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Hilfe zum Erstellen von Tourenberichten

Immer wieder haben einige User Probleme beim Erstellen eines Tourenberichtes, insbesondere beim Hochladen und Einfügen von Bildern.
Ihnen soll die folgende kleine Anleitung ein wenig Hilfe geben, wie ein Tourenbericht ganz kurz und schmerzlos erstellt werden kann

In sechs einfachen Schritten kann ein neuer Bericht leicht erstellt werden:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
2. Bilder verkleinern
3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
4. Bilder hochladen
5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes und Veröffentlichen



Im Folgenden werden die einzelnen Schritte ausführlich erklärt:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
Möglichst aussagekräftige Fotos wählen, die auch die Route und wesentliche Details darstellen.
Gegen einzelne "schöne" Landschafts- und Blumenbilder ist natürlich nichts einzuwenden ...


2. Bilder verkleinern
Bewährt hat sich ein Format mit der längeren Bildkante 900 Pixel.
Damit läßt sich bei Speicherung als JPEG eine recht ordentliche Bildqualität erzielen, bei Photoshop etwa abhängig vom Sujet 80/100.


3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
z.B. "Wanderungen und Bergtouren" - "Steiermark"
+Neues Thema wählen

Titel etwa nach dem Schema
Gipfel (Höhenangabe), Anstiegsroute, Gebirgsgruppe (ostalpin nach AVE)

Möglichst bis zu 5 aussagekräftige Stichworte vergeben.

Zum Bilderhochladen weiter mit der "Büroklammer".


4. Bilder hochladen
Möglichst bitte NUR so:
a) "Büroklammer"
b) "Anhänge hochladen"


4.1 Bilder auswählen
Abhängig vom eigenen Rechner/Betriebssystem.
Maximal 15 Bilder pro Posting sind derzeit zulässig, eine größere Bilderanzahl erfordert Folgepostings (Antworten).
(Bewährt hat sich auch, 1-2 Bilder weniger hochzuladen, um für spätere Ergänzungen eine kleine Reserve zu haben.)

4.2 Liste der hochgeladenen Anhänge
Die Auflistung ist leider nicht chronologisch nach Bildbezeichnung geordnet.

Im Textfeld die gewünschte Einfügeposition mit dem Cursor markieren,
bzw. die gelisteten Bilder in der gewünschten Reihenfolge einzeln als "Vollbild" oder "Miniaturansicht" platzieren.
Eine oder mehrere Leerzeilen zwischen den Bildern erleichtern später das Einfügen von Text.


5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
Die Bilder sind nun in der richtigen Reihenfolge im Textfenster positioniert.
Ich bevorzuge im ersten Schritt die Positionierung als "Miniaturansicht".
Das erleichtert beim Texteinfügen die Übersicht.
Muß aber nicht sein, natürlich lassen sich die Bilder auch gleich als Vollbild (also in der hochgeladenen Größe) platzieren.

5.1 Text
Jetzt kann der Text ergänzt werden.
Möglichst über dem Foto - ich finde das übersichtlicher ...
Der Text kann natürlich auch vorher erfaßt werden und anschließend einkopiert werden.

5.2 Bildgröße ändern
Wurden die Bilder vorerst als "Miniaturansicht" platziert, können sie einfach auf das finale Darstellungsformat skaliert werden:
a) Doppelklick auf die "Miniaturansicht" öffnet ein Pop-Up-Fenster
b) unter "Größe" idR "Vollbild" wählen
c) OK


6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes
Anschließend sollte der Bericht noch in der "Vorschau" kontrolliert werden.
In manchen Fällen muß zur Ansicht der "Vorschau" ziemlich weit nach unten gescrollt werden!

6.1 Veröffentlichen des Berichtes
Zum Schluß noch auf "Abschicken" klicken - und nach einer kurzen "Nachdenkpause" des Servers ist der Bericht online.



Nach dem ersten Durchlesen dieses Leitfadens mag das Erstellen eines Berichtes etwas kompliziert erscheinen - ist es aber nicht:
Viele Tourenberichte schreiben hilft sehr.

Die Reihenfolge der einzelnen Schritte ist nicht so starr wie es hier scheinen mag; natürlich kann auch zuerst der Text erstellt werden und die Bilder nachträglich eingefügt.

Änderungen am fertigen Bericht sind für den Ersteller 24 Stunden lang möglich, bei der Berichtigung später entdeckter Fehler hilft gerne ein zuständiger Moderator. Ebenso beim Verschieben eines Berichtes in das richtige Tourenforum.

Viel Freude bei euren Bergtouren UND dann beim Berichteschreiben,


P.S.: Diese Anleitung, ergänzt um verdeutlichende Screenshots, findet ihr auch unter http://www.gipfeltreffen.at/forum/gi...ourenberichten
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Regelwerk für die Benutzung des Forums Gipfeltreffen

Alle Forumsuser/-innen sind aufgefordert, das Regelwerk zu lesen und sich daran zu halten!

1) Registrierung

Die Registrierung und Benutzung unserer Foren ist kostenlos. Es ist registrierten Teilnehmern/-innen (Usern/-innen) erlaubt, den Forums-Account bis auf Widerruf im Rahmen der vorgegebenen, jederzeit änderbaren Forumsregeln für private Zwecke zu nutzen. Ein späteres Löschen des Forums-Accounts sowie der ins Forum eingebrachten Inhalte oder Bilder ist nicht möglich. Auf Wunsch des Benutzers kann der Account stillgelegt werden. Der Benutzername kann dann von niemandem mehr benützt werden und wird vor Missbrauch geschützt.

