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Hilfe zum Erstellen von Tourenberichten

Immer wieder haben einige User Probleme beim Erstellen eines Tourenberichtes, insbesondere beim Hochladen und Einfügen von Bildern.
Ihnen soll die folgende kleine Anleitung ein wenig Hilfe geben, wie ein Tourenbericht ganz kurz und schmerzlos erstellt werden kann

In sechs einfachen Schritten kann ein neuer Bericht leicht erstellt werden:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
2. Bilder verkleinern
3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
4. Bilder hochladen
5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes und Veröffentlichen



Im Folgenden werden die einzelnen Schritte ausführlich erklärt:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
Möglichst aussagekräftige Fotos wählen, die auch die Route und wesentliche Details darstellen.
Gegen einzelne "schöne" Landschafts- und Blumenbilder ist natürlich nichts einzuwenden ...


2. Bilder verkleinern
Bewährt hat sich ein Format mit der längeren Bildkante 900 Pixel.
Damit läßt sich bei Speicherung als JPEG eine recht ordentliche Bildqualität erzielen, bei Photoshop etwa abhängig vom Sujet 80/100.


3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
z.B. "Wanderungen und Bergtouren" - "Steiermark"
+Neues Thema wählen

Titel etwa nach dem Schema
Gipfel (Höhenangabe), Anstiegsroute, Gebirgsgruppe (ostalpin nach AVE)

Möglichst bis zu 5 aussagekräftige Stichworte vergeben.

Zum Bilderhochladen weiter mit der "Büroklammer".


4. Bilder hochladen
Möglichst bitte NUR so:
a) "Büroklammer"
b) "Anhänge hochladen"


4.1 Bilder auswählen
Abhängig vom eigenen Rechner/Betriebssystem.
Maximal 15 Bilder pro Posting sind derzeit zulässig, eine größere Bilderanzahl erfordert Folgepostings (Antworten).
(Bewährt hat sich auch, 1-2 Bilder weniger hochzuladen, um für spätere Ergänzungen eine kleine Reserve zu haben.)

4.2 Liste der hochgeladenen Anhänge
Die Auflistung ist leider nicht chronologisch nach Bildbezeichnung geordnet.

Im Textfeld die gewünschte Einfügeposition mit dem Cursor markieren,
bzw. die gelisteten Bilder in der gewünschten Reihenfolge einzeln als "Vollbild" oder "Miniaturansicht" platzieren.
Eine oder mehrere Leerzeilen zwischen den Bildern erleichtern später das Einfügen von Text.


5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
Die Bilder sind nun in der richtigen Reihenfolge im Textfenster positioniert.
Ich bevorzuge im ersten Schritt die Positionierung als "Miniaturansicht".
Das erleichtert beim Texteinfügen die Übersicht.
Muß aber nicht sein, natürlich lassen sich die Bilder auch gleich als Vollbild (also in der hochgeladenen Größe) platzieren.

5.1 Text
Jetzt kann der Text ergänzt werden.
Möglichst über dem Foto - ich finde das übersichtlicher ...
Der Text kann natürlich auch vorher erfaßt werden und anschließend einkopiert werden.

5.2 Bildgröße ändern
Wurden die Bilder vorerst als "Miniaturansicht" platziert, können sie einfach auf das finale Darstellungsformat skaliert werden:
a) Doppelklick auf die "Miniaturansicht" öffnet ein Pop-Up-Fenster
b) unter "Größe" idR "Vollbild" wählen
c) OK


6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes
Anschließend sollte der Bericht noch in der "Vorschau" kontrolliert werden.
In manchen Fällen muß zur Ansicht der "Vorschau" ziemlich weit nach unten gescrollt werden!

6.1 Veröffentlichen des Berichtes
Zum Schluß noch auf "Abschicken" klicken - und nach einer kurzen "Nachdenkpause" des Servers ist der Bericht online.



Nach dem ersten Durchlesen dieses Leitfadens mag das Erstellen eines Berichtes etwas kompliziert erscheinen - ist es aber nicht:
Viele Tourenberichte schreiben hilft sehr.

Die Reihenfolge der einzelnen Schritte ist nicht so starr wie es hier scheinen mag; natürlich kann auch zuerst der Text erstellt werden und die Bilder nachträglich eingefügt.

Änderungen am fertigen Bericht sind für den Ersteller 24 Stunden lang möglich, bei der Berichtigung später entdeckter Fehler hilft gerne ein zuständiger Moderator. Ebenso beim Verschieben eines Berichtes in das richtige Tourenforum.

Viel Freude bei euren Bergtouren UND dann beim Berichteschreiben,


P.S.: Diese Anleitung, ergänzt um verdeutlichende Screenshots, findet ihr auch unter http://www.gipfeltreffen.at/forum/gi...ourenberichten
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Regelwerk für die Benutzung des Forums Gipfeltreffen

Alle Forumsuser/-innen sind aufgefordert, das Regelwerk zu lesen und sich daran zu halten!

1) Registrierung

Die Registrierung und Benutzung unserer Foren ist kostenlos. Es ist registrierten Teilnehmern/-innen (Usern/-innen) erlaubt, den Forums-Account bis auf Widerruf im Rahmen der vorgegebenen, jederzeit änderbaren Forumsregeln für private Zwecke zu nutzen. Ein späteres Löschen des Forums-Accounts sowie der ins Forum eingebrachten Inhalte oder Bilder ist nicht möglich. Auf Wunsch des Benutzers kann der Account stillgelegt werden. Der Benutzername kann dann von niemandem mehr benützt werden und wird vor Missbrauch geschützt.

2) Hausrecht

Die Forenbetreiber legen Wert auf die Tatsache, dass alle User/-innen Gast in diesem Forum sind und die Betreiber als Gastgeber bei Bedarf ihr Hausrecht jederzeit ausüben können und auch werden. User, die sich überwiegend darauf beschränken zu provozieren, werden ausgeschlossen.

3) Haftung

Die von Usern/-innen verfassten Beiträge stellen ausschließlich die persönliche, subjektive Meinung des Verfassers dar, und keinesfalls die Meinung der Betreiber und Moderatoren dieses Forums. Die Forenbetreiber übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit der ausgetauschten Informationen.

4) Umgangston

Die Forenbetreiber erwarten von allen Usern/-innen, sich an die Netiquette zu halten. Auf einen wertschätzenden, höflichen Umgangston wird Wert gelegt.

5) Thementreue

Die Forenbetreiber legen großen Wert auf Thementreue der Beiträge und Übersichtlichkeit von Threads, um den Informationsgehalt des Forums möglichst hoch zu halten. Überschneidungen der Inhalte verschiedener Threads sind zu vermeiden.

6) Verboten ist/sind:

- Beleidigungen, Sticheleien und Provokationen (auch per PN);
- Politische oder religiöse Themen;
- Rechtswidrige Inhalte (unter anderem rechtsradikale oder pornografische Inhalte, Hackinganleitungen, Verstöße gegen das Urheberrecht) sowie das Verlinken zu Seiten mit solchen Inhalten;
- Die Verwendung von fremdem Bildmaterial, Kartenausschnitten und Topos ohne Zustimmung des Autors;
- Die Veröffentlichung von persönlichen Nachrichten (PN), E-Mails oder dergleichen ohne Zustimmung des Verfassers;
- Das Aufdecken der Identität oder die Preisgabe persönlicher Daten eines Users/Moderators/Administrators;
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7) Moderation:

Die Moderatoren/Administratoren werden von den Forenbetreibern bzw. ihren Vertretern ernannt.
Sie sind von den Forenbetreibern verpflichtet, für die Einhaltung der Regeln zu sorgen und somit ermächtigt, die von Usern/-innen bereit gestellten Inhalte (Texte, Anhänge und Verlinkungen) daraufhin zu prüfen und im Bedarfsfall zu bearbeiten, verschieben, zu löschen oder Themen zu schließen. Im Falle der Löschung von Beiträgen können auch jene Beiträge anderer User ganz oder teilweise entfernt werden, die auf einen gelöschten Beitrag Bezug nehmen.

