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Hilfe zum Erstellen von Tourenberichten

Immer wieder haben einige User Probleme beim Erstellen eines Tourenberichtes, insbesondere beim Hochladen und Einfügen von Bildern.
Ihnen soll die folgende kleine Anleitung ein wenig Hilfe geben, wie ein Tourenbericht ganz kurz und schmerzlos erstellt werden kann

In sechs einfachen Schritten kann ein neuer Bericht leicht erstellt werden:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
2. Bilder verkleinern
3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
4. Bilder hochladen
5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes und Veröffentlichen



Im Folgenden werden die einzelnen Schritte ausführlich erklärt:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
Möglichst aussagekräftige Fotos wählen, die auch die Route und wesentliche Details darstellen.
Gegen einzelne "schöne" Landschafts- und Blumenbilder ist natürlich nichts einzuwenden ...


2. Bilder verkleinern
Bewährt hat sich ein Format mit der längeren Bildkante 900 Pixel.
Damit läßt sich bei Speicherung als JPEG eine recht ordentliche Bildqualität erzielen, bei Photoshop etwa abhängig vom Sujet 80/100.


3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
z.B. "Wanderungen und Bergtouren" - "Steiermark"
+Neues Thema wählen

Titel etwa nach dem Schema
Gipfel (Höhenangabe), Anstiegsroute, Gebirgsgruppe (ostalpin nach AVE)

Möglichst bis zu 5 aussagekräftige Stichworte vergeben.

Zum Bilderhochladen weiter mit der "Büroklammer".


4. Bilder hochladen
Möglichst bitte NUR so:
a) "Büroklammer"
b) "Anhänge hochladen"


4.1 Bilder auswählen
Abhängig vom eigenen Rechner/Betriebssystem.
Maximal 15 Bilder pro Posting sind derzeit zulässig, eine größere Bilderanzahl erfordert Folgepostings (Antworten).
(Bewährt hat sich auch, 1-2 Bilder weniger hochzuladen, um für spätere Ergänzungen eine kleine Reserve zu haben.)

4.2 Liste der hochgeladenen Anhänge
Die Auflistung ist leider nicht chronologisch nach Bildbezeichnung geordnet.

Im Textfeld die gewünschte Einfügeposition mit dem Cursor markieren,
bzw. die gelisteten Bilder in der gewünschten Reihenfolge einzeln als "Vollbild" oder "Miniaturansicht" platzieren.
Eine oder mehrere Leerzeilen zwischen den Bildern erleichtern später das Einfügen von Text.


5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
Die Bilder sind nun in der richtigen Reihenfolge im Textfenster positioniert.
Ich bevorzuge im ersten Schritt die Positionierung als "Miniaturansicht".
Das erleichtert beim Texteinfügen die Übersicht.
Muß aber nicht sein, natürlich lassen sich die Bilder auch gleich als Vollbild (also in der hochgeladenen Größe) platzieren.

5.1 Text
Jetzt kann der Text ergänzt werden.
Möglichst über dem Foto - ich finde das übersichtlicher ...
Der Text kann natürlich auch vorher erfaßt werden und anschließend einkopiert werden.

5.2 Bildgröße ändern
Wurden die Bilder vorerst als "Miniaturansicht" platziert, können sie einfach auf das finale Darstellungsformat skaliert werden:
a) Doppelklick auf die "Miniaturansicht" öffnet ein Pop-Up-Fenster
b) unter "Größe" idR "Vollbild" wählen
c) OK


6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes
Anschließend sollte der Bericht noch in der "Vorschau" kontrolliert werden.
In manchen Fällen muß zur Ansicht der "Vorschau" ziemlich weit nach unten gescrollt werden!

6.1 Veröffentlichen des Berichtes
Zum Schluß noch auf "Abschicken" klicken - und nach einer kurzen "Nachdenkpause" des Servers ist der Bericht online.



Nach dem ersten Durchlesen dieses Leitfadens mag das Erstellen eines Berichtes etwas kompliziert erscheinen - ist es aber nicht:
Viele Tourenberichte schreiben hilft sehr.

Die Reihenfolge der einzelnen Schritte ist nicht so starr wie es hier scheinen mag; natürlich kann auch zuerst der Text erstellt werden und die Bilder nachträglich eingefügt.

Änderungen am fertigen Bericht sind für den Ersteller 24 Stunden lang möglich, bei der Berichtigung später entdeckter Fehler hilft gerne ein zuständiger Moderator. Ebenso beim Verschieben eines Berichtes in das richtige Tourenforum.

Viel Freude bei euren Bergtouren UND dann beim Berichteschreiben,


P.S.: Diese Anleitung, ergänzt um verdeutlichende Screenshots, findet ihr auch unter http://www.gipfeltreffen.at/forum/gi...ourenberichten
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Regelwerk für die Benutzung des Forums Gipfeltreffen

Alle Forumsuser/-innen sind aufgefordert, das Regelwerk zu lesen und sich daran zu halten!