2) Hausrecht

Die Forenbetreiber legen Wert auf die Tatsache, dass alle User/-innen Gast in diesem Forum sind und die Betreiber als Gastgeber bei Bedarf ihr Hausrecht jederzeit ausüben können und auch werden. User, die sich überwiegend darauf beschränken zu provozieren, werden ausgeschlossen.

3) Haftung

Die von Usern/-innen verfassten Beiträge stellen ausschließlich die persönliche, subjektive Meinung des Verfassers dar, und keinesfalls die Meinung der Betreiber und Moderatoren dieses Forums. Die Forenbetreiber übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit der ausgetauschten Informationen.

4) Umgangston

Die Forenbetreiber erwarten von allen Usern/-innen, sich an die Netiquette zu halten. Auf einen wertschätzenden, höflichen Umgangston wird Wert gelegt.

5) Thementreue

Die Forenbetreiber legen großen Wert auf Thementreue der Beiträge und Übersichtlichkeit von Threads, um den Informationsgehalt des Forums möglichst hoch zu halten. Überschneidungen der Inhalte verschiedener Threads sind zu vermeiden.

6) Verboten ist/sind:

- Beleidigungen, Sticheleien und Provokationen (auch per PN);
- Politische oder religiöse Themen;
- Rechtswidrige Inhalte (unter anderem rechtsradikale oder pornografische Inhalte, Hackinganleitungen, Verstöße gegen das Urheberrecht) sowie das Verlinken zu Seiten mit solchen Inhalten;
- Die Verwendung von fremdem Bildmaterial, Kartenausschnitten und Topos ohne Zustimmung des Autors;
- Die Veröffentlichung von persönlichen Nachrichten (PN), E-Mails oder dergleichen ohne Zustimmung des Verfassers;
- Das Aufdecken der Identität oder die Preisgabe persönlicher Daten eines Users/Moderators/Administrators;
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- Das Führen von Doppel- oder Mehrfachaccounts;

7) Moderation:

Die Moderatoren/Administratoren werden von den Forenbetreibern bzw. ihren Vertretern ernannt.
Sie sind von den Forenbetreibern verpflichtet, für die Einhaltung der Regeln zu sorgen und somit ermächtigt, die von Usern/-innen bereit gestellten Inhalte (Texte, Anhänge und Verlinkungen) daraufhin zu prüfen und im Bedarfsfall zu bearbeiten, verschieben, zu löschen oder Themen zu schließen. Im Falle der Löschung von Beiträgen können auch jene Beiträge anderer User ganz oder teilweise entfernt werden, die auf einen gelöschten Beitrag Bezug nehmen.

Änderungen von Beiträgen werden - soweit irgend möglich – unter Angabe des Änderungsgrundes gekennzeichnet. Eingriffe, die den Sinn eines Beitrags verändern, werden nicht vorgenommen. Für die geänderten Teile eines Beitrags haftet der ursprüngliche Ersteller nicht.

Wer etwas gegen das aktive Handeln der Moderatoren/-innen vorzubringen hat, kann dies sachlich, mit konkretem Bezug und zeitnah (innerhalb von 6 Wochen ab Anlass) im Unterforum "Zum Forum/Moderation..." darlegen. In allen anderen Foren werden solche Postings im Sinne der Thementreue der Beiträge kommentarlos gelöscht. Bloßes „Mod-Bashing“ führt zu einer sofortigen Sperre.

Das Unterlaufen von Handlungen und Maßnahmen der Moderatoren ist nicht zulässig. Darunter fällt auch das Fortführen des Themas eines geschlossenen oder gelöschten Threads in einem neuen gleichartigen oder ähnlichen Thread. Ergänzungen und Hinweise von Moderatoren und Administratoren dürfen von Usern in deren Beiträgen nicht verändert oder gelöscht werden.

8) Profil/Signatur

Ein übermäßiges Ausnutzen der Signatur ist unerwünscht. Diese sollte vor allem eine maßvolle Größe haben. Nicht mit der Forumsleitung abgesprochene Werbung (für kommerzielle Angebote), Beleidigungen oder Anspielungen in der Signatur oder dem Profiltext werden nicht toleriert.

9) Werbung

Kommerzielle Werbung im Forum Gipfeltreffen ist kostenpflichtig (siehe Unterforum Werbung). Werbepostings müssten vor Platzierung mit der Forumsleitung vereinbart werden.

10) Gemeinschaftstouren/Bazar

Die Forenbetreiber stellen die Foren "Forum für Gemeinschaftstouren" und " Bazar" ausschließlich für private Kontaktzwecke zur Verfügung und gehen damit keinerlei Verpflichtungen oder Haftungen ein! Alle Kontakte in diesen Foren laufen ausschließlich zwischen den Usern/-innen und auf Basis des gegenseitigen Vertrauens. Bei nachweislichen Betrugsfällen stellen die Forenbetreiber alle vorhandenen Informationen zur Verfügung, um eine straf- und zivilrechtliche Verfolgung zu ermöglichen.