Änderungen von Beiträgen werden - soweit irgend möglich – unter Angabe des Änderungsgrundes gekennzeichnet. Eingriffe, die den Sinn eines Beitrags verändern, werden nicht vorgenommen. Für die geänderten Teile eines Beitrags haftet der ursprüngliche Ersteller nicht.

Wer etwas gegen das aktive Handeln der Moderatoren/-innen vorzubringen hat, kann dies sachlich, mit konkretem Bezug und zeitnah (innerhalb von 6 Wochen ab Anlass) im Unterforum "Zum Forum/Moderation..." darlegen. In allen anderen Foren werden solche Postings im Sinne der Thementreue der Beiträge kommentarlos gelöscht. Bloßes „Mod-Bashing“ führt zu einer sofortigen Sperre.

Das Unterlaufen von Handlungen und Maßnahmen der Moderatoren ist nicht zulässig. Darunter fällt auch das Fortführen des Themas eines geschlossenen oder gelöschten Threads in einem neuen gleichartigen oder ähnlichen Thread. Ergänzungen und Hinweise von Moderatoren und Administratoren dürfen von Usern in deren Beiträgen nicht verändert oder gelöscht werden.

8) Profil/Signatur

Ein übermäßiges Ausnutzen der Signatur ist unerwünscht. Diese sollte vor allem eine maßvolle Größe haben. Nicht mit der Forumsleitung abgesprochene Werbung (für kommerzielle Angebote), Beleidigungen oder Anspielungen in der Signatur oder dem Profiltext werden nicht toleriert.

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Kommerzielle Werbung im Forum Gipfeltreffen ist kostenpflichtig (siehe Unterforum Werbung). Werbepostings müssten vor Platzierung mit der Forumsleitung vereinbart werden.

10) Gemeinschaftstouren/Bazar

Die Forenbetreiber stellen die Foren "Forum für Gemeinschaftstouren" und " Bazar" ausschließlich für private Kontaktzwecke zur Verfügung und gehen damit keinerlei Verpflichtungen oder Haftungen ein! Alle Kontakte in diesen Foren laufen ausschließlich zwischen den Usern/-innen und auf Basis des gegenseitigen Vertrauens. Bei nachweislichen Betrugsfällen stellen die Forenbetreiber alle vorhandenen Informationen zur Verfügung, um eine straf- und zivilrechtliche Verfolgung zu ermöglichen.

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User/-innen, die sich regelwidrig verhalten, werden per PN verwarnt und/oder gesperrt. Art und Dauer der Maßnahme richten sich nach der Schwere und der Häufigkeit der Regelübertretung/en. Die betroffenen User/-innen werden darüber per Mail informiert. Ein Posten unter einer anderen Registrierung in der Zeit der Accountsperre ist verboten und zieht automatisch eine Verlängerung der Sperre nach sich.

Wer gegen geltendes Recht verstößt, wird im Ernstfall von uns zur Anzeige gebracht.

12) Information

Die Forumsbetreiber behalten sich das Recht vor,
- alle registrierten User/-innen in unregelmäßigen Abständen über Themen rund um das Bergsteigen, alpiner Sicherheit, Risikomanagement und Weiterbildung per Mail zu informieren und
- dieses Regelwerk jederzeit abzuändern.

13) Nutzung von hochgeladenen Anhängen

Die User/-innen stellen den Forenbetreibern die eingestellten Bilder sowie sonstige Anhänge zur Nutzung im Forum zur Verfügung. Eine darüber hinaus gehende Nutzung der eingestellten Bilder und sonstigen Anhänge durch die Forenbetreiber erfolgt nicht.
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Zentraler Hochschwab: Sechs Gipfel in zwei Tagen / 18.08. - 19.08.2025

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  • Zentraler Hochschwab: Sechs Gipfel in zwei Tagen / 18.08. - 19.08.2025

    Wer im Sommer 2025 in den Ostalpen mehr als einen Tag unterwegs sein wollte, brauchte im Juli mit reichlich durchwachsenem Wetter zunächst einmal einiges an Geduld. Klaus und ich hatten genau diese Absicht, mit einigen Gipfeln im zentralen Hochschwab (speziell Fölzstein, Karlhochkogel und Ringkamp) als Wunschzielen. So wurde es August, in dem bei beiden zunächst aber andere Tourenpläne Vorrang hatten.

    Um die Monatsmitte zeichnete sich dann immer deutlicher doch noch eine Phase mit weitgehend stabilem Sommerwetter ab, in der zwei Werktage geeignete Bedingungen bieten sollten. Allerdings blieb noch die Frage des Nachtquartiers: Die günstig gelegene Voisthalerhütte war für den gesamten August bereits komplett ausgebucht. Bei der Sonnschienhütte müssten wir unsere Gipfelziele wohl modifizieren, aber zum angestrebten Termin war ohnehin auch dort alles voll. Blieb noch das Schiestlhaus knapp unter dem Hauptgipfel. Dort gilt - im Unterschied zum Online-Reservierungsportal der AV-Hütten - die Regelung, dass man wegen Nächtigungsplätzen anrufen muss. Wir verständigen uns auf einen Versuch - und eine Zweitagesroute in einem anderen Gebirge, wenn auch das Schiestlhaus voll wäre. Es ist früher Abend, als ich anrufe; und wie fast erwartet, kann um diese Uhrzeit niemand abheben. Die Tonbandstimme (wohl dem Pächter gehörend) informiert am Schluss aber, dass das Team in solchen Fällen von sich aus einmal zurückruft.

    Der Rückruf kommt am nächsten Tag bereits recht zeitig. Und fast entgegen unseren Vermutungen meint die freundliche (und jung klingende) Frauenstimme: Alle Zimmer sind belegt, die Hütte ist gut besucht, aber zwei Lagerplätze gehen sich noch aus. So wird es doch noch etwas mit unserem Wunschziel. Das hoch gelegene Nachtquartier bedingt allerdings eine etwas geänderte Routenführung und dadurch besonders viele Höhenmeter. Beim ruhigen Überlegen, ob ich das genau so wirklich möchte, wäre ich mir vielleicht gar nicht ganz sicher. Da ist es gut, dass nun alles bereits fixiert ist.

    Am Montag, den 18. August in der Früh machen wir uns somit auf die Fahrt Richtung Hochschwab - konkret zum (hinteren) Parkplatz im Fölzgraben. Trotz der guten Bedingungen ist er nicht einmal zur Hälfte belegt. Ein eindeutiger Vorteil für uns: Bei so guter Wetterprognose und ohne technisch anspruchsvolle Routen benötigen wir nicht sehr viel Gepäck. Was unbedingt dabei sein muss, findet gerade noch im "Tagestouren-Rucksack" Platz.

