Ankündigung

Einklappen
Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

Koppengebirgeüberschreitung von Obertraun nach Bad Aussee am 22.8.2024

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Koppengebirgeüberschreitung von Obertraun nach Bad Aussee am 22.8.2024

    Am 22. August konnte ich ein lang gehegtes und immer wieder verschobenes Bergvorhaben zur Umsetzung bringen: die Überschreitung des Koppengebirges von Obertraun über den weiten Almboden des Hochplateaus nach Bad Aussee.
    Während die „Talvariante“ dieses Weges entlang der Traun an einem Vormittag leicht zu bewerkstelligen ist, erfordert der Höhenweg einen ganzen Tag. Mangels jeglicher Infrastruktur entlang der weitestgehend unmarkierten Steige und Wege braucht es für die Umsetzung vor allem einen ordentlichen Wasservorrat.

    Grundsätzlich gilt für die gesamte Länge der Wanderung, dass die Wege und Steige in der „Bergfex-App“ sehr akkurat eingezeichnet sind, bzw. am Plateau zahlreiche Steinmänner zur Markierung gesetzt sind.


    BILD 1 - Wegtrack Koppenüberschreitung
    Bild01.jpg

    Zur Anreise wählte ich den Morgenzug von Bad Aussee und marschierte etwa um 8.30 bei der Station Koppenbrüllerhöhle los. Die Traun querend, vorbei am Gasthof Koppenrast, dem Kinderdorf, der Koppenwinkllack’n erreichte ich bald die Koppenwinkelalm, wo der beschilderte Radweg nach rechts weiterführt, mein Weg mich aber links vorbei am eingezäunten Almboden weiterführte.


    BILD 2 - Koppenwinknllack’n
    Bild02.jpg

    Zunächst noch eine Fahrstraße wird der leicht nach links führende Weg schmäler und steiler und wandelt sich schließlich in einen Steig, der im Wald serpentinenartig an Höhe gewinnt. Eine Schuttrinne, die zunächst linker Hand liegt, quert der Steig schließlich und führt auf eine Wand zu, über deren Kante ein Bach talwärts fließt. Scheint ein Überwinden dieser Wand zunächst unmöglich, so führt der Weg dennoch rechts der Wand in engen steilen Kurven weiter bergwärts.


    BILD 3 - Steilwand
    Bild03.jpg

    Der Weg ist weiterhin gut sichtbar und die Höhenmeter Richtung Landfrieden werden zügig abgespult. Mit dem Erreichen größerer Höhe bieten sich immer wieder spektakuläre Tiefenblicke Richtung Hallstatt, Plassen, Sarsteln und in den Koppenwinkl. Ein Gams begegnete mir knapp vor dem Hochplateau und erwies sich als wenig schreckhaft und bereit zum Fototermin.


    BILD 4 - Obertraun, Hallstatt und Plassen
    Bild04.jpg

    BILD 5 - Gams’l
    Bild05.jpg

    BILD 6 - Am Hochplateau
    Bild06.jpg


    Nach Erreichen des Hochplateaus passiert man nach kurzer Zeit einen markanten Wegpunkt, wo an einem Baumstumpf gut sichtbar ein Naturschutzschild angebracht ist. Der Pfad zur Landfriedenalm führt dort nach rechts, während linker Hand ein Steig zur Scharte zwischen Lackenkarzipf und Gschirrkogel abzweigen sollte. Dieser Pfad verkürzt den Weg zur Planeralm drastisch. Trotz mehreren Versuchen im Gelände konnte ich diesen Steig bzw. Steigspuren nicht finden, sodass ich weiter Richtung Landfriedenalm wanderte und diesen Wegpunkt auch sicher erreichen konnte.

    BILD 7 - Naturschutzschild am Plateau
    Bild07.jpg

    BILD 8 - Blick zum Lackenkarzipf - den Steig konnte ich nicht finden
    Bild08.jpg

    BILD 9 - Urwüchsige Landschaft vor der Landfriedenalm
    Bild09.jpg

    BILD 10 - Obertrauner Landfriedenalm
    Bild10.jpg

    Mit dem Verlassen der Landfriedenalm Richtung Osten ließ ich auch das mir bekannte Terrain zurück und orientierte mich mittels Kompass und GPS-Position Richtung Großes Kar. Das Stück bis zum Großen Kar war für mich trotz Steindaubenmarkierung schwierig zu durchwandern und ich habe dabei den Weg mehrere Maie verloren, ohne dabei gänzlich die Richtung zu verfehlen. Bei aller Konzentration auf den Weg bleibt immer noch Zeit die ursprüngliche Landschaft zu genießen; etwa im Bereich der Landesgrenze OÖ / Stmk gabelt sich der Weg gut sichtbar in Richtung Ausseer Landfriedenalm. Zum Großen Kar weiter muss man einen Sattel überwinden, hinter dem sich alsbald ein Blick zu diesem Wegpunkt ergibt. Der Weg ist hier nicht leicht zu finden, jedoch weist der Blick auf das Große Kar die Richtung.