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Die Registrierung und Benutzung unserer Foren ist kostenlos. Es ist registrierten Teilnehmern/-innen (Usern/-innen) erlaubt, den Forums-Account bis auf Widerruf im Rahmen der vorgegebenen, jederzeit änderbaren Forumsregeln für private Zwecke zu nutzen. Ein späteres Löschen des Forums-Accounts sowie der ins Forum eingebrachten Inhalte oder Bilder ist nicht möglich. Auf Wunsch des Benutzers kann der Account stillgelegt werden. Der Benutzername kann dann von niemandem mehr benützt werden und wird vor Missbrauch geschützt.

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Die Forenbetreiber legen Wert auf die Tatsache, dass alle User/-innen Gast in diesem Forum sind und die Betreiber als Gastgeber bei Bedarf ihr Hausrecht jederzeit ausüben können und auch werden. User, die sich überwiegend darauf beschränken zu provozieren, werden ausgeschlossen.

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Das Unterlaufen von Handlungen und Maßnahmen der Moderatoren ist nicht zulässig. Darunter fällt auch das Fortführen des Themas eines geschlossenen oder gelöschten Threads in einem neuen gleichartigen oder ähnlichen Thread. Ergänzungen und Hinweise von Moderatoren und Administratoren dürfen von Usern in deren Beiträgen nicht verändert oder gelöscht werden.

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Ein übermäßiges Ausnutzen der Signatur ist unerwünscht. Diese sollte vor allem eine maßvolle Größe haben. Nicht mit der Forumsleitung abgesprochene Werbung (für kommerzielle Angebote), Beleidigungen oder Anspielungen in der Signatur oder dem Profiltext werden nicht toleriert.

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Wer gegen geltendes Recht verstößt, wird im Ernstfall von uns zur Anzeige gebracht.

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Durch den Dunkelsteinerwald: Ferdinandwarte - Jakobsweg - Seekopf (671m) - Hirschwand / 03.05.2023

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  • Durch den Dunkelsteinerwald: Ferdinandwarte - Jakobsweg - Seekopf (671m) - Hirschwand / 03.05.2023

    Am Mittwoch, den 3. Mai hatte ich einen arbeitsfreien Tag, den ich ursprünglich für eine voralpine Wanderung nützen wollte. Allerdings zeichnete sich immer deutlicher ab, dass die angekündigte Wetterbesserung im Osten Österreichs nur sehr zögernd erfolgen könnte und die Wolken sich möglicherweise noch fast bis zum Abend halten würden.

    So disponiere ich um und wähle die Wachau als Ziel. Über ihre besonderen Reize im Frühjahr muss man nicht erst länger schreiben , und zudem sollten dort früher als in den Voralpen Chancen auf bessere Bedingungen bestehen. Da die Tage Anfang Mai ja bereits sehr lang sind, möchte ich zwei schon länger gehegte Ideen miteinander kombinieren:
    1. ein Stück auf dem Österreichischen Jakobsweg durch den Dunkelsteiner Wald zu gehen und
    2. den Seekopf und die Hirschwand nach etlichen Jahren wieder zu besuchen.

    Am frühen Vormittag stecken die Voralpenberge Niederösterreichs vom Kieneck bis zur Hohen Wand durchwegs noch im Nebel, aber außerhalb der Alpen sind die Niederschläge vollständig abgeklungen. Ich nehme das als Bestätigung und fahre zunächst an Mautern an der Donau vorbei am orographisch rechten Ufer der Donau bis zu der kleinen Ortschaft St. Lorenz genau gegenüber von Weißenkirchen. Wie fast überall in der Wachau begrüßt mich auch dort ein sehr altes Bauwerk: Die kleine Filialkirche St. Lorenz wurde wahrscheinlich bereits im 12. Jahrhundert an Reste eines Wachturms aus der Römerzeit angebaut.
    005-FilialkircheStLorenz.jpg

    Schräg gegenüber befindet sich die Bushaltestelle. Um am Schluss zeitlich ungebunden zu sein, fahre ich zunächst gut sieben Kilometer donauabwärts zurück, bis in die bereits zu Mautern gehörende Ortschaft Hundsheim. Dort schaue ich kurz in die Johanneskirche und beginne dann entlang dem Mauternbach zu wandern. Die Vegetation zeigt sich im fortgeschritteneren Frühjahr und nach einigen Niederschlägen von Beginn an in voller Farbenpracht.
    009-Frühlingsflora.jpg

    In Mauternbach treffe ich bald bereits auf den - vom Stift Göttweig kommenden - Österreichischen Jakobsweg, dem ich nun einige Stunden im Wesentlichen folgen werde.
    010-WegweiserJakobsweg.jpg

    Mautern war bereits in der Römerzeit eine wichtige Siedlung an der Grenze des Reiches. Bei Mauternbach ist vor allem die sogenannte "Römerstraße" sehenswert, in deren Steinen man noch die Räderspuren erkennen kann.
    013-Mauternbach-Römerstraße.jpg

