Wermutgraben (?), Rax, 19.05.2020

[musitoni]

Voriges Jahr bin ich einen Jagdsteig gegangen, der von der Abbrennbrücke im Höllental zur Brandschneide führt und bereits von Airborne und Maxrax beschrieben war.
Bei dieser Gelegenheit ist mir aufgefallen, dass die bis dahin eigentlich ausreichende Markierung des Steiges nach der Querung eines Grabens endet, bzw. auf einen bewaldeten Rücken leitet.
In der Zwischenzeit habe ich auf einem Foto von gegenüber (Mittagstein) den Graben erkannt und mir eine Erkundung vorgenommen.

Ich bin also wieder von der Abbrennbrücke auf dem Jagdsteig bis zu jener Querung unter einem Lawinen-Schutzgitter aufgestiegen.

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Kurz danach weist die Markierung nach links auf den Riegel, während der Weg zur Brandschneide geradeaus weitergeht.

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Unter den Felsen nach links ...

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... bis der Schuttgraben erreicht wird.

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Hier wäre der gegenüber liegende Graben eine vermutlich günstigere Variante, vor allem im Abstieg. (In der Übersicht blau eingezeichnet)

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Ich bin aber rechts das Haupt-Schuttfeld hinauf.
Da möchte ich nicht darunterstehen, wenn das einmal losgehen sollte ...

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Das Hindernis wird halb am Fels halb am Gitter überklettert.

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Dahinter habe ich einen kleinen Kessel erreicht.
Rechts schaut´s nicht so schwierig aus, nur: Wie geht´s oben weiter?

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Irgendwie war mir der Graben links sympathischer. Noch dazu hat sich ich herausgestellt, dass nicht nur mein Rucksack, sondern auch ich selbst rechts unten am Gitter vorbei passen.
Dahinter eine kleine, unschwierige Steilstufe hinauf.

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Im Rückblick ist zu erkennen, dass diese Stelle im Abstieg wegen der Schotterauflage unangenehm sein muss.

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Der nächsten Geröll/Fels-Passage bin ich links im steilen Wald ausgewichen.

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und wieder zurück am Schutt

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Fortsetzung

[musitoni]

Im oberen Teil muss man sich den günstigsten Untergrund für den Aufstieg wählen. Erde mit Schotterauflage, Steilwald, Schrofen und sogar eine kurze Felsrampe werden angeboten.

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ÜBERRASCHUNG! Ich schätze, dass der Steinmann zum querenden Steig zwischen Gsolhirn und Brandschneide gehört, den Benesch erwähnt. Steigspuren waren für mich aber nicht zu erkennen.

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So, links oder rechts an diesem Turm vorbei? Ich habe es links durch die Schlucht probiert.

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Nach einer kleinen Stufe ein fast idyllisches Wieserl ...

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Der etwas unangenehme Ausstieg führt über lockere Erde. Bei den Bäumen oben habe ich den markierten Brandschneiden-Weg erreicht.

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Die Seilbahn-Station ist verwaist, die Bahn außer Betrieb.

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Abstieg über die Brandschneide und Rückkehr von Kaiserbrunn zur Abbrennbrücke am Wasserleitungsweg.

Übersicht, vom Mittagstein aufgenommen

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Grün= bekannter Jagdsteig zur Brandschneide, Orange=Fortsetzung der Markierung, Rot=mein Aufstieg, Blau=eventuell mögliche Varianten, die im Abstieg günstiger sein könnten

Dieser Anstieg ist natürlich steil und mühsam aber landschaftlich lohnend. Die Schuttrinnen rund um den Mittagstein habe ich deutlich unangenehmer empfunden.
Der Name Wermutgraben entstammt der OpenTopoMap, sonst habe ich ihn nirgends gefunden. Vielleicht hat jemand eine alte Karte, die mehr Information bietet.

LG, Toni

[maxrax]

Interessanter Anstieg, typisch Masotoni
Schaut landschaftlich wirklich gut aus, und 800hm Steilruachler sind auch nicht ohne...
Das dürfte übrigens das Breittal sein, jedenfalls steht es in zwei meiner alten Karten so drin.
Ah, ich seh gerade, du warst ja einen Graben weiter nördlich. Die Abzweigung vom Jagdsteig ist dann erst kurz vor dem horizontalen Abschnitt auf ca. 860m. Dass die Markierungen dorthin führen könnte ich mir damit erklären, dass sie für die Arbeiter gedacht sind, die an den Fangnetzen Reparaturen durchführen müssen.
Was mich etwas wundert: dass man vom Mittagstein dort hineinsieht. Von dort schaut man doch eigentlich schon eher seitlich darauf.

LG H.

[musitoni]

Gut beobachtet, Maxrax. Du hast natürlich recht, das Übersichtsbild ist vom Turmstein aufgenommen. Sorry, da habe ich bei meinen Bildern etwas durcheinandergebracht, ich hatte auch vom Mittagstein in den "Brand" fotografiert.
Deine Erklärung bezüglich der Markierungen scheint logisch. Sie enden, wo sie auf das Schuttfeld treffen, und dort liegt auch Material für Reparaturen. (ungefähr mittig im Bild, halb vom Baum verdeckt)

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[mountainrabbit]

Wow, mir war nicht bewusst, dass die Gräben mit so vielen Fangnetzen abgesichert sind.