11) Regelwidriges Verhalten

User/-innen, die sich regelwidrig verhalten, werden per PN verwarnt und/oder gesperrt. Art und Dauer der Maßnahme richten sich nach der Schwere und der Häufigkeit der Regelübertretung/en. Die betroffenen User/-innen werden darüber per Mail informiert. Ein Posten unter einer anderen Registrierung in der Zeit der Accountsperre ist verboten und zieht automatisch eine Verlängerung der Sperre nach sich.

Wer gegen geltendes Recht verstößt, wird im Ernstfall von uns zur Anzeige gebracht.

12) Information

Die Forumsbetreiber behalten sich das Recht vor,
- alle registrierten User/-innen in unregelmäßigen Abständen über Themen rund um das Bergsteigen, alpiner Sicherheit, Risikomanagement und Weiterbildung per Mail zu informieren und
- dieses Regelwerk jederzeit abzuändern.

13) Nutzung von hochgeladenen Anhängen

Die User/-innen stellen den Forenbetreibern die eingestellten Bilder sowie sonstige Anhänge zur Nutzung im Forum zur Verfügung. Eine darüber hinaus gehende Nutzung der eingestellten Bilder und sonstigen Anhänge durch die Forenbetreiber erfolgt nicht.
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22.08.20 Ninegrat (960m) bis Kieneck (1107m) und Gewitter-Panorama, Gutensteiner Alpen

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  • 22.08.20 Ninegrat (960m) bis Kieneck (1107m) und Gewitter-Panorama, Gutensteiner Alpen

    • Wegführung: Thal-Parkplatz (9.00) - Atzsattel (10.05) - Ninegrat (960m, 10.40) - Geißruck (1074m, 11.20) - Almeskogel (1065m, 11.50) - Kieneck (1107m, 12.50-14.00) - Viehgraben - Parkplatz (15.15)
    • Länge: 12,8 km
    • Höhenmeter (Aufstieg): 700 hm
    • Reine Gehzeit: ca. 4,5 Std.
    • Fußstatus: geringer Belastungsschmerz nach Abstieg vom Ninegrat

    Nach einem verregneten Gipfelerfolg während der Mariazellerwanderung im Mai 2013 und einer Schneeschuhwanderung im gleichen Jahr im Februar lernte ich das Kieneck erstmals im Hochsommer kennen. Am Vortag kam ich erst abends von meiner Bösensteinrunde in den Rottenmanner Tauern zurück, ich wollte aber mit Wolfgang unbedingt noch das trockene Zeitfenster vor der Kaltfront ausnutzen.

    Die Wettermodelle gingen etwas auseinander, das deutsche COSMO rechnete erst ab 15-16 Uhr am Alpenostrand erste Gewitter, das amerikanische GFS bereits zwischen 11 und 14 Uhr die ersten Signale. Das europäische Modell vom Morgen hatte schon um 13 Uhr Signale drin. Wolfgang schlug als Alternativziele Schober und Öhler von Norden sowie Unterberg von Norden vor. Im Nachhinein hätten wir am Gipfel vom Unterberg nach dem schweißtreibenden Aufstieg nichts mehr gesehen und wären am Schober frühzeitig ins Gewitter gekommen. In Puchberg fielen innerhalb zwei Stunden 50 l/qm. Wir blieben auch nicht ganz trocken, aber es ist zeitlich gut ausgegangen. Eine kleine Wetteranalyse kommt am Ende des Berichts.

    Die Nacht verlief ziemlich schwül mit hohen Taupunkten im Bereich 18-20°C, selbst inneralpin hatte es kaum abgekühlt. Im westlichen Mostviertel bildeten sich Nebel- und Hochnebelschwaden.

    Bild 1: Wir starten nördlich von Thal.

    Hier im engen vom Atzbach durchflossenen Graben ist es auch um 9 Uhr noch schattig und angenehm kühl.



    Bild 2: Hinein geht es in ein ruhiges, idyllisches Tal mit saftigen Wiesen und ersten Herbstzeitlosen.

    Im Hintergrund rechts der Kalter Berg (1044m).



    Bild 3: Altes Bauernhaus.



    Bild 4: Das Jagdhaus am Talschluss, im Hintergrund der Schneeberg.



    Bild 5: Links Almesbrunnberg (1079m), rechts Schneeberg.



    Bild 6: Waxriegel und Kaiserstein ganz klar und wolkenlos.

    Etwa unterhalb 1500m befand sich eine deutlich sichtbare Dunstschicht mit für alpine Verhältnisse extrem hohen Taupunkten von teilweise über 20 Grad. Energie für Gewitter war also genug vorhanden.



    Bild 7: Der Forstweg geht gerade aus, wir folgen Steigspuren hinauf zum Atzsattel (911m).



    Bild 8: Am Atzsattel mit Drehtür durch den Wildzaun.

    Rechts mächtige Felsgebilde mitten im Wald, die man aufgrund der Karte nicht erwarten würde. Bemerkenswert auch die Buche und Fichte mit großem Stammdurchmesser - offenbar ein windgeschützter Ort.



    Vom Atzsattel folgten wir nur kurz dem markierten Weg bergauf und verließen ihn kurz darauf nach rechts weglos steil den Hang hinauf wieder.

    Bild 9: Unser Ziel war der sogenannte Ninegrat, ein felsiger Grat am Verbindungskamm zum Geißruck (rechts)

    Der Grat erreicht an drei Stellen mehr als 960m Höhe, am westlichsten Punkt befindet sich ein Steigbuch. Über die Namensherkunft ist nichts bekannt. Im Abstieg nach Westen wäre eine I+ Stelle abzuklettern, daher gingen wir direkt nach Süden über einen steilen Waldhang zum markierten Steig zurück.



