Nur wenige Tage nach dem Ende der Wetterkatastrophe im Osten Österreichs, die schwere Schäden an unzähligen Gebäuden und vielen Verkehrswegen brachte, stellen sich angenehme und freundliche Spätsommertage ein. Auch am Samstag, den 21. September, sollen sich die äußeren Bedingungen bestens für längere Wanderungen oder Touren eignen. Den Wienerwald und das Mostviertel, wo die Gesamtniederschlagssumme am allerhöchsten war, scheide ich als Zielregionen allerdings aus: Da wären nach Überflutungen und Hangrutschungen sicher viele Wege noch unterbrochen oder unbegehbar.
So entscheide ich mich wieder einmal für den Gahns - auch weil ich hoffe, eventuellen Hindernissen auf dem weitläufigen Plateau einigermaßen leicht ausweichen zu können. Um für mich neue Wege zu erkunden, möchte ich diesmal von Thann im Osten losgehen. Die kleine Ortschaft mit aktuell 78 Einwohnern (laut wikipedia) liegt in einem kurzen westlichen Seitental der Sierning und gehört seit etlichen Jahren zur - großen - Stadtgemeinde Ternitz.
Die Anregung zu meiner Route verdanke ich vor allem diesem Forumsbericht von Norbert, der im November 2021 von Thann aus über den Gahns gewandert ist.
Im beginnenden Herbst tragen viele der Obstbäume, die um Thann wachsen, gerade Früchte und bieten gleich zu Beginn einen schönen Anblick.
003-ThannObstbäume.jpg
Die Johannesquelle in der Nachbarschaft versorgt die Bevölkerung von Thann mit Wasser.
007-ThannJohannesquelle.jpg
Sehr ansprechend, dieses hübsche spätsommerliche oder frühherbstliche Bild!
009-ThannApfelbäume.jpg
Bei der ersten Kehre der Sandstraße führt der markierte Weg geradeaus weiter: zunächst durch Wald, dann - allmählich stärker ansteigend - im engeren Tal einer Wiese entlang. Nahe dem oberen Ende der Wiese erreiche ich die Steinfeldhütte.
012-Steinfeldhütte.jpg
Die Steinfeldhütte wurde vor über 90 Jahren - im Dezember 1931 - von einer Gruppe naturliebender Einheimischer eröffnet und war lange ein beliebtes Ziel für Wochenend-Wanderungen. Die "Bergsteigergilde D'Steinfelder" besteht nach wie vor. Allerdings hat die Gilde die Steinfeldhütte Ende 2015 geschlossen, ist in das "Naturparkzentrum Sieding" im Sierningtal übersiedelt und betreibt nun an den Wochenenden der warmen Jahreszeit dort eine Schutzhütte.
Die Steinfeldhütte trug übrigens zu Beginn den aufgrund ihrer Lage sehr zutreffenden Namen "Grabenwieshütte".
(Mehr zur Bergsteigergilde auf ihrer Homepage.)
014-Steinfeldhütte.jpg
Eine Forststraßenkehre und ein anschließender Hohlweg überwinden die Steilstufe oberhalb der Steinfeldhütte. Dann folge ich erneut einer Sandstraße sowie - in mittlerer Steigung - einem Waldweg knapp oberhalb eines Grabens.
017-Waldweg.jpg
Im oberen Teil dieses Grabens stoße ich auf die ersten deutlichen Sturmschäden: Einige große Bäume wurden entwurzelt und liegen quer, sie lassen sich aber relativ gut umgehen. Dann quert der Weg erstmals die breite Forststraße, die über das gesamte Gahnsplateau bis zur Knofeleben führt, und die Fortsetzung des Weges ist durch ein Band abgesperrt.
020-Absperrung.jpg
So gehe ich zunächst die Kehre der Forststraße Richtung Norden aus und erreiche recht bald die zweite Querung des Wanderwegs. Dort ist er nicht erneut abgesperrt, aber durch etliche große umgestürzte Bäume blockiert. Ich versuche es ein kleines Stück weiter: Das Gelände - ein moderat nach Osten bis Nordosten geneigter Waldhang - ist zwar gottlob ohne Tücken, aber die Schäden sind hier leider beträchtlich, und das Übersteigen dicker Stämme und das Umgehen von Ästen sind ziemlich zeitraubend.
Ein typisches Bild dieses Bereichs. Bei manchen Stämmen ist eindeutig, dass heftige Sturmböen sie gefällt oder gebrochen haben.
026-gebrochenerBaumstamm.jpg
Daneben bieten sich wiederholt aber auch solche Bilder. Da vermute ich - als Laie - eher, dass dieser Baum keinen Stand mehr hatte, weil der Boden um seine Wurzeln zu aufgeweicht war.
