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Kleiner Kesselgraben - Klobengraben (komplett), Rax, 20.3.2019

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  • Kleiner Kesselgraben - Klobengraben (komplett), Rax, 20.3.2019

    Den unteren Teil des Klobengraben bin ich bisher zweimal gegangen (einmal Aufstieg im Winter, einmal Abstieg im Sommer), den oberen Teil dreimal (zweimal Auf- und einmal Abstieg jeweils im Sommer).

    Seither hat mich der Gedanke nicht losgelassen, bei günstigen Schneeverhältnissen einmal den gesamten Anstieg zu versuchen. Dazu darf weder zu wenig Schnee liegen (um über den Abbruch im unteren Teil zu kommen), noch zu viel (um oben nicht steckenzubleiben); der Schnee sollte weder zu weich noch zu hart sein und es darf natürlich keine Lawinengefahr bestehen.

    Natürlich gehört da auch ein bißchen Glück dazu, um es perfekt zu erwischen. Gestern hat’s gepasst. Die Temperatur betrug in 1000m Höhe -1 bis +4 Grad, in 1500m -6 bis -3 Grad. Die Altschneedecke war gut verfestigt, nicht pickelhart und nicht zu weich; darauf lag ab ca. 900m eine dünne Neuschneeauflage, die aber gut mit dem Untergrund verbunden war, sodass keine Rutschgefahr bestand. Auch weiter oben, wo die Schicht etwas dicker war, stellte sie kein Problem dar; die einzige in dieser Hinsicht etwas heikle Stelle war die Ausstiegsquerung der Steilrinne nach dem Schartel, wo sich teilweise Triebschnee angesammelt hatte.

    Ich ging den gesamten Anstieg bis zur Gloggnitzerhütte mit Steigeisen. Ohne die wäre auch der obere Teil nicht möglich gewesen, die Steilheit ist stellenweise beträchtlich. Schneeschuhe hatte ich zwar mit, sie waren aber nicht notwendig. Beim Abstieg durch den Kesselgraben hab ich sie dann angeschnallt, aber nur, um sie nicht tragen zu müssen. Für den Aufstieg hätten sie mir auch bei weicheren Schneebedingungen nichts genutzt, es ist einfach zu steil. Und wenn es wirklich hart ist, sind sie dort sowieso die falsche Ausrüstung; dann wäre zusätzlich zu den Steigeisen noch ein Pickel empfehlenswert.



    Bei der Abzweigung im Kesselgraben habe ich noch Bedenken, es könnte zu wenig Schnee liegen…

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    In der Klamm

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    Beim Abbruch des Kleines Gaislochs zeigt sich: es passt. Die Schneezunge reicht sogar etwas höher hinauf als im März 2012.

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    Die Überwindung der kurzen Wandstelle ist kein Problem; der Steilhang oberhalb ist wie immer unangenehm.
    Hier blicke ich bereits zurück, vor mir mein Abseilbäumchen vom Juni 2012

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    Die zweite Steilstufe lässt sich ebenfalls ganz gut meistern, die dünne Schneebrücke bricht jedoch teilweise weg. Den querliegenden Baumstamm oberhalb gibt es nicht mehr.

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    Bei der Forststraßenquerung

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    Die Mini-Klamm am Beginn des oberen Abschnitts ersteige ich direkt…

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    …und gehe in der Grabensohle weiter. In der schneefreien Zeit ist es sicher besser, den Jagdsteig in der rechten Flanke zu benutzen.

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    Später halte ich mich mehr links und steige steil den Hang hinauf. Ich muss in die Rinne, die aber hier einen kleinen Abbruch hat. Also noch ein Stück weiter links hoch, dann kann ich hineinqueren.

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    Schon oberhalb

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    Eine kleine Steilstufe ist problemlos

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    Rückblick. Rechts ist der Hang, über den Norbert seinerzeit aufgestiegen ist

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    Langsam nähere ich mich dem Felskessel

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    Nochmals ein Rückblick

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    Dann ist der Kessel erreicht. Herrlich so ganz ohne Geröll, Totholz und Brennesseln

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    Zuletzt geändert von maxrax; 22.03.2019, 14:31.