    Unsere Route führt uns also zunächst durch die kurze Fölzklamm und verläuft am Fölzboden auch danach noch einige Zeit ohne nennenswerte Steigung. Vor uns steht allerdings bereits stattlich der Fölzstein: unser erstes Gipfelziel, das uns - mit 1948m - noch um gute 1100 Höhenmeter überragt.
    002-FölzbodenFölzstein.jpg

    Bald aber beginnt der (Fahr-)Weg, zunächst noch im Wald, deutlich zu steigen. Das setzt sich auch dort fort, wo er die baumfreie Steinbockleiten unter der Fölzalm erreicht. Jedes Mal, wenn ich hier unterwegs bin, kommt mir der Hang unter der Mitteralm noch stärker erodiert und steiniger vor. Mitten auf dem Weg zeigen sich wiederholt die nackten Felsen. Und da die Steigung um einiges größer ist als sie auf den ersten Blick aussieht, ist das Gehen hier teilweise durchaus anstrengend - bergab sogar noch mehr als bergauf.
    007-Steinbockleiten.jpg

    Links begleitet uns während der gesamten Zeit der markante Fölzstein. Die Flanke, über die man steil, aber unschwierig hinaufkommt, ist natürlich noch nicht im Blickfeld.
    014-Fölzstein.jpg

    Es ist nicht nur für die Augen eine Wohltat, wenn sich das Gelände weitet und vor uns die Grasserhütte auf der Fölzalm sichtbar wird. Hinter ihr ragen die Bärmauer und die Edelspitzen auf.
    017-Fölzalm-BärmauerEdelspitzen.jpg

    Der Plateaustock der Mitteralm im Osten bricht mit einer Vielzahl von Zacken zur Fölzalm ab. Sie bieten einen großartigen Anblick, der ein wenig sogar an die Dolomiten erinnert, und lassen gewiss auch die Herzen aller Kletterer höher schlagen, denen sie viele lohnende Routen bieten.
    020-MitteralmFelsspitzen.jpg

    Wir setzen uns vor die seit Jahren bereits geschlossene Herzerhütte, pausieren einige Zeit und greifen auf unseren Proviant zurück. Dabei haben wir stets den Fölzstein vor Augen, der unmittelbar hinter der gegenüber liegenden Grasserhütte aufragt. Nun zeigt sich auch die Flanke, über die man von der Alm aus auf den Berg hinaufkommt.
    Viele Jahre waren beide benachbarten Hütten auf der Fölzalm bewirtschaftet und für ihre kräftige Verpflegung sowie auch einfache Nachtquartiere geschätzt. Die Grasserhütte wird aktuell gerade modernisiert. Die Herzerhütte hingegen ist bereits seit 2019 geschlossen. Die Halterin konnte die Hütte nach einem schweren Unfall in diesem Jahr nicht mehr betreuen und starb zwei Jahre danach.
    022-GrasserhütteFölzstein.jpg

    Nach der Pause beginnen wir den Anstieg zum Fölzstein. Der Weg ist nicht markiert, aber stets deutlich zu erkennen. Auf der unteren Hälfte des Hangs führt er zunächst in etlichen Kehren durch die Latschen. Die Tiefblicke zur Fölzalm zeigen dabei stets an, wieviel Höhe man schon wieder gewonnen hat.
    027-Fölzalm.jpg

    Aber die gesamte Umrahmung der Fölzalm ist landschaftlich so großartig, dass sich ständige Blicke zu ihr lohnen. Bis zum Fölzsattel in der Bildmitte ist das Almgelände vergleichsweise sanft. Umso eindrucksvoller ragt dafür dahinter die Böse Mauer an der Südseite der Aflenzer Staritzen auf.
    034-Fölzsattel-AflenzerStaritzen.jpg

    Es ist erstaunlich, wie sich der Weg zum Fölzstein hinaufwindet, ohne die Felsen unmittelbar zu berühren. So ist der Steig hier nicht einmal wirklich ausgesetzt, allerdings durchgehend äußerst steil. Ohne griffigen Boden wäre es um einiges heikler, hier unterwegs zu sein. 036-FölzalmMitteralm.jpg

    Schließlich legt sich die Flanke deutlich zurück, und bald danach kommt das Gipfelkreuz auf dem Fölzstein bereits in Sichtweite. Nach der Steilflanke mag es schwer vorstellbar sein, aber die letzten paar Minuten führt der Steig dann über eine flache Wiese.
    Da wir zu zweit unterwegs sind, komme ich diesmal ohne viel Aufwand mit auf das erste Gipfelfoto.
    042-Fölzstein-Wolfgang.jpg

    Ganz den Prognosen folgend haben sich über die Mittagszeit flache Quellwolken gebildet. Sie wirken nie bedrohlich, und es hat durchaus auch Vorteile, nicht ausschließlich in der Sonne gehen zu müssen.
    Die Wolken tun auch dem Ausblick etwa in Richtung Westen keinerlei Abbruch. Links ist die Griesmauer zu sehen, etwa in der Bildmitte stehen Frauenmauer und Pfaffenstein.
    Dahinter zentral Kaiserschild und Hochkogel in den Eisenerzer Alpen, rechts - unverkennbar - Lugauer, Hochtor und Planspitze.
    047-GriesmauerHochkogel-Gesäuseberge.jpg

    Angesichts des uns noch bevorstehenden Tagespensums halten wir die Gipfelrast eher kurz. Im ersten Rückblick zeigt sich der Fölzstein besonders charakteristisch: Die flache Wiese reicht bis zum Gipfelkreuz an der Kante, und unmittelbar dahinter bricht seine Felsflanke nach Osten bis Süden mehrere hundert Meter steil ab. Ein weiteres Beispiel für die Kontraste, die das Landschaftsbild im Hochschwab so prägen!
    Am Horizont stehen die Fischbacher Alpen und das Grazer Bergland, mit dem markanten Hochlantsch rechts.
    049-RückblickFölzstein-Hochlantsch.jpg

    Der Weg zum knapp achtzig Meter höheren Fölzkogel (2022m) ist nicht lang und bei guten Bedingungen auch einfach zu erkennen: Deutliche Wegspuren führen eher flach über grasige Kuppen und steigen erst in den letzten Minuten deutlicher an.
    Ein paar Meter ganz am Rand des Hochplateaus bieten nochmals einen tollen Tiefblick hinunter zur Fölzalm. Gegenüber die etwa gleich hohe Mitteralm; besonders markant ist die Felsrippe vom Kleinen Winkelkogel zur Schartenspitze.
    056-Fölzalm-GrKlWinkelkogel.jpg

    Der etwas felsige Kamm des Fölzkogels (2022m) mit einer großen Gipfelbuchkassette bietet weitere instruktive Ausblicke.
    Im Nordwesten erhebt sich der nochmals um gut 70 Meter höhere Karlhochkogel, mit 2096m der höchste Punkt des gesamten Karlalm-Stocks. Und dahinter stehen die höchsten Gipfel im zentralen Hochschwab: links der Zagelkogel, dann Ghacktstein und Ghacktkogel. Rechts über dem Karlhochkogel im Sonnenlicht der obere Teil der Hochschwab-Südwand, und rechts außen unser Tagesziel, das Schiestlhaus. Die Route dorthin verläuft allerdings natürlich weder geradlinig noch ohne Höhenverluste...
    059-Karlhochkogel-ZagelkogelHochschwab.jpg

    Da bietet sich natürlich meine beliebte "Drehung nach rechts" an:
    Über die Wiesen links unten nahe der Windscharte wird zunächst die weitere Route führen. Im Hintergrund dominiert ganz klar der Ringkamp.
    061-RingkampHutkogel.jpg


    Zuletzt geändert von Wolfgang A.; vor einer Stunde.
    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)


  • #2
    Ein Blick zurück in die Richtung, aus der wir soeben gekommen sind. (In voller Auflösung wäre rechts auch das Kreuz auf dem Fölzstein gerade noch zu sehen.)
    Die Szenerie wirkt auch deshalb so ansprechend, weil zum Kontrast zwischen Wiesen und Felsen noch jener zwischen Sonne und Schatten tritt: Die Kalkfelsen am Kleinen Winkelkogel, der Schartenspitze und dem Mitteralmturm leuchten hell, der Rücken des Endriegels dahinter befindet sich hingegen im Wolkenschatten.
    065-KleinerWinkelkogel-Endriegel.jpg