    Blühendes Acker-Hornkraut am Wegesrand.
    017A-AckerHornkraut.jpg

    Der Weg steigt nördlich der Gemeinde Unterbergern (hinten in der Senke) abwechselnd im Wald sowie am Rand der Weinberge an.
    Bereits hier zeigt sich, was fast den gesamten Tag prägen wird: Die Sonne tut sich tatsächlich sehr schwer, durch die Wolken zu dringen. Aber die Frühlingsfarben leuchten selbst ohne sie frisch und kräftig. In diesem Ausmaß habe ich das noch selten erleben können!
    018-Weinreben-Unterbergern.jpg

    Ein schöner Platz, und ein Zuspruch, der für den Jakobsweg natürlich besonders gut passt!
    Viele, die den Camino gehen, sind ja auch innerlich gerade unterwegs.
    020-Kreuz-Segensspruch.jpg

    Den kurzen Abstecher zur Ferdinandwarte knap nördlich der Route lasse ich mir natürlich nicht entgehen - allein schon aufgrund der Ausblicke in die Wachau.
    Rechts Städtchen und Ruine Dürnstein, links am anderen - hier viel breiteren - Donauufer Rossatz.
    023-BlickRossatzDürnstein.jpg

    Die Ferdinandwarte wurde im Jahr 1890 errichtet und steht somit bereits über 130 Jahre lang steil über dem südlichen Donauufer.
    "Generalsaniert im Jahr 2023" ist auf den ersten Blick zu sehen: Die paar Stufen hinunter zur Warte und die seitlichen Geländer sind offensichtlich ganz neu.
    026-Ferdinandwarte.jpg

    Was für ein wunderbar sattes Grün direkt um die Warte!
    029-Ferdinandwarte.jpg

    Direkt von der Warte nochmals der Paradeblick donauaufwärts: Oberloiben und Dürnstein rechts, Rossatzbach und Rossatz am gegenüberliegenden Ufer.
    Exakt über der Ruine Dürnstein der Gipfel des Sandl.
    030-BlickDürnsteinOberloiben.jpg

    Direkt gegenüber der Warte am anderen Donauufer und etwa 170 Meter tiefer die Siedlung Unterloiben.
    Nach den Niederschlägen der letzten Wochen (und angesichts der Schneeschmelze) führt die Donau aktuell überdurchschnittlich viel Wasser - generell ja nicht so untypisch für das Frühjahr. Die Farbe des Wassers hat freilich keinen erkennbaren Anteil von Blau...
    032-Unterloiben.jpg

    Flussabwärts erfasst das Teleobjektiv die Stadt Krems samt dem Stadtteil Stein mit ihren vielen alten Türmen.
    Am markantesten exakt in der Bildmitte der wuchtige Turm der ehemaligen Frauenbergkirche in Stein; im Volksmund wird der Turm "Alter Michl" genannt.
    036-ZoomSteinKrems.jpg

    In den Granitfelsen um die Ferdinandwarte blüht gerade das leuchtend gelbe Felsen-Steinkraut.
    Wegen seiner Vorliebe für Mauern wie natürliche Felsen wird es auch "Wachauer Edelweiß" genannt.
    037A-Steinkraut.jpg
    Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 10.05.2023, 10:21.
    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)


  • #2
    Nach einer kurzen Pause beim Rastplatz knapp oberhalb der Warte breche ich wieder auf und erreiche bald erneut den Jakobsweg. Er verläuft hier nur leicht ansteigend einige Zeit vor allem zwischen Feldern und Wiesen.
    039-Jakobsweg.jpg

    Ein Mangel an Wegweisern herrscht hier offenkundig nicht, dafür ist es eine gewisse Herausforderung, dieses bunte Ensemble überhaupt einmal zu entziffern...
    Mit dem Welterbesteig Wachau, dem Österreichischen Jakobsweg und dem Mariazellerweg Nr. 06 nützen gleich drei Weitwanderrouten diesen Abschnitt. Dazu kommen dann noch lokale (Rund-)Wanderwege und Radrouten.
    042-Wegweiser-Ensemble.jpg

    Richtung Osten beherrscht das große, auf einer Bergkuppe stehende Benediktinerstift Göttweig die Landschaft. Rechts der - für die Region - relativ spitze Waxenberg nordwestlich von Paudorf.
    045-BlickGöttweigWaxenberg.jpg

    Zoom auf das mächtige Stift. Es ist heute vor allem vom Barock geprägt; einige kleine Gebäude bzw. Gebäudeteile aus dem Mittelalter sind jedoch erhalten geblieben.
    046-ZoomGöttweig-HollenburgerWald.jpg

    Ab einer Straßengabelung westlich von Oberbergern führt meine Route dann für längere Zeit durch Waldgebiet.
    Auch hier herrscht noch kein ausgeprägter Mangel an Markierungen und Wegweisern. Im Augenblick passt für mich alles, solange der Jakobsweg und - mit seinem charakteristischen logo - der Welterbesteig angezeigt werden.
    052-MarkierungenWegweiser.jpg