    Bild 10: Wolfgang am Aussichtsfelsen.



    Bild 11: Gegenüber der Reingupf (1065m), im Hintergrund in Höhe Peilstein erste flache Quellwolken.



    Bild 12: Abwechslungsreicher Felsgrat, ähnlich wie am Gaisstein etwas weiter östlich.



    Bild 13: Durchgucker zum immer noch wolkenlosen Schneeberg (10.40 Uhr)



    Bild 14: Habichtskraut (Hieracium spec.).



    Bild 15: Gewöhnliche Fransenhauswurz (Sempervivum globiferum subsp. hirta)

    Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 27.08.2020, 10:10.
    http://www.wetteran.de

  • #2
    Bild 16: Berg-Gamander (Teucrium montanum)



    Zurück am Kamm führt der Steig immer am Kamm entlang, sehr schön zu gehen, meistens Waldboden.

    Bild 17: Am Gipfel vom Geißruck mit Gipfelbuch, nicht viele Einträge dieses Jahr.



    Bild 18: Richtung Mühlviertel entwickelt sich der erste Cumulus congestus

    Laut Satellitenbild von 11.25 stand die Wolke über den Hügeln von Arbesbach im Oberen Waldviertel - knapp 95km entfernt!



    Bild 19: Wenig später (11.30 Uhr) nördlich von uns ein Gewittervorbote im Lehrbuch:

    Eine mittelhohe Wolkenbank mit zinnenförmigen Auswüchsen: Altocumulus castellanus (Ac cas). Sie deutet einerseits genügend Feuchte in mittleren Höhen an und andererseits Labiliät durch die vertikalen Aufwärtsbewegungen. Die Wolke verrät aber noch mehr: Die Oberseite zeigt ein laminares Aussehen mit einer gleichförmigen grauen Wolkenschicht. Diese deutet starken Westwind in der Höhe an. Das zeigen auch die Windmessstationen vom Lawinenwarndienst (Hochkar, Ötscher, Hennesteck, Rax und Schneeberg), etwa zwischen 11 und 12, im Osten etwas später, drehte der Wind von südlichen Richtungen auf West bis Nordwest und frischte deutlich auf. In der Höhe griff also schon der Westwind durch. Wenn er es auch am Boden schaffen würde, könnte das theoretisch durch die einströmende Kaltluft bodennah schon stabilisieren.



    Bild 20: Zwischendurch wieder ein schöner Blick zum Schneeberg, weiterhin wolkenlos.

    Eine erste Quellwolke Richtung Semmering und auffallend weiterhin der starke Dunst.



    Bild 21: Der Ac cas war nach zwanzig Minuten bereits Geschichte, übrig bleibt eine unscheinbare Wolkenbank.

    Gegenüber der Schöpfl (893m).



    Bild 22: Vom Almeskogel (1065m) ein Blick zur Enzianhütte gegenüber.



    Zwischen Kieneck und Reingupf ist die Quellwolke noch etwas mächtiger geworden, vereist aber noch nicht (kein Gewitterstadium erreicht). Die Ac cas sind immer noch schwach vorhanden. Im Donauraum ist es außerdem ziemlich dunstig mit flachen Stratocumuli.

    Bild 23: Schwarzauer Gippel und Gippel, rechts Göller

    Dazwischen schaut der Ringkamp (2153m) durch, überragt vom Hochschwab-Hauptgipfel (2277m). Weiter gen Westen entstanden schon wesentlich mehr Quellwolken.



    Bild 24: Almeskogel (1065m), auch ein idyllisches Platzerl.

    Von dort geht es nochmal knapp hundert Höhenmeter steil in den Sattel hinunter.



    Bild 25: Knapp unterhalb des Gipfels ein einsamer Gefranster Enzian (Gentianopsis ciliata).



    Bild 26: Im Norden die Ruine Araburg (799m)



    Bild 27: Gaisstein (974m) mit Hohem Lindkogel (834m) dahinter.

    Dort haben wir am 31. Dezember 2015 mittags das alte Jahr verabschiedet und sind dann beschwingt über den Westgrat abgeklettert.



    Bild 28: Der Gaisstein ist für seine geringe Höhe schon eine auffällige Erscheinung in den Gutensteiner Alpen.



    Bild 29: Über uns sind kurzzeitig Altocumulus floccus sichtbar, ein weiterer Feuchtevorbote für mittlere Höhen.

    Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 26.08.2020, 20:53.
    http://www.wetteran.de

    Kommentar


    • #3
      Bild 30: Abzweigung zum Mareschsteig, der parallel zum Kamm führt und dann nach Atz absteigt.



      Bild 31: Rundbogige Teufelskralle.



      Nach der letzten schweißtreibenden Viertelstunde am steilen Osthang des Kienecks ist die gut besuchte Hütte erreicht. Auf der Terrasse und selbst im Wintergarten sind alle Plätze besetzt. Wir setzen uns kurz in die leere Hütte. Ich bestelle gleich zwei gespritzte Traubensäfte auf einmal, so durstig bin ich, und eine gut mit Kräutern gewürzte Kaspressknödelsuppe. Das Essen ist wirklich exzellent und die Kräuter wachsen alle im Garten vor der Hütte.