    Für einige Bilder wechsle ich zum Teleobjektiv und hole mir mit ihm unter anderem den Lugauer und den Großen Ödstein, das Hochtor und die Planspitze im Gesäuse näher heran.
    066-ZoomLugauerHochtorPlanspitze.jpg

    Das zweite Motiv ist an diesem Standort fast verpflichtend: die imposante Südwand des Hochschwab-Hauptgipfels.
    Davor der Ostrücken, über den wir im Anschluss zum Karlhochkogel aufsteigen werden.
    067-ZoomHochschwabSüdwand.jpg

    Die weitere Route beginnt mit etwa 70 Höhenmetern Abstieg zum Windsattel. Der Karlhochkogel mit seinem Ostkamm ist nun links zu sehen; rechts weiter hinten schaut immer noch die Hochschwab-Südwand drüber.
    Bis zum Karlhochkogel wird das Gelände nun stärker gegliedert und dadurch unübersichtlicher. Und wo Schrofen und Felsen an die Stelle des Grases treten, zeigen allenfalls noch gelegentliche Steinmänner den günstigsten Verlauf der - unmarkierten - Route an.
    069-Karlhochkogel-Hochschwab.jpg

    Bereits bei der Pause auf dem Fölzkogel waren einige Gämsen in Sichtweite, und nun zeigen sich auch zwei Steinböcke in der Nähe.
    Das gesamte Karlalm-Plateau ist ja nicht allzu viel besucht und bietet daher den "echten Einheimischen" des Hochschwabs ideale Voraussetzungen.
    072-Steinböcke.jpg

    Eine Zeit lang scheinen wir von der üblicherweise begangenen Route etwas abzuweichen. So sind wir erleichtert, auf einem Hang etwas über uns wieder einen stattlichen Steinmann zu sehen.
    076-Steinmann.jpg

    Ein Rückblick zum Fölzkogel, bereits vom beginnenden Ostanstieg auf den Karlhochkogel, bietet nochmals eine gute Übersicht des Geländes. Als Faustregel nehme ich mit, dass es im Zweifelsfall - auch um den Preis einiger zusätzlicher Höhenmeter - eher besser ist, oben über die Kuppen drüberzugehen. Da warten weniger Überraschungen in Form weiterer Dolinen oder zunächst nicht einsehbarer Felsrippen. Wir haben dort, wo es zunächst bequemer zu gehen schien, am Schluss wahrscheinlich einige Minuten länger gebraucht.
    Bei guter Sicht kann nichts Ernstes passieren, zumal der Karlhochkogel immer wieder im Blickfeld ist. Bei Nebel sollte dieser unmarkierte Plateauabschnitt aber keinesfalls begangen werden!
    079-RückblickFölzkogel.jpg

    Der Ostanstieg zum Karlhochkogel verläuft dann vollständig ohne weitere Überraschungen durch das Gelände. Bald bereits stehen wir bei dem schön gestalteten Gipfelkreuz in 2096m Höhe, im Angesicht der Hochschwab-Südwand. Es ist schon erstaunlich, dass ein so kunstvolles Kreuz auf einem Gipfel deutlich abseits aller markierten Routen steht! (Ein weiteres befindet sich übrigens weniger als einen Kilometer weiter östlich auf der Karlmauer oberhalb der Voisthaler Hütte.)
    083-KarlhochkogelGipfelkreuz.jpg

    Oft bereits habe ich Fotos dieses Anblicks angeschaut, nun kann ich ihn selbst bestaunen:
    Es ist schlicht großartig, wie die Hochschwab-Südwand hier die überraschend weiten, flachen Hinterwiesen nordwestlich des Karlhochkogels überragt!
    087-Hinterwiesen-HochschwabSüdwand-Schiestlh.jpg

    Der Blick etwa Richtung Westsüdwesten von hier erfasst hinten der Karlalm zunächst die kecke Spitze des Festlbeilsteins. Dahinter zeigen sich zahlreiche bekannte Gipfel in der Westhälfte des Hochschwabs: von der Meßnerin und dem Karlhochkogel bis zum Trenchtling und der Griesmauer. Die Drüberschauer gehören wieder zu den Eisenerzer Alpen sowie ganz am Horizont zu den Niederen Tauern.
    091-BlickWSW.jpg

    Es ist inzwischen 16.30 Uhr geworden, und wir sind somit deutlich hinter unserem Zeitplan. Die großartigen Ausblicke haben zu der Verzögerung ebenso beigetragen wie die mehr als 1400 schon bezwungenen Höhenmeter, die ich mittlerweile etwas spüre. Aber wir haben mit dem Eintreffen beim Schiestlhaus bis zum Küchenschluss um 19.30 Uhr Spielraum; das sollte sich in jedem Fall ausgehen.
    Der Abstieg vom Karlhochkogel zu den Hinterwiesen ist zunächst so genussvoll, wie er aussieht. Ich entdecke hier zwar nicht einmal Steinmännchen, aber sie sind ohnehin nicht notwendig, zumindest solange die Hochschwab-Südwand vor uns sichtbar bleibt.
    095-Hinterwiesen-HochschwabSüdwand.jpg

    Ein Blick zurück von den Hinterwiesen mit vielen ganz kleinen Kuppen zur sanften Flanke des Karlhochkogels. Es ist wirklich faszinierend, dass solche Wiesen im Hochschwab an vielen Plätzen zu finden sind, oft ringsherum umgeben von Felsabbrüchen, Steilflanken oder Karstgelände.
    098-HinterwiesenKarlhochkogel.jpg

    Noch immer geht es über die Hinterwiesen wie auf die Hochschwab-Südwand zu.
    101-HochschwabSüdwand.jpg

    Erst wenige Minuten vor Erreichen des markierten Weges vom Trawiestal über den Trawiessattel zur Dullwitz fällt das Gelände dann steiler ab. Ein paar Minuten Richtung Osten, dann bietet sich bereits der wunderbare Tiefblick in die Obere Dullwitz mit dem Kampl genau dahinter. Schade bloß, dass es vor dem abschließenden Hüttenanstieg nun nochmals gute 150 Höhenmeter hinunter geht...
    106-ObereDullwitz-KarlmauerKampl.jpg

    Ausgerechnet ein Abschnitt eines markierten Weges ist an beiden Tagen am unangenehmsten zu begehen: Die Steilstufe zur Dullwitz hinunter ist natürlich schottrig, zudem ist der Hang aber auch noch stark erodiert und teilweise nur wenig Weg vorhanden. Ein Sicherungsseil, das auf einigen Abschnitten seltsamerweise fast am Boden verläuft, bringt auch nicht viel Erleichterung.
    Ich bin erleichtert, als ich unten bin und mich wieder der Schönheit dieses Gebirgstals widmen kann, nun mit der Karlmauer genau in der Bildmitte.
    109-ObereDullwitz-Karlmauer.jpg
    Zuletzt geändert von Wolfgang A.; vor einer Stunde.
    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)

    Kommentar


    • #3
      Bei der Abzweigung des Graf-Meran-Steigs ist das Schiestlhaus mit eineinhalb Stunden angeschrieben. Für gut 400 Höhenmeter, ein paar felsige Abschnitte und ein Stück über das Plateau klingt das realistisch. Wir entscheiden, dass Klaus vorangeht und unser Kommen ankündigt. Ich fühle mich soweit gut, aber nicht mehr im Stande, noch bewusst Tempo zu machen.
      Möglichst gleichmäßig beginne ich mit dem zunächst steilen Anstieg. Bei diesem Ausblick befinde ich mich bereits fast in der Höhe der Mitteralm gegenüber (1990m). Auch dort ist ein zu einem guten Teil grünen Plateau fast ringsherum von Felsabbrüchen umgeben. Die Faszination des Hochschwabs, wohin die Blick gehen mögen...
      111-KarlmauerMitteralm.jpg