    Es ist ein ruhiges Wandern durch den Wald ohne größere Höhenunterschiede - und durchwegs von frischem Grün umgeben.
    053-WegabschnittimWald.jpg

    So erreiche ich an einer Kreuzung mehrerer Forststraßen und Wanderwege das Rote Kreuz. Ich nütze eine benachbarte Tischgruppe wieder zu einer Rast und Stärkung.
    054-RotesKreuz.jpg

    Ein kurz etwas deutlicher ansteigender Wegabschnitt führt mich danach auf einen Höhenrücken, der zunächst einmal im 618m hohen Schoberstein direkt am Wegesrand gipfelt. Eine Granitfelsformation, wie sie für die Region der Wachau ganz typisch ist; interessanterweise steht sie hier in einigem Umkreis allein.
    059-Schoberstein.jpg

    Nochmals geringfügig ansteigend erreiche ich Richtung Westen das Herrnplatzl. Hier verlasse ich nun den Jakobsweg, der sich Richtung Maria Langegg nach Süden wendet. Dafür stoße ich wieder auf einen Abschntt des Welterbesteigs, dem ich fast auf meiner gesamten weiteren Strecke folgen kann.
    062-Herrnplatzl.jpg

    Nach einer längeren Zeit des ruhigen Wanderns nähere ich mich mittlerweile wieder der Donau, und dies macht sich nicht zuletzt durch eine stärkere Gliederung des Geländes bemerkbar.
    Zunächst geht es kurz steiler bergab in den obersten Seegraben mit der kleinen Adelehütte als Unterstand. Zwei Kehren führen dann gleich wieder empor zu einem besonders interessanten Platz: dem kleinen Rührsdorfer See, einem Feuchtbiotop südlich des Seekopfs. Fallweise ist er fast ausgetrocknet, derzeit reicht sein Wasser aber fast bis an den Weg heran.
    064-RührsdorferSee.jpg

    Ein stimmungsvoller Platz, ruhig und irgendwie verträumt wirkend.
    067-RührsdorferSee.jpg

    Am Nordufer, etwas abseits des Weges, steht diese Rastbank. Solange einem zu viele Insekten nicht zur Plage werden, wirkt der Platz sehr einladend, um mit der Seele zu baumeln.
    069-RührsdorferSee-Rastbank.jpg

    Da ich noch einiges vor habe, präge ich mir den Platz gut ein, gehe heute aber gleich weiter.
    Der Weg führt noch eine Zeit lang annähernd in gleicher Höhe die Südflanke des Seekopfs entlang, bevor dann die etwa 15 Minuten des steilen Schlussanstiegs warten.
    Ich erreiche den Kamm des Seekopfs bei diesen bemerkenswerten Granitfelsen...
    070-Granitfelsen.jpg

    ...und stehe unmittelbar danach bereits am Fuß des 15 Meter hohen Aussichtsturms auf dem Gipfel, der im Jahr 2020 unter Verwendung von viel Holz neu errichtet wurde.
    075-Seekopf-Aussichtsturm.jpg

    Die Tafel mit Erläuterungen zum neuen Aussichtsturm.
    Auf dem Vorgängerbau stand ich nur einmal; möglicherweise war dies noch im vergangenen Jahrtausend. Jedenfalls habe ich die alte Warte noch als fest und solide in Erinnerung behalten.
    Spätestens seit 2010 wirkte sie ja selbst auf Fotos wenig vertrauenserweckend , bevor sie schließlich - aus guten Gründen! - komplett gesperrt wurde.
    077-TafelzumneuenAussichtsturm.jpg
    Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 10.05.2023, 00:50.
    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)

    Kommentar


    • #3
      Also hinauf auf den neuen Turm!
      Es ist mittlerweile 16.30 Uhr vorbei. Tatsächlich halten sich die Wolken nach wie vor, auch wenn sie offensichtlich harmlos sind und zuletzt auch zunehmend dünner wirken. Aber größere Sonnenfenster sind zumindest über mir nach wie vor nicht in Sicht, eher schon scheint es vor allem am nördlichen Horizont heller. Zugleich ist es auf der Plattform bei nur leichtem Wind gut auszuhalten.
      Zwei Dinge sind es, die mir beim genussvollen Umherblicken fast unglaublich scheinen: Erstens bin ich bei passablen Bedingungen im weiteren Umfeld als Einziger hier heroben.
      Und dann bestätigt sich erneut und nochmals deutlich: Die großartige Landschaft der Wachau braucht in den Frühjahrsfarben gar nicht unbedingt den Sonnenschein, um zu leuchten!