Eine spannende Tour, und

LG, Günter

[musitoni]

Wow, mir war nicht bewusst, dass die Gräben mit so vielen Fangnetzen abgesichert sind.

Danke für die Antwort, Günter!
Die vielen Fangnetze hätte ich auch nicht erwartet (obwohl teilweise in der Übersicht zu sehen). Die Erklärung dürfte sein, dass die Höllental-Straße zwischen Spannbrücke und Abbrennbrücke auf dieser, der westlichen Seite des Tales liegen. Unter den anderen Gräben wird die Straße auch von der Schwarza vor Lawinen geschützt.

[Aspang]

Das ist das Finstertal, das Breittal ist weiter Richtung Hirschwang, dort wo der Wasserleitungsweg die Schwarza mit einer Brücke übersetzt. Durch den Graben sind voriges Jahr einige Brocken heruntergekommen. Einer gro0 wie ein Auto liegt mitten im Flussbett.

[maxrax]

Ich glaube, Tonis Aufstieg liegt zwischen Breit- und Finstertal.

[musitoni]

Ich glaube, Tonis Aufstieg liegt zwischen Breit- und Finstertal.

Ja, das müsste stimmen. In der OpenTopoMap sind auch die zahlreichen Fangnetze eingezeichnet, keines im Finstertal. Das bildet mit "meinem" Anstiegsgraben weiter unten einen Zwickel.
Wobei Benesch´s Finstertal das jetzt Kleines Wolfstal genannte sein muss. Aber das wurde im Forum schon erwähnt.

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[Gamsi]

Wollt auch grad erwähnen, dass nur im Wermutgraben Fangnetze eingezeichnet sind, insofern dürfte die ursprüngliche Annahme schon stimmen!

Toni, ich hab auf den Fotos nix dergleichen gesehene, daher die Frage: gibts irgendwo in diesem Graben Felsstufen? Ich würd den gern in Winter abfahren, und da wärs interessant ob die Fangnetze die einzigen "Schanzen" sind

Beim Finster- UND beim Breittal schreibt der Behm nämlich dass einen Stufe die abgeseilt werden muss, drinnen ist. Wär spannend wenn das hier nicht so wär!

[musitoni]

Ohne Fachmann zu sein, da ich kein Tourenschifahrer bin, glaube ich nicht, dass man sich irgendwo abseilen müsste.
Die einzigen Felspassagen waren aus dem kleinen Kessel heraus und darüber, wo ich "im steilen Wald ausgewichen" bin (wo der Turm mitten im Graben steht). Von der letzteren weiß ich allerdings nicht mehr, als auf dem Foto zu sehen ist.
Unterhalb des Jagdsteiges, der von der Abbrennbrücke heraufkommt, sind mir die Verhältnisse auch nicht bekannt.

[Gamsi]

Ohne Fachmann zu sein, da ich kein Tourenschifahrer bin, glaube ich nicht, dass man sich irgendwo abseilen müsste.
Die einzigen Felspassagen waren aus dem kleinen Kessel heraus und darüber, wo ich "im steilen Wald ausgewichen" bin (wo der Turm mitten im Graben steht). Von der letzteren weiß ich allerdings nicht mehr, als auf dem Foto zu sehen ist.
Unterhalb des Jagdsteiges, der von der Abbrennbrücke heraufkommt, sind mir die Verhältnisse auch nicht bekannt.

Danke, das heisst dieses:
https://www.gipfeltreffen.at/filedat...2&d=1589989674

wäre das einzige "kleine Stuferl" das du oben erwähnst?

[musitoni]

Danke, das heisst dieses:
https://www.gipfeltreffen.at/filedat...2&d=1589989674

wäre das einzige "kleine Stuferl" das du oben erwähnst?

Ich habe diese Passage gemeint: Hier links hab ich mich am Netz vorbeigezwickt. Rechts ist´s aber auch nicht recht steil.

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Gleich danach schaut´s so aus:

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Und danach so:
Diesen Teil habe ich aber im Wald umgangen, weiß also nicht, ob da eine vielleicht eine kleine Stufe lauert.

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In der Übersicht: Rot bezeichnet den Turm daneben, der vom vorigen Bild. Oranger Kreis der kleine Graben mit Netz, die orange Linie meine Umgehung

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Ich glaube aber nicht, dass bei halbwegs Schneelage irgendwo ein Problem wäre.

[Gamsi]

Danke für die erklärenden Worte und vor allem für das extrem aufschlussreiche Gegenhangfoto!

Ich denk jetzt auch, dass da nichts drin ist, was in einem anständigen Winter nicht ohnehin unter Schnee verschwinden würde. Werde das also für kommenden Winter mal ins Auge fassen (falls dieser hoffentlich wieder den Namen Winter verdient...)