    BILD 11 - Der Sattel vor dem Großen Kar vom Landfrieden kommend
    Bild11.jpg

    BILD 12 - Großes Kar. Der weitere Weg im linken oberen Bildquadranten
    Bild12.jpg

    Mit dem Eintritt in das Große Kar treten die Wegfindungsprobleme in den Hintergrund. Der Weg ist breit und wird offensichtlich auch von schmalen Zugmaschinen befahren. Am Ausgang des Großen Kar ist ein Marterl errichtet, das ganz offensichtlich auf zum Informationsaustausch genutzt wird.


    BILD 13 - Blick zurück in das Große Kar
    Bild13.jpg

    BILD 14 - Marterl nach dem Großen Kar
    Bild14.jpg

    -Fortsetzung folgt


  • #2
    Der Weg führt nun weiter zur Herrenalm. Dort gilt es wieder den richtigen Pfad Richtung Norden zu finden, was mittels GPS-Position auch unschwer gelingt. Von Alm zu Alm gewinnt man weiter an Höhe, womit auch die Aussicht Richtung Dachsteingebirge immer spektakulärer wird.
    Der Wegpunkt nach der Herrenalm ist der Almboden „in den Wiesen“, wo laut Plan eine Eishöhle eingezeichnet ist, die ich allerdings linker Hand liegen ließ. Schließlich erreicht der Weg die Mitteralm.


    BILD 15 - Herrenalm
    Bild15.jpg


    BILD 16 - Blick zurück Richtung Herrenalm
    Bild16.jpg


    BILD 17 - In den Wiesen - Blick zum Hirschberg und Speikberg
    Bild17.jpg


    BILD 18 - Mitteralm - Blick zur Dachsteingruppe
    Bild18.jpg


    Die Mitteralm verlassend folgt ein letzter Anstieg bis zum letzten Almboden der Überschreitung - der Planer Alm. Von dort wäre der Ausseer Zinken in 25 Minuten erreichbar, ebenso der abseits des Wanderwegs liegende Feuerkogel. Aufgrund der bereits fortgeschrittenen Zeit lasse ich diese Aussichtspunkte liegen und orientiere mich von der Planeralm Richtung Wanderweg 696 und steige längs der Markierung über den Planergeraben nach Bad Aussee ab.
    Wohlbehalten am Bahnhof in Aussee angekommen freue ich mich über die erfolgreiche Überschreitung und gönnen mir im Stadionstüberl nahe dem Bahnhof eine verdiente Jause samt mehrerer Radler.

    BILD 19 - Planeralm - Dachsteinblick
    Bild19.jpg


    BILD 20 - Plattlergedenktafel Planeralm
    Bild20.jpg


    BILD 21 - Wegweiser zum Weg 696
    Bild21.jpg


    BILD 22 - Geländekante in den Planergraben Weg 696
    Bild22.jpg


    BILD 23 - Abstieg über den Plangergraben - Losergruppe, Tressenstein und Trisselwand
    Bild23.jpg

    Kommentar


    • #3
      Eine sehr schöne Überschreitung. Den Aufstieg auf die Landfriedalm und den Abstieg durch den Planergraben kenne ich sogar persönlich.
      Mir hat es da oben auch gefallen.
      lg, Manfred (manfredsberge.blogspot.com)

      Meine Tourenberichte auf gipfeltreffen

      Kommentar


      • #4
        Tolle Sache, danke fürs Präsentieren!
        Den Abstieg über den Planergraben kenne ich von meiner Zinken-Überschreitung.
        Auf der OÖ-Seite bei der Koppenwinkellacke bin ich auch schon herumgekrebst.
        Aber dort rauf ins Grenzgebirg... Alle Achtung!!


