Hallo miteinander,
leider habe ich in den letzten Wochen urlaubsbedingt nicht die Zeit zum Berichte lesen gefunden, dafür melde ich mich jetzt nach dem Urlaub mit einem Bericht zurück.
Unser heuriger Familienurlaub sollte uns mit dem Auto über Zagreb mit mehreren Zwischenstopps in Bosnien und Herzegowina und Montenegro zu unseren Hauptzielen Albanien und Griechenland führen, von wo es über Skopje, Belgrad und Bled wieder nach Hause ging. Nicht ganz zufällig hatten wir unter anderem für drei Nächte eine Unterkunft in Leptokarya am Fuße des Olymps.
Noch kurz als Hintergrundinfo, falls das jemand nicht weiß (wie ich z.B. noch vor einigen Wochen
) - der Olymp ist kein einzelner Berg sondern ein Massiv bestehend aus vielen Gipfeln. Der Höchste ist der Mytikas und nicht viel niedriger sind seine Nebengipfel Stefani, Skala und Skolio. Weiters war für die antiken Griechen offenbar ursprünglich nicht unbedingt genau dieses Massiv der Sitz der Götter, "Olymp" war offenbar eher eine abstrakte Vorstellung. Erst der Geschichtsschreiber Herodot bezeichnete im 5. Jh. v. Chr. diesen Olymp als den Wohnort der Götter. Der Mytikas ist der höchste Gipfel Griechenlands und muss sich auch auf der gesamten Balkanhalbinsel nur dem gerade mal 7 Meter höheren Musala in Bulgarien geschlagen geben.
Ich hatte also im Prinzip zwei Tage zur Auswahl für eine Besteigung. Das Wetter war dort von sonnig bis regnerisch allgemein eher durchwachsen, die Gipfel des Olymps waren vom Ort aus gesehen vermeintlich durchgängig in Wolken gehüllt. Außerdem wusste ich schon von Albanien und dem bisherigen Teil Griechenlands, dass ich in dieser Höhe auf jeden Fall noch auf ordentliche Schneemengen treffen könnte. Ich war also recht unsicher, ob und welchen Gipfel ich überhaupt erreichen kann.
Lt. Meteoblue habe ich mir für den zweiten Tag etwas bessere Chancen auf brauchbares Wetter ausgerechnet. Am Abend des ersten Tages hat es herunten aber noch ordentlich gewittert und geregnet, das hieß für mich natürlich Neuschnee in unbekannten Mengen in der Höhe, was meine Zuversicht nicht unbedingt vergrößerte. Wenn es irgendwie ginge, war mein Minimalwunsch zumindest, dass ich es bis zum Skala Gipfel schaffe, da es bis dorthin eigentlich technisch ein einfacher Wanderweg ist. Der Weiterweg zum Mytikas Gipfel ist dann schon etwas anspruchsvoller, das war für mich komplett ungewiss.
Da man im Familienurlaub nicht unbedingt unbegrenzt Zeit für sich hat, wollte ich früh aufstehen und bis Mittag wieder daheim sein. Deshalb habe ich es mir etwas leichter (
) gemacht und bin mit dem Auto zum Parkplatz Prionia (Litochoro) auf ca. 1100 m rauf gefahren. Manche werden vielleicht auch quasi bei 0 starten, insbesondere diejenigen, die vielleicht 2-3 Tage dafür einplanen. Im Südosten gäbe es sonst anscheinend auch noch eine Auffahrtsmöglichkeit bis auf ca. 1700 m.
Um 6 Uhr bin ich also in der Dämmerung gestartet. Im unteren Teil gehts erst mal unspektakulär durch den Wald, da gibts nicht viel zu fotografieren oder herzuzeigen
. Erste Blicke Richtung Gipfelregion machen mir noch nicht allzuviel Mut.
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Bei einem Blick zu einem benachbarten Gipfel war ich außerdem schon gespannt, wann und auf wie viel Schnee ich treffen werde.
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Von Osten schaute die Sonne noch unter den Wolken durch, außerdem ließen kleine Wolkenfenster hin und wieder ansatzweise den vermutlich spektakulären Blick erahnen, den man hier bei blauem Himmel hat. Im weiteren Verlauf gefällt mir der Weg und das Gelände sehr gut.
