Eckdaten:
Höhepunkt und vorläufiger Abschluss unseres Moderatorentreffens. Zum Geburtstag wünschte ich mir den Wolayersee. Ursprünglich hatte ich geplant, meine Kameraden auf der gleichnamigen Hütte am See einzuladen, doch es kam anders. Die Tour war inklusive Heimreise wahrscheinlich zu ambitioniert angelegt, aber der Reihe nach.
Bild 1: Morgendliche Nebelschwaden am Fuß des Nassfelds gegenüber von unserer Ferienwohnung.
Gegenüber am Waldrand standen jeden Morgen und Abend zwei Rehe und grasten friedlich. Idylle pur.

Zuerst fuhren wir Richtung Plöckenpass und dann die Forststraße hinauf zur Unteren Valentinalm, unserem Ausgangspunkt. Dort begleiteten uns Barbara und Uli.
Bild 2: Blick vom Parkplatz auf den beeindruckenden Kollinkofel (2686m), links unterhalb Gabelekopf (2289m), rechts mein Tagesziel: Rauchkofel (2460m).
Rechts schauen die Kellerspitzen (2774m) durch - eine über tausend Meter hohe Felswand, durch die der alte Eiskar-Militärsteig führt, der im Ersten Weltkrieg angelegt wurde. Uli Fink hat diesen Steig einmal bestiegen, meinen tiefen Respekt dafür! Csaba Czepfalusi bewertet den Steig mit D/II, eine "Brachial-Ferrata", "Abenteuer pur" und "landschaftlich und von der unkonventionellen Anlage her ist diese Tour wohl einzigartig im gesamten Alpenraum." Immer noch vorhanden ist die Eiskarhütte in einer künstlichen Kaverne mit getrennter Toilette direkt über dem Abgrund.

Bild 3: Rechts Kunsköpfe (2298m).
Dahinter befindet sich das Eiskar, der einzig bestehende Gletscher der Karnischen Alpen.

Bild 4: Bald erreichten wir das schattige Kar nördlich der Kellerspitzen.
Links Kellerwarte (2724m), rechts Hohe Warte (2780m) - höchster Gipfel der Karnischen Alpen. Der Gegensatz zwischen dem grünen Rauchkofel (Schiefer und Gras) und dem schroffen Kalkstein war bizarr.

Bild 5: Links die Südhänge des Gamskofels (2526m), hinten Reißkofel (2371m), rechts Polinik (2332m).
Dazwischen weit hinten Almspitz (2180m,40km) am Weissensee.

Bild 6: Gamskofel.

Bild 7: Vor wenigen Jahren reichte ein dauerhaftes Schneefeld noch bis zum Steig herab.
Mutmaßlich ein Rest eines tiefliegenden Gletschers, der vom Eiskar hinabreichte.

Bild 8: Südosthang des Rauchkofels mit bänderförmigen Platten.

Bild 9: Einige wenige Altschneereste hielten sich nahe der Nordwand.
Unter dem teilweise dunklen Schutt könnte weiteres Eis gelegen haben.

Bild 10: Um die Ecke wird das Valentintörl (2138m, rechts) sichtbar, der Gupf ist 2193m hoch.

Bild 11: Im Winter vermutlich eine schöne Skiabfahrt.

Nach rund zweieinhalb Stunden Gehzeit bei angenehm moderater Steigung erreichten wir das Törl und das Panorama wurde immer großartiger.
Bild 12: Talauswärts zum Reißkofel, links deutlich Großer Rosennock (2440m,70km)
Rechts Gailtaler Alpen mit Goldeck (2142m), Latschur (2236m), Eckwand (2221m) und spitz Staff (2217m)

Bild 13: In die Gegenrichtung ein Teil vom Wolayersee und Seekopf/Monte Capolago (2554m), rechts Sasso Nero (2468m), ganz rechts Wolayer Kopf (2472m)

Bild 14: Einstieg zum Klettersteig "Weg der 26er", lang und schwer (D), der auch guten Orientierungssinn verlangt.
Der Einstieg ist nach schneereichen Wintern öfter unterm Schnee verborgen.

