Das Pielachtal im Mostviertel zählt für mich ganz eindeutig zu den hübschen, abwechslungsreichen Mittelgebirgslandschaften in den Niederösterreichischen Alpen. Im Hochsommer ist es für viele der möglichen Wanderungen in geringeren Höhen natürlich zu heiß. Anders sieht es hingegen im Winterhalbjahr und ganz besonders zu den Übergangsjahreszeiten aus: Da lädt die Region sehr dazu ein, etliche Stunden in ihr unterwegs zu sein. So habe ich heuer im Feber beispielsweise eine lange Runde über den Kaiserkogel gedreht und war zwei Wochen danach auch noch auf dem benachbarten Geißbühel.
Für Mittwoch, den 19. November war heuer kaltes, aber größtenteils sonniges Wetter angekündigt. Nach ersten Schneefällen unter 1000m herab und einer relativ scharfen Frostnacht sollte sich die Landschaft in einem frühwinterlichen Kleid präsentieren. So beschließe ich, den Tag für eine längere Wanderung auf mir noch unbekannten Routen zu nützen: von Kirchberg auf der orografisch linken Seite des Pielachtals über Höhenbrand, den Stierberg und den Simmetsberg bis Rabenstein.
Zur Anregung bot mir das Forum zwei Referenzberichte: Felix war im Mai 2021 ebenfalls von Kirchberg nach Rabenstein unterwegs; Rudolf ging nur zwei Wochen danach in die Gegenrichtung von Rabenstein nach Schwerbach.
So fahre ich um 9.14h zunächst mit einem bequemen, wenig besetzten Bus von Rabenstein nach Kirchberg. (Wegen der üblichen Herbstsanierungen an der Strecke galt auf der Mariazellerbahn bis zum 21. November ein Schienenersatzverkehr.) Die stattliche Pfarrkirche der Marktgemeinde steht auf einem Höhenrücken mehr als 30 Meter über der Pielach. Ich kannte ihren Anblick bisher bloß vom Vorbeifahren und nütze heute die Gelegenheit gern dafür, meine Wanderung dort zu beginnen. Ein steiler Weg führt in ein paar kurzen Kehren hinauf, und dann stehe ich bereits vor dem spätmittelalterlichen Bau.
004-KirchbergPfarrkirche.jpg
Auch der Innenraum der Kirche mit drei Schiffen und noch weitgehend erhaltenen gotischen Gewölben ist einen Besuch wert.
013-PfarrkircheInnenraum.jpg
Eine Besonderheit von Kirchberg ist der Skywalk, der neben der Kirche etliche Meter lang über der steilen Böschung errichtet wurde und interessante Ausblicke über den Ort bietet.
Zunächst aber bietet er mir eine gute Gelegenheit, den mittelalterlichen Kirchturm nochmals in anderem Lichteinfall zu fotografieren.
006-PfarrkirchevomSkywalk.jpg
Einige Meter unterhalb der Kirche steht ebenfalls auf dem steilen Höhenrücken der Pfarrhof: ein langgestreckter Bau mit einem Rundturm, der im Kern noch aus dem 16. Jahrhundert stammt.
Im Hintergrund der 849m hohe Geißbühel, der dominante Gipfel über dem unteren Pielachtal.
008-KirchbergPfarrhaus-Geißbühel.jpg
Blick vom Skywalk hinunter zum Ortszentrum von Kirchberg und der Pielach; rechts ist das Schloss zu erkennen.
In der vergangenen Nacht mit deutlichem Frost hat sich flächendeckend Raureif gebildet, der sich nun auch am Vormittag überall dort noch hält, wo die Sonne nicht mit voller Kraft hinkommt. So bietet die ganze Szenerie des Pielachtals heute ein sehr ansprechendes frühwinterliches Bild.
009-KirchbergOrtszentrum-Pielach.jpg
Beim Blick flussaufwärts erhebt sich rechts vom Tal der Bichlberg (859m). Im Gipfelbereich und mehr noch links hinten gesellt sich zum Raureif etwas Neuschnee, der an den Vortagen bis in etwa 700m Höhe bereits liegengeblieben ist.
011-Pielachtal-Bichlberg.jpg
Hinter der Pfarrkirche besteht die Möglichkeit, meine Wanderung auf Wegen abseits aller Straßen zu beginnen. Allerdings bieten sich dabei heute ständig Ansichten, die gleich wieder zum Betrachten und Fotografieren einladen.
Diesmal geht der Blick talauswärts zum Geißbühel und der Spitzmauer, seinem westlichen Vorgipfel. Selbst die "kleinen" Berge wie der Hofberg rechts (mit gerade 572m Höhe) haben hier durchaus steile Flanken. Diese starke Gliederung trägt gemeinsam mit dem zarten Weiß des Raureifs zur Schönheit der Landschaft bei.