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Wenn ich mich recht erinnere, sehe ich in einer Nord-Rinne Schnee bis auf ca. 1650 m oder so. Ich musste das erste Mal aber glaube ch so ca. auf 1950 m oder so eine schneegefüllte Rinne queren. Das war jedoch relativ problemlos auch ohne Spikes möglich. Ein zwei Mal gibts noch weitere kurze Abschnitte im Schnee, bis ich schließlich die Hütte Spilios Agapitos erreiche.
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Von nun an werden die Abschnitte im Schnee in lichtem Wald aber deutlich mehr und länger. Hier habe ich zwei drei kleinere Gruppen überholt, aber recht viele Leute waren zum Glück nicht unterwegs. In der Hochsaison stelle ich mir den Berg sehr überlaufen vor. Schließlich erreicht man einen kleinen Rücken, wo ich dann das erste Mal ein relativ ansehnliches Bergpanorama hatte. Bei den durchgängigen Schneeflächen wäre das vielleicht sogar noch was für die Tourenski
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An dieser Stelle (auf ca. 2200 m) mündet auch ein Anstieg ein, der schon auf ca. 1400 m vom Normalweg abzweigt und wesentlich direkter und somit streckenmäßig kürzer wäre. Lt. Strava Heatmap müsste der auch begangen werden.
Der Anstieg wird dann deutlich geröllhaltiger und kurzzeitig war ich dann auch von den Wolken eingehüllt.
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Weiter oben habe ich dann richtig unerwartet plötzlich diesen Anblick vor mir. Das hat mir im ersten Moment nochmal einen richtigen Schub gegeben, dass das vielleicht doch noch ein richtig schönes Gipfelerlebnis wird. Links müsste der Skolio sein, rechts der Skala.
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Im zweiten Moment realisiert man dann aber auch gleich mal, dass das Gestapfe da oben im Schnee schon noch recht anstrengend werden könnte. Und das wurde es auch. Am Anfang hatte ich noch Begleitung durch einen Hund eines Bergsteigers, den ich weiter unten überholt habe. Der hat mir noch kurz etwas Spurarbeit geleistet, aber ich glaube dem wurde es auch zu blöd, sah so aus, als hätte er sich mehrmals erschöpft hingelegt, bis er irgendwann umgedreht hat zu seinem Herrchen.
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Dabei konnte man anfangs noch ganz gut auf dem gefrorenen Rand der Altspur oder so balancieren, weiter oben ist man jedoch immer wieder auch mal fast knietief eingebrochen und diese letzten 250 Höhenmeter oder so waren wirklich physisch und psychisch sehr mühsam. Auf Stöcke habe ich aus Platzgründen im Auto übrigens verzichtet. Den Mytikas habe ich geistig zu diesem Zeitpunkt mehr oder weniger abgehakt, ich wollte einfach nur noch auf den Skala und hoffte es zu schaffen, bevor es am Gipfel zuzieht.
Schlussendlich bin ich dann irgendwann doch endlich am Skala Gipfel gestanden und sah zum ersten Mal den imposanten Gipfelaufbau des Mytikas.
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Die Erleichterung und Freude über das Erreichen des Gipfels und mein Wetterglück waren riesig. Ich dachte anfangs noch gar nicht daran, doch noch weiterzugehen. Doch der Mytikas sah wirklich sehr verlockend aus und angesichts des Wetterglücks beschloss ich doch es zu versuchen - wer weiß, ob und wann ich nochmal Gelegenheit dazu habe. Ich war igentlich auch recht optimistisch, das Gelände wurde zwar anspruchsvoller, aer es war augenscheinlich dafür nur eine dünne Neuschnee-Auflage vorhanen.
Vom Skala steigt man erst mal etwas unterhalb des Gras ab, es sind einige gelb-rote Markierungen vorhanden. Quasi in der Schrte angekommen habe ich dann auf die Schnelle keine Markierung gesehenund aufs GPS habe ich auch nicht extra geschaut. Ich wusste nicht so ganz im Detail über den genauen Wegverlauf Bescheid, ich dachte nur, ich hätte was über einen Grat gelesen und so dachte ich, es geht direkt über den Grat rauf, den man vom Skala aus sieht. Also bin ich da anfangs in der Flanke und später dann am Grat einfach mal rauf. Fast am höchsten Punkt angekommen wurde es aber immer mehr zum Kraxeln und am Ende auch schon eher ausgesetzt, da ist in mir dann schon der Verdacht aufgekommen, dass ich vermutlich nicht mehr ganz am richtigen Weg bin und ich habe dann doch mal aufs GPS geschaut und gesehen, dass ich unten länger queren sollen hätte. Ein Weiterweg schien mir hier nicht mehr möglich, da es recht ausgesetzt war und auch schon ersichtlich war, dass es vermutlich nochmal gröber abzuklettern gewesen wäre.