      Zunächst der Blick über die satt grünen Baumkronen des Sonnsteins im Westen nach Spitz und Arnsdorf.
      081-BlickSonnstein-SpitzJauerling.jpg

      Spitz an der Donau etwas herangezoomt, so ist nun auch der Tausendeimerberg deutlich zu erkennen. Rechts die Wehrkirche von St. Michael, am anderen Flussufer Hofarnsdorf und Mitterarnsdorf. Im Hintergrund bildfüllend der gedrungene Jauerlingstock, der höchste Gipfel im Nahbereich der Wachau, immerhin gut 750 Meter über der Donau.
      082-BlickJauerling-Spitz-StMichael.jpg

      Was für ein unglaublich erfrischendes Grün auf den Hängen unter mir!
      Nun reicht der Blick nach rechts bereits bis Wösendorf jenseits der Donau.
      Und wenn die Wolken heute doch noch abziehen, werden sie es interessanterweise ausgerechnet von Norden her tun.
      084-BlickJauerling-SpitzWösendorf.jpg

      Tiefblick nach Wösendorf, fast 500 Höhenmeter unter mir, dahinter die typische Terrassenlandschaft der Wachau mit den Weinstöcken.
      Handelt es sich bei dem Felsgebilde am rechten Bildrand bereits um die Kienstockspitze? Ich glaube eher nicht, sie müsste noch etwas weiter rechts stehen.
      086-Wösendorf.jpg

      Das Zentrum von Wösendorf im Zoom.
      Viele sehr alte Bauwerke und ganz enge Gässchen, wie in fast allen Ortschaften der Wachau.
      091-ZoomWösendorf.jpg

      Nach Osten reicht der Blick bis zum Ausgang der Wachau Richtung Tullnerfeld. Rechts Mautern; Krems und Stein nördlich der Donau sind größtenteils verdeckt.
      Im Vordergrund links sind im Wald zwei größere Felsgebilde zu erkennen. Das rechte von ihnen ist die (durch die zwei kurzen Klettersteige erschlossene) Hirschwand.
      089-BlickHirschwandMautern.jpg

      Noch einmal blicke ich um mich, genieße die Ansicht der Wachau von oben und die hier wahrscheinlich seltene Ruhe.
      Dann nütze ich die Sitzgelegenheiten am Fuß des Aussichtsturms für eine letzte Rast.

      Beim Weitergehen fällt mein Blick zuerst auf diese Mandel-Wolfsmilch zu meinen Füßen. Die einzelne Ameise hat es ihrem Fleiß zu verdanken, dass sie auch mit auf dem Bild ist.
      096A-MandelWolfsmilch-Ameise.jpg

      Der Abstieg vom Seekopf Richtung Nordosten führt durch sehr interessantes Gelände, mit jeder Menge von Granitfelsgebilden.
      097-Granitfelsen.jpg

      Derselbe Eindruck auch beim Blick zurück, den Kamm entlang hinauf.
      099-Granitfelsen.jpg

      Dazwischen folge kurze Abschnitte, in denen das Grün des Waldbodens und der Laubbäume dominiert.
      101-Frühlingsvegetation.jpg

      Da ich nun endlich wieder hier bin, nehme ich die Hirschwand natürlich noch mit. Die Tage sind schon lang, und mein Auto unten in St. Lorenz setzt mir keinen exakten Termin für die Rückkehr.
      So folge ich vom Sattel einige Minuten lang dem Pfad südlich der sich allmählich stärker ausprägenden Granitfelsrippe und erreiche bald den Einstieg zum Hirschwandsteig. Dieser etwas leichtere und weniger ausgesetzte der zwei kurzen versicherten Anstiege wird mehrheitlich im Abstieg genützt. Aber es geht mir heute nicht in erster Linie um ein Klettersteigerlebnis, daher nehme ich ihn auch gleich für den Anstieg (und gehe nicht mehr zum H.W.-Steig weiter).
      106-EinstiegHirschwandsteig.jpg

      Nach der ersten Steilstufe folgt der Steig durchwegs dem Südwestgrat der Hirschwand. Ein durchlaufendes Seil (zumindest) auf einer Seite und einige zusätzliche Trittbügel erleichtern das Bezwingen entscheidend. Erfreulicherweise ist der Fels zudem - trotz des Regens bis in die vergangene Nacht - komplett trocken.
      108-Hirschwandsteig.jpg

      Auch hier leuchtet das Felsen-Steinkraut wieder in sattem Gelb!
      109-Steinkraut.jpg

      Es ist nicht mehr weit bis zum Gipfel, und im obersten Abschnitt wird der Grat sowohl flacher als auch etwas breiter.
      110-Hirschwandsteig.jpg
      Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 10.05.2023, 01:01.
      Lg, Wolfgang


      Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
      der sowohl für den Einzelnen
      wie für die Welt zukunftsweisend ist.
      (David Steindl-Rast)

      Kommentar


      • #4
        Und oben auf der Hirschwand!
        Zwei Dinge fallen mir vor allem auf:
        + Es ist inzwischen 17.40 Uhr. Die Wolkenbänke machen es mit dem Abziehen Richtung Süden wirklich spannend, aber etwas Sonne müsste sich doch noch ausgehen!
        + Aus welchen Gründen auch immer ist die Fahne auf dem Gipfel nicht mehr komplett. (Auf dem Foto von maxrax in diesem Bericht, Beitrag 4, war sie es noch. Das Bild entstand übrigens auf den Tag genau ein Jahr früher.)
        112-Hirschwand.jpg

