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Kleiner Kesselgraben (Klobental), oberer Teil, „richtiger“ Weg, Rax, 6.7.2020

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  • Kleiner Kesselgraben (Klobental), oberer Teil, „richtiger“ Weg, Rax, 6.7.2020

    Voriges Jahr bin ich ja draufgekommen, dass mein bisheriger Anstieg nicht der Benesch-Beschreibung und auch nicht der Wegführung laut den alten Karten entspricht: klick Dabei ist es so einfach. Manchmal sieht man halt das Naheliegende nicht...
    Hätte Benesch an der richtigen Stelle (nämlich bei der Grabenteilung) nicht das Wort „rechts“ vergessen, so wie es Pruscha später ergänzt hat, wäre vermutlich schon Norbert damals richtig gegangen.

    Von „Originalweg“ kann natürlich keine Rede sein, erstens bin ich zuerst wieder das schöne Steiglein in der rechten Flanke (die ersten hundert Meter wohl ein Rest des alten Kaisersteigs) gegangen und nicht in der Grabensohle, zweitens war der Anstieg in diesem Abschnitt (bis zum Waldriegel) schon bei Benesch großteils weglos. Aber grundsätzlich passt es so: Nicht links in den Klobengraben, sondern rechts den Kleinen Kesselgraben weiter bis ins Kar (der „prachtvolle Felskessel“ mit den „hoch herabschauenden Mauern“) und dann links auf den Waldriegel hinauf, der Klobengraben und Kleinen Kesselgraben trennt. Dort stößt man dann auf den Pfad, der aus dem Klobengraben über die Rampe unterhalb des großen Abbruchs heraufkommt und den ich bisher immer gegangen war.

    Positiv überrascht war ich davon, wie leicht man durchkommt. Ich hatte mit allem gerechnet: Mit verfilztem Jungwald, Stauden, Steilwald, Totholz, Windbruch… Nichts davon traf zu. Dieser Anstieg ist angenehmer und gleichzeitig direkter als der andere, außerdem ist er im Bereich des großen Felskessels landschaftlich überaus schön. Natürlich hat auch der andere Weg seine Reize, aber der ist mit einigen Erschwernissen gewürzt (vor allem Totholz und dann unterhalb des Abbruchs Steilschotter mit Brennesseln). Jedenfalls kenne ich jetzt beide Varianten; man könnte sie auch einmal kombinieren.



    Ich gehe also wieder einmal die Straße durchs Kleine Höllental hinauf bis zur Querung des Kleinen Kesselgrabens. Dieser Anblick ist mir jetzt schon sehr vertraut. Bis vor wenigen Jahren war das noch absolut uninteressantes Niemandsland für mich. So ändern sich die Zeiten…


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    Der Weg am rechten Hang entlang bis in den Talhintergrund ist bei einiger Aufmerksamkeit leicht zu finden. Nur die letzte Kehre vor dem längeren Flachstück verpasse ich zuerst, finde die Wegspur aber bald etwas höher wieder. Dort, wo sich der Weg Richtung Klobengraben nach links wendet, zweigt eine Spur rechtshaltend ab. Steil, aber gut gangbar führt sie mit geringen Richtungsänderungen einen schmalen Wiesenstreifen hinauf.

    02.jpg


    Bald habe ich das untere Ende des Kars erreicht.

    03.jpg


    Der tiefe Einschnitt ist die „vielleicht unersteigliche Klamm“ laut Benesch. Ich überprüfe das jetzt nicht, nehme mir aber vor, es mir ein andermal anzuschauen.

    04.jpg


    Ein Stück steige ich am Geröllfeld an, dann halte ich mich eher links („wir aber steigen links knapp neben dem Waldriegel die Wiese steil empor…“)

    05.jpg


    Noch einmal der Blick zur Klamm:

    06.jpg


    Links sieht man jetzt ein kleines Wandl („…bis zum nächsten Wandl…“):

    07.jpg


    Darunter führt eine Spur (vermutlich Wildwechsel) sanft ansteigend, eher wie eine Querung, auf den Waldriegel („…und dann scharf links selbst auf den Riegel…“):

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    Ich baue dort, wo die Spur undeutlicher wird, ein paar Steinmandln.

    09.jpg


    Rückblick:

    10.jpg


    Dann stoße ich schon auf den bekannten Weg („…auf den Riegel, den wir im Walde immer steil aufwärts verfolgen [Wegspuren]“).

    11.jpg


    Bald erscheint rechts eine turmähnliche Felswand und später eine kleinere…

    12.jpg


    Sie bricht zum Kar hin steil ab. Von oben hat man einen tollen Tiefblick. Unten sieht man die Steilwiese, die vor der Querung auf den Waldriegel ein Stück weit den Anstieg vermittelt hat.

