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Schartenspitze 06.07.2024, westlicher Grimmingstock 31.07.2024, Grimming und Multereck 11.08.2024, Dachsteingebirge

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  • Schartenspitze 06.07.2024, westlicher Grimmingstock 31.07.2024, Grimming und Multereck 11.08.2024, Dachsteingebirge

    Im Jahr 2024 habe ich alle wesentlichen Gipfel am Grimmingstock bestiegen und dafür waren 3 Touren notwendig. Bei den ersten beiden Touren hat mich mein guter Freund Simon begleitet, die dritte Tour (Grimming und Multereck) habe ich im Alleingang gemacht.

    Tour I Schartenspitze: Die Schartenspitze (2.328m) ist nach dem Hohen Grimming (2.351m) der zweithöchste Gipfel am Grimmingstock. Auf sie führen keine markierten Wege und unserer Meinung nach ist sie der am schwersten zu besteigende Gipfel am Grimmingstock. Deswegen wird sie im Vergleich zum Hohen Grimming weit weniger oft besucht, das wird insbesondere bei der Durchsicht des Gipfelbuches deutlich
    Die Route zur Schartenspitze ist aufgrund der Brüchigkeit des Gesteins sehr gefährlich, erfordert alpines Gespür im weglosen und ausgesetzten Gelände, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Außerdem sollte man im Klettern bis zum III. Schwierigkeitsgrad geübt sein. Bei Nässe oder Schnee sollte diese Tour keinesfalls begangen werden! Das Nachmachen dieser Tour wird nur sehr geübten und erfahrenen Bergsteigern empfohlen!

    Wegverlauf: Ausgangspunkt ist der Bergsteiger-Parkplatz Kulm, zunächst folgt man dem Nordanstieg über die erste Steilstufe bis zum Beginn des Schartenkars (Hubschrauberlandeplatz). Hier wird der markierte Weg verlassen, wir zweigen rechts ab und folgen den Wänden des Farbkogels bis zu einem größeren Schotterfeld. Danach geht es über die sogenannte „Heil“, bis kurz unterhalb des Grates hinauf, der Grat wird dabei aber nicht betreten! Unterhalb des Grates steuern wir nun eine schluchtartige Rinne an, die über ein schmales, durchaus ausgesetztes Band, erreicht wird. Hier bricht die Rinne steil ab und es folgt eine kurze Kletterei (SG II-III), ein Kamin und schon ist eine Scharte erreicht. Von hier wechseln wir auf die andere Seite des Grates und kommen fast im Gehgelände problemlos zum Gipfel der Schartenspitze.
    Bis zum Schartenkar markiert, danach sind nur mehr vereinzelt Steinmännchen und kurz vor der schluchtartigen Rinne verblasste Farbpunkte und Pfeile (auf diese achten) vorhanden. Die Hauptschwierigkeit liegt definitiv in der Wegfindung sowie im teils brüchigen Gestein!

    Tour II Steinfeldspitze, Kleiner Grimming, Elfer, Zwölfer, Stierkarspitz, Krautschwellereck, Zehnerspitze u. Mittereck: bei dieser Tour wurde der gesamte westliche Grimmingstock überschritten und eines gleich vorweg, mit der Bezeichnung einiger Gipfel am westlichen Grimmingstock gibt es durchaus Unterschiede und Widersprüche wie zB, dass die Zehnerspitze westlich vom Zwölfer und der Elfer wiederum östlich vom Zwölfer liegt oder die Position des Krautschwellereckes. Wir haben bei der Benennung der Gipfel auf einige Literaturquellen und einen guten Freund aus Bad Mitterndorf zurückgegriffen, darum kann es da im Vergleich zu anderen Quellen oder Meinungen zu Unterschieden kommen. Dass es für einige Gipfel Doppelbezeichnungen gibt, je nachdem ob vom Ennstal oder Bad Mitterndorf aus gesehen, ist ebenso in einigen Büchern ersichtlich.

    Auch diese Tour wird zum größten Teil weglos beschritten und somit erfordert sie auch alpines Gespür im weglosen Gelände. Die Überschreitung des Zwölfers (insbesondere der westseitige Abstieg) ist die Hauptschwierigkeit und teilweise sehr steil sowie ausgesetzt, deswegen ist für diesen Wegabschnitt auch Trittsicherheit (ein Stolperer wäre hier fatal) und Schwindelfreiheit erforderlich und es muss es auf jeden Fall trocken sein!