        Blick von der Felsrippe Richtung Süden über den durch Kuppen geprägten und in sattes Grün gekleideten Dunkelsteinerwald.
        116-Hirschwand-BlickDunkelsteinerWald.jpg

        Rückblick zum Seekopf. Der neue Aussichtsturm ist um einiges höher als sein Vorgänger und überragt die Baumkronen deutlich, was dem Gesamtpanorama natürlich sehr zugute kommt.
        118-BlickSeekopf.jpg

        Auch von hier aus nochmals der Blick nach Osten zum Ausgang der Wachau.
        (Das Drahtseil verläuft quer über den gesamten Gipfel, da die zwei versicherten Anstiege aus unterschiedlichen Richtungen hier zusammentreffen.)
        119-Hirschwand-BlickOsten.jpg

        Wieder hinunter über den Hirschwandsteig.
        Im Abstieg ist die Einschätzung oft ja zutreffender. Daher jetzt die Bestätigung, dass die übliche Einstufung mit A-B passt!
        121-Hirschwandsteig.jpg

        Ein paar Minuten unterhalb kommen mir drei junge Leute entgegen, die spät am Tag noch die Hirschwand anstreben.
        Nun wartet noch der Abstieg über die Steinige Ries auf mich. Es ist keineswegs der kürzeste Steig zum Seekopf: Wegen langer Hangquerungen und zwei Gegensteigungen benötigt man fast doppelt so lang wie z.B. auf dem kurzen, steilen Meurersteig. Dafür bietet er allein schon ein landschaftliches Gesamterlebnis. Und zudem führt er genau dorthin, wo heute mein Auto steht, nämlich nach St. Lorenz.
        Der Steig beginnt gleich mit einer längeren Querung; später wird die Flanke wesentlich steiler und der Boden um einiges holpriger.
        122-QuerungSteinigeRies.jpg

        Ein kleines Granittürmchen neben dem Steig bietet den perfekten Vordergrund für diesen Rückblick zum Seekopf.
        124-Felsnadel-Seekopf.jpg

        Eine kurze Gegensteigung, bald danach einige steile Kehren bergab, eine erneute Querung und noch ein weites Kar, das auszugehen ist. So dauert es einige Zeit, bis ich schließlich diesen Aussichtspunkt über dem Kupferwandl erreiche. Aber der Augenblick könnte gar nicht passender sein: Genau jetzt kommt die Sonne hinter den abziehenden Schichtwolken heraus!
        Ich war bisher schon in keiner Weise enttäuscht, aber in diesem Licht begeistert die Landschaft der Wachau natürlich gleich noch um einiges mehr!
        126-BlickWachau.jpg

        Auch im Detail kann ich mich nicht so rasch daran sattsehen, wie die Donau hier an St. Michael und Wösendorf vorbei fließt.
        128-Wösendorf-StMichael.jpg

        Eine letzte kurze Gegensteigung, dann erreiche ich bald die Felsrippe, neben der der (unmarkierte) Panoramasteig steil bergab führt. Ich folge auf dem Schlussabschnitt aber lieber den langen Kehren des nun deutlich breiteren, markierten Weges. Im wunderbaren Licht des frühen Abend liegt die einzigartige Landschaft - mit der kleinen Siedlung Rührsdorf in der Bildmitte - nun vor mir.
        130-Rührsdorf.jpg

        Bei der untersten Kehre zweige ich doch nochmals ab und quere hinüber zum Friedenskreuz.
        Der Platz hatte eine politisch recht problematische Geschichte und wurde daher in den letzten Jahren umgestaltet. (Der Wikipedia-Artikel zu St. Lorenz informiert darüber gut.)
        Unbestritten großartig ist der Blick von hier über die Donau nach Weißenkirchen! Die Marktgemeinde selbst liegt jenseits der Donau inzwischen bereits im Schatten der Buschandlwand, aber wie die ganze Tallandschaft noch vom frühabendlichen Sonnenlicht erfüllt wird, ist ein eindrucksvolles Erlebnis! 133-Weißenkirchen.jpg

        Der letzte kurze steile Abstieg führt mich danach direkt nach St. Lorenz hinunter.
        Ich schaue noch ans Donauufer zur Station der Fähre nach Weißenkirchen. Direkt daneben hat die Künstlergruppe Gelitin im Jahr 2014 die Skulptur der "Wachauer Nase" errichtet. Die Reaktionen der Bevölkerung sollen geteilt gewesen sein...
        134-WachauerNase.jpg

        Ich schließe mit dem Blick zur Filialkirche St. Lorenz von der Donauseite. Irgendwo in diesem alten Gebäudekomplex mögen noch einige Steine des einstigen römischen Wachturms erhalten sein. Eines von sehr vielen Beispielen dafür, wie seit jeher Landschaft und Kultur gemeinsam zum Eindruck der Wachau beitragen.
        139-FilialkircheStLorenz.jpg

        Trotz meines recht späten Starts konnte ich mehr als acht Stunden in dieser besonderen Region Niederösterreichs unterwegs sein. Ein Tag, der sich reichlich gelohnt hat!
        Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 10.05.2023, 11:43.
        Lg, Wolfgang


        Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
        der sowohl für den Einzelnen
        wie für die Welt zukunftsweisend ist.
        (David Steindl-Rast)

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        • #5
          Informationen zur Wanderung

          17,6km Strecke,
          etwa 750 Höhenmeter.