    13.jpg


    Der Ausstieg beim Schartl: „auf einem Steiglein quer über den Ursprung einer steil zum Felskessel hinabführenden Rinne … auf die Hochfläche“.
    Das war
    im Winter die Schlüsselstelle des gesamten Anstiegs.

    14.jpg
    Zuletzt geändert von maxrax; 08.07.2020, 08:57.

  • #2
    Ich gehe diesmal nicht weiter zur Gloggnitzer- bzw. Klobenjagdhütte, sondern gleich zurück über den querenden Jagdsteig Richtung Rudolfssteig.

    15.jpg


    Bei diesem Ansitz quert er den Klobengraben.

    16.jpg


    Ich steige zuerst etwas zu hoch an, weil ich die Fortsetzung des Weges nicht gleich entdecke. Das beschert mir einen guten Einblick in den obersten Grabenabschnitt.
    Schaut eigentlich recht nett aus, und weit wäre es dann nicht mehr bis zur Klobenwiese, wenn man nur nicht in die Latschen käme…


    17.jpg


    Ich verschiebe eine Exploration auf ein anderes Mal und gehe den Jagdsteig weiter bis zum Rudolfssteig.
    Er führt nahezu horizontal auf einer Höhe von ca. 1520m dahin. Zuletzt verliert er sich, aber das ist dann kein Problem mehr.
    Beim Abstieg merke ich, dass ich auch nicht jünger werde. Es zieht sich ganz schön. Wenigstens kann ich mich an ein paar Blümchen erfreuen:


    18.jpg



    Fazit:

    Quasi der Idealanstieg im oberen Kleinen Kesselgraben, keinerlei Schwierigkeiten, Wegfindung einfach (im Abstieg müsste man am Ende der Schutthalde nur auf den richtigen Einstieg zwischen den Bäumen achten). Absoluter Einsamkeitsfaktor.

    Schade ist halt, wie schon öfters angesprochen, dass man im Sommer nicht den gesamten Graben mit der Klamm im unteren Teil gehen kann. So ist man beim Zustieg auf den Forststraßenhatscher angewiesen. Sicher, man könnte mit dem Rad… aber das ist halt nicht gern gesehen.
    Zuletzt geändert von maxrax; 08.07.2020, 15:11.

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    • #3
      Der Kleine Kesselgraben ist mir noch komplett unbekannt, schaut aber auf deinen Bildern sehr interessant aus. Da sollte ich doch einmal ... aber sogar auf der Rax gibt´s noch so viel zu erkunden.
      Danke für die Dokumentation!
      Bezüglich Radfahren: Nach einem eben erst absolvierten Urlaub im Pitztal/Tirol, wo Radfahren fast überall toleriert wird (und das nach meinem Empfinden völlig problemlos, mir ist kein Radler unangenehm aufgefallen), bleibt die Frage, warum das in NÖ nicht annähernd möglich ist. Aber dieses Thema wurde, glaube ich, hier schon abgehandelt.

      LG, Toni

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      • #4
        Wieder eine interessante Exploration. Wenn ich damals im Winter gewusst hätte, dass der einfachste Anstieg der Rücken zwischen Klobengraben und kleinem Höllental ist, hatte ich die Hochfläche stressfreier erreicht!
        carpe diem!
        www.instagram.com/bildervondraussen/

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        • #5
          Es ist immer wieder faszinierend, was sich da mit Hintergrundwissen und Spürsinn entdecken lässt.

          Mir geht's wie Toni, so viel Interessantes....

          LG, Günter
          Meine Touren in Europa

          Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
          (Marie von Ebner-Eschenbach)

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          • #6
            Zitat von Gamsi Beitrag anzeigen
            Wenn ich damals im Winter gewusst hätte, dass der einfachste Anstieg der Rücken zwischen Klobengraben und kleinem Höllental ist, hatte ich die Hochfläche stressfreier erreicht!
            Du meinst wohl zwischen Klobengraben und Kleinem Kesselgraben!
            Über den Rücken zwischen Klobengraben und Kleinem Höllental bin ich aber auch schon aufgestiegen. Mit Schi wäre der aber vermutlich weniger lustig.
            Außerdem: Wolltest du dir beim Aufstieg nicht die Abfahrtslinie anschauen?

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            • #7
              Zitat von maxrax Beitrag anzeigen

              Du meinst wohl zwischen Klobengraben und Kleinem Kesselgraben!
              Stimmt, mit den ganzen Bezeichnungen dort komm ich irgendwie regelmässig durcheinander - früher war das für mich einfach nur Klobengraben Rechter- und Linker Ast.

              Ja, klar, war schon von Vorteil genau dort aufzusteigen wo wir dann auch abgefahren sind. Ein Seil für den Notall wäre allerdings im Rucksack gewesen...
              carpe diem!
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