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03.09.2020 Ysperklamm und Druidenweg, Waldviertel

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  • 03.09.2020 Ysperklamm und Druidenweg, Waldviertel

    • Wegführung: Parkplatz Ysperklamm (10.35) - Ysperklamm - Druidenweg - Kaltenbergkreuz (14.10) - Parkplatz (16.00)
    • Länge: 9,0 km
    • Höhenmeter (Aufstieg): 550 hm
    • Reine Gehzeit: ca. 4 Std.
    • Viecher: -
    • Fußstatus: Im Steilabstieg leicht gespürt.
    Unser zweiter Ausflug des Moderatorentreffens zu dritt ging ins Waldviertel, genauer gesagt in die Ysperklamm.

    Bild 1: Beim Eingang wächst Heide-Nelke (Dianthus deltoides).



    Bild 2: Am Beginn der Klamm eine stattliche Weißstielige Rotkappe (Leccinum leucopodium).



    Bild 3: Im beschaulichen unteren Teil der Klamm, die seit 1952 Naturdenkmal ist.

    Bis 1929 wurde Holzdrift in der Klamm betrieben, der oberhalb der Klamm künstlich angelegte Ödteich wurde bereits 1599 errichtet und das gestaute Wasser verwendet. 1956 kam es zum Dammbruch und der Teich fiel trocken, die Steig- und Brückenanlagen wurden schwer beschädigt.



    Bild 4: Beginn der Steiganlage.



    Bild 5: Durch den kräftigen Regen der Vortage wurden die Huminsäuren aus dem Boden gewaschen, dies und der hohe Eisengehalt sorgen für die Braunfärbung des Wassers.



    Bild 6: Im schönsten Teil der Klamm.



    Bild 7: Der Lichteinfall war eine fotografische Herausforderung.



    Bild 8: Nach dem Ausstieg wanderten wir den Druidenweg mit den Steinformationen entlang.

    Hier die Sicht ins obere Yspertal, dahinter der mittlere Talabschnitt mit sanften Hängen, ehe die Ysper hinter Altenmarkt durch ein eng eingeschnittenes Tal in die Donau mündet.



    Bild 9: Auch gegenüber ein markanter Granitfelsen.



    Bild 10: Vulva und Phallus.



    Bild 11: Sitzender Hund, im Winter besser erkennbar.



    Bild 12: Sphinx.



    Bild 13: Schwache Schauerlinie, die von der Wachau bis zum Wienerwald reichte.

    Das deutsche Lokalmodell COSMO, das ich in der Früh noch konsultierte, hatte diese Linie quasi positionsgenau korrekt gerechnet als einziges Modell. Gegenüber der Hirschenstein. Dahinter der Ochsenstrauß (1022m), den ich am 20. August beim Aufstieg zum Großen Bösenstein (Rottenmanner Tauern) in 113km Entfernung gesehen hatte.



    Bild 14: Der Stichweg zum Kaltenbergkreuz wartet mit einer Engstelle auf.



    Bild 15: Prächtiger Aussichtsplatz, leider sehr dunstig in den Alpen.

    http://www.wetteran.de

  • #2
    Bild 16: Typische Waldviertler Bauernhöfe.



    Bild 17: Abstieg über die gesicherte Steiganlage.



    Bild 18: Bild von Günter mit Wolfgang und mir.



    Bild 19: Gesicherter Wurzel-Vierer.



    Bild 20: Großer Peilstein (1061m).



    Bild 21: Gemütliches Platzerl zum Sitzen.



    Bild 22: Tagpfauenauge.



    Bild 23: Unbekannt.



    Das mit dem Abendessen war dann nicht so einfach, der Forellenhof bei der Klamm hatte geschlossen, ein weiteres Gasthaus in der Nähe öffnete erst um halb 6, ein drittes Gasthaus in Würnsdorf hatte Urlaub. Wir kehrten schließlich in der Taverne bei Pöggstall ein, wo man auch erst ab fünf die volle Speisekarte hatte. Ich nahm zwei Laktosetabletten und das Eierschwammerlgulasch.

    Bild 24: Das war besser als erwartet, der Knödel zwar aufgetaut, aber die Sauce ohne Rahm, das war gut verträglich.



    Bild 25: Gegenüber das Schloss Pöggstall mit der Barbakane

    Das Schloss stammt im Kern aus dem 13. Jahrhundert und ist eine ehemalige Wasserburg.



    Nach der Einkehr auf der Terrasse (gegenüber eine Tankstelle und nebenan die stark befahrene Hauptstraße) fuhr Günter nach Hause, während Wolfgang und ich noch einen Abstecher zu St. Anna im Felde machten. Die Kirche steht auf einer Anhöhe inmitten einer großen Wiese und wird von drei Seiten vom Weitenbach umflossen.

    Bild 26: Spätgotischer Nordturm, hochgotischer Chor und spätgotischer Hallenbau mit mächtigem Schopfwalmdach.

    Die erste Kirche wurde erstmals erwähnt im Jahr 1179, der Nachfolgebau ist gotisch aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Pfarrerhebung im Jahr 1330.



    Bild 27: Der Hund durfte nicht in den Friedhof.



    Bild 28: Die 1929 freigelegte Wandmalerei Christus am Ölberg (Beginn 16. Jahrhundert) an der Ostwand.



    Bild 29: Zumindest den Turm hätte ich eher ins Jahr der Pfarrerhebung verortet.

    Vor allem wegen des zweiteiligen Maßwerks (Nonnenkopf) im oberen Bereich des Turms



    Über das abwechslungsreiche Weitental, das in unzähligen Windungen bei Weitenegg in der Donau mündet, fuhren wir zurück.