Wolfgang stand schon einmal am Rauchkofel und ging zum See weiter, wo wir uns später alle treffen wollten. Ich hatte mich vorher extra informiert - im Aufstieg sollte es lediglich einfache versicherte Abschnitte geben. Barbara meinte noch, die Schlüsselstelle sei gleich zu Beginn.
Bild 15: Schlüsselstelle (B).
Die Kletterstelle war vor einigen Jahren noch deutlich einfacher, doch hatte es einen Trittbügel abgerissen und damit war sie um eine ganze Stufe schwieriger. Die Vorgänger stiegen problemlos auf, ich brauchte ein paar Anläufe und kam erst rauf, als ich den Rucksack abnahm. Ein Italiener mit Klettersteigausrüstung hinter mir motivierte mich, es nochmal zu versuchen. Statt am Trittstift hielt ich mich links an der Wand und gleichzeitig rechts, so konnte ich mich dann hinaufwuchten. Auf dem abgespeckten Felsen war mit dem rechten Fuß kein Halt (siehe auch Bild 62 und 63). Trotzdem kippte ich beinahe nach hinten, aber Manfred und der Italiener waren zur Stelle und hielten mich fest.

Bild 16: Das ausgeschüttete Adrenalin ließ mich rasch an Höhe gewinnen. Rückblick:

Bild 17: Der Felssturz weiter oben hatte die ganze Rinne verlegt, das restliche Gelände war aber einfach.

Bild 18: Oben gewelltes Wiesengelände mit versteckten Lacken.

Bild 19: Panorama des Biegengebirges, links die Südlichen Karnischen Alpen.
Die Gipfel dort gehören zu den Friauler Dolomiten. Im Aufstieg schloss Barbara rasch zu uns auf. Uli ging langsamer, aber erreichte, wenn ich mich nicht verhört habe, zum 33. Mal den Gipfel - mit inzwischen 79 Jahren. Respekt!

Bild 20: Kellerwarte (2713m), Hohe Warte (2780m) und Seewarte (2599m).

Bild 21: Das letzte Stück zum Kamm, zuletzt seilversichert, aber unschwierig.

