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Fölzklammsperre, mein Irrtum! Hochschwab 24.11.2021

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  • Fölzklammsperre, mein Irrtum! Hochschwab 24.11.2021

    Liebe Bergfreunde!

    Hier ein kleines Update aus der Region Fölz, es stammt von einer Runde über den Mitteralpenturm und den Gr.Winkelkogel.

    Von Thörl kommend war ich unaufmerksam!
    Am beginn der Fölzklamm ist ein abgestellter Kran deutlich zu sehen. Bautätigkeiten am Holzkonstrukt sind im Gange und ein Durchgehen eigentlich verboten.
    Ich fahre mit dem Wagen zum Autoparkplatz vor dem Schwabenbartl und gehe gleich von dort einen Steig hinauf.

    Ganz untypisch für mich, beim Rückweg meiner Tour gehe ich der Markierung Nr.601 von der Fölzalm zur Klamm hinunter und stehe vor dieser Absperrung.

    Sperre.jpg

    Ein paar Zimmerleute sind noch bei ihrer Arbeit in der Klamm, denen gebe ich zu erkennen, dass ich gerne weitergehen möchte.
    Durch gegenseitiges hin und herwinken vernehme ich eine Bestätigung zum Losgehen. Dann sehe ich eine Reparaturstelle im Klammboden und ein Warnruf der Arbeiter folgt. Da hat es ein Missverständnis gegeben, ich soll sicher nicht da durchgehen, gibt man mir zu verstehen. Ich gehe dann etwa hundert Meter wieder zurück bis ein Waldaufstieg möglich ist und quere dann hinüber zum Weg Nr.601, es ist gar keine schlechte Lösung. Dennoch, diese Sperren können schon verwirren.


    Es folgt meine kleine Bergtour:

    Ich gehe den Steig Nr.600 über den Fölzriegel hinauf, eine Stelle ist da leider etwas verlegt deshalb wird sie einfach umgangen.

    00.jpg

    Bei diesem Prachtwetter und leichten Minustemperaturen steige ich durch die Alte Westwand zum Mitteralpenturm.
    Blick auf den gegenüber befindlichen Fölzstein.

    01.jpg

    Es ist meist eine kleine Schneeauflage in der noch im Schatten liegenden Route. Der Schwierigkeitsgrad 1 bis 2 hat deshalb nur wenig Bedeutung.

    02.jpg

    Im etwas schwieriger eingestuften Kamin, das ist in Wahrheit eine reine Wandkletterstelle mit vielen Haken, geht es ohne Probleme hinauf.
    Eine leichte Querung, wo früher einige Steine herum lagen, die wurde nun von irgend wem barrierefrei gemacht und dabei mit einem Steinhaufen als Wegweiser versehen.
    Dieses verändern finde ich schon etwas doof aber es liegt scheinbar im Trend.

    Schon im oberen Teil

    03.jpg

    Nebenan wären die Felsen schon aufgewärmt, aber durch genug Bewegung ist mir im Schatten gar nicht kalt.

    04.jpg

    Bin nun schon am Mitteralpenturm gewesen und befinde mich am Verbindungssteig zur Hochfläche. Eindeutigen Fährten kann ich dabei folgen.

    05.jpg

    Ein Blick: Hinten ein abgeschnittenes Ilgner Alpl, vorne der Mitteralpenturm mit der Verbindung zur Hochfläche, ich habe bereits ein warmes Platzerl für eine Pause gefunden.

    07.jpg

    Wie fast immer hier, eine schöne Sicht zu den westlichen Hochschwab - Bergen und bis ins Gesäuse.
    Rechts hinten versteckt sich der Schwab fast ein bisserl, der Fölzstein ist aber zum größten Teil im Bild.

    08.jpg

    Eine Schattenkomposition lässt sich manchmal gar nicht verhindern.