    Wegverlauf: Ausgangspunkt ist wiederum der Bergsteiger-Parkplatz Kulm, zunächst folgt man dem Nordanstieg bis unterhalb der ersten Steilstufe. Hier wird dann nach rechts zum Ölsingkamm/Ölsingrücken hinübergequert (leichte Steigspuren ersichtlich), von hier dem mit einigen Steinmännchen markierten Steig nach oben folgen. Der Weg ist nicht allzu schwer (einige Stellen sind mit einem Seil versichert) aber steil. Oben am weitläufigen Plateau des Steinfeldes angekommen, wird zunächst in östlicher Richtung die Steinfeldspitze besucht, von ihr geht es nun nach Westen in eine grasige Scharte und von dort auf den Kleinen Grimming.* Weiter geht es nicht allzu schwer in die Elferscharte und dann auf den Gipfel des Elfers.** Von dort geht es in die Steinfeldscharte und dann sehr steil auf den Zwölfer (im Gipfelbereich ist nicht viel Platz), der westseitige Abstieg (seichte Steigspuren sind ersichtlich) in die Manndlscharte ist ebenfalls sehr steil und ausgesetzt (ausrutschten sollte man da nicht)! Von dort gibt es dann hin und wieder Steigspuren die in die St. Martiner Grimmingscharte führen, vor der Scharte wird noch der Stierkarspitzbestiegen. In St. Martiner Grimmingscharte angekommen kann dann sowohl nach St. Martin aber auch nach Krungl (glaube der Steig ist nicht so schön ersichtlich?) abgestiegen werden. Wir gehen aber am Kamm weiter und überschreiten noch das Krautschwellereck, die Zeherspitze und das Mittereck auf einem sehr schönen Kammsteig (gibt auch ein Sicherungsseil und Trittstifte). Vom Mittereck gehen wir wieder etwas zurück und folgen einem Jagdsteig hinunter zur Krungler Alm und von dort über Forststraßen zurück zum Ausgangspunkt.

    *einige setzen ja die Steinfeldspitze und den Kleinen Grimming gleich – in unseren Augen handelt es sich um eher einen Doppelgipfel – lt. Literatur soll der Kleine Grimming aber nicht genau dort sein, wo das Kreuz steht und die Steinfeldspitze wird auch als Stierkarkogel bezeichnet – der Stierkarspitz soll aber lt. Gipfelbuch und Erzählungen der Gipfel unmittelbar vor der St. Martiner Grimmingscharte (wo ein Kreuz steht) sein, den einige aber wiederum als Krautschwellereck bezeichnen – also sehr verwirrend. Eine weitere interessante Frage wäre, wo genau das Stierkar liegt.

    ** am Gipfel des Elfers steht sogar ein Steinmännchen – die genaue Position des Elfers ist aber auch nicht unumstritten

    Tour III – Grimming und Multereck: im Vergleich zu den beiden vorangegangen Touren ist diese Tour durchgehend markiert. Der Aufstieg auf den Grimming erfolgte über den Südostgrat und der Abstieg über das Multereck.

    Wegverlauf: Ausgangspunkt ist dieses Mal der Parkplatz in Niedersuttern. Von dort auf die Grimminghütte und danach weiter Richtung Grimming. Nach einer ersten kurzen seilversicherten Passage steht man bald vor der Weggabelung Grimming über Südostgrat oder Multereck. Der Steig zum Südostgrat leitet bald in die Schneegrube (Achtung: bis weit in den Sommer noch Altschneefelder!) und danach gelangt man über eine Plattenrampe auf den Grat. Von dort ungesichert in leichter aber ausgesetzter Kletterei (max. SG II+) auf den Gipfel (hier ist absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit vonnöten, natürlich muss es auch trocken sein). Der Abstieg erfolgt über das Multereck. Hier ist eine Stelle zwischen Grimming und Multereck („da hat man den Grimming zwischen den Füssen“) versichert aber problemlos machbar. Im weiteren Verlauf stellen der steile ungesicherte Abstieg ins Kastenkar sowie die versicherte Steilstufe (max. B) meiner Einschätzung nach die größten Schwierigkeiten dar, für den geübten Bergsteiger aber natürlich kein Problem. Einen Abstieg über den Südostgrat würde ich nicht empfehlen. Alternativ kann über den Nordanstieg abgestiegen werden, da braucht man aber ein zweites Auto oder man organisiert sich ein Taxi.