      Nach ein paar Minuten fangen die Wanderer mit Kleinkind und Baby im Wintergarten an, die den Blick nach Westen haben, unruhig zu werden. "Der Unterberg steckt voll in Wolken, da ist was im Busch." Auch andere brechen fluchtartig auf und verlassen die Hütte, sodass wir auf einen freien Platz auf der Terrasse wechseln können. Ich bleibe entspannt. Aufgrund der Wolkenentwicklung hielt ich ein plötzlich einbrechendes Gewitter für ausgeschlossen.

      Bild 32: Tatsächlich trägt der Unterberg (1342m) eine Gipfelhaube (13 Uhr):

      Die Bewölkung ist jedoch nicht hochreichend, sondern flach ausgebreitet, klassischer Stratocumulus, und damit nicht bedrohlich. Meine Vermutung bestätigte sich: Der Westwind griff zunehmend auch in tieferen Lagen durch und brachte sukzessive kühlere Luft mit sich. Im westlichen Mostviertel zeigte die dreistündige Druckveränderung (isallobarische Druckveränderung) einen schwachen Anstieg, während der Luftdruck am Alpenostrand noch fiel. Die Druckwelle fiel allerdings deutlich schwächer aus als gedacht - der Hauptgrund dafür, dass es später dennoch heftige Gewitter in der Wachau gab.



      Wolfgang fragte mich, was wir tun sollten und ich meinte, dass ich noch etwas warten möchte, was passiert. Die nächste Stunde war entscheidend, wo sich eine Gewitterlinie aufbauen sollte. Die folgende Stunde war hochspannend zu beobachten, selbst ein paar Gäste auf der Hütte waren vom Wolkenschauspiel fasziniert.

      Bild 33: 13.17 Uhr:

      Der Hochnebel verzog sich rasch wieder und die Sonne kehrte zurück. Die Wanderer hatten in Unkenntnis der Wolkenentwicklung verfrüht den Abstieg beschlossen, im Nachhinein aber besser zu früh als zu spät. Entscheidend war nämlich, was sich hinter den sich auflösenden Nebelschwaden vollzog: Über der Rax und Schneealpe waren erste größere Quellwolken sichtbar (rechte Bildhälfte) - hier prallte der Westwind auf den noch vorherrschenden Südostwind, es bildete sich eine Bodenkonvergenz mit aufsteigenden Luftbewegungen.



      Bild 34: 13.20 Uhr:

      Nur drei Minuten später explodieren die Quellwolken regelrecht, erreichen über der Schneealpe bereits große Höhen und arbeiten sich bis zum Schneeberg voran, der nun zunehmend eingehüllt wird.



      Bild 35: 13.28 Uhr:

      Weitere acht Minuten später sind die Quellwolken zu einer breiten Bank verschmolzen, der nördlichste congestus streckt seine Nase zum Himmel aus. Wegen seiner schmalen Ausdehnung hatte er aber von Beginn an keine Chance, zum Amboss weiterzuwachsen.



      Bild 36: 13.34 Uhr:

      Sechs Minuten später ist von dem Finger nur mehr die Kuppe übrig, während weiter südlich über der Rax ein zweiter Versuch gestartet wird. Die Quellwolkenbank schiebt sich unterdessen weiter Richtung Hohe Wand.



      Bild 37: 13.40 Uhr:

      Wieder sechs Minuten später verdunstet der Rest der Fingerwolke mit ausfallenden Eiskristallen, die türmende Quellwolke rechts ist nur wenig breiter, aber von nachrückenden großen Quellwolken umgeben.



      Bild 38: Immer höher und höher.



      Bild 39: 13.54 Uhr:

      Eine knappe Viertelstunde später ist das Gewitterstadium erreicht, nach Norden vereist die Wolke zunehmend, in der Mitte quillt ein riesiger Cumulus congestus weiter. Schneeberg, Rax und Schneealpe befinden sich mit ihren Hochplateaus in Wolken, erste Fallstreifen werden sichtbar. Zwischen ersten Quellwolken und fertigem Gewitter waren lediglich 37 Minuten vergangen.



      Bild 40: 13.58

      Die Gewitterwolke wuchs inzwischen so hoch, dass ich sie nicht mehr auf mein Objektiv brachte. Interessant die sogenannte Versorgungslinie (flanking line) von Nordosten her ins Gewitter mit flacher Quellbewölkung. Das Gewitter erzeugte ein kleinräumiges Bodentief, das die energiereiche und feuchtlabile Luft aus der Umgebung ansaugte.



      Bild 41: 14.02

      Letztes Bild kurz vor dem Aufbruch, als erstmals dumpf donnerte. Eine zunächst gut abgegrenzte Einzelzelle mit klar erkennbarem Aufwindbereich. Sie reichte wenig später bis in FL420 (Flugfläche) hinauf, das entspricht rund 13km Höhe.



      Bild 42: Der Wetterballonaufstieg vom 22. August, 14 Uhr, auf der Hohen Warte:

      Er zeigt eine stark gedeckelte Grundschicht mit feuchtwarmer Luft (die Dunstschicht vom Vormittag). Darüber eine relativ trockene Schicht, wobei die Isothermen der Trockenadiabate folgen und der Taupunkt den Isomixen. Die zwischen ca. 900 hPa und 700 hPa eingeschlossene Schicht zeigt eine klassische entkoppelte durchmischte Schicht (elevated mixed layer), ein Signal für Großhagelgewitter. Die CAPE-Fläche ist relativ mächtig und reicht bis 12,3km hinauf. Der Aufstieg gilt allerdings für Wien, im Bereich des Schneebergs war es noch feuchter in den unteren Schichten und entsprechend labiler. Die 13km Obergrenze der Gewitterwolke sind daher realistisch.