    09.jpg

    Das Gipfelkreuz am Kl. Winkelkogel

    10.jpg

    Von links: Mitteralpenkogel - hinten die Rax, in der Mitte der Rauschkogel davor Hochanger? Weiter vorne der gerundete Kamm, da geht es in die Endriegel hinunter. Ganz hinten rechts mit dem Schneeband, das Stuhleck. Ganz vorne, noch vor den Latschen eine Gams (Für mich ist das Benennen stehts eine Herausforderung)!

    11.jpg

    Die Endriegel etwas näher gezoomt.

    12.jpg

    Fortsetzung folgt:
    Zuletzt geändert von BERGMAXI; 25.11.2021, 13:01.

  • #2

    Nach kurzem Abstieg vom Kl. Winkelkogelgipfel erreicht man diese Stelle. Ein netter Blick zum Ringkamp, von hier könnte man durch die Nordschlucht absteigen bzw. abseilen.

    13.jpg


    Links vom Fölzstein sieht man den Kamm am Waschenriegel, recht auffallend ist, dass die Messnerin fast keine Schneefleckerl hat.

    14.jpg

    Ich bin ja über den Kl. Winkelkogel 1918m, in wenigen Minuten zum Gr. Winkelkogel 1960m, dann zu einer weiteren Abstiegsmöglichkeit gegangen, der Ertlschlucht: 1.Grad, aber auch sie hat um diese Jahreszeit oft schon kombiniertes Gelände.

    16.jpg

    Ich habe mich für eine andere Möglichkeit entschieden, dabei geht es zuerst noch ein wenig Richtung Kampl.

    17.jpg

    18.jpg

    Hier schon ein erster Blick, aber bei genauerem Hinsehen geht es ziemlich einfach hinunter.

    19.jpg

    Da ich seit einigen Wanderungen die Schneeketten – Grödel mit dabei habe, wähle ich eine schattige Rinne zum Abstieg. Gut, dass ich dabei etwas Testen kann.

    20.jpg

    Zuerst gibt es noch eine Mischung mit größeren Anteilen von Steinen. Hier ginge es auch ohne Grödel gut herunter.

    21.jpg

    Danach gibt es gefrorene steilere Stellen zu bewältigen wo das Steigen wegen der kurzen und nicht am Rand befindlichen Spitzen schlecht möglich ist.

    22.jpg

    Da ich jederzeit aus dem Gelände entweichen hätte können (natürlich nicht abrutschen), war es eine Erfahrung mehr, nun kommen die Steigeisen eher zum Zug.

    23.jpg

    Etwas sehr positives, es ist immer eine schöne Kulisse vor mir, v. l. Karlmauer - Edelspitzen - Hochschwab - Eismauer - Wetterkogel.

    24.jpg

    Dann ist es fast schon wieder vorbei, es geht nur mehr über den Fölzboden Richtung Fölzalm.
    Blick zu den Winkelkogelfelsen.

    25.jpg

    Und letztlich bleibt noch ein Abstieg hinunter zur Fölzklamm mit schon vorweggenommenen Ende.

    26.jpg

    Fazit:
    Eine schöne Bergtour mit etwas Kletterei, "Alte Westwand" neuerdings bis -3 bewertet, In manchen Kletterführern war es noch 2.Grad!
    Bei Schnee oder Eisauflage jedenfalls ein anspruchsvolleres Gelände.

    Vom Mitteralpenturm auf dem Verbindungssteig zur Hochfläche gibt es Gams oder Steinbockspuren, etwas verzwickt ist dieser Steig dennoch! 1. Grad.
    Als Abstieg wäre die Ertlschlucht (für Geübte) oder der Normalweg im Bereich Hofertal geeignet.

    Die Klammsperre ist zwar vom Fölzgraben gut sichtbar und selbsterklärend, aber von anderen Abstiegen wie etwa von der Bürgeralm über die Mitteralm kommend oder vom Karlschütt?
    Ob es dort Hinweise gibt ist fraglich.