      Etwa vierzig Minuten später fehlt mir nicht mehr viel zum Erreichen des Tagesziels. Das ist auch gut so, denn es inzwischen 19 Uhr, und die Felsen der Gschirrmauer und des Großen Feistringsteins zeigen bereits eine leicht abendliche Färbung. Wie oft um diese Tageszeit wirken Stuhleck und Hochwechsel am Horizont nun ziemlich nahe.
      120-WetterkogelMitteralm-Stuhleck.jpg

      Dieses Motiv kann ich mir natürlich nicht entgehen lassen, bietet es doch den perfekten Rückblick auf unsere Nachmittagsroute über den Fölzkogel (zentral) und den Karlhochkogel (rechts). Auch hier faszinieren die vielen nahtlosen Übergänge von Wiesen zu Felsen und umgekehrt einmal mehr.
      122-FölzsteinFölzkogelKarlhochkogel-Hochlantsch.jpg

      Weitere zehn Minuten später steht der moderne Bau des Schiestlhauses dann endlich knapp vor mir.
      123-Schiestlhaus.jpg

      Ich melde mein Eintreffen und bestelle mir sofort mein Abendessen (ein Nudelgericht, das exzellent schmeckt! ).
      Erwartungsgemäß ist der Gastraum mit seiner charakteristischen Atmosphäre, die viele eher einem Clublokal in einer Stadt zuordnen würden, gut besetzt. Um etwa 20 Uhr allerdings wechseln dann fast alle auf die Terrasse unmittelbar davor: Einen Sonnenuntergang im Hochgebirge bei gutem Wetter und freier Sicht Richtung Westen möchte sich natürlich niemand entgehen lassen!
      Die Silhouetten der Riegerin rechts vorn sowie der Gesäuseberge und des Toten Gebirges (in der Bildmitte) am Horizont lassen sich leicht zuordnen. Untergehen wird die Sonne allerdings etwas weiter Richtung Norden hinten den Ybbstaler Alpen.
      128-SonnenuntergangRiegerin.jpg

      Der von vielen Fotos und auch den Webcams bekannte Blick vom Schiestlhaus zum Hochschwab-Hauptgipfel, nur mehr um gut 120 Meter höher.
      129-HochschwabAbendlicht.jpg

      Es ist - bei mäßigem Wind - mittlerweile ziemlich frisch geworden. Aber ungeachtet dessen blicken die meisten wie gebannt Richtung Westen, mit dem Abendhimmel über den markanten Gesäusegipfeln in der Ferne. Wie oft bietet sich (zumindest für Stadtmenschen) denn wirklich die Möglichkeit zu solchen Erfahrungen?
      131-GesäuseAbendlicht.jpg

      Einfach großartig, das Bild der Wolken Richtung Norden hoch über dem Ötscher!
      133-ÖtscherAbendhimmel.jpg

      Die folgende Viertelstunde nützen wir, um uns unsere Schlafplätze zu sichern. Wie erwartet, ist das Lager voll. Man schläft in drei Etagen übereinander, dafür aber mit relativ viel seitlichem Spielraum.
      Eine halbe Stunde später sind wir für einen letzten Blick zum Abendhimmel im Westen nochmals auf der Terrasse. (Die Silhouetten der Spitzmauer und des Großen Priels heben sich rechts nun deutlich ab.)
      135-GrBuchstein-TotesGebirge-Abendrot.jpg

      Dann setzen wir uns in den nun bereits viel weniger belegten Gastraum und lassen alle Eindrücke des Tages hier in angenehmer Atmosphäre ausklingen. Pächter Christian Toth (bereits seit 30 Jahren auf dem Schiestlhaus!) und sein durchwegs junges Team tragen dazu bei, da sie freundlich, locker und mit einer Dosis Schmäh am Werk sind.

      --- ---

      Nach einer Nacht im vollen Lager mit einigermaßen gutem Schlaf geht um etwa sechs Uhr die Sonne auf. Das Frühstücksbuffet startet erst um 7.30 Uhr, so bietet sich an, die Zeit bis dahin außerhalb der Hütte zu verbringen und - ergänzend zum gestrigen Abend - Eindrücke des Tagesanbruchs im Hochgebirge aufzunehmen. Der Gipfel der Eismauer (2194m) nur wenige Minuten östlich oberhalb der Hütte ist dafür wie geschaffen.

      Es ist 6.20 Uhr, und noch bleiben die Farben des Sonnenlichts dezent. Der erste Blick geht über das tief eingeschnittene, enge Salzatal hinweg etwa nach NNW zur Hochtürnach in der Bildmitte, der Kräuterin links dahinter sowie dem Dürrenstein rechts am Horizont.
      138-KräuterinDürrenstein-Morgenrot.jpg

      Im Norden liegt das Plateau "Am Tremml" etwa 300 Meter unter uns, bevor es beim Tremmleck dann abrupt zum Salztatal abbricht.
      Wunderbar das Stimmungsbild durch die Nebel, die am Morgen im Salzatal oberhalb von Weichselboden hängen. Darüber die Silhouetten der Zellerhüte, der Gemeindealpe und - wie stets unverkennbar - des Ötschers.
      141-AmTremml-SalzatalÖtscher.jpg

      Langsam steigen wir zur Eismauer hinauf; im markanten Gegensatz zu ihren wilden Nordwänden ist die Flanke zum Schiestlhaus behäbig.
      Dieser Bildausschnitt wird ganz von der Kräuterin geprägt, dem höchsten Stock der Ybbstaler Alpen mit 1919m.
      146-HochkarKräuterin.jpg

      Beim Blick Richtung WNW mit der Morgensonne im Rücken färben sich die Felsen wesentlich kräftiger.
      Der Nordteil des Hochschwabplateaus um die Wasserböden ist stark gegliedert und in Wirklichkeit alles andere als flach. Rechts wieder die Riegerin, und die Gesäusegipfel sind vorläufig im Dunst fast nur zu ahnen.
      148-WasserbödenRiegerin.jpg

      Nach der Abendstimmung gestern folgt gleich die nächste Erfahrung, die es bewusst aufzunehmen gilt: Es ist toll, wie rasch das Licht der aufsteigenden Sonne kräftiger wird und die Felsen heller erleuchtet. Vom höchsten Punkt der Eismauer blicken wir erneut zur Kräuterin sowie zum Hochkar-Stock links dahinter hinüber.
      154-HochkarKräuterin.jpg

      Das ist wieder der Blick zu unserer Route von gestern Nachmittag: Fölzstein und Fölzkogel links, der Karlhochkogel rechts.
      Die morgendlichen Silhouetten im Hintergrund gehören abermals zum Hochlantsch, Rennfeld und Schöckl.
      159-FölzsteinFölzkogelKarlhochkogel.jpg

      Lg, Wolfgang


      Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
      der sowohl für den Einzelnen
      wie für die Welt zukunftsweisend ist.
      (David Steindl-Rast)

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      • #4
        Gegen 6.50 Uhr steht die Sonne dann bereits so hoch, dass sie beginnt auch das Schiestlhaus zu erreichen.
        Im Hintergrund im westlichen Hochschwab von links nach rechts Hochwart, Ebenstein und Großer Griesstein.
        164-Schiestlhaus-HochwartEbenstein.jpg

        Immer größere Teile des Hochplateaus werden von der Sonne erreicht. Die Kare, Mulden und Dolinen, die noch im Schatten liegen, heben sich davon zunehmend stärker ab.
        Im Hintergrund diesmal über der Riegerin der Gamsstein in den Ybbstaler Alpen, rechts anschließend das Hochkar.
        166-WasserbödenRiegerin.jpg

        Fasziniert von diesem Schauspiel der ersten Stunde nach Sonnenaufgang kehren wir zum Schiestlhaus zurück, wo wir uns etwas vor 7.30 Uhr bereits einen Kaffee holen können. Knapp danach ist dann das gesamte - ebenso reichliche wie gute - Frühstücksbuffet aufgebaut, und dem ersten Sättigen am neuen Tag steht nichts mehr im Weg.