      Auffallend weiters die Rechtsdrehung des Windes vom Boden mit der Höhe (Warmluftzufuhr) und relativ schwache Höhenwinde in der mittleren und oberen Troposphäre. Erst in der obersten Ambosshöhe werden konstant 30kt Südwest erreicht. Das erklärt, weshalb der durchgreifende Westwind der vorlaufenden Druckwelle nicht wie sonst für eine rasch ostwärts verlagernde Gewitterlinie sorgte. Stattdessen verlagerte sich das Gewitter für zwei Stunden kaum und produzierte so die gewaltigen Regenmengen im Puchberger Becken.



      Bild 43: Kurz nach 14 Uhr ein letzter Blick zum Gewitter:

      Zwischen Schneeberg und Rax schien es bereits zu schütten, dazu gesellte sich ein konstantes Donnergrollen. Der Ambossschirm verdeckte bald die Sonne, es kühlte angenehm ab. Meine Idee: Das Gewitter würde tendenziell nordostwärts ziehen und eventuell ostwärts ins Wiener Becken abdrehen, wo es noch sonnig und heiß war. Wir blieben am Rand unter dem Ambossschirm, der bald bis zu uns ausgreifen sollte. Einen kleinen Haken hatte die Theorie aber: Es war nicht ausgeschlossen, dass sich nördlich der Schneebergzelle eine Tochterzelle bilden könnte und dann würde es uns trotzdem noch erwischen. Auch aus diesem Grund erschien mir der Abstieg über den längeren Enziansteig mit Gegenanstiegen zu riskant.



      Der Matrassteig führt steil in zahlreichen Serpentinen in den Viehgraben. Währenddessen kamen uns noch mehrere Wanderer entgegen, obwohl es zu diesem Zeitpunkt schon ständig grummelte. Laien konnten zu dem Zeitpunkt unmöglich erkennen, ob das Gewitter näher kam oder nicht.
      Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 26.08.2020, 20:54.
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      • #4
        Bild 44: Russischer Bär (Spanische Flagge, Euplagia quadripunctaria)



        Bild 45: Alter Holzkarren im Viehgraben.

        Als wir im Talboden ankamen, fielen erste Tropfen aus dem Amboss. Im Westen riss die Bewölkung wieder auf. Für einige Minuten waren wir an der Grenze zu den Auflockerungen. Dann wurde der Himmel wieder dunkler und die letzten fünf Minuten wurde der Regen stärker, während das Donnern zunahm.



        Kurze Zeit später erreichten wir den Parkplatz. Es hatte sich tatsächlich eine Tochterzelle gebildet.

        Bild 46: Auf der Rückfahrt: Der riesige Ambossschirm der Schneebergzelle erreichte zeitweise eine Länge von über 50km und reichte bis an die slowakisch-ungarische Grenze.



        Bild 47: Das tschechische Radarbild von 15.35 Uhr:

        Über die Wachau zieht gerade die Unwetterzelle (weißer Kern), die mit 3cm großen Hagelkörnern weite Teile der Weinernte vernichten wird. Hagelflieger waren zwar zuvor in der Luft, konnten aber offensichtlich nichts ausrichten (um ehrlich zu sein, hätte ich das auch nicht erwartet). Die ortsfeste Schneebergzelle ist ebenso wie die Tochterzelle weiter nördlich gut erkennbar.



        Bild 48: Großwetterlage im Wasserdampfbild von 15.15 Uhr, als wir wieder zurück beim Auto waren:

        Die verwellende Kaltfront liegt noch über Bayern, dahinter strömt in der Höhe extrem trockene Luft ein. Vorderseitig in der Südwestströmung entstehen mehrere Starkregencluster, im Westen Österreichs sowie über Niederösterreich und Tschechien.



        Bild 49: Um 21 Uhr bleibt die extrem trockene Luft südlich des Alpenhauptkamms.

        Solche Bereiche werden auch dark stripes oder Dryslots genannt und dienen häufig als Entstehungsort für großräumig auftretende Gewitter. Über weiten Teilen Österreichs regnete es am Abend noch stundenlang und kräftig. In Kilb (Mostviertel) wurde mit 132 l/qm innerhalb zwölf Stunden ein Stationsrekord aufgestellt. Zwischen Wieselburg und St. Pölten kam es großräumig zu schweren Überschwemmungen. Häuser standen teilweise eineinhalb Meter unter Wasser. Die Sierning, im Oberlauf Kilb querend, erreichte in Großsierning vor der Mündung in die Pielach ein Hochwasser, wie es nur alle 30 Jahre vorkommt.