    LG.Sigi

    Kommentar


    • #3
      Schöne Bilder!
      Bei Schneeauflage wäre mir der Anstieg zu heikel, aber einen halbwegs leichten Durchstieg durch die Westwand habe ich mir schon länger vorgenommen. Von der Mitteralm kenne ich nur den Normalweg vom Feistringstein zum Fölzsattel.
      Danke für den Bericht!

      Kommentar


      • #4
        Bei den Verhältnissen alleine schon ein sehr spannender Anstieg!
        carpe diem!
        www.instagram.com/bildervondraussen/

        Kommentar


        • #5
          Servus Sigi !

          Zitat von Gamsi
          Bei den Verhältnissen alleine schon ein sehr spannender Anstieg!
          Das war auch mein erster Gedanke.

          Der "Hausmeister" voll in seinem Element.

          Zitat von BERGMAXI Beitrag anzeigen
          Etwas sehr positives, es ist immer eine schöne Kulisse vor mir, v. l. Karlmauer - Edelspitzen - Hochschwab - Eismauer - Wetterkogel.
          Ein wunderschönes Bild.

          LG, Günter

          Meine Touren in Europa

          Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
          (Marie von Ebner-Eschenbach)

          Kommentar


          • #6
            Toll! Und ich war heuer noch kein einziges Mal im Hochschwab.
            Respekt für die Alte Westwand bei Schneelage!

            Kommentar


            • #7
              Hallo Sigi,
              hast wieder einmal ein Heimspiel absolviert.

              Wieso findest du es doof, wenn jemand in einer Querung Stolpersteine aus dem Weg räumt? Damit hat er die Kletterstelle ja nicht entschärft.

              Wenn ich das richtig verstanden habe, hast du den Abstieg erst mit Grödeln versucht, die sich im Steilen nicht bewährt haben. Dann bist du auf Steigeisen umgestiegen. Normale oder bloß Spikes?
              LG Rudolf
              _________________________________________
              Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
              die wir nicht nutzen. (Seneca)

              Kommentar


              • #8

                Ich danke euch für die netten Kommentare.

                @musitoni
                Es gibt schöne Rinnen in der Westwand, schau sie dir einmal an.

                Gamsi mountainrabbit Es war ein sehr schönes Erlebnis, etwas alpin sogar.

                @maxrax
                Alles gleichzeitig geht einfach nicht, du bist deinen Berichten demnach, wirklich viel unterwegs.


                Eine Ergänzung bzw. Erweiterung zu dieser Tour möchte ich noch anbieten.
                Die „Alte West“ auf den Mitteralpenturm, ist der einfachste nennenswerte Kletteranstieg dort. Durch eine Kombination mit weiteren Routen, lässt sich eine hervorragende Tagestour bis zum Hochschwabgipfel zusammenstellen.
                Die „Tausendmetertour“ ist sicher einigen bekannt, sie endet mit dem „Winkelkogel Westgrat“, … dann geht es hinüber zum Fölzsattel und zur „Edelspitzenüberschreitung“ danach folgt an der Karlmauer der „Domeniggweg“, weiter geht es bis zur Hochschwab-Südwand, wo der „Baumgartnerweg“ noch geklettert wird. Diese lange Tour kenne ich nur vom Erzählen, von einem Kletterfreund, der sie vor Jahren so gegangen ist.
                Ich gehe sehr oft auf den Mitteralpenturm und kann das Gelände einschätzen, aber bei Schneeauflage ist es tatsächlich an ein paar Stellen ein bisserl heikel.



                Zitat von Rudolf_48 Beitrag anzeigen
                Hallo Sigi,
                hast wieder einmal ein Heimspiel absolviert.

                Wieso findest du es doof, wenn jemand in einer Querung Stolpersteine aus dem Weg räumt? Damit hat er die Kletterstelle ja nicht entschärft.