Dafür habe ich einen äußerst beeindruckenden Blick auf die frisch verschneite Nordwand vom Skala und die tiefen Abstürze des Skolio bekommen, der Umweg hat sich in meinen Augen allein schon deshalb trotzdem ausgezahlt. Auch von meinem Standort gings da richtig weit runter.
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Und auch auf die Abstürze des Mytikas und Stefani hat man hier einen schönen Blick.
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leider habe ich in den letzten Wochen urlaubsbedingt nicht die Zeit zum Berichte lesen gefunden, dafür melde ich mich jetzt nach dem Urlaub mit einem Bericht zurück.
Unser heuriger Familienurlaub sollte uns mit dem Auto über Zagreb mit mehreren Zwischenstopps in Bosnien und Herzegowina und Montenegro zu unseren Hauptzielen Albanien und Griechenland führen, von wo es über Skopje, Belgrad und Bled wieder nach Hause ging. Nicht ganz zufällig hatten wir unter anderem für drei Nächte eine Unterkunft in Leptokarya am Fuße des Olymps.
Noch kurz als Hintergrundinfo, falls das jemand nicht weiß (wie ich z.B. noch vor einigen Wochen

Ich hatte also im Prinzip zwei Tage zur Auswahl für eine Besteigung. Das Wetter war dort von sonnig bis regnerisch allgemein eher durchwachsen, die Gipfel des Olymps waren vom Ort aus gesehen vermeintlich durchgängig in Wolken gehüllt. Außerdem wusste ich schon von Albanien und dem bisherigen Teil Griechenlands, dass ich in dieser Höhe auf jeden Fall noch auf ordentliche Schneemengen treffen könnte. Ich war also recht unsicher, ob und welchen Gipfel ich überhaupt erreichen kann.
Lt. Meteoblue habe ich mir für den zweiten Tag etwas bessere Chancen auf brauchbares Wetter ausgerechnet. Am Abend des ersten Tages hat es herunten aber noch ordentlich gewittert und geregnet, das hieß für mich natürlich Neuschnee in unbekannten Mengen in der Höhe, was meine Zuversicht nicht unbedingt vergrößerte. Wenn es irgendwie ginge, war mein Minimalwunsch zumindest, dass ich es bis zum Skala Gipfel schaffe, da es bis dorthin eigentlich technisch ein einfacher Wanderweg ist. Der Weiterweg zum Mytikas Gipfel ist dann schon etwas anspruchsvoller, das war für mich komplett ungewiss.
Da man im Familienurlaub nicht unbedingt unbegrenzt Zeit für sich hat, wollte ich früh aufstehen und bis Mittag wieder daheim sein. Deshalb habe ich es mir etwas leichter (

Um 6 Uhr bin ich also in der Dämmerung gestartet. Im unteren Teil gehts erst mal unspektakulär durch den Wald, da gibts nicht viel zu fotografieren oder herzuzeigen

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Bei einem Blick zu einem benachbarten Gipfel war ich außerdem schon gespannt, wann und auf wie viel Schnee ich treffen werde.
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Von Osten schaute die Sonne noch unter den Wolken durch, außerdem ließen kleine Wolkenfenster hin und wieder ansatzweise den vermutlich spektakulären Blick erahnen, den man hier bei blauem Himmel hat. Im weiteren Verlauf gefällt mir der Weg und das Gelände sehr gut.
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Wenn ich mich recht erinnere, sehe ich in einer Nord-Rinne Schnee bis auf ca. 1650 m oder so. Ich musste das erste Mal aber glaube ch so ca. auf 1950 m oder so eine schneegefüllte Rinne queren. Das war jedoch relativ problemlos auch ohne Spikes möglich. Ein zwei Mal gibts noch weitere kurze Abschnitte im Schnee, bis ich schließlich die Hütte Spilios Agapitos erreiche.