024-entwurzelterBaum.jpg
Ich bin erleichtert, als ich nach diesem mühsamen Abschnitt schließlich nahe an die Wanzwiese mit der Jagdhütte Gahnsleiten komme. Der markierte Weg führt knapp südlich der Wiese vorbei, aber ich wollte wegen der Ausblicke in jedem Fall den kurzen Abstecher zu ihr machen. Der erste Blick geht über den östlichen Teil der Wiese zur Dürren Wand sowie dem Kienberg (1015m) rechts vorne.
030-Wanzwiese-DürreWand.jpg
Die Wiese erstreckt sich in etwa 1120-1160m Höhe knapp unter dem flachen Plateau des Gahns. Ihrer noch deutlichen Neigung Richtung Norden bis Osten verdankt sie die schönen Ausblicke in diese Richtung. Von ihrem Zentrum aus sind Dürre Wand, Kienberg, Hohe Mandling, Geländ und Hohe Wand perfekt im Blickfeld. 035-Wanzwiese-DürreWand-HoheWand.jpg
Geländ und Hohe Wand, vor ihr der Hochberg (956m).
Bei diesem Anblick lohnt es sich unbedingt, einige Minuten innezuhalten. 037-Wanzwiese-HoheWand.jpg
Genau nach Osten geht der Blick zur felsigen Seite des Gösing vor dem - etwas dunstigen - Steinfeld im Hintergrund.
039-Wanzwiese-GösingSteinfeld.jpg
Ich kehre zum markierten Weg zurück. Knapp westlich der Wanzwiese wird im Wald mit schwerem Gerät gearbeitet. Wegen der größeren Rodungsfläche gehe ich davon aus, dass diese Arbeiten bereits vor dem Extremwetter begonnen haben. Erfreulicherweise ist der Weg nun wieder ohne Behinderungen zu begehen. Er führt ein Stück über das fast ebene Plateau; hier erreiche ich mit ca. 1235m die größte Höhe des Tages. Dann senkt sich die Route wieder etwas, und vor mir öffnet sich ein besonders schöner Anblick, auf den ich mich bereits gefreut habe: die in einer Mulde gelegene Große Waldwiese mit dem Hochschneeberg im Hintergrund! 046-GroßeWaldwiese-Hochschneeberg.jpg
Einmal erst war ich hier unterwegs. Es war im späteren Herbst und am fortgeschrittenen Nachmittag, und daher lag die Wiese bereits vollständig im Schatten. Aber was ich sehen konnte und in Erinnerung behielt, genügte für eine Vorstellung davo, wie sich dieser Anblick bei Sonnenschein zu Mittag zeigen müsste. Und trotz einiger herumziehenderWolkenbände werden meine Erwartungen im vollen Umfang erfüllt!
041-GroßeWaldwiese-Hochschneeberg.jpg
So entscheide ich mich wieder einmal für den Gahns - auch weil ich hoffe, eventuellen Hindernissen auf dem weitläufigen Plateau einigermaßen leicht ausweichen zu können. Um für mich neue Wege zu erkunden, möchte ich diesmal von Thann im Osten losgehen. Die kleine Ortschaft mit aktuell 78 Einwohnern (laut wikipedia) liegt in einem kurzen westlichen Seitental der Sierning und gehört seit etlichen Jahren zur - großen - Stadtgemeinde Ternitz.
Die Anregung zu meiner Route verdanke ich vor allem diesem Forumsbericht von Norbert, der im November 2021 von Thann aus über den Gahns gewandert ist.
Im beginnenden Herbst tragen viele der Obstbäume, die um Thann wachsen, gerade Früchte und bieten gleich zu Beginn einen schönen Anblick.
003-ThannObstbäume.jpg
Die Johannesquelle in der Nachbarschaft versorgt die Bevölkerung von Thann mit Wasser.
007-ThannJohannesquelle.jpg
Sehr ansprechend, dieses hübsche spätsommerliche oder frühherbstliche Bild!
009-ThannApfelbäume.jpg
Bei der ersten Kehre der Sandstraße führt der markierte Weg geradeaus weiter: zunächst durch Wald, dann - allmählich stärker ansteigend - im engeren Tal einer Wiese entlang. Nahe dem oberen Ende der Wiese erreiche ich die Steinfeldhütte.
012-Steinfeldhütte.jpg
Die Steinfeldhütte wurde vor über 90 Jahren - im Dezember 1931 - von einer Gruppe naturliebender Einheimischer eröffnet und war lange ein beliebtes Ziel für Wochenend-Wanderungen. Die "Bergsteigergilde D'Steinfelder" besteht nach wie vor. Allerdings hat die Gilde die Steinfeldhütte Ende 2015 geschlossen, ist in das "Naturparkzentrum Sieding" im Sierningtal übersiedelt und betreibt nun an den Wochenenden der warmen Jahreszeit dort eine Schutzhütte.
