Rauher Kamm, Luckerter Gipfel, Himmelsleiter (Ötscher), 6.7.2021

[maxrax]

Der Vorgipfel, auf dem man vom Rauhen Kamm aussteigt, hat an seiner Westseite ein im Durchmesser gut drei Meter großes Loch, das fast senkrecht in das Kar der Wagnerritschen hinabführt. Er heißt deswegen auch Luckerter Gipfel. Wenn man dem Weg zum Ötschergipfel folgt, bemerkt man das Loch nicht, denn er führt unterhalb vorbei. Man muss schon zum höchsten Punkt aufsteigen, um durchschauen zu können. In der OSM wird es als „Wetterloch IV“ bezeichnet.


Genau heute vor einem Jahr hab ich mir das angeschaut. Es wurde sowieso wieder einmal Zeit für den Rauhen Kamm, und die Himmelsleiter wollte ich auch endlich kennenlernen.

Bei Prachtwetter stieg ich also auf.

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Immer wieder ein Erlebnis

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Ich war nicht der einzige. Drei junge Burschen hatten mich schon beim Zustieg überholt (jaja, man wird alt) und waren bald weit vor mir.

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Schon im Mittelteil des Anstiegs

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Zwischendurch schaute ich immer wieder in die Südflanke, da soll es ja das ominöse Südwandband geben. Wo das genau verläuft habe ich leider noch immer nicht herausgefunden.

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Der waagrechte Gratabschnitt vor dem Schlussteil

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Nach eineinhalb Stunden ab Beginn des Grats war ich beim Ausstieg

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Der Tiefblick fasziniert mich immer wieder

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Nun stieg ich links auf den höchsten Punkt des Vorgipfels. Da war es schon, das Loch (Blick Richtung Taubenstein)

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Nahezu senkrecht sieht man hinunter

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Auch die Wagnerritschen interessierte mich; ich hatte mich schon länger gefragt, ob sie eventuell als Aufstieg in Frage käme. Diese Idee verwarf ich aber gleich: im unteren Teil Steilschutt, in der Mitte ein Abbruch und oben extrem steile Grashänge.

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Ich spazierte also an der Geländekante entlang weiter Richtung Herrenstand. Im Rückblick erkennt man das Loch unter dem Gipfel.

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Das ist der Herrenstand (1888m); dieses Bild habe ich voriges Jahr im Gipfelquiz verwendet

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Noch ein Rückblick von dort. Der Weg an der Kante entlang ist ungleich interessanter als der übliche Trampelpfad.

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Am Gipfel war noch relativ wenig los (10 Uhr), es wurde aber ständig mehr.

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[maxrax]

Blick in die Südrinne. Auch sie hatte ich als potentielle Auf- oder Abstiegsmöglichkeit ins Auge gefasst, und tatsächlich schaut sie von hier aus gangbar aus. Was ich damals nicht wusste: sie weist im unteren Teil einige Abbrüche auf.

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Die Fernsicht war sehr gut. Hier über den Dürrenstein hinweg ins Gesäuse, dahinter noch einige Gipfel der Niederen Tauern

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Haller Mauern – Dachstein – Warscheneck; mittig die Voralm

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Nun stieg ich zum Taubenstein ab…

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… und betrat Neuland: Bei diesem Steinmann beginnt (oder endet) die Himmelsleiter.

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Ich wusste ja, dass sie sehr steil ist, aber zusätzlich gibt es zwischen kleinen Felsstufen viele erdige Stellen, die allesamt nass und somit recht unangenehm waren. Ich war froh, als das Gröbste vorbei war.

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Über dieses kleine Schuttfeld konnte man wenigstens ein Stück abfahren.

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Weiter unten wurde ich durch den Einblick in die Nordwand etwas für die Mühen entschädigt.

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In der Pfann wurde es dann so richtig heiß. Ein letzter Blick zurück, bevor der Weg über Stock und Stein, durch Buschwerk und zuletzt durch Wald bis zur Einmündung in den Aufstiegsweg führt. Über die Abkürzung ging es das letzte Stück zur Forststraße hinunter.

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Diese zog sich bis zum Raneck in der Hitze noch gewaltig, noch dazu mit Gegensteigung.


Mein Resümee: Die Himmelsleiter gehe ich vermutlich nicht mehr so bald, es sei denn das oberste Stück als Ausstieg vom Nordsteig (falls ich den irgendwann einmal schaffe). Abgesehen davon, dass ich sie als eher unangenehmen Abstieg erlebt habe, ist sie dadurch, dass der Weg unten so weit nach Osten zurückführt, ein ziemlicher Umweg, wenn man zum Raneck zurück will. Da würde ich lieber vom Ötscherschutzhaus mit dem Sessellift hinunterfahren und die 100hm über die Asphaltstraße hinaufgehen. Aber das ist natürlich Geschmackssache…


Zuletzt noch ein link zum Luckerten Gipfel:
http://landschaftsgeschichten.naturv...m_%C3%96tscher

[musitoni]

Schön! Vom Luckerten Gipfel hatte ich vorher noch nichts gehört.
Danke auch für den Link.

