur sanft ansteigenden Sandstraße folgen, die größtenteils durch Wald führt. Einmal öffnet sich dieser Ausblick zum felsigen Einschnitt der Kalten Rinne vor dem langgestreckten Kreuzberg; links ist gut die Speckbacher Hütte zu erkennen. Am Gahnsplateau vorbei reicht der Blick aber bis hinaus ins Flachland des Wiener Beckens. Dort verläuft der Tag weitgehend sonnig, während sich über den Bergen inzwischen Quellwolken mittlerer Größe gebildet haben - soweit im Einklang mit den Prognosen.
025-BlickKreuzbergGahns-WienerBecken.jpg
Es dauert nicht mehr lang, bis ich in etwa 1430m Höhe die kleine Halterhütte erreiche: den erzwungenen Umkehrpunkt damals bei meiner Schneeschuhwanderung. Von außen sieht die Hütte unverändert aus. Ob sie nach wie vor von einem Halter genützt wird, weiß ich leider nicht; heute ist definitiv niemand hier.
027-Halterhütte.jpg
Nach der Hütte quert der für mich neue Wegabschnitt in nahezu gleichbleibender Höhe zu den ausgedehnten Weiden zwischen Kampalpe und Windmantel hinüber. Am Beginn und am Ende des Weidegebietes befinden sich große Metalltore, die sich einfach öffnen lassen. Es sind auch bereits Rinder heroben, sie stehen aber in größerem Abstand zu mir oben auf dem Südostrücken zum Windmantel. Links vor mir sehe ich schon zur Gipfelkuppe der Kampalpe.
033-Kampalpe.jpg
Der Ausschnitt zeigt, wie Almböden in den Kalkalpen in etwa dieser Höhenlage (+/- 1500m) oft aussehen: ausgedehnte Wiesen mit einzelnen Kalkfelsen und knorrige alte Bäume. Solche Szenerien kenne ich etwa auch von der Wildalpe, von Perschkogel und Gippelalm oder Teilen des Dürrensteinstocks.
036-Almboden-alterBaum.jpg
Gleich jenseits des Gittertors am Ende der Weide stoße ich auf den markierten Kammweg und folge ihm ein Stück Richtung Süden zum Gipfel der Kampalpe. Die ausgedehnten Wiesen bieten einen hübschen und fotogenen Vordergrund - beispielsweise für den Hochschneeberg. Dass sich gerade ein größeres Sonnenfenster öffnet, ist dafür natürlich gewiss kein Nachteil.

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Ähnlich schön ist der Blick am Windmantel vorbei zur westlichen Raxalpe: links der Predigtstuhl mit dem Waxriegel, in der Mitte Dreimarkstein und Scheibwaldhöhe, rechts die Preinerwand. Der tiefe Taleinschnitt von Prein vor der Rax bleibt dieser Perspektive verborgen.
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