        Gut eine Stunde danach verlassen wir das Schiestlhaus bereits mit unseren Rucksäcken und blicken nochmals zur Eismauer rechts oben zurück, wo dieser Tag so wunderbar begonnen hat.
        169-SchiestlhausEismauer.jpg

        Beim Frühstück haben wir beratschlagt, wie wir den heutigen Tag anlegen wollen. Aber wir waren uns schnell einig: An einem Tag mit solchen Bedingungen eine halbe Stunde unter dem Gipfel des Hochschwabs zu nächtigen und ihn dann nicht zu besteigen, geht überhaupt nicht.

        Bei immer noch angenehm gedämpften Temperaturen fordert der Aufstieg erfreulich wenig Anstrengung. Knapp nach neun Uhr stehen wir beim großen Gipfelkreuz und profitieren nochmals von dem Nachtquartier in seiner Nähe, denn es ist noch wunderbar ruhig hier heroben.
        173-HochschwabGipfelkreuz.jpg

        Mit meinem fünften Besuch des Hochschwabs komme ich dem Gleichstand näher: zweimal uneingeschränktes Gipfelpanorama, dreimal nur Teilausblicke oder komplett neblig.
        Im Osten links der Ringkamp, der sechste und letzte Gipfel unserer Tour, rechts hinter ihm die Aflenzer Staritzen und die Hochweichsel. Die Gipfel am Horizont vom Göller links bis zur Veitsch rechts zeigen sich noch recht dunstig.
        175-Ringkamp-AflenzerStaritzen.jpg

        Über die felsige Flanke links unten kommt das G'hackte auf das Plateau herauf, die viel begangene Route vom Bodenbauern mit ihren leichten Versicherungen. Rechts dahinter einige lohnende Tagesziele im westlichen Hochschwab wie Meßnerin, Pribitz und Trenchtling.
        178-Ghacktstein-MeßnerinTrenchtling.jpg

        Rechts anschließend ist das kleine gelbe Fleischer-Biwak an der Abzweigung zum G'hackten zu erkennen. Von dort leitet die markierte Route (der u.a. die Weitwanderwege 01 und 05 folgen) einige Zeit auf angenehmem Wiesenboden in mehr als 2100m Höhe über das Plateau Richtung Westen, zwischen dem Zagelkogel links (mit 2255m die "Nummer zwei" im Hochschwab) und dem Hochwart rechts.
        Immer noch einiger Dunst im Hintergrund, auch wenn die Gesäusegipfel allmählich deutlicher zu erkennen sind.
        181-ZagelkogelHochwart.jpg

        Nach dem genussvollen Innehalten auf dem Hauptgipfel steigen wir am Kleinen Hochschwab vorbei wieder ab. Die großen Dolinen bieten hier einen ausgeprägt felsigen Vordergrund für den Blick zum Schiestlhaus.
        Die gewaltige Nordflanke des Hochschwabs lässt sich von hier aus nur erahnen: Nicht einmal drei Kilometer beträgt die Luftlinie vom Schiestlhaus zum Salzatal nahe der Kläfferquelle, gut 1500 Meter tiefer!
        187-DolinenSchiestlhaus-Ötscher.jpg

        Noch einmal der Standardblick zum Hochschwab, wie er sich bei Tageslicht nahe dem Schiestlhaus bietet: links der Kleine Hochschwab, rechts der Hauptgipfel und dazwischen der durch mehrere Dolinen ziemlich wild zerrissene Taleinschnitt.
        191-Hochschwab.jpg

        Wir folgen nun ein Stück weit wieder unserem Schlussaufstieg von gestern, dem Graf-Meran-Steig, zweigen dann aber zum Weihbrunnkessel hinüber ab. Dieser kurze Abschnitt ist für mich wieder ganz neu. Am faszinierendsten finde ich ihn dort, wo er ganz knapp an den Abbruch zum Gschöderer Kar heranführt und tolle Einblicke in die schattige, abweisende Nordwand der Eismauer bietet. Dieses Motiv gefällt mir so sehr, dass ich es - mit unterschiedlichem Vordergrund - gleich zweimal festhalte.
        200-HochschwabEismauer.jpg

        206-HochschwabEismauer.jpg

        Schon eine halbe Stunde davor haben wir aus einiger Entfernung ein großes Gamsrudel gesehen, und beim Weihbrunnkessel steht nun ein weiteres knapp vor uns. Wie bei den Gämsen üblich, umfasst das Rudel etwa 20 Tiere: ausschließlich Geißen mit etlichen Jungtieren. Sie grasen zunächst recht entspannt.
        209-Gamsrudel1.jpg

        Leider stehen sie genau in Richtung unseres Anstiegs zum Ringkamp-Westrücken. So bleibt uns nichts anderes übrig als uns möglichst vorsichtig weiter anzunähern. Inzwischen hat das Rudel uns zweifellos wahrgenommen und wirkt insgesamt unruhiger, aber noch laufen die Gämsen nicht davon.
        211-Gamsrudel2.jpg

        Als wir ihm endgültig zu nahe gekommen sind, läuft und springt das gesamte Rudel in beachtlichem Tempo davon und ist unseren Blicken bald entschwunden.
        Wir steigen über den breiten und auch ohne wirklichen Weg ganz problemlos begehbaren Westhang zum Gipfelkamm des Ringkamps auf. Wie schon bei meiner langen Tagestour ab Weichselboden im letzten Sommer begeistert mich der Tiefblick zur Edelbodenalm im Norden ganz besondes: eine weitläufige, grüne Almfläche, die fast ringherum von felsigen Flanken umgeben ist.
        217-TiefblickEdelbodenalmSalzatal.jpg

        Auch wenn dazwischen nochmals eine kleine Scharte wartet, ist der Ringkamp-Gipfel auf dem Kamm im Osten durchwegs bereits in Sichtweite.
        219-RingkampWestkamm-GöllerGippel.jpg
        Zuletzt geändert von Wolfgang A.; vor einer Stunde.
        Lg, Wolfgang


        Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
        der sowohl für den Einzelnen
        wie für die Welt zukunftsweisend ist.
        (David Steindl-Rast)

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        • #5
          Eine Viertelstunde später ist es so weit, dass wir das Panorama vom sechsten und letzten Gipfel unserer Tour genießen können.
          Für mich war der Ringkamp jahrelang ein Wunschziel. Erst im vergangenen Sommer stand ich erstmals hier, habe damals aber gewiss nicht damit gerechnet, dass der zweite Besuch bereits im Jahr danach - und erneut bei idealen Bedingungen - erfolgen würde.
          224-RingkampGipfelkreuz-Klaus.jpg

          Überraschenderweise treffen wir auf dem Gipfel zunächst ein Paar mittleren Alters: Die beiden sind vom Oberen Ring über die anspruchsvolle Route der Wasserfallschlucht angestiegen. Wir unterhalten uns kurz noch, dann machen die beiden sich auf den Weg, und uns bleibt alle Zeit, die Ausblicke bewusst und in Ruhe aufzunehmen.
          Nach Nordosten zu zieht der Kamm zum Ringkamp. Angesichts des felsigen Steilabfalls zum Oberen Ring kann man sich kaum vorstellen, dass er auf der abgewandten Nordflanke zum Großteil ohne ausgeprägte Schwierigkeiten begehbar ist.
          Rechts oben das niedrigere Plateau der Zeller Staritzen mit seinen ausgedehnten Almen.
          227-ZellerStaritzen-Salzatal-Ötscher.jpg