[Rudolf_48]

Mein Resümee: Die Himmelsleiter gehe ich vermutlich nicht mehr so bald, es sei denn das oberste Stück als Ausstieg vom Nordsteig (falls ich den irgendwann einmal schaffe). Abgesehen davon, dass ich sie als eher unangenehmen Abstieg erlebt habe, ist sie dadurch, dass der Weg unten so weit nach Osten zurückführt, ein ziemlicher Umweg, wenn man zum Raneck zurück will. Da würde ich lieber vom Ötscherschutzhaus mit dem Sessellift hinunterfahren und die 100hm über die Asphaltstraße hinaufgehen. Aber das ist natürlich Geschmackssache…

Sind zwar ein paar Höhenmeter mehr, aber dafür vermeidet man die Forststraße zur Gänze:
Von Trübenbach rauf, über die Himmelsleiter hinauf und den Rauhen Kamm hinunter - oder umgekehrt.
Hält man sich auf der Himmelsleiter oben weiter rechts unter dem Taubenkogel, steigt man über trockene Rasenpolster empor.

[maxrax]

Schön! Vom Luckerten Gipfel hatte ich vorher noch nichts gehört.
Danke auch für den Link.

Ich bin bei meinen Internet-Recherchen bezüglich Wagnerritschen bzw. Südrinne zufällig darauf gestoßen.

[maxrax]

Sind zwar ein paar Höhenmeter mehr, aber dafür vermeidet man die Forststraße zur Gänze:
Von Trübenbach rauf, über die Himmelsleiter hinauf und den Rauhen Kamm hinunter - oder umgekehrt.

Ist natürlich eine Möglichkeit, aber derzeit keine für mich. Zuviele Höhenmeter, vor allem weil man das ja alles auch wieder hinunter muss. Da spielen die Knie nicht mit.

[mountainrabbit]

Wow, was für ein Tagerl, geniale Aufnahmen.

Über dieses kleine Schuttfeld konnte man wenigstens ein Stück abfahren.

Du warst offensichtlich nicht der Einzige, der das gemacht hat. Ich dachte, die Himmelsleiter ist nur ein Insidertipp .....

Gratulation zu dieser Tour, dein Knie lässt ja doch einiges zu.

(Meines ist aktuell von 4 Tagen Radfahren beleidigt)

LG, Günter

[maxrax]

Du warst offensichtlich nicht der Einzige, der das gemacht hat. Ich dachte, die Himmelsleiter ist nur ein Insidertipp .....

Gratulation zu dieser Tour, dein Knie lässt ja doch einiges zu.

Gleichzeitig mit mir waren noch zwei andere über die Himmelstreppe absteigend unterwegs (sogar eine Frau mit Hund), und das waren an dem Tag sicher noch nicht alle. Man sah auch an den deutlichen Steigspuren, dass der Weg häufig begangen wird.

Naja, das ist ja schon ein Jahr her, da ging’s noch bissl besser…

[mountainrabbit]

Naja, das ist ja schon ein Jahr her, da ging’s noch bissl besser…

Uups, da hab ich die Jahreszahl ignoriert.

[helmut55]

Interessant, obwohl ich schon oft oben war, wußte ich nichts von dem Loch.

[DieIris]

Der Ötscher, ein toller Berg denkt man sich die Massen weg. Die Nordwand hast du spitzenmäßig fotografiert. Sieht richtig gut aus .
Auch mir war dieses Loch unbekannt.
Danke für´s berichten.

[bluehouse3843]

Wie einige vor mir schon schrieben, war auch mir dieses Wetterloch unbekannt. Der Ötscher gefällt mir als Wanderberg ja nicht so besonders, aber dein Bericht hat mich wieder auf eine Idee gebracht, was ich dort mal erwandern könnte.

[escapist]

Sehr interessant maxrax, wieder etwas neues entdeckt, danke für den Bericht und den Link mit dem G'schichtl! Laut Link hat das Loch 3m Durchmesser - das könnte vielleicht in starken Winter von Schnee zugeweht sein... Ein teuflisches Loch!

[maxrax]

Danke für eure Kommentare!

[Gamsi]

Habs mir jetzt mal in Ruhe durchlesen können! Spannend, mit Ergänzungen, die auch Gebietskennern noch neues aufzeigen!
Himmelleiter im Sommer werd ich mir definitiv nie antun. Bei Firn aber ein Hochgenuss!