Ein freier Tag mit windigem und kühlem Wetter, aber ziemlich sicher niederschlagsfrei: Das klingt nicht recht motivierend zu Touren in höheren Regionen. Aber ich möchte dennoch unterwegs sein und nehme mir daher eine Wanderung vor, für die gedämpfte Temperaturen eher von Vorteil sind.
Erst vor kurzem bin ich auf eine Beschreibung der Steinbachklamm im Nibelungengau gestoßen, gar nicht weit westlich des bekannten und weithin sichtbaren Wallfahrtsortes Maria Taferl. Dort war ich schon mehrfach, nicht zuletzt auch wegen der tollen Aussicht zu den Alpen. Aber zu Fuß habe ich die Region bisher noch nie erkundet, und erfahrungsgemäß bieten sich dabei bessere Gelegenheiten und mehr Zeit, um die Eindrücke wirklich aufzunehmen.
So fahre ich im Lauf des Vormittags nach Marbach an der Donau und beginne meine Wanderung direkt am Ufer der Donau. Vor allem Richtung Südwesten ist es überraschend sonnig; die Grenze der Wolken, die sich über dem Nordosten Österreichs hartnäckig halten sollen, liegt aber ziemlich genau über mir, und wie angekündigt ist es windig und ziemlich kühl.
02-Marbach-Donau.jpg
Der kleinen Marktgemeinde Marbach bleibt zwischen der Steilstufe des Granitplateaus (dem Südrand des Waldviertels) und dem großen Strom nur Platz für eine einzige Gasse, die in West-Ost-Richtung verlaufende Marktgasse. Das ehemalige Herrenhaus mit seinen zwei charakteristischen Rundtürmen zur Donau hin stammt ursprünglich aus dem 16. Jahrhundert und wurde später lange als Schule genützt.
03-Marbach-ehemHerrenhaus.jpg
Die Gemeinde entstand aufgrund ihrer günstigen Lage unmittelbar an der Donau und an Handelswegen nach Böhmen bereits im Mittelalter. Die Marktstraße ist von etlichen alten Gebäuden geprägt wie z.B. dem Rathaus, das im Kern ebenfalls ins 16. Jahrhundert zurückgeht. Im Unterschied zu den viel besuchten Orten der nahe gelegenen Wachau ist der alte Baubestand hier aber nicht so geschlossen, und einige Gebäude würden dringend eine Sanierung benötigen.
04-MarbachRathaus.jpg
Ich verlasse den alten Ortskern zunächst über die steil ansteigende Frieseneggstraße und passiere den Friedhof. Ein erster kurzer Waldweg führt dann zur Straße im Steinbachgraben, der ich bis zur ersten Kehre folge. Unmittelbar danach steht die Winklermühle, deren ausgedehnte Gebäude heute für den Handel mit Pellets und Agrarprodukten genützt werden. Eine Tafel weist auch auf einen ganz anderen Artikel hin, nämlich Schwammerln vom Steinbach. Eine interessante Kombination!
09-Winklermühle.jpg
Die Gebäude werden rechts im Wald umgangen, und unmittelbar danach beginnt bereits der Weg durch die Steinbachklamm. Wie stets im Waldviertel darf man sich keine eng eingeschnittene Felsklamm wie in den Alpen erwarten, sehr wohl aber einen Bach, der in einem bewaldeten Tal zwischen vielen Granitblöcken quasi zu Tale hüpft. Nach guten fünf Minuten folgt schon die erste (von insgesamt vier) Überquerungen des Steinbachs.
11-Steinbach-ersteBrücke.jpg
Wer nicht weiß, dass die Donau in der Luftlinie nur eineinhalb Kilometer entfernt ist, käme wahrscheinlich nicht auf diese Idee. Die Szenerie könnte irgendwo im Waldviertel zu finden sein: ein Bach, der hörbar zwischen vielen Granitblöcken sprudelt, und ein Wald, in dem viele Vögel singen. Auf Anhieb erlebe ich den Weg als stimmungsvoll und erholsam.
Anblicke wie dieser könnten dazu beigetragen haben, dass der Steinbach seinen Namen bekam.
13-Steinbach.jpg
Was für eine wohltuende Landschaft: für die Ohren, die nur das Wasser und die Vögel hören, und dank der üppigen Frühjahrsvegetation natürlich auch für die Augen!
14-Steinbach-Blöcke.jpg
Einige Male ist der Abschnitt dann doch von hoch aufgetürmten Granitfelsen gesäumt. Vielleicht kam es so zum Namen -klamm.
15-Granitfelsen.jpg
Auf einer weiteren Brücke halte ich kurz und folge mit meinen Blicken dem Bach einmal bewusst in seine Laufrichtung.
16-Steinbach.jpg
Hier bildet der Bach zwischen großen Granitblöcken und in steiler abfallendem Gelände einige kleine Kaskaden.
20-Steinbach-Kaskaden.jpg
Im obersten Abschnitt führt der Weg ein wenig vom Bach weg, dafür steigt das Gelände nun deutlicher an. Auch solche Ensembles von moosbedeckten Granitsteinen assoziieren die meisten wahrscheinlich spontan mit dem Waldviertel.
22-GranitblöckeamWeg.jpg
Die gesamte Szenerie hat etwas Märchenhaftes an sich, finde ich. Fast wie von selbst bin ich hier in bedächtigem Tempo unterwegs: nicht nur wegen einiger etwas feuchter Steine, sondern vor allem, um mir Zeit für all die Eindrücke entlang des Weges zu nehmen.