          Meine Route vereint zwei durchaus unterschiedliche Hälften, die man nicht zwingend kombinieren muss. Ich wollte es ganz bewusst tun.
          Der Jakobsweg verläuft ab dem ersten Anstieg nach Mauternbach über lange Strecken ohne viel Höhenunterschied bzw. maximal ganz leicht steigend und folgt größtenteils breiten Wegen oder Sandsträsschen. Mit Ausnahme der knapp neben der Strecke gelegenen Ferdinandwarte berührt er m.E. keinen einzelnen Platz, der viel besucht wird. An diesem Charakter würde sich entlang seines weiteren Verlaufs bis Maria Langegg nichts Wesentliches ändern.

          Seekopf und Hirschwand sind auch als Einzelziele attraktiv und werden bei Schönwetter an Wochenenden sicher recht rege frequentiert. Hier prägen Granitfels(grupp)en unterschiedlichster Größe das Bild. Die Flanken zur Donau sind steil, die Steige vielfach ebenso. Zumindest gutes Schuhwerk und eine grundsätzliche Trittsicherheit sind auf allen Routen zum bzw. um den Seekopf Voraussetzung. Die kurzen Klettersteige zur Hirschwand bieten eine willkommene Abwechslung (ohne Schwierigkeitsgrad B zu überschreiten). Wer möchte, hat viele Möglichkeiten, Touren zum Seekopf auf unmarkierten Routen zu unternehmen oder mit leichter Kletterei zu garnieren. Der neue Aussichtsturm ist ein sehr lohnender Panoramaplatz mit vorzüglichen Tiefblicken zur mittleren Wachau zwischen Spitz und Wösendorf.
          Nochmals ein anderes Naturerlebnis bietet der stille Rührsdorfer See südlich des Seekopfs.

          Wie gesagt: Man muss nicht beides am gleichen Tag kombinieren. Wer lange ruhige Wanderungen vorwiegend durch Wald schätzt, kann die gesamte Etappe des Jakobswegs von Mautern bis Maria Langegg gehen. Und wer Wachau-Feeling sucht und in irgendeiner Form den Granitfelsen nahe kommen möchte, findet um den Seekopf und die Hirschwand ein breites Betätigungsfeld, natürlich auch für einen kompletten Tag.

          Die beiden ungleichen Teile bieten für mein Empfinden aber einen entscheidenden Vorteil: So lässt sich das gesamte Spektrum der Wachaulandschaft an einem einzelnen Tag erleben.

          Wahrscheinlich sind die meisten auf dem Jakobsweg instinktiv lieber (etwa) in Richtung Santiago unterwegs.
          Ansonsten spricht nichts dagegen, meine Route auch in Gegenrichtung zu gehen. Dann würden die spektakuläreren Eindrücke in der ersten Hälfte und die ruhigeren Abschnitte in der zweiten Hälfte warten. Bei mir gab natürlich auch mit den Ausschlag, dass ich mit Sonnenfenstern am ehesten am späten Nachmittag rechnen konnte.

          All die Weitwanderrouten entlang meiner Strecke sind reichlich gekennzeichnet und markiert. Da und dort wird man eher etwas Zeit dafür brauchen, um alle Hinweise überhaupt einmal zu entschlüsseln.

          ---

          Die Busse auf dem rechten, ruhigeren Ufer der Wachau fahren an Samstagen und Sonntagen im strikten Zweistundentakt, an Werktagen noch häufiger. So lassen sich längere Streckenwanderungen im Dunkelsteinerwald stets gut schließen.


          Persönliches Fazit

          Wer eine Affinität zu Natur- und Kulturlandschaften hat und noch dazu gern unterwegs ist, braucht sicher keine Empfehlung für einen Besuch der Wachau - und schon gar nicht im Frühjahr!

          Besonders genossen habe ich wieder einmal die Vielfalt der Natureindrücke, z.B. den raschen Wechsel von Granitfelsgruppen zu weitläufigen bewaldeten Hochflächen. Und die Vielzahl der kulturell wertvollen alten Bauwerke, selbst in kleinsten Ortschaften, ist außergewöhnlich!