        L.G. Manfred

        Kommentar


        • #5
          Absolut abgeschiedene Umgebung rund um die Landfriedalm, wunderschön friedlich!
          Eben erst, am 20.10., hatte ich den gleichen Plan und - habe den Steig zur Scharte zwischen Lackenkarzipf und Gschirrkogel ebenfalls nicht gefunden! Dabei war ich noch recht hartnäckig und bin zum sperrenden Felsriegel rauf und hab noch länger unterhalb gequert. Einen Durchschlupf durch diesen steilen Teil hab ich auch nicht entdeckt, wäre auch sicher markant und versichert gewesen. Bin dann zurück, noch weiter zur Landfriedalm und auch noch ein Stück Richtung Großes Kar. Hab aber dann aus Zeitmangel umgedreht,denn der Umweg ist - wie du erwähnst, doch viel länger und ich habe noch weitere Orientierungsprobleme befürchtet. Bin dann gleichen Weg zurück nach Koppenwinkel.
          Zweiter Versuch folgt sicher - irgendwann...

          LG

          Kommentar


          • #6
            Super!

            Für eine Besteigung des Rauen Koppen würde ich auch mit dem Steig Richtung "Sattel zwischen Lackenkarzipf und Gschirrkogel" spekulieren. Aber da sind wohl zuvor noch einige Erkundungen erforderlich...
            (Zumindest wäre der Steig ja in der OSM eingezeichnet!...)

            Ich hab einen "alten" Führer über das Dachsteingebirge aus dem Jahr 2009 ausgegraben, da wird der Weg von Gröbming via Königreichalm und Landfriedalm nach Obertraun beschrieben. Das würde mich ja mal interessieren - wenns denn nicht so weit wäre


            LG
            My Blogs > Meine bisher erstellten Tourenberichte

            Ein Gipfel gehört dir erst, wenn du wieder unten bist - denn vorher gehörst du ihm. (Hans Kammerlander)
            Hergott, d' Hoamat is schee (Aufschrift am Gipfelkreuz der Reisalpe)
            Im Höllengebirge wird einem nie langweilig ! ... (mein Leitspruch)

            Kommentar


            • #7
              Vielen Dank fürs Zeigen, sieht mir nach einem sehr schönen und ruhigen Eck aus, auch wenn dieses stellenweise komplett urtümlich Verwachsene eher nicht so mein Fall ist.

              Der scheinbar nicht mehr auffindbare Steig wäre schon auch interessant, aber wenn selbst der Tauernfuchs dort keine Möglichkeit gefunden hat, mache ich mir da wenig Hoffnung. Wäre interessant, was die Quelle für den in der OSM eingezeichneten Steig ist.

              Kommentar


              • #8
                In dieser Gegend war einiges an Windbruch und ich bin zu dem Wandgürtel ganz rauf und ein gutes Stück daran entlang gequert, vieleicht hätte ich noch weiter queren müssen.
                Ausser Gamspuren war dort leider nichts....ziemlich steil dort, dort steigt keiner gern ohne Selsicherungen über die Grasbänder raus. Bin wirklich gespannt, ob da jemand was findet...
                T3 in OSM klingt ja nicht so wild...

                Kommentar


                • #9
                  Hier die eingezeichneten Durchstiege:

                  T2+T3.jpg

                  T4.jpg


                  L.G. Manfred

                  Kommentar


                  • #10
                    Zitat von tauernfuchs Beitrag anzeigen
                    Absolut abgeschiedene Umgebung rund um die Landfriedalm, wunderschön friedlich!
                    Eben erst, am 20.10., hatte ich den gleichen Plan und - habe den Steig zur Scharte zwischen Lackenkarzipf und Gschirrkogel ebenfalls nicht gefunden! Dabei war ich noch recht hartnäckig und bin zum sperrenden Felsriegel rauf und hab noch länger unterhalb gequert. Einen Durchschlupf durch diesen steilen Teil hab ich auch nicht entdeckt, wäre auch sicher markant und versichert gewesen. Bin dann zurück, noch weiter zur Landfriedalm und auch noch ein Stück Richtung Großes Kar. Hab aber dann aus Zeitmangel umgedreht,denn der Umweg ist - wie du erwähnst, doch viel länger und ich habe noch weitere Orientierungsprobleme befürchtet. Bin dann gleichen Weg zurück nach Koppenwinkel.
                    Zweiter Versuch folgt sicher - irgendwann...

                    LG
                    Für die nächste Saison habe ich mir vorgenommen, von der Planer Alm Richtung Lackenkarzipf zu gehen, um die Wegsituation von der Bergseite in Augenschein nehmen bzw dokumentieren zu können. Und wenn es den Weg in der eingezeichneten Form nicht gibt, ist es auch eine Erkenntnis. Weiters ist zwischen Hohem Koppen und Rübenkogl ein weiterer (T4-)Steig Richtung Koppenstraße eingezeichnet, der sicherlich auch interessant ist.

                    Kommentar

                    Lädt...