        Bild 50: Geringe Temperaturunterschiede zwischen West und Ost um 16 Uhr:

        Einige Tage vorher sah es für jenen Abend noch nach einer markanten Druckwelle aus mit Sturmböen und höchstens kurzzeitigem Regen. Am Nachmittag passte die großräumige Temperaturverteilung dafür aber gar nicht: Bis Salzburg nahm die Temperatur nur langsam ab, erst über Bayern war es mit dem Dauerregen deutlich kühler. Über Nordbayern und Baden-Württemberg allerdings schon wieder merklich wärmer. Die Kaltfront lag strömungsparallel in der Südwestströmung, dahinter wurde die Luft zwar trockener, aber kaum kühler. So konnte sich kein markanter West-Ost gerichteter Druckunterschied aufbauen.



        Bild 51: Um 13.15, als der Unterberg einnebelte:

        Die Stratocumulusbewölkung ist auch im Satellitenbild erkennbar, jedoch nicht besonders dicht. Mit einer markanten Druckwelle hätte es wesentlich stärker bewölkt sein müssen, um die Schichtung zu stabilisieren. Man sieht auch gut die Konvergenzlinie von den Eisenerzer Alpen bis Schneeberg, an der sich die vorlaufenden Gewitter entwickelten.



        Bild 52: Um 15.15 bei der Rückkehr am Parkplatz:

        Die Ausdehnung der Schneebergzelle, die südwestseitig immer wieder anbaute, ist gut erkennbar, ebenso die heftigen Gewitterbildungen über dem Waldviertel. Der eigentliche Frontbereich befindet sich über Südbayern bis Graubünden. Die vorlaufenden Gewitterentwicklungen sorgten für Druckanstieg weit vor der Front, auch dadurch konnte sich keine markante Druckwelle mit Sturmböen aufbauen. Stattdessen zogen immer wieder Gewittercluster von Südwest nach Nordost über Österreich hinweg, bis von Westen die trockene Luft nachströmte.



        Bild 53: Um 18.00 Uhr gibt es drei Luftmassenbereiche:

        Die noch unberührte feuchtlabile Heißluft im Süden mit den kräftigsten Gewitterentwicklungen im Grenzbereich zur kühleren Luft (Seckauer Tauern bis Waldviertel und Weinviertel - Wien wurde großteils ausgespart). Ein breiter Frontbereich mit kühlerer Luft, aber ebenfalls Starkregen. Und der Bereich mit deutlich trockenerer Luft und nur noch flachen bis mäßig hohen Quellwolken über Südwestdeutschland.



        Bild 54: Zum Abschluss noch ein Radarbild, das die Neubildung nahe unserem Abstiegsweg zeigt.



        Ein spannender Ausflug ging in Wien relativ unspektakulär zu Ende. Es regnete bis spätabends dahin, der Wind frischte kaum auf und es kühlte deutlich ab.

        Gruß,Felix
        Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 26.08.2020, 20:57.
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        • #5
          Zum russischen Bären!
          In einem Tal auf Rhodos dient er für die Attraktion „Tal der Schmetterlinge“ , wir waren später froh, ihn auch in NÖ zu finden!
          Danke für die Gewitterübersetzung!
          Liebe Grüße Gerhard



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          Zum Wandern und Reisen top fit

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          • #6
            Der Gewitterbericht war sehr interessant. Ich wäre vermutlich auch schnell abgestiegen . Danke für die weiterführenden Infos.
            Bei den Bergen ist es so: Je höher man steigt, umso weiter ist die Sicht; bei den Menschen ist es oft umgekehrt (Otto Baumgartner-Amstad)

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            • #7
              Danke für diesen spannenden und lehrreichen Gewitterbericht! Deine meteorologischen Lehrstücke sind einfach vom Besten!

              LG

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              • #8
                Es liegt noch nicht ein Jahr zurück, dass ich dieselbe Route - mit Ausnahme des Abstechers auf den Ninegrat - bis zur Enzianhütte gegangen bin (Bericht). Aber bereits damals dachte ich daran, die Wanderung in absehbarer Zukunft mit Felix zu wiederholen, da ich seine Vorliebe für die Gutensteiner Alpen generell und für wenig begangene Kammabschnitte im Speziellen ja seit langem kenne.

                Der vergangene Samstag bot sich nun dafür bestens an. Der Tag sollte zwar warm beginnen, aber der Anstieg verläuft zum überwiegenden Teil im Schatten, und die gesamte Route ist nicht übermäßig lang. Angesichts der unsicheren Prognose für den Nachmittag passte gut, dass es unterschiedlich schnelle Abstiege zum Ausgangsort und - im Fall eines sehr rasch aufziehenden Gewitters - die Enzianhütte als Unterstandsmöglichkeit gibt.

                Der Bericht von Felix ist, wie gewohnt, ebenso ausführlich wie instruktiv - und das keineswegs nur in meteorologischer Hinsicht. So stelle ich nur relativ wenige meiner Bilder noch dazu.