  • #2
    Ich bin schon gespannt auf die Rampe. Sie ist schneebedeckt und steiler, als es hier aussieht

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    Blick talaus. Links beginnt die Rampe

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    Das steilste Stück ist geschafft. Hier wäre ein Pickel zumindest eine moralische Stütze gewesen…

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    Weiterhin sehr steil geht es auf den Waldrücken hinauf

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    Auf ca. 1350m lege ich eine Pause ein. Es ist hier schon deutlich kälter als unten.

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    Zwischendurch scheint sogar die Sonne. Im Zickzack steige ich höher

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    Der Schlusshang

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    Beim Ausstieg mit besagter Steilrinne. Zuerst versuche ich die Querung oben, da finde ich aber keinen Halt. Ein Tier dürfte da auch schon abgerutscht sein.
    Dann geh ich ein paar Schritte hinunter und folge der Tierspur drüben hinauf. Das funktioniert zum Glück gut.

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    Rückblick auf den Ausstieg. Ein wenig kann man die Steilheit erahnen…

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    Paradeblick zum Schneeberg

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    Eigentlich will ich die Kloben-Jagdhütte anvisieren, aber ich komme zu hoch und gehe oberhalb vorbei.
    Ich bin überrascht, wie gut es auch hier ohne Schneeschuhe geht. Der Blick zum Haberfeldkar gefällt mir immer besonders.

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    Das ist mir auch ein Zoom wert

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    Die Schneehöhe bei der Gloggnitzerhütte ist noch beachtlich

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    Der Kesselgraben-Abstieg ist im oberen Teil sehr schön, weiter unten dann weniger. Immerhin gibt es beim Gatterl Eiszapfen zu bewundern…

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    Insgesamt waren’s ca. 1050 Hm, das meiste davon auf Schnee. Nur im untersten Kesselgraben war es schon aper.
    Wenn es Nachahmungstäter geben sollte, wünsche ich viel Spaß. Viel Zeit sollte man sich heuer damit aber nicht mehr lassen…
    Zuletzt geändert von maxrax; 21.03.2019, 15:39.

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    • #3
      Perfekt erwischt, so hätte ich mir das auch vorgestellt!

      lg
      Norbert
      Meine Touren in Europa
      ... in Italien
      Meine Touren in Südamerika
      Blumen und anderes

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      • #4
        Tüchtig, tüchtig!

        Über 1000 Hm bei großteils Schneeunterlage und in Steilgelände ist schon eine respektable Schinderei.

        Mir taugen solche Unternehmungen immer sehr. Daumen_hoch.gif



        L.G. Manfred

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        • #5
          Das schaut schon sehr steil aus. Das wäre mir schon zu viel :-) Aber schön wenn du einen Wunsch abhaken konntest!

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          • #6
            Gefällt mir sehr gut, Hermann! Optimal erwischt.

            Lg, Michl
            Zu seiner Milbe sagt der Milber:
            "Geh bitte, schenk mir einen Zahn aus Silber.
            Damit ich, wenn im Haargewurl
            ich beißen möchte, hab kan Gsturl!"

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            • #7
              Super

              lg Chris

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              • #8
                Na bumm!
                So etwas Wildes hätte ich dir gar nicht zugetraut.
                Offenbar hast du keine Beschwerden mehr. Fein!
                Ich für meinen Teil habe vom Schnee schon genug. Unter 1000m geht schon alles.
                Zuletzt geändert von Rudolf_48; 22.03.2019, 07:21.
                LG Rudolf
                _________________________________________
                Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
                die wir nicht nutzen. (Seneca)

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                • #9
                  @all:


                  @Manfred: So eine Schinderei war's gar nicht, mit den Steigeisen ist das super gegangen. Die Wadeln spürt man halt nachher
                  Am meisten gestört hat mich das Gewicht meines Rucksacks (mit den Schneeschuhen drauf).


                  @Rudolf: So wild ist das nicht, war ja praktisch keine Kletterei dabei. Wild ist es dort nur im Sinne von wildromantisch. Der entlegene Winkel taugt mir irgendwie.
                  Und wenn man die Gegend schon vom Sommer her kennt, ist es auch ganz was anderes, als wenn man zum ersten Mal dort ist.
                  Vom Schnee hab ich noch nicht genug. Nachdem ich den ganzen Jänner nichts machen konnte, hab ich einen gewissen Nachholbedarf...
                  Zuletzt geändert von maxrax; 22.03.2019, 08:42.

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                  • #10
                    Der perfekte Zeitpunkt für diese Tour,

                    Kommt auf die Liste der Sachen, die ich mir anschauen möchte.