          Wie im vergangenen Jahr bin ich vom Tiefblick in den Oberen Ring überwältigt - und mir zugleich bewusst, dass Fotos den Eindruck nicht zur Gänze wiedergeben können.
          Um die 600 Höhenmeter sind es bis zum Boden des gewaltigen Felskessels. Beeindruckend auch die Felsabbrüche von den Aflenzer Staritzen und der Hochweichsel an der gegenüberliegenden Seite!
          231-ObererRing-Hochweichsel-AflenzerStaritzen.jpg

          Südlich bis südwestlich unter uns die vergleichsweise grüne Mulde des Ochsenreichkars, durch die unser weiterer Weg zur Voisthaler Hütte dann führen wird.
          Dahinter der Wetterkogel sowie - als Drüberschauer - einmal mehr unsere gestrigen Gipfelziele: Fölzstein, Fölzkogel und Karlhochkogel.
          234-OchsenreichkarWetterkogelKarlhochkogel.jpg

          Viel felsiges Gelände beim Blick Richtung Westen: zentral der Große Griesstein, links darüber der Ebenstein.
          Der morgendliche Dunst hat sich mittlerweile verflüchtigt, und so sind der Hochtorstock und der Große Buchstein nun wieder deutlich zu sehen.
          235-Ebenstein-GrGriesstein-Gesäuse.jpg

          Sogar ein kurzes Stück des engen Salzatals ist von hier aus im Blickfeld. Viel Platz bleibt dem Fluss nicht, um sich bei Gschöder zwischen der Riegerin und der Hochtürnach durchzuzwängen.
          Gewaltige Höhenunterschiede: Der Ringkamp überragt den Talboden um mehr als 1500 Meter!
          237-RiegerinSalzatalKräuterin.jpg

          Auch beim zweiten Besuch bin ich vom Panorama so begeistert, dass eine ganze Stunde wie im Flug vergeht. Dann machen wir uns auf den Weg über den Kamm zurück zum Weihbrunnkessel und steigen danach in nur moderatem Gefälle in das große Ochsenreichkar ab. Klaus geht voraus, um seine Trinkvorräte bei der - allerdings nur recht verhalten sprudelnden - Quelle aufzufüllen; ich warte dann bei der Abzweigung auf ihn.
          245-Ochsenreichkar.jpg

          Der weitere Weg zur Voisthaler Hütte führt durch verkarstetes und entsprechend kuppiges Gelände, das zunehmend von Latschen bewachsen ist. Hier eine typische Ansicht vor den markanten Edelspitzen und der Karlmauer im Hintergrund.
          251-EdelspitzenKarlmauer.jpg

          Da ist gegenüber bereits der Ochsensteig zu sehen, der - auf einem kurzen Abschnitt versichert - von der Voisthaler Hütte zum Fölzsattel hinüber führt.
          Dahinter das Plateau der Mitteralm.
          252-OchsensteigFölzsattelMitteralm.jpg

          Wegen ständiger Richtungsänderungen der Route und einigem kleinräumigen Auf und Ab dauert es länger als erwartet, bis wir die Obere Dullwitz erreichen und bald danach vor uns der erst im Jahr 2020 errichtete Neubau der Voisthaler Hütte steht.
          257-Voisthalerhütte.jpg

          Wir setzen uns zur Rast auf die Terrasse und können anhand unserer Speckknödelsuppen feststellen, dass die Hütte zu Recht für ihre erstklassige Küche gelobt wird.
          Unübersehbar zeigt sich zugleich, warum die Hütte aktuell gar so sehr ausgebucht war: Ein beträchtlicher Teil der Beherbergungsplätze wird von einer großen Gruppe von Soldaten in Anspruch genommen, die sich - wohl im Zug einer Ausbildung bzw. Schulung - auf der Terrasse mit diversen Gerätschaften befassen.
          Wir blicken lieber nochmals in größere Ferne nach Norden, wo hinter dem Kühreichkar nochmals der Ringkamp zu sehen ist.
          264-RingkampSüdflanke.jpg

          Aufbruch zur letzten Etappe: Nach einem kurzen steilen Abstieg führt der gut angelegte Ochsensteig dann in gleicher Höhe bzw. nochmals etwas ansteigend durch die zunehmend felsige Flanke zum Fölzsattel hinüber. Eine beeindruckende Felsszenerie, die durch einige Quellwolken und Licht-Schatten-Kontraste noch stärker zur Geltung kommt!
          267-Ochsensteig.jpg

          Ein Stück weit ist der Ochsensteig versichert.
          Im Juli 2024 wütete im östlichen Hochschwab ein Unwetter, das die Voisthaler Hütte einige Zeit von der Versorgung abschnitt und einen Felssturz auslöste, der große Schäden am Ochsensteig verursachte. Der Steig musste mehrere Wochen gesperrt bleiben, bis er wieder freigegeben werden konnte.
          Nach wie vor ist zu sehen, dass ein Stück des Steigs komplett weggerissen wurde und die Bergrettung eine Behelfskonstruktion zum Überwinden dieser Passage anbringen musste. Sie sieht auf den ersten Blick vielleicht ungewöhnlich aus, ist aber absolut stabil und ohne Probleme zu begehen.
          269-OchsensteigVersicherung.jpg

          Direkt um den Fölzsattel führt der Weg dann durch ein Latschenmeer, und die Felsen halten etwas Abstand.
          273-FölzsattelHöllmauer.jpg

          Im recht angenehmen Abstieg zur Fölzalm lassen sich die eindrucksvollen Felsgipfel um den Almboden nochmals zu würdigen: Der Kleine Winkelkogel und die Schartenspitze bieten einen wirklich wunderschönen Anblick!
          277-KlWinkelkogel-Schartenspitze.jpg

          Vor der (geschlossenen) Herzerhütte rasten wir nochmals kurz - im Wissen drum, dass uns noch fast zwei Stunden Abstieg und zu Beginn der durchaus unangenehme Abschnitt über die felsig-schottrige Steinbockleiten bevorstehen. Da ist nochmals etwas Konzentration angesagt, bevor der Weg dann flacher und leichter begehbar wird. Spätestens dort können wir alle Eindrücke unserer zweitägigen Tour noch einmal Revue passieren lassen. Und sind dabei bereits dankbar für die so guten Bedingungen und alle Bilder der großartigen Gebirgslandschaft im Hochschwab, die wir mitnehmen können.
          Zuletzt geändert von Wolfgang A.; vor einer Stunde.
          Lg, Wolfgang


          Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
          der sowohl für den Einzelnen
          wie für die Welt zukunftsweisend ist.
          (David Steindl-Rast)

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          • #6
            Informationen zur Tour

            Erster Tag: ca. 14 Kilometer Strecke. Höhenmeter: 1850 bergauf, 470 bergab.
            Zweiter Tag: ca. 17 Kilometer Strecke. Höhenmeter: 520 bergauf, 1900 bergab.

            Beide Etappen gehen sich auch in meinem relativ moderaten Grundtempo aus, ohne dass die Hüttenküche bereits geschlossen hätte oder die Rückfahrt nur im Dunklen erfolgen muss.
            Eine zentrale Voraussetzung dafür ist allerdings, dass keine zusätzlichen Zeiteinschränkungen bestehen, beispielsweise durch unsicheres Nachmittagswetter.