                Von Beginn an, noch während des Gehens auf dem schmalen Asphaltsträsschen, gefällt die ruhige voralpine Landschaft des Weidengrabens mit dem Gehöft Atz.
                02-Weidengraben-GehöftAtz.jpg

                An Plätzen mit freiem Blick zum Schneeberg besteht in den NÖ. Voralpen ja gewiss kein Mangel. Die Perspektive vom Anstieg zum Atzsattel über den hinteren Weidengraben gehört für mich aber eindeutig zu den schönsten.
                07-Weidengraben-BlickSchneeberg.jpg

                Nach der steilen südseitigen Waldflanke hinauf überrascht der Ninegrat mit einigen durchaus stattlichen Felsabfällen nach Norden. Entsprechend frei sind die Ausblicke dorthin.
                Im Vordergrund der Hofgrabengupf gleich jenseits des Staffgrabens. In der mittleren Reihe der lange Kamm vom Hocheck zum Veiglkogel (links im Bild); auch der Bergfried der Araburg ist zu erkennen. Am Horizont stehen die behäbigen Erhebungen des Wiesen-Wienerwalds mit dem Gföhlberg in der rechten Bildhälfte.
                14-BlickVeiglkogelGföhlberg.jpg

                Nach Süden zu muss man nach Durchguckern suchen und findet dabei manch sehenswerte Umrahmung des Hochschneebergs.
                Der Anblick war ebenso schön wie trügerisch: Nur gut drei Stunden später begann das Unwetter über der Schneebergregion. So mag das Bild auch daran erinnern, dass es vor längeren Touren selbstverständlich sein sollte, sich gut über die Wetterprognosen zu informieren.
                19-Hochschneeberg.jpg

                Zum Geißruck steigt der markierte Weg dann nur eher moderat an. Einige besonders hübsche Kammabschnitte finden sich danach zwischen Geißruck und Almeskogel sowie nochmals direkt vor dem letzten Abstieg zum Sattel vor dem Kieneck.
                27-KammwegzumAlmeskogel.jpg

                Vom Almeskogel bietet sich auch der erste freie Blick zum Unterberg, der durch seine Schipisten stets unverwechselbar ist. Davor der namenlose Rücken, über den der Enziansteig verläuft, und rechts ist auch der Gipfelfelsen des Kirchwaldbergs zu erkennen.
                30-BlickUnterberg.jpg

                Nach dem Durchzug der ersten, noch harmlosen Wolkenbänke ist die Terrasse der Enzianhütte auf dem Kieneck gar nicht mehr voll besetzt. Sowohl wegen der bekannt guten Verpflegung der Hütte als auch dem Panorama Richtung Süden und Südwesten sitze ich auf dieser Terrasse stets sehr gern. Diesmal bekommen wir quasi als Bonus noch ein besonderes Wolkenschauspiel geboten. Wir befinden uns dabei an einem sicheren Ort, und beim Beobachten der Entstehung eines großen Gewitters wäre kaum ein noch kompetenterer Begleiter als Felix denkbar.
                37-Enzianhütte-Terrasse.jpg

                Zwei Bilder sollen illustrieren, wie rasch alles kam. Um 13.45 Uhr liegen sowohl der Unterberg rechts wie auch der Hochschneeberg links in größerer Entfernung teilweise noch in der Sonne. Was sich dazwischen über Rax und Schneealpe zusammenbraut, sieht zwar verdächtig aus, aber zugleich doch so, dass noch Zeit bleibt, einen geschützten Ort aufzusuchen.
                40-BlickSchneebergUnterberg.jpg

                Nur 25 Minuten danach ist das riesige Gewitter über dem Schneeberg bereits voll entwickelt. Auch wir geraten in den Schatten des Eisschirms, und in der Ferne hat fast ständiges Donnergrollen eingesetzt.
                44-SchneebergmitGewitter.jpg

                Angesichts dieses Anblicks war eindeutig, dass für uns nur der schnellste Abstieg in Frage kam. So lernte ich, ohne dass es fix geplant war, mit dem Matrassteig auch den einzigen Steig nahe dem Kieneck kennen, den ich bis dahin noch nie gegangen war.


                Info zum Parkplatz Viehgraben

                Eine ergänzende Information: Der Parkplatz an der Einmündung des Viehgrabens wurde seit dem vergangenen November deutlich vergrößert! Bot er bis dahin maximal 10 bis 12 Autos Platz (und war daher am Wochenende bei guten Bedingungen schnell belegt), ist er nun mehr als doppelt so lang, sodass sich 25 bis 30 Fahrzeuge ausgehen. Da das Parken weiter hinten im Weidengraben ja strikt untersagt ist, sollte damit jenen gedient sein, die in der Region wandern möchten. Vielleicht war der Alpenverein ja an der Neuerung beteiligt; der stets gut besuchten Enzianhütte kann das erweiterte Platzangebot jedenfalls nur recht sein.


                Fazit

                Eine der schönsten und abwechslungsreichsten Wanderungen in den NÖ. Voralpen, die - außer vielleicht bei höherer Schneelage - fast das gesamte Jahr möglich ist. Sie bietet Aussichtspunkte, hübsche Kammabschnitte, ein paar Felsbildungen, mehrere Möglichkeiten zu ergänzenden Abstechern und eine gastfreundliche Hütte. Der Abschnitt Atzsattel - Kieneck ist wohl nie überlaufen, so lässt sich dort stets einiges an Ruhe erleben. Dass wir bis zur Enzianhütte allerdings überhaupt niemanden getroffen haben, hat mich doch überrascht. Auch die Enzianhütte war nicht so stark frequentiert wie sonst oft an schönen Wochenendtagen. Möglich, dass viele die hohen Temperaturen am Tag lieber zum Baden nützen wollten!

                Ich war heuer davor noch nicht auf dem Kieneck und habe es sehr genossen, den Gipfel diesmal mit dir, Felix, im Hochsommer zu besuchen.

                Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 28.08.2020, 10:41.
                Lg, Wolfgang


                Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
                der sowohl für den Einzelnen
                wie für die Welt zukunftsweisend ist.
                (David Steindl-Rast)

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