    Beim Nordanstieg hat man ca. 300 Höhenmeter weniger als übers Multereck, aber ich möchte dennoch festhalten, dass meiner Meinung nach der Nordanstieg als technisch schwieriger einzustufen ist als der Aufstieg über das Multereck. Von den drei markierten Aufstiegen ist der Aufstieg übers Multereck für mich der einfachste. Mit dem Lärchkogelsteig (werden wir demnächst versuchen) und dem Schneegrubengrat (keine Markierungen – hier würde ich nur mit jemanden gehen, der den Weg kennt) gibt es auch noch interessante Alternativen.

  • #7
    So in etwa "Grimming - einmal alles bitte" (obwohl eher "dreimal alles bitte")

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    LG
    My Blogs > Meine bisher erstellten Tourenberichte

    Ein Gipfel gehört dir erst, wenn du wieder unten bist - denn vorher gehörst du ihm. (Hans Kammerlander)
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    • #8
      Super. Ihr habt ja alles begangen, was man so am Grimmingstock unternehmen kann.
      Jetzt fehlt euch nur noch der Anstieg aufs Multereck über den Lärchkogelsteig.
      LG Rudolf
      _________________________________________
      Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
      die wir nicht nutzen. (Seneca)

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      • #9
        Zitat von Rudolf_48 Beitrag anzeigen
        Super. Ihr habt ja alles begangen, was man so am Grimmingstock unternehmen kann.
        Jetzt fehlt euch nur noch der Anstieg aufs Multereck über den Lärchkogelsteig.
        Servus,
        wir sind den Lärchkogelsteig tatsächlich gestern gegangen - nicht schwierig aber durchgehend steil - ein richtiger "Schinder"
        Vorweg habe ich mir auch deinen Bericht dazu angesehen und der hat uns sehr wertvolle Informationen dazu geliefert, danke dafür.
        Abgestiegen sind wir auch über den Nordanstieg (bereits ohne Schneekontakt - nicht einmal im Schartenkar).
        LG Mario

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        • #10
          Zitat von Spöcki Beitrag anzeigen

          Servus,
          wir sind den Lärchkogelsteig tatsächlich gestern gegangen - nicht schwierig aber durchgehend steil - ein richtiger "Schinder"
          Vorweg habe ich mir auch deinen Bericht dazu angesehen und der hat uns sehr wertvolle Informationen dazu geliefert, danke dafür.
          Abgestiegen sind wir auch über den Nordanstieg (bereits ohne Schneekontakt - nicht einmal im Schartenkar).
          LG Mario
          Gedankenübertragung?

          Jedenfalls zu dieser Tour über so viele Höhenmeter.

          Ein Vorteil wären zwei Fahrzeuge.
          Oder das Auto am Parkplatz Kulm abstellen und mit dem Rad hinunter zum Einstieg fahren. So würde ich es machen, wenn ich die Runde nochmals gehen wollte.
          Vielleicht schaffe ich noch einmal die "small Variante" nur bis Multereck und zur Grimminghütte hinab.
          LG Rudolf
          _________________________________________
          Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
          die wir nicht nutzen. (Seneca)

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          • #11
            Zitat von Rudolf_48 Beitrag anzeigen

            Gedankenübertragung?

            Jedenfalls zu dieser Tour über so viele Höhenmeter.

            Ein Vorteil wären zwei Fahrzeuge.
            Oder das Auto am Parkplatz Kulm abstellen und mit dem Rad hinunter zum Einstieg fahren. So würde ich es machen, wenn ich die Runde nochmals gehen wollte.
            Vielleicht schaffe ich noch einmal die "small Variante" nur bis Multereck und zur Grimminghütte hinab.
            Danke, schaut tatsächlich ein wenig nach Gedankenübertragung aus

            Da wir beide in der unmittelbaren Nähe des Grimmings beheimatet sind, konnten wir schon vorweg jemanden organisieren, der uns dann abholte, so konnten wir auf zwei Fahrzeuge verzichten. Wenn ich die Tour alleine gehen würde, wäre das mit dem Fahrrad aber eine gute alternative Idee, so braucht man sich dann auch keinen "Abholer" organisieren.