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Von nun an werden die Abschnitte im Schnee in lichtem Wald aber deutlich mehr und länger. Hier habe ich zwei drei kleinere Gruppen überholt, aber recht viele Leute waren zum Glück nicht unterwegs. In der Hochsaison stelle ich mir den Berg sehr überlaufen vor. Schließlich erreicht man einen kleinen Rücken, wo ich dann das erste Mal ein relativ ansehnliches Bergpanorama hatte. Bei den durchgängigen Schneeflächen wäre das vielleicht sogar noch was für die Tourenski

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An dieser Stelle (auf ca. 2200 m) mündet auch ein Anstieg ein, der schon auf ca. 1400 m vom Normalweg abzweigt und wesentlich direkter und somit streckenmäßig kürzer wäre. Lt. Strava Heatmap müsste der auch begangen werden.
Der Anstieg wird dann deutlich geröllhaltiger und kurzzeitig war ich dann auch von den Wolken eingehüllt.
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Weiter oben habe ich dann richtig unerwartet plötzlich diesen Anblick vor mir. Das hat mir im ersten Moment nochmal einen richtigen Schub gegeben, dass das vielleicht doch noch ein richtig schönes Gipfelerlebnis wird. Links müsste der Skolio sein, rechts der Skala.
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Im zweiten Moment realisiert man dann aber auch gleich mal, dass das Gestapfe da oben im Schnee schon noch recht anstrengend werden könnte. Und das wurde es auch. Am Anfang hatte ich noch Begleitung durch einen Hund eines Bergsteigers, den ich weiter unten überholt habe. Der hat mir noch kurz etwas Spurarbeit geleistet, aber ich glaube dem wurde es auch zu blöd, sah so aus, als hätte er sich mehrmals erschöpft hingelegt, bis er irgendwann umgedreht hat zu seinem Herrchen.
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Dabei konnte man anfangs noch ganz gut auf dem gefrorenen Rand der Altspur oder so balancieren, weiter oben ist man jedoch immer wieder auch mal fast knietief eingebrochen und diese letzten 250 Höhenmeter oder so waren wirklich physisch und psychisch sehr mühsam. Auf Stöcke habe ich aus Platzgründen im Auto übrigens verzichtet. Den Mytikas habe ich geistig zu diesem Zeitpunkt mehr oder weniger abgehakt, ich wollte einfach nur noch auf den Skala und hoffte es zu schaffen, bevor es am Gipfel zuzieht.
Schlussendlich bin ich dann irgendwann doch endlich am Skala Gipfel gestanden und sah zum ersten Mal den imposanten Gipfelaufbau des Mytikas.
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Die Erleichterung und Freude über das Erreichen des Gipfels und mein Wetterglück waren riesig. Ich dachte anfangs noch gar nicht daran, doch noch weiterzugehen. Doch der Mytikas sah wirklich sehr verlockend aus und angesichts des Wetterglücks beschloss ich doch es zu versuchen - wer weiß, ob und wann ich nochmal Gelegenheit dazu habe. Ich war igentlich auch recht optimistisch, das Gelände wurde zwar anspruchsvoller, aer es war augenscheinlich dafür nur eine dünne Neuschnee-Auflage vorhanen.
Vom Skala steigt man erst mal etwas unterhalb des Gras ab, es sind einige gelb-rote Markierungen vorhanden. Quasi in der Schrte angekommen habe ich dann auf die Schnelle keine Markierung gesehenund aufs GPS habe ich auch nicht extra geschaut. Ich wusste nicht so ganz im Detail über den genauen Wegverlauf Bescheid, ich dachte nur, ich hätte was über einen Grat gelesen und so dachte ich, es geht direkt über den Grat rauf, den man vom Skala aus sieht. Also bin ich da anfangs in der Flanke und später dann am Grat einfach mal rauf. Fast am höchsten Punkt angekommen wurde es aber immer mehr zum Kraxeln und am Ende auch schon eher ausgesetzt, da ist in mir dann schon der Verdacht aufgekommen, dass ich vermutlich nicht mehr ganz am richtigen Weg bin und ich habe dann doch mal aufs GPS geschaut und gesehen, dass ich unten länger queren sollen hätte. Ein Weiterweg schien mir hier nicht mehr möglich, da es recht ausgesetzt war und auch schon ersichtlich war, dass es vermutlich nochmal gröber abzuklettern gewesen wäre.
Dafür habe ich einen äußerst beeindruckenden Blick auf die frisch verschneite Nordwand vom Skala und die tiefen Abstürze des Skolio bekommen, der Umweg hat sich in meinen Augen allein schon deshalb trotzdem ausgezahlt. Auch von meinem Standort gings da richtig weit runter.
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Und auch auf die Abstürze des Mytikas und Stefani hat man hier einen schönen Blick.
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