020-Pielachtal-GeißbühelHofberg.jpg
Der Weg führt mich nun zunächst zum Pfarrwald links vor mir. Dahinter erhebt sich der Fronberg (650m), an dessen Flanke bis weit oben große einzelne Bauernhöfe stehen. Auch dies ist für die Region ganz charakteristisch.
022-Fronberg.jpg
Noch ein Blick zurück zum Friedhof mit seiner Kapelle, der sich etwas neben der Pfarrkirche ebenfalls auf dem Kirchberg erstreckt.
028-KirchbergFriedhofskapelle.jpg
Nach dem Pfarrwald führen Nebensträsschen an einigen großen Gehöften - wie hier dem Kölnhof - vorbei.
030-Kölnhof.jpg
In der Ortschaft Marbach ist nochmals ein Graben mit dem gleichnamigen Bächlein zu queren.
Der Kontrast zwischen starkem Raureif im Schatten und den grünen Sonnenhängen ist hier besonders ausgeprägt.
034-Marbach.jpg
Danach beginnt nun der längere Anstieg zu den Anhöhen oberhalb des Pielachtals. Rinder sind um diese Jahreszeit natürlich nicht mehr auf den Weiden; eventuellen Katzen ist es möglicherweise zu kalt. Aber die beiden schauen mir von der reifbedeckten Wiese aus rechts phlegmatisch beim Vorbeigehen zu.
Laut Vergleichsbildern müsste es sich um (eine recht kleinwüchsige Form von) Scheckenziegen handeln.
036-Scheckenziegen.jpg
Ich folge im Anstieg nun dem Nebensträsschen (wobei die Markierungen eines eigentlich bereits aufgelassenen Wanderwegs, den Rudolf im Abstieg gegangen ist, nicht weit entfernt wären).
Bergauf stört mich der Asphalt nicht wirklich, Verkehr ist hier heute auch keiner. Und bald bereits bietet sich ein wunderbarer Gesamtblick hinunter nach Kirchberg in seiner schönen Umgebung. Der dominante Berg ist nun der Hohenstein (1195m) rechts oben; weiter links schaut auch der Gipfel des Muckenkogels bereits drüber.
039-Kirchberg-Hohenstein.jpg
Etwa zehn Minuten danach ergibt sich der erste freie Blick zum Ötscher: etwas, worauf man bei Wanderungen im Mostviertel meist wartet.
Es ist heute ein wenig dunstig, und allmählich aufziehende Schleierwolken dämpfen das Sonnenlicht zusätzlich. Für mich verliert die Landschaft dadurch allerdings nichts von ihrer Schöneit, auch Pastellfarben haben ihren Reiz.
Rechts hinter dem Ötscher ist auch der Dürrenstein (in nicht ganz 40km Entfernung) noch im Blickfeld.
043-Loosberg-ÖtscherDürrenstein.jpg
Für Mittwoch, den 19. November war heuer kaltes, aber größtenteils sonniges Wetter angekündigt. Nach ersten Schneefällen unter 1000m herab und einer relativ scharfen Frostnacht sollte sich die Landschaft in einem frühwinterlichen Kleid präsentieren. So beschließe ich, den Tag für eine längere Wanderung auf mir noch unbekannten Routen zu nützen: von Kirchberg auf der orografisch linken Seite des Pielachtals über Höhenbrand, den Stierberg und den Simmetsberg bis Rabenstein.
Zur Anregung bot mir das Forum zwei Referenzberichte: Felix war im Mai 2021 ebenfalls von Kirchberg nach Rabenstein unterwegs; Rudolf ging nur zwei Wochen danach in die Gegenrichtung von Rabenstein nach Schwerbach.
So fahre ich um 9.14h zunächst mit einem bequemen, wenig besetzten Bus von Rabenstein nach Kirchberg. (Wegen der üblichen Herbstsanierungen an der Strecke galt auf der Mariazellerbahn bis zum 21. November ein Schienenersatzverkehr.) Die stattliche Pfarrkirche der Marktgemeinde steht auf einem Höhenrücken mehr als 30 Meter über der Pielach. Ich kannte ihren Anblick bisher bloß vom Vorbeifahren und nütze heute die Gelegenheit gern dafür, meine Wanderung dort zu beginnen. Ein steiler Weg führt in ein paar kurzen Kehren hinauf, und dann stehe ich bereits vor dem spätmittelalterlichen Bau.
004-KirchbergPfarrkirche.jpg
Auch der Innenraum der Kirche mit drei Schiffen und noch weitgehend erhaltenen gotischen Gewölben ist einen Besuch wert.
013-PfarrkircheInnenraum.jpg
Eine Besonderheit von Kirchberg ist der Skywalk, der neben der Kirche etliche Meter lang über der steilen Böschung errichtet wurde und interessante Ausblicke über den Ort bietet.
Zunächst aber bietet er mir eine gute Gelegenheit, den mittelalterlichen Kirchturm nochmals in anderem Lichteinfall zu fotografieren.