            Die gute rote Punktmarkierung, die erst unterhalb des Multereckes endet, hat mich am meisten überrascht. So gab es keine Probleme bei der Wegfindung und wir konnten auf das GPS verzichten.

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            • #12
              Na endlich gibts hier mal was interessantes zum lesen . Vor allem die Beschreibung auf die Schartenspitze. Sehr unerwartet, sehr geil! Die Querung der Heil sieht verdammt unangenehm aus... nicht zu erwähnen das man da sofort den Weg drunter bombardiert sollte man was lostretten


              Zur Steinfeldspitze. Die Querung zum Öslingrücken würde ich jeden der das jetzt nachmachen möchte schwerstens abraten. Das ist der absolute scheiß. Ich möchte gar nicht wissen in welche Verzweiflung man dort in suboptimalen Verhältnissen kommt. Da wo man nach der Querung eigentlich ankommen möchte kommt man auch direkt hin wenn man gleich zur Beginn von Wanderweg in eine Forststraße abzweigt. Wenn ihr euch fragt wie schlecht kann es sein. Nun, zur Verbildlichung, ich habe den weglosen Abstieg durch den steilen Wald, mit der Stirnlampe, bei völliger Finsternis und navigation nur mittels GPS vorgezogen, als das ich die Querrung wieder zurück gehe.


              Zitat von Rudolf_48 Beitrag anzeigen
              Ihr habt ja alles begangen, was man so am Grimmingstock unternehmen kann.
              Ich mag in der Minderheit sein, aber ich glaube da gibts noch mehr als genug. Mehr sage ich nicht, weil ich möchte auch mal was "frisches" posten können


              Spöcki
              Zuletzt geändert von Tempo; 16.06.2025, 02:26. Grund: Tippfehler

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              • #13
                Zitat von Tempo Beitrag anzeigen
                Ich mag in der Minderheit sein, aber ich glaube da gibts noch mehr als genug. Mehr sage ich nicht, weil ich möchte auch mal was "frisches" posten können
                Sicher gibt es noch sehr viel mehr, aber nichts ohne Kletterei, die leichter als ein Dreier ist. Das gehört dann schon in die Rubrik Alpines Klettern.
                LG Rudolf
                _________________________________________
                Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
                die wir nicht nutzen. (Seneca)

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                • #14
                  Zitat von Tempo Beitrag anzeigen
                  Na endlich gibts hier mal was interessantes zum lesen . Vor allem die Beschreibung auf die Schartenspitze. Sehr unerwartet, sehr geil! Die Querung der Heil sieht verdammt unangenehm aus... nicht zu erwähnen das man da sofort den Weg drunter bombardiert sollte man was lostretten


                  Zur Steinfeldspitze. Die Querung zum Öslingrücken würde ich jeden der das jetzt nachmachen möchte schwerstens abraten. Das ist der absolute scheiß. Ich möchte gar nicht wissen in welche Verzweiflung man dort in suboptimalen Verhältnissen kommt. Da wo man nach der Querung eigentlich ankommen möchte kommt man auch direkt hin wenn man gleich zur Beginn von Wanderweg in eine Forststraße abzweigt. Wenn ihr euch fragt wie schlecht kann es sein. Nun, zur Verbildlichung, ich habe den weglosen Abstieg durch den steilen Wald, mit der Stirnlampe, bei völliger Finsternis und navigation nur mittels GPS vorgezogen, als das ich die Querrung wieder zurück gehe.



                  Ich mag in der Minderheit sein, aber ich glaube da gibts noch mehr als genug. Mehr sage ich nicht, weil ich möchte auch mal was "frisches" posten können


                  Spöcki
                  Die Querung rüber ist tatsächlich mühsam, würde ich auch als "bescheiden" bezeichnen

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                  • #15
                    Zitat von Rudolf_48 Beitrag anzeigen
                    Sicher gibt es noch sehr viel mehr, aber nichts ohne Kletterei, die leichter als ein Dreier ist. Das gehört dann schon in die Rubrik Alpines Klettern.
                    Da würden mir zB die beiden Weißrinnspitzen und der Scharinnenkopf einfallen, beides glaube ich mit IV bewertet

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