- Wegführung: Gießhübl Kuhweide (10.15) - Josefswarte (11.35) - Perchtoldsdorf Kirche (13.00) - Rodaun (13.45)
- Länge: 9,0 km
- Höhenmeter (Aufstieg): 180 hm
- Viecher: Alpenbock
Am fünften Juli war die letzte anständige Wandertour gemeinsam mit Günter über den Gaflenzer Kaibling, am siebten Juli war ich noch so etwas wie Trailrunning ausprobieren am Stadtwanderweg. Am siebten oder achten Juli hab ich mich infiziert. Am zehnten Juli bekam ich Halsweh, bin aber noch mit dem Rad in die Arbeit. Am Rückweg dann massive Glieder- und Gelenksschmerzen. Am elften Juli ein positiver Schnelltest - das erste Mal Corona! Dank meiner zehn Impfungen und medikamentöser Unterstützung konnte ich das Virus nach wenigen Tagen besiegen, aber natürlich war (und ist) eine längere Schonphase nötig als bei gewöhnlichen Erkältungsviren.
Gestern stimmte mich ein kurzer Abendspaziergang durch den Augarten bereits zuversichtlich, heute wollte ich das trockene Zeitfenster vor der Kaltfront noch ausnutzen. Mit dabei ein Pulsoxymeter (derzeit keine funktionierende Fitness-Uhr zuhause), um in den Pausen zu schauen, wie schnell der Puls absinkt.
Bild 1: Los gings bei der Kuhweide, mit Blick Richtung Hohen Lindkogel (links) und Schneeberg mit erster Quellwolke.
Bild 2: Kein allergenes Gras mehr unterhalb vom Tenneberg.
Bild 3: Scharfe Rechtskurve.
Bild 4: Irgendein Greiskraut.
Bild 5: Ein Kaisermantel sonnte sich.
Bild 6: Glockenblume.
Bild 7: Irgendein Tintling.
Bild 8: Klebriger Hörnling, auch Zwergerlfeuer genannt.
Bild 9: Kugellauch unterhalb der Josefswarte.
Bild 10: Noch freundliche Aussichten von ebendieser.
Bei der Kammersteinerhütte begegnete ich auch einem Mountainbiker, der mir mitteilte, dass auch das Franz-Ferdinand-Haus Betriebsurlaub hatte (noch diese Woche) - und ich hatte extra auf der (neuen?) Webseite nachgesehen, aber den Hinweis gibts offenbar nur, wenn man direkt davor steht. Es störte mich dann aber nicht so sehr, nachdem ich nach der Infektion noch ausgeprägtes Sodbrennen ausgefasst hatte und sowieso auf Bier und Schnitzerl hätte verzichten müssen.
Bild 11: Evtl. Körnchenröhrling.
Bild 12: Irgendetwas mit irgendeinem Käfer.
Bild 13: Alpenbock (Rosalia alpina).
Bild 14: Aronstab.
Bild 15: Im weitläufigen Begrischpark mit hübschen Föhrenwäldern.
Er ist nach Matthias Begrisch (1819-1875), Gründer des lokalen Verschönerungsvereins und Bürgermeister ab 1873, benannt, der die Grünanlage auf seine Kosten anlegen ließ.

Bild 16: Blick auf die ehemalige Burg Perchtoldsdorf, mit der spätgotischen Kirche und dem 60 Meter hohen Wehrturm.
Bild 17: Ehemalige Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert, rechts die spätgotische Martinikapelle.
Bild 18: Reste der um 1000 entstandenen Burg.

Bild 19: Romanisches Biforium - Doppelfenster.
Bild 20: An der Westfront der Pfarrkirche ein hoher, zugemauerter gotischer Eingang.
Möglicherweise eine ehemalige Verbindung zum Burgpalais.
Bild 21: Komplexe Kirchengeschichte.
Gotische Spitzbögen so knapp über dem Boden kenne ich von keiner anderen Kirche.
Die Kirchenchronik Perchtoldsdorf besagt, dass im 11. Jahrhundert eine Turmburg errichtet wurde. Darin muss es bereits eine romanische Kapelle gegeben haben, sie wurde 1217 zur Pfarrkirche erhoben und 1236 zerstört. Unter Verwendung erhaltener Mauerteile entstand die erste romanische Kirche. Ab 1250 wurde das Kirchenareal nordseitig gotisch erweitert, um 1342 entstand die Unterkirche, der Chor wurde nach Osten erweitert, an der Nordseite ein Seitenschiff angebaut und die romanische Kirche überwölbt. 1833 wurde die bis dahin unzugängliche Unterkirche geöffnet. "Die Krypta der heutigen Kirche wird als das Untergeschoß der ersten Turmburg gesehen, die um 1200 erbaut wurde" (Wikipedia).
Kann man wohl noch lange diskutieren, welcher Teil der Kirche in welches Jahrhundert gehört, beim nächsten Mal muss ich mal reinschauen. Über die Hochstraße ging ich dann nach Rodaun zurück (Linie 60).
Der Stresstest ist gelungen. Ich blieb unter der Belastungsgrenze. Und der gesamte Abstieg ab FF-Haus nach Perchtoldsdorf war für mich neu.
Lg, Felix
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