                    LG, Günter
                    Meine Touren in Europa

                    Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
                    (Marie von Ebner-Eschenbach)

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                    • #11
                      Danke fürs Auffrischen der Erinnerung. Wir sind oben nicht die Rampe beim Kessel rechts sondern vorm Kessel links raus. War mit Schi einfacher, ausserdem wollt ich die exakte Abfahrt schon vorher kennenlernen. Schade das das Schneeband im kleinen Gaisloch schon unterbrochen ist.
                      carpe diem!
                      www.instagram.com/bildervondraussen/

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                      • #12
                        @Günter: Nächste Woche soll's ja noch einmal kälter werden, vielleicht geht's dann noch. Momentan ist es sicher zu warm, und im April wird der Schnee für's Kleine Gaisloch vermutlich nicht mehr reichen.
                        Im oberen Teil sind dann bei Erwärmung natürlich auch Gleitschneelawinen ein Thema, ein paar Risse hab ich in der Schneedecke schon gesehen.

                        @Martin: Ich hab mich eh gefragt, welche Linie ihr da aufgestiegen/runtergefahren seid. Dass die Rampe und auch der folgende Rücken nicht gut geht, ist klar, das ist ja auch ein Baumslalom.
                        Ihr habt vermutlich die baumfreie Rinne oberhalb des Felskessels benutzt, also die Fortsetzung des unteren Grabens. Die zieht sich ja bis ganz hinauf zum Kloben.

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                        • #13
                          Zitat von maxrax Beitrag anzeigen
                          @Martin: Ich hab mich eh gefragt, welche Linie ihr da aufgestiegen/runtergefahren seid. Dass die Rampe und auch der folgende Rücken nicht gut geht, ist klar, das ist ja auch ein Baumslalom.
                          Ihr habt vermutlich die baumfreie Rinne oberhalb des Felskessels benutzt, also die Fortsetzung des unteren Grabens. Die zieht sich ja bis ganz hinauf zum Kloben.
                          Stimmt, wir sind genau das rauf, was in der Opentopomap als Klobengraben drin steht. Du bist in der westlichen Rinne die genau auf die Jagdhütte zuzieht hinauf?

                          klg.jpg
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                          • #14
                            Zitat von Gamsi Beitrag anzeigen
                            Stimmt, wir sind genau das rauf, was in der Opentopomap als Klobengraben drin steht.
                            Aha, oben seid ihr dann auf den Kamm ausgewichen. Da ist die Rinne wahrscheinlich zu steil.

                            Interessant, in der OTM ist nur der oberste, östliche Graben als Klobengraben bezeichnet, der Hauptgraben ist der Kleine Kesselgraben. Das macht Sinn.
                            In der Kombination hab ich das noch auf keiner Karte gesehen, aber es ist absolut logisch.
                            In den älteren Karten steht immer nur Kleiner Kesselgraben (und zwar an der richtigen Stelle), in den neueren Klobengraben (falsch positioniert).


                            Zitat von Gamsi Beitrag anzeigen
                            Du bist in der westlichen Rinne die genau auf die Jagdhütte zuzieht hinauf?
                            Du meinst direttissima durch das Kar? Nein, das geht nicht. Der Weg zieht nach der Rampe über den Waldrücken hinauf.
                            Ist in der OTM eh teilweise einpunktiert, so wie der untere Abschnitt (quasi der Sommerweg) von der Straßenkehre weg.
                            Das Zwischenstück fehlt, dort gibt es tatsächlich kaum Wegspuren.

                            Ich hab's hier eingezeichnet (gelb strichliert = Jagdsteig unterer Teil = Sommerweg):

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                            • #15
                              Zitat von maxrax Beitrag anzeigen
                              Aha, oben seid ihr dann auf den Kamm ausgewichen. Da ist die Rinne wahrscheinlich zu steil.
                              Ja das letzte Stück ist sehr steil, und auch felsiger als das Kartenbild. Auch bei der Abfahrt unserer Linie musste man 2x obligatorisch ein kleines 2m-Wandl runterspringen (allerdings problemlos da im unausgesetzten Steilwald.)

                              Zitat von maxrax Beitrag anzeigen
                              Der Weg zieht nach der Rampe über den Waldrücken hinauf.
                              Ah, so ist also die "offizielle" Variante! Gut zu wissen!
                              carpe diem!
                              www.instagram.com/bildervondraussen/

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