Nach etwas unter 4 Stunden Gehzeit erreichten wir den Gipfel. Als Belohnung gab es ein umfassendes Panorama bei nur wenigen Quellwolken (folgende 15 Bilder). Nur, wo war Herbert? Das aufdringliche Murmeltier hatte sich hier oben bereits einen Namen gemacht und hinterließ gerne Bissspuren in den Wanderstockgriffen oder schleckte ungeniert den Schweiß ab. Doch Herbert blieb leider verschollen.
- Wegführung: Untere Valentinalm (1205m, 8.15) - Valentintörl (10.50-11.05) - Rauchkofel (2460m, 12.05-13.00) - Wolayersee-Runde mit Denkmal (14.05-14.30) - Valentintörl (15.00) - Untere Valentinalm (17.00)
- Länge: 14,5 km
- Höhenmeter (Aufstieg): 1480 hm
- Reine Gehzeit: ca. 7 Std. 30 Minuten
- Viecher: Murmeltiere
Höhepunkt und vorläufiger Abschluss unseres Moderatorentreffens. Zum Geburtstag wünschte ich mir den Wolayersee. Ursprünglich hatte ich geplant, meine Kameraden auf der gleichnamigen Hütte am See einzuladen, doch es kam anders. Die Tour war inklusive Heimreise wahrscheinlich zu ambitioniert angelegt, aber der Reihe nach.
Bild 1: Morgendliche Nebelschwaden am Fuß des Nassfelds gegenüber von unserer Ferienwohnung.
Gegenüber am Waldrand standen jeden Morgen und Abend zwei Rehe und grasten friedlich. Idylle pur.
Zuerst fuhren wir Richtung Plöckenpass und dann die Forststraße hinauf zur Unteren Valentinalm, unserem Ausgangspunkt. Dort begleiteten uns Barbara und Uli.
Bild 2: Blick vom Parkplatz auf den beeindruckenden Kollinkofel (2686m), links unterhalb Gabelekopf (2289m), rechts mein Tagesziel: Rauchkofel (2460m).
Rechts schauen die Kellerspitzen (2774m) durch - eine über tausend Meter hohe Felswand, durch die der alte Eiskar-Militärsteig führt, der im Ersten Weltkrieg angelegt wurde. Uli Fink hat diesen Steig einmal bestiegen, meinen tiefen Respekt dafür! Csaba Czepfalusi bewertet den Steig mit D/II, eine "Brachial-Ferrata", "Abenteuer pur" und "landschaftlich und von der unkonventionellen Anlage her ist diese Tour wohl einzigartig im gesamten Alpenraum." Immer noch vorhanden ist die Eiskarhütte in einer künstlichen Kaverne mit getrennter Toilette direkt über dem Abgrund.
Bild 3: Rechts Kunsköpfe (2298m).
Dahinter befindet sich das Eiskar, der einzig bestehende Gletscher der Karnischen Alpen.
Bild 4: Bald erreichten wir das schattige Kar nördlich der Kellerspitzen.
Links Kellerwarte (2724m), rechts Hohe Warte (2780m) - höchster Gipfel der Karnischen Alpen. Der Gegensatz zwischen dem grünen Rauchkofel (Schiefer und Gras) und dem schroffen Kalkstein war bizarr.
Bild 5: Links die Südhänge des Gamskofels (2526m), hinten Reißkofel (2371m), rechts Polinik (2332m).
Dazwischen weit hinten Almspitz (2180m,40km) am Weissensee.
Bild 6: Gamskofel.
Bild 7: Vor wenigen Jahren reichte ein dauerhaftes Schneefeld noch bis zum Steig herab.
Mutmaßlich ein Rest eines tiefliegenden Gletschers, der vom Eiskar hinabreichte.
Bild 8: Südosthang des Rauchkofels mit bänderförmigen Platten.
Bild 9: Einige wenige Altschneereste hielten sich nahe der Nordwand.
Unter dem teilweise dunklen Schutt könnte weiteres Eis gelegen haben.
Bild 10: Um die Ecke wird das Valentintörl (2138m, rechts) sichtbar, der Gupf ist 2193m hoch.
Bild 11: Im Winter vermutlich eine schöne Skiabfahrt.
Nach rund zweieinhalb Stunden Gehzeit bei angenehm moderater Steigung erreichten wir das Törl und das Panorama wurde immer großartiger.
Bild 12: Talauswärts zum Reißkofel, links deutlich Großer Rosennock (2440m,70km)
Rechts Gailtaler Alpen mit Goldeck (2142m), Latschur (2236m), Eckwand (2221m) und spitz Staff (2217m)
Bild 13: In die Gegenrichtung ein Teil vom Wolayersee und Seekopf/Monte Capolago (2554m), rechts Sasso Nero (2468m), ganz rechts Wolayer Kopf (2472m)
Bild 14: Einstieg zum Klettersteig "Weg der 26er", lang und schwer (D), der auch guten Orientierungssinn verlangt.
Der Einstieg ist nach schneereichen Wintern öfter unterm Schnee verborgen.
Wolfgang stand schon einmal am Rauchkofel und ging zum See weiter, wo wir uns später alle treffen wollten. Ich hatte mich vorher extra informiert - im Aufstieg sollte es lediglich einfache versicherte Abschnitte geben. Barbara meinte noch, die Schlüsselstelle sei gleich zu Beginn.
Bild 15: Schlüsselstelle (B).
Die Kletterstelle war vor einigen Jahren noch deutlich einfacher, doch hatte es einen Trittbügel abgerissen und damit war sie um eine ganze Stufe schwieriger. Die Vorgänger stiegen problemlos auf, ich brauchte ein paar Anläufe und kam erst rauf, als ich den Rucksack abnahm. Ein Italiener mit Klettersteigausrüstung hinter mir motivierte mich, es nochmal zu versuchen. Statt am Trittstift hielt ich mich links an der Wand und gleichzeitig rechts, so konnte ich mich dann hinaufwuchten. Auf dem abgespeckten Felsen war mit dem rechten Fuß kein Halt (siehe auch Bild 62 und 63). Trotzdem kippte ich beinahe nach hinten, aber Manfred und der Italiener waren zur Stelle und hielten mich fest.

Bild 16: Das ausgeschüttete Adrenalin ließ mich rasch an Höhe gewinnen. Rückblick:
Bild 17: Der Felssturz weiter oben hatte die ganze Rinne verlegt, das restliche Gelände war aber einfach.
Bild 18: Oben gewelltes Wiesengelände mit versteckten Lacken.

Bild 19: Panorama des Biegengebirges, links die Südlichen Karnischen Alpen.
Die Gipfel dort gehören zu den Friauler Dolomiten. Im Aufstieg schloss Barbara rasch zu uns auf. Uli ging langsamer, aber erreichte, wenn ich mich nicht verhört habe, zum 33. Mal den Gipfel - mit inzwischen 79 Jahren. Respekt!
Bild 20: Kellerwarte (2713m), Hohe Warte (2780m) und Seewarte (2599m).
Bild 21: Das letzte Stück zum Kamm, zuletzt seilversichert, aber unschwierig.
Nach etwas unter 4 Stunden Gehzeit erreichten wir den Gipfel. Als Belohnung gab es ein umfassendes Panorama bei nur wenigen Quellwolken (folgende 15 Bilder). Nur, wo war Herbert? Das aufdringliche Murmeltier hatte sich hier oben bereits einen Namen gemacht und hinterließ gerne Bissspuren in den Wanderstockgriffen oder schleckte ungeniert den Schweiß ab. Doch Herbert blieb leider verschollen.
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