    Gruß,Felix
    http://www.wetteran.de

    Kommentar


    • #3
      Sehr schöne, mir gut bekannte Runde - im Winter sieht man am Druidenweg wirklich mehr von den Restlingen, dafür ist die Klamm bei guter Wasserführung im Sommer interessanter...

      Zitat von Exilfranke Beitrag anzeigen
      Bild 7: Der Lichteinfall war eine fotografische Herausforderung.
      RAW
      carpe diem!
      www.instagram.com/bildervondraussen/

      Kommentar


      • #4
        Danke Felix für den schönen Bericht.

        Ein paar Bildeindrücke von mir möchte ich noch ergänzen


        Die Wasserfarbe, kombiniert mit der Sonneneinstrahlung, gab schöne Effekte.

        _DSC7087.JPG


        _DSC7103.JPG

        Schalenstein am Druidenweg

        _DSC7116.JPG

        Auch die Vogelbeeren sind schon reif

        _DSC7119.JPG

        Gedränge bei einem Strauch kurz vor dem Parkplatz.

        _DSC7126.JPG


        LG, Günter
        Meine Touren in Europa

        Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
        (Marie von Ebner-Eschenbach)

        Kommentar


        • #5
          Auch von mir vielen Dank für deinen Bericht, Felix, und für die ergänzenden Bilder, Günter!
          Sie halten meine Erinnerungen an die zweite Tageswanderung im Rahmen unseres diesjährigen Moderatorentreffens lebendig.

          Es ist mein dritter Besuch der Ysperklamm innerhalb der letzten zehn Jahre, zugleich mein erster im Sommer. Aber die Klamm und ihre unmittelbare Umgebung bieten so viele landschaftliche Reize, dass ich dort gut und gern öfter unterwegs bin. Neben der Klamm - die eher eine Abfolge von kleinen Wasserfällen und Steilstufen am Oberlauf der Ysper ist - beeindruckt vor allem, wie "steinreich" die Region ist. Und das mittlere Yspertal mit über 500m Höhendifferenz zwischen dem Talboden und den umgebenden Höhenzügen erinnert mich überall dort, wo man nicht direkt vor Granitblöcken steht, an Mittelgebirgsregionen der Alpen: etwa das Joglland oder manche voralpine Tallandschaften Niederösterreichs.

          Ein paar ergänzende Bilder auch von mir noch.

          Selbst ohne das Wasser der Ysper in der Nachbarschaft böten die zahllosen Granitblöcke ein sehr stimmungsvolles Bild.
          04-Ysperklamm-Granitblöcke.jpg

          Auch über Wurzeln - und die Voraussetzungen dafür, fest und sicher zu stehen - lässt sich entlang des Steigs bestens nachdenken.
          12-Granitblöcke-Wurzeln.jpg

          Felix und Günter auf einer der zahlreichen Holztreppen im Verlauf der Klamm
          17-FelixGünter.jpg

          Ein Wasserfall bereits knapp vor dem oberen Ausstieg aus der Klamm
          19-Ysperklamm-WasserfallSteiganlage.jpg

          Schalenstein auf dem Plateau des Kaltenbergs, über den der Druidenweg führt
          29-Schalenstein.jpg

          Ähnlich charakteristisch sind die vielen bewachsenen Granitblöcke.
          30-bewachsenerGranitblock.jpg

          Einige Wurzeln verlaufen bemerkenswerterweise oben über diesen Schalenstein.
          32-Schalenstein-Wurzeln.jpg

          Die Kirche St. Anna im Felde etwas außerhalb von Pöggstall, die ich vor der Heimfahrt mit Felix noch besuche, bildet einen lohnenden Bonusstop recht nahe der Ysperklamm. Meine Erinnerungen an sie von einem Kurzbesuch vor vielen Jahren waren bereits reichlich blass. Im schönsten Licht des späten Nachmittags bietet die mittelalterliche Kirche einen sehr stimmungsvollen Anblick. Als Bauwerk könnte ich sie mir sehr gut auch in Mittelitalien oder vielleicht in Nordspanien entlang des Jakobsweges vorstellen.
          06-StAnnaimFelde.jpg

          Von der anderen Seite mit dem Friedhof im Vordergrund bietet St. Anna einen eindeutiger mitteleuropäischen, aber ebenfalls sehr sehenswerten Anblick.
          10-StAnnaimFelde-Friedhof.jpg


          Fazit

          Eine der landschaftlich beeindruckendsten außeralpinen Wanderungen in Niederösterreich, die immer wieder lohnt.
          Feste Schuhe sind Voraussetzung, da die Holzstufen in der Klamm feucht und glitschig sein können und einige Abschnitte des Druidenwegs (um den Böndel sowie der erste Teil des Abstiegs nach dem Kaltenbergkreuz) sehr steil sind.
          Die gesamte Route ist in den angegebenen vier Stunden gut zu schaffen. Wir waren um einiges länger unterwegs, und es hat für mich bestens gepasst. Sowohl bei vielen Plätzen in der Klamm als auch den Steingruppen entlang des Druidenwegs wäre es sehr schade, zu rasch vorbeizulaufen.

          In ganz anderer Umgebung als am Tag davor abermals eine abwechslungsreiche und sehr lohnende Tageswanderung und somit - zusätzlich auch durch die Gemeinschaft mit den zwei Freunden - erneut ein sehr gelungener Tag.
          Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 10.09.2020, 22:31.
          Lg, Wolfgang


          Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
          der sowohl für den Einzelnen
          wie für die Welt zukunftsweisend ist.
          (David Steindl-Rast)

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