23-BlöckeamWeg.jpg
Auch ganz große Blöcke, die ausreichend Basis für stattliche Bäume bieten, sind vertreten.
25-Granitfelsen.jpg
Erst vor kurzem bin ich auf eine Beschreibung der Steinbachklamm im Nibelungengau gestoßen, gar nicht weit westlich des bekannten und weithin sichtbaren Wallfahrtsortes Maria Taferl. Dort war ich schon mehrfach, nicht zuletzt auch wegen der tollen Aussicht zu den Alpen. Aber zu Fuß habe ich die Region bisher noch nie erkundet, und erfahrungsgemäß bieten sich dabei bessere Gelegenheiten und mehr Zeit, um die Eindrücke wirklich aufzunehmen.
So fahre ich im Lauf des Vormittags nach Marbach an der Donau und beginne meine Wanderung direkt am Ufer der Donau. Vor allem Richtung Südwesten ist es überraschend sonnig; die Grenze der Wolken, die sich über dem Nordosten Österreichs hartnäckig halten sollen, liegt aber ziemlich genau über mir, und wie angekündigt ist es windig und ziemlich kühl.
02-Marbach-Donau.jpg
Der kleinen Marktgemeinde Marbach bleibt zwischen der Steilstufe des Granitplateaus (dem Südrand des Waldviertels) und dem großen Strom nur Platz für eine einzige Gasse, die in West-Ost-Richtung verlaufende Marktgasse. Das ehemalige Herrenhaus mit seinen zwei charakteristischen Rundtürmen zur Donau hin stammt ursprünglich aus dem 16. Jahrhundert und wurde später lange als Schule genützt.
03-Marbach-ehemHerrenhaus.jpg
Die Gemeinde entstand aufgrund ihrer günstigen Lage unmittelbar an der Donau und an Handelswegen nach Böhmen bereits im Mittelalter. Die Marktstraße ist von etlichen alten Gebäuden geprägt wie z.B. dem Rathaus, das im Kern ebenfalls ins 16. Jahrhundert zurückgeht. Im Unterschied zu den viel besuchten Orten der nahe gelegenen Wachau ist der alte Baubestand hier aber nicht so geschlossen, und einige Gebäude würden dringend eine Sanierung benötigen.
04-MarbachRathaus.jpg
Ich verlasse den alten Ortskern zunächst über die steil ansteigende Frieseneggstraße und passiere den Friedhof. Ein erster kurzer Waldweg führt dann zur Straße im Steinbachgraben, der ich bis zur ersten Kehre folge. Unmittelbar danach steht die Winklermühle, deren ausgedehnte Gebäude heute für den Handel mit Pellets und Agrarprodukten genützt werden. Eine Tafel weist auch auf einen ganz anderen Artikel hin, nämlich Schwammerln vom Steinbach. Eine interessante Kombination!

09-Winklermühle.jpg
Die Gebäude werden rechts im Wald umgangen, und unmittelbar danach beginnt bereits der Weg durch die Steinbachklamm. Wie stets im Waldviertel darf man sich keine eng eingeschnittene Felsklamm wie in den Alpen erwarten, sehr wohl aber einen Bach, der in einem bewaldeten Tal zwischen vielen Granitblöcken quasi zu Tale hüpft. Nach guten fünf Minuten folgt schon die erste (von insgesamt vier) Überquerungen des Steinbachs.
11-Steinbach-ersteBrücke.jpg
Wer nicht weiß, dass die Donau in der Luftlinie nur eineinhalb Kilometer entfernt ist, käme wahrscheinlich nicht auf diese Idee. Die Szenerie könnte irgendwo im Waldviertel zu finden sein: ein Bach, der hörbar zwischen vielen Granitblöcken sprudelt, und ein Wald, in dem viele Vögel singen. Auf Anhieb erlebe ich den Weg als stimmungsvoll und erholsam.
Anblicke wie dieser könnten dazu beigetragen haben, dass der Steinbach seinen Namen bekam.
13-Steinbach.jpg
Was für eine wohltuende Landschaft: für die Ohren, die nur das Wasser und die Vögel hören, und dank der üppigen Frühjahrsvegetation natürlich auch für die Augen!

14-Steinbach-Blöcke.jpg
Einige Male ist der Abschnitt dann doch von hoch aufgetürmten Granitfelsen gesäumt. Vielleicht kam es so zum Namen -klamm.
15-Granitfelsen.jpg
Auf einer weiteren Brücke halte ich kurz und folge mit meinen Blicken dem Bach einmal bewusst in seine Laufrichtung.
16-Steinbach.jpg
Hier bildet der Bach zwischen großen Granitblöcken und in steiler abfallendem Gelände einige kleine Kaskaden.
20-Steinbach-Kaskaden.jpg
Im obersten Abschnitt führt der Weg ein wenig vom Bach weg, dafür steigt das Gelände nun deutlicher an. Auch solche Ensembles von moosbedeckten Granitsteinen assoziieren die meisten wahrscheinlich spontan mit dem Waldviertel.
22-GranitblöckeamWeg.jpg
Die gesamte Szenerie hat etwas Märchenhaftes an sich, finde ich. Fast wie von selbst bin ich hier in bedächtigem Tempo unterwegs: nicht nur wegen einiger etwas feuchter Steine, sondern vor allem, um mir Zeit für all die Eindrücke entlang des Weges zu nehmen.
23-BlöckeamWeg.jpg
Auch ganz große Blöcke, die ausreichend Basis für stattliche Bäume bieten, sind vertreten.
25-Granitfelsen.jpg
Kommentar