          Am stärksten haben sich mir zwei Eindrücke eingeprägt, mit denen ich nicht in diesem Ausmaß gerechnet habe:
          Es muss viele Jahre zurück liegen, dass ich zuletzt an einem Werktag in der Wachau unterwegs war. Da liegt die so viel besuchte Landschaft plötzlich ganz still vor einem. Insofern empfand ich die gute halbe Stunde ganz allein auf dem Seekopf als besonders wertvoll.
          Und absolut begeisternd ist die Farbenvielfalt der Vegetation im mittleren Frühjahr! Die Blicke der großen Öffentlichkeit richten sich eher schon früher auf die Wachau, natürlich vor allem zur Marillenblüte. Aber die vielen Töne des frischen Grün, garniert mit bunten Farben, lassen sich ein paar Wochen später noch intensiver erleben. Und das Schönste daran: Die Eindrücke sind so stark, dass sie sich sogar (fast) ohne Sonnenschein einprägen.

          So bleibt einmal mehr meine Dankbarkeit darüber, wie viel die Wachau im Frühjahr zu bieten hat.
          Aus voller Überzeugung empfehle ich, sich regelmäßig genügend Zeit für diese Eindrücke zu gönnen!

          Lg, Wolfgang


          Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
          der sowohl für den Einzelnen
          wie für die Welt zukunftsweisend ist.
          (David Steindl-Rast)

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          • #6
            Grüß Dich Wolfgang,

            eine sehr schöne Frühlingswanderung hast du da gemacht, die ich Großteils zu allen Jahreszeiten aus meinen Wanderungen kenne.
            Für mich ist die Anreise meist in etwas über eine halbe Stunde machbar und daher bin öfters hier aktiv.


            LG
            Zuletzt geändert von helferst; 10.05.2023, 00:51.
            Erich


            "Gesundheit ist des Menschen höchstes Gut"

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            • #7
              Auch ich kenne viele Abschnitte Deines Weges. Umsomehr freut die Erinnerung an die Begehungen anhand Deiner Fotos und des Berichtes! Die Wachau ruft wieder einmal.
              LG, Eli

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              • #8
                Zitat von Wolfgang A. Beitrag anzeigen
                Handelt es sich bei dem Felsgebilde am rechten Bildrand bereits um die Kienstockspitze? Ich glaube eher nicht, sie müsste noch etwas weiter rechts stehen.
                086-Wösendorf.jpg

                Richtig, hier auf meinem Bild ist sie ganz rechts zu sehen. Dein rechtes Felsgebilde ist bei mir links im Bild.

                c_DSCN4695.jpg


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                • #9
                  Danke. War auch schon in der Gegend, am Seekopf zuletzt 2021. Hirschwand ist schon länger her.
                  Mit Gruß Martin

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                  • #10
                    Schöne Wanderung,
                    erst am 21.4. war ich auch am Seekopf und Kienstockspitze.
                    Lg. helmut55

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                    • #11
                      Vielen Dank für all eure Antworten!

                      helferst
                      Herzlichen Dank für die PN mit all den Routen, die du in der Region schon gegangen bist. Da sind gleich mehrere Anregungen darunter!

                      maxrax
                      Danke für das Bonusfoto!
                      Ich habe mich bei deinem Bericht zunächst auf die Vergleichsbilder von der Hirschwand konzentriert und daher zu spät gesehen, dass es meine Frage auf den Punkt beantwortet.

                      Es hat gute Gründe, dass die Wachau dazu ruft, sie immer wieder zu besuchen. Am faszinierendsten bleibt für mich, dass ich den Zauber ihrer Frühlingsfarben diesmal selbst nahezu ohne Sonnenschein erleben konnte.

                      Dieser markante Granitfelsen steht knapp westlich vom Gipfel des Seekopfs.
                      072-Seekopf-Granitfelsen.jpg
                      Lg, Wolfgang


                      Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
                      der sowohl für den Einzelnen
                      wie für die Welt zukunftsweisend ist.
                      (David Steindl-Rast)

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                      • #12
                        Guten Morgen Wolfgang.
                        Den Dunkelsteinerwald habe ich, auch als ich noch in Wien wohnte, leider nie besucht.
                        Dein Bericht darüber weckt bei mir großes Interesse einmal selbst dorthin zu fahren und ihn bzw seine Umgebung zu erkunden.
                        Diese Granitfelsformationen gefallen mir besonders. Auch die weiten Wiesen und (umgeackerten)Felder haben ihren Reiz.
                        Vielleicht schau ich im Frühwinter mal dort vorbei, ich befürchte nämlich dass es dort aktuell von Zecken nur so wimmelt und neben Kühen und Hofuhunden mag ich auch diese kleinen Biester nicht sonderlich gerne

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                        • #13
                          Servus Wolfgang !

                          Eine ausgesprochen schöne Tour, und die Lichtverhältnisse am Ende waren eindeutig die Belohnung für die Anstrengungen auf dieser Wanderung.

                          Lang ist es her, dass ich mit Eli am Seekopf war, wir standen damals noch auf der alten Warte.

                          LG, Günter
                          Meine Touren in Europa

                          Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
                          (Marie von Ebner-Eschenbach)

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