            Eine deutliche Mehrzahl aller Gipfel im Hochschwab ist nicht durch markierte Wege erschlossen. Auf etliche führen allerdings unmarkierte Wege, die bei guten Bedingungen ohne Probleme begehbar sind.
            Von unseren sechs Gipfelzielen ist einzig der Hauptgipfel über markierte Anstiege erreichbar.

            Dem könnte man gegenüberstellen, dass die beiden für mich subjektiv unangenehmsten Abschnitte sehr wohl markiert waren: Teile der Steinbockleiten zur Fölzalm sowie der Steilabstieg vom Trawiessattel in die Obere Dullwitz.


            Im Einzelnen zu Abschnitten der Route:

            + Der Weg zur Fölzalm ist speziell im oberen Teil durch zunehmende Erosion steinig-schottrig und erfordert daher in seinen steilsten Abschnitten einige Konzentration (m.E. vor allem im Abstieg).

            + Die Route Fölzalm - Fölzstein ist unmarkiert, aber stets deutlich erkennbar. Wichtig: das Eck nach links in den Latschen etwa auf halbem Anstieg nicht übersehen! Geradeaus käme man auf den Steig zur Windscharte, der im oberen Teil stark der Erosion ausgesetzt ist. Er war bereits 2009, als ich ihn im Abstieg ging, in keinem guten Zustand. Mittlerweile warnen mehrere Beschreibungen generell vor ihm. Irgendwann wird an dieser Gabelung ein Wegweiser (oder ein Hinweis auf eine Sperre) fällig werden, um richtig zum Fölzstein weiterzugehen.
            Im oberen Teil wird der Weg sehr steil, schafft es aber dennoch, ohne unmittelbare Felspassagen zum Gipfel hinaufzuführen. Bei griffigem Boden daher mit etwas Trittsicherheit und guten Schuhen begehbar. Vorsicht bei Glätte oder insgesamt rutschigem Boden!

            + Fölzstein - Fölzkogel: bei guter Sicht unproblematisch, meist deutliche Wegspuren im Gras.

            + Windscharte - Karlhochkogel: vom Gelände her teilweise unübersichtlicher, etliche Kuppen und Dolinen, ein paar (niedrige) Felsrippen. Abseits der Wiesen bleiben nur Steinmännchen zur Wegfindung. Bei guter Sicht kann der Karlhochkogel zur Gesamtorientierung dienen. Mehrere Beschreibungen warnen ausdrücklich davor, diesen Abschnitt bei Nebel zu begehen - meines Erachtens mit sehr guten Gründen!

            + Karlhochkogel - Hinterwiesen - Trawiessattel: ein breiter Wiesenhang, beliebig begehbar, Orientierung stets mit Hilfe der Hochschwab-Südwand.

            + markierter Weg Trawiessattel - Obere Dullwitz: für mich im Abstieg der unangenehmste Abschnitt. Steil, schottrig, durch Erosion teilweise abgerutschte Passagen. Das bodennahe Seil hilft m.E. wenig.

            + Eismauer: vom Schiestlhaus aus in (gut) fünf Minuten ohne Probleme weglos erreichbar.

            + Ringkamp: ab dem Weihbrunnkessel beliebig über den breiten Westrücken zum Kamm hinauf, mehrere Steinmännchen. Die (wenigen) leicht felsigen Stellen lassen sich bei guter Sicht einfach umgehen. Auf dem Rücken dann deutliche Wegspuren bis zum Gipfelkreuz.

            + Ochsensteig Voisthalerhütte - Fölzsattel: quert eine zunehmend felsige und steile Flanke, am Schluss kurz seilversichert. Gut angelegt und genügend breit, daher nirgendwo stärker ausgesetzt. Die kurze durch den Felssturz 2024 zerstörte Passage ist dank der Hilfskonstruktion der Bergrettung problemlos zu überwinden.


            Unsere Erfahrungen mit dem Schiestlhaus waren sehr positiv. Der Pächter wie das junge Team wirkten gut organisiert, durch den Betrieb in der vollen Hütte nicht gestresst und in allem "locker drauf". Sehr gute Küche; die höheren Preise sind aufgrund der Lage der Hütte und der Versorgung durch Hubschrauber nachvollziehbar.
            Die Buchung von Nächtigungsplätzen nur per Telefon ist kein schlechtes Prozedere, wenn ein prompter und freundlicher Rückruf erfolgt.

            In der Voisthalerhütte war die Suppe hervorragend, und das Team wirkte ebenfalls freundlich.

            Die Grasserhütte auf der Fölzalm ist aktuell nur von Freitag bis Sonntag geöffnet.
            Die benachbarte Herzerhütte ist seit dem Unfall (und späteren Tod) der früheren Halterin vor einigen Jahren unbewirtschaftet.


            Allen, die den Hochschwab erst besser kennen lernen wollen, möchte ich unsere Route vor allem an stabilen Hochsommertagen empfehlen. Die Vorteile reichen von den geöffneten Hütten über durchgehend schnee- und eisfreie Wege bis zu den vielen Stunden mit Tageslicht.
            Langjährige Hochschwabkenner können ihren Wissensschatz sicher auch in anderen Jahreszeiten nützen.

            Ein großer Vorzug unserer Route besteht für mich darin, dass sie mehrheitlich über ruhige Teile des Hochschwab-Stocks führt. Um die beiden Hütten wird sich an schönen Tagen vielleicht viel tun; auf dem Hauptgipfel wäre es - außer zu früher Stunde - gewiss ebenso. Auf den markierten Plateauwegen ist zumeist eine gewisse Zahl an Bergwanderern unterwegs.
            Im Fölzgraben starten offensichtlich selbst an Werktagen im Sommer mit besten Bedingungen keine Scharen.
            (Die Parkgebühr dort ist übrigens ausgesprochen moderat: vier Euro für den ersten Tag, ein Euro fünfzig für jeden Folgetag. Ergibt fünf Euro fünfzig für zwei komplette Tage.)
            Auf dem Fölzstein, Fölzkogel und Karlhochkogel wie der gesamten Karlalm lässt sich viel Ruhe erleben. Dasselbe gilt - erstaunlicherweise - auch für den Ringkamp mit seiner fantastischen Aussicht.


            Persönliches Fazit

            Ich habe schon mehrfach von den Landschaftseindrücken im Hochschwab geschwärmt, zuletzt im vergangenen Sommer bei der Tour auf den Ringkamp.

            So kann ich mich diesmal kürzer fassen:
            Der Gebirgsstock beeindruckt mich jedes Mal erneut ganz besonders durch seine Vielfalt und seine Gegensätze auf engem Raum. Nach dem Steilanstieg zum Fölzstein die Wiese beim Gipfelkreuz. Über die weiten Hinterwiesen direkt auf die riesige Hochschwab-Südwand zu. Nach dem breiten Westrücken auf den Ringkamp die über 500 Meter hohe ostseitige Felswand in den Oberen Ring hinunter. Die Liste ließe sich verlängern.

            Besondere Erfahrungen dieser Tour waren natürlich der Sonnenuntergang beim Schiestlhaus, das Licht der Morgensonne auf der Eismauer und der noch wenig besuchte Hauptgipfel zeitig am Tag. Die Palette aller Eindrücke aus dem Hochschwab hat sich erneut erweitert. Freilich bleiben weitere Wunschziele für die Zukunft, und es ist jederzeit möglich, dass nach besonders schönen Tagen noch eines dazukommt.
            All meine Erwartungen vor den beiden Tagen haben sich bei unserer Tour aber im vollen Umfang erfüllt. Mehr als das kann man sich eigentlich nicht wünschen!



            Zuletzt geändert von Wolfgang A.; vor einer Stunde.
            Lg, Wolfgang


            Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
            der sowohl für den Einzelnen
            wie für die Welt zukunftsweisend ist.
            (David Steindl-Rast)

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