                Wenn ich das richtig verstanden habe, hast du den Abstieg erst mit Grödeln versucht, die sich im Steilen nicht bewährt haben. Dann bist du auf Steigeisen umgestiegen. Normale oder bloß Spikes?
                Ich nütze manche Chancen gerne einmal aus.
                Bzgl.doof: Diesen Anstieg gehe ich im Jahr zehn bis zwanzig Mal, weil er schnell zur Hochfläche führt. Mittlerweile fällt mir jeder dazu gekommene Haken auf, genau so ist es, wenn etwas abgeräumt wird. Um das zu beurteilen braucht es keine Experten, für mein empfinden passt es besser, wenn etwas "Natürliches" belassen wird. Seit ca. fünfzig Jahren gehe ich dort klettern und kenne die Veränderungen ganz gut. Als die Route mit Pfeilen markiert wurde haben sich viele Kletterer schon gefragt, wieso das auf einmal notwendig ist? Will man unbedingt für unerfahrene Berggeher einen Anstieg kreiieren? Ein 2. Grad im wilden Gelände ist einfach kein Klettergarten, egal ob, mit oder ohne, Markierungen. Es kamen im Kaminwandl einige Bohrhaken hinein, im Abstand von gut zwei Metern. Nebenbei sind dort gar nicht so wenig Normalhaken vorhanden. Wenn nun noch ein Steinmanderlpfad daraus wird, hinterlässt es glaube ich, keinen natürlichen Eindruck mehr. Die abgeräumten Steine waren keine Stolpersteine, eher einige Trittmöglichkeiten vor allem wenn sie angefroren waren. Die haben nur für den Bau eines Wegweisers herhalten müssen.

                Die Grödel habe ich verwendet und bei einigen Schritten eben ein Rutscherl gehabt. Dann habe ich eine bessere Lösung ins Auge gefasst aber nicht umgesetzt weil ich einigen Stellen ausgewichen bin. Leichtsteigeisen, sind dann meine Wahl für nächstes Mal, Spikes habe ich nicht.

                LG.Sigi
                Zuletzt geändert von BERGMAXI; 26.11.2021, 11:07.

                Kommentar


                • #9
                  Zitat von BERGMAXI Beitrag anzeigen

                  Es kamen im Kaminwandl einige Bohrhaken hinein, im Abstand von gut zwei Metern. Nebenbei sind dort gar nicht so wenig Normalhaken vorhanden.

                  LG.Sigi
                  Ich habe erst einmal nachlesen müssen, wie der Anstieg bewertet ist. Ich habe II und höchstens II+ gefunden.
                  Normalhaken und sogar Bohrhaken?

                  Ich kann mich noch erinnern, dass wir seinerzeit in den Dolomiten ganze Viererseillängen ohne Zwischenhaken gegangen sind. Außer oft problematische Standhaken gab es nichts. Keile und Friends waren damals noch Fremdwörter. Zum selber Haken schlagen waren wir zu faul oder zu leichtsinnig, wie man es nimmt. Einen selber geschlagenen Haken hätten wir auch wieder herausschlagen und mitnehmen müssen. Haken kosten etwas. Ja, so waren die "guten alten Zeiten".

                  Wenn jemand einen Zweier unbedingt mit Seil gehen möchte, dann genügen solide Standhaken, finde ich. Für wen wurde der Anstieg denn hergerichtet? Kletterkurs, Kindergruppe?
                  LG Rudolf
                  _________________________________________
                  Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
                  die wir nicht nutzen. (Seneca)

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                  • #10
                    Zu den Bewertungen in diesem Gelände mag ich mich nicht äußern, nur zur Routenfindung. Eigentlich ist dies die einzige Herausforderung bei solchen Touren.
                    Mit klassischen Klettergebieten wie den Dolomiten hat das Gebiet in der Fölz wenig gemeinsam, eine Kletterhöhe bis zu dreihundert Meter und dann ein sanftes Wiesenplatzerl, können die Italiener selten anbieten. Aber die Dolomiten sind durch ihre Steilheit, selbst in unteren Schwierigkeiten schon einmalig.
                    Zu den Sicherungen: Es mag sein, dass die Nähe zur Fölzalm ein Grund für die besonders gute Sicherungsform ist. Kinderkurse würde ich ausschließen.

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