Die Steinfeldhütte trug übrigens zu Beginn den aufgrund ihrer Lage sehr zutreffenden Namen "Grabenwieshütte".
(Mehr zur Bergsteigergilde auf ihrer Homepage.)
014-Steinfeldhütte.jpg
Eine Forststraßenkehre und ein anschließender Hohlweg überwinden die Steilstufe oberhalb der Steinfeldhütte. Dann folge ich erneut einer Sandstraße sowie - in mittlerer Steigung - einem Waldweg knapp oberhalb eines Grabens.
017-Waldweg.jpg
Im oberen Teil dieses Grabens stoße ich auf die ersten deutlichen Sturmschäden: Einige große Bäume wurden entwurzelt und liegen quer, sie lassen sich aber relativ gut umgehen. Dann quert der Weg erstmals die breite Forststraße, die über das gesamte Gahnsplateau bis zur Knofeleben führt, und die Fortsetzung des Weges ist durch ein Band abgesperrt.
020-Absperrung.jpg
So gehe ich zunächst die Kehre der Forststraße Richtung Norden aus und erreiche recht bald die zweite Querung des Wanderwegs. Dort ist er nicht erneut abgesperrt, aber durch etliche große umgestürzte Bäume blockiert. Ich versuche es ein kleines Stück weiter: Das Gelände - ein moderat nach Osten bis Nordosten geneigter Waldhang - ist zwar gottlob ohne Tücken, aber die Schäden sind hier leider beträchtlich, und das Übersteigen dicker Stämme und das Umgehen von Ästen sind ziemlich zeitraubend.
Ein typisches Bild dieses Bereichs. Bei manchen Stämmen ist eindeutig, dass heftige Sturmböen sie gefällt oder gebrochen haben.
026-gebrochenerBaumstamm.jpg
Daneben bieten sich wiederholt aber auch solche Bilder. Da vermute ich - als Laie - eher, dass dieser Baum keinen Stand mehr hatte, weil der Boden um seine Wurzeln zu aufgeweicht war.
024-entwurzelterBaum.jpg
Ich bin erleichtert, als ich nach diesem mühsamen Abschnitt schließlich nahe an die Wanzwiese mit der Jagdhütte Gahnsleiten komme. Der markierte Weg führt knapp südlich der Wiese vorbei, aber ich wollte wegen der Ausblicke in jedem Fall den kurzen Abstecher zu ihr machen. Der erste Blick geht über den östlichen Teil der Wiese zur Dürren Wand sowie dem Kienberg (1015m) rechts vorne.
030-Wanzwiese-DürreWand.jpg
Die Wiese erstreckt sich in etwa 1120-1160m Höhe knapp unter dem flachen Plateau des Gahns. Ihrer noch deutlichen Neigung Richtung Norden bis Osten verdankt sie die schönen Ausblicke in diese Richtung. Von ihrem Zentrum aus sind Dürre Wand, Kienberg, Hohe Mandling, Geländ und Hohe Wand perfekt im Blickfeld. 035-Wanzwiese-DürreWand-HoheWand.jpg
Geländ und Hohe Wand, vor ihr der Hochberg (956m).
Bei diesem Anblick lohnt es sich unbedingt, einige Minuten innezuhalten. 037-Wanzwiese-HoheWand.jpg
Genau nach Osten geht der Blick zur felsigen Seite des Gösing vor dem - etwas dunstigen - Steinfeld im Hintergrund.
039-Wanzwiese-GösingSteinfeld.jpg
Ich kehre zum markierten Weg zurück. Knapp westlich der Wanzwiese wird im Wald mit schwerem Gerät gearbeitet. Wegen der größeren Rodungsfläche gehe ich davon aus, dass diese Arbeiten bereits vor dem Extremwetter begonnen haben. Erfreulicherweise ist der Weg nun wieder ohne Behinderungen zu begehen. Er führt ein Stück über das fast ebene Plateau; hier erreiche ich mit ca. 1235m die größte Höhe des Tages. Dann senkt sich die Route wieder etwas, und vor mir öffnet sich ein besonders schöner Anblick, auf den ich mich bereits gefreut habe: die in einer Mulde gelegene Große Waldwiese mit dem Hochschneeberg im Hintergrund! 046-GroßeWaldwiese-Hochschneeberg.jpg
Einmal erst war ich hier unterwegs. Es war im späteren Herbst und am fortgeschrittenen Nachmittag, und daher lag die Wiese bereits vollständig im Schatten. Aber was ich sehen konnte und in Erinnerung behielt, genügte für eine Vorstellung davo, wie sich dieser Anblick bei Sonnenschein zu Mittag zeigen müsste. Und trotz einiger herumziehenderWolkenbände werden meine Erwartungen im vollen Umfang erfüllt!
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