006-PfarrkirchevomSkywalk.jpg
Einige Meter unterhalb der Kirche steht ebenfalls auf dem steilen Höhenrücken der Pfarrhof: ein langgestreckter Bau mit einem Rundturm, der im Kern noch aus dem 16. Jahrhundert stammt.
Im Hintergrund der 849m hohe Geißbühel, der dominante Gipfel über dem unteren Pielachtal.
008-KirchbergPfarrhaus-Geißbühel.jpg
Blick vom Skywalk hinunter zum Ortszentrum von Kirchberg und der Pielach; rechts ist das Schloss zu erkennen.
In der vergangenen Nacht mit deutlichem Frost hat sich flächendeckend Raureif gebildet, der sich nun auch am Vormittag überall dort noch hält, wo die Sonne nicht mit voller Kraft hinkommt. So bietet die ganze Szenerie des Pielachtals heute ein sehr ansprechendes frühwinterliches Bild.
009-KirchbergOrtszentrum-Pielach.jpg
Beim Blick flussaufwärts erhebt sich rechts vom Tal der Bichlberg (859m). Im Gipfelbereich und mehr noch links hinten gesellt sich zum Raureif etwas Neuschnee, der an den Vortagen bis in etwa 700m Höhe bereits liegengeblieben ist.
011-Pielachtal-Bichlberg.jpg
Hinter der Pfarrkirche besteht die Möglichkeit, meine Wanderung auf Wegen abseits aller Straßen zu beginnen. Allerdings bieten sich dabei heute ständig Ansichten, die gleich wieder zum Betrachten und Fotografieren einladen.

Diesmal geht der Blick talauswärts zum Geißbühel und der Spitzmauer, seinem westlichen Vorgipfel. Selbst die "kleinen" Berge wie der Hofberg rechts (mit gerade 572m Höhe) haben hier durchaus steile Flanken. Diese starke Gliederung trägt gemeinsam mit dem zarten Weiß des Raureifs zur Schönheit der Landschaft bei.
020-Pielachtal-GeißbühelHofberg.jpg
Der Weg führt mich nun zunächst zum Pfarrwald links vor mir. Dahinter erhebt sich der Fronberg (650m), an dessen Flanke bis weit oben große einzelne Bauernhöfe stehen. Auch dies ist für die Region ganz charakteristisch.
022-Fronberg.jpg
Noch ein Blick zurück zum Friedhof mit seiner Kapelle, der sich etwas neben der Pfarrkirche ebenfalls auf dem Kirchberg erstreckt.
028-KirchbergFriedhofskapelle.jpg
Nach dem Pfarrwald führen Nebensträsschen an einigen großen Gehöften - wie hier dem Kölnhof - vorbei.
030-Kölnhof.jpg
In der Ortschaft Marbach ist nochmals ein Graben mit dem gleichnamigen Bächlein zu queren.
Der Kontrast zwischen starkem Raureif im Schatten und den grünen Sonnenhängen ist hier besonders ausgeprägt.
034-Marbach.jpg
Danach beginnt nun der längere Anstieg zu den Anhöhen oberhalb des Pielachtals. Rinder sind um diese Jahreszeit natürlich nicht mehr auf den Weiden; eventuellen Katzen ist es möglicherweise zu kalt. Aber die beiden schauen mir von der reifbedeckten Wiese aus rechts phlegmatisch beim Vorbeigehen zu.

Laut Vergleichsbildern müsste es sich um (eine recht kleinwüchsige Form von) Scheckenziegen handeln.
036-Scheckenziegen.jpg
Ich folge im Anstieg nun dem Nebensträsschen (wobei die Markierungen eines eigentlich bereits aufgelassenen Wanderwegs, den Rudolf im Abstieg gegangen ist, nicht weit entfernt wären).
Bergauf stört mich der Asphalt nicht wirklich, Verkehr ist hier heute auch keiner. Und bald bereits bietet sich ein wunderbarer Gesamtblick hinunter nach Kirchberg in seiner schönen Umgebung. Der dominante Berg ist nun der Hohenstein (1195m) rechts oben; weiter links schaut auch der Gipfel des Muckenkogels bereits drüber.
039-Kirchberg-Hohenstein.jpg
Etwa zehn Minuten danach ergibt sich der erste freie Blick zum Ötscher: etwas, worauf man bei Wanderungen im Mostviertel meist wartet.

Es ist heute ein wenig dunstig, und allmählich aufziehende Schleierwolken dämpfen das Sonnenlicht zusätzlich. Für mich verliert die Landschaft dadurch allerdings nichts von ihrer Schöneit, auch Pastellfarben haben ihren Reiz.
Rechts hinter dem Ötscher ist auch der Dürrenstein (in nicht ganz 40km Entfernung) noch im Blickfeld.
043-Loosberg-ÖtscherDürrenstein.jpg
- wendet sich der Weg erneut nach Norden und würde westlich am Stierberg vorbeiführen. Ich möchte auf den 735m hohen Berg allerdings hinauf, ist er doch die mit Abstand ausgeprägteste Erhebung entlang meiner heutigen Route.
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