Gr. Gurpitscheck, 2526 m auf prächtigen Umwegen, N.Tauern,25.6.2023

[Hard85]

So unglaublich schön, das glaube ich sofort, dass man da immer wieder gerne hinkommt

Meterhohes Gras mit allem, was man da dann so abstreift, ist leider auf Dauer wirklich nicht recht lustig... Weiß nicht, ob man da im Frühsommer, sobald der Schnee halbwegs weg ist, bessere Bedingungen hätte, oder ev. auch in einem Spätherbst wie dem letzten...

[Jgaordhelagenornres]

Gerade vor Kurzem habe ich diese Tour nochmals nachvollzogen - etwas unbeabsichtigt!
Mein Plan war nämlich, über das Rupaninkar zunächst den Blasriegel zu besteigen und weiter zum Predigtuhl zu gehen.Aber meterhohen Grasdschungel hat mir die motivation genommen weiterzumachen.

Danke Manfred für die Erwähnung
... aufgrund der, gelinde gesagt, etwas unpraktischen Ausführung der "Benachrichtigungsseite" hat es etwas gedauert, bis ich hierher gefunden habe, aber wurscht (Ob das wohl jemand von den Admins liest... ?)

Auch wenn die Niederen Tauern bis dato "terra incognita" für mich sind - vermutlich bin ich einfach zu sehr aufs Höllengebirge fixiert - so sind es doch sehr beeindruckende Bilder, die du mitnimmst, auch von den chronologisch jüngeren Berichten - Knallstein zum Beispiel

... und abgesehen von meinen nächsten Zielen im Höllen- & Toten Gebirge sind offensichtlich gerade ein paar Unternehmungen aus den Niederen Tauern auf die "Liste, was ich in nächster Zeit tun möchte, so sich das Wetter denn mal dazu bequemt wieder bergsteigertauglich zu werden" gerutscht... Ich hoffe sehr, dass der Wettergott diese kursive Zeile liest und die subtile Botschaft dahinter auch versteht!


Mit hohem Gras hab ich selbst schon so meine liebe Not gehabt, wie könnte es anders sein, im Höllengebirge bei den Brenntenbergen. Östlicher Brenntenberg ... einmal und nie wieder.

Der Blasriegel wäre einer der letzten, entlegenen Tauerngipfel gewesen, auf denen ich noch nie war. Wieso man dort überhaupt rauf muss, das verstehen nur Leute wie Jgaordhelagenornres ... und noch einige andere Entdeckungsfreudige in diesem Forum.

Verstehe ich das wirklich, so wie du schreibst?
Aaaalso, ich hab gerade lange über das Thema nachgedacht und bin zu fast keinen Ergebnissen gekommen.

Ich mache das mal an zwei allgemeinen Fragen fest:

1. Warum gehst du überhaupt in die Berge?
2. Warum möchtest du alle Gipfel von [gewisse subjektive Unterteilung] erreichen?

Schon mit der Beantwortung der ersten Frage, welche ich übrigens als ziemlich unsinnig betrachte wirds schwierig. Schafft ihr es, Frage 1 kurz und prägnant, ohne Aufzählung zu beantworten?
Ich nicht - bei mir sind es nämlich mehrere Aspekte: Ausgleich zur Büroarbeit, Sport betreiben, Fitness, das Gewinnen neuer Perspektiven/Eindrücke, das Ausbrechen aus dem alltäglichen Trott, die "Welt" entdecken, und vermutlich noch einiges mehr.
Kurz gesagt, wenn ich mit der ersten Frage konfrontiert werde, möchte ich eigentlich nicht weiter diskutieren. Ich betrachte Diskussionen ab der Frage als hoffnungslos - genauso gut kann ich einen Blinden anfahren: "siehst du das denn nicht?"
(Dazu ein Zitat aus einem Gipfelbuch, dass die Problematik elegant beschreibt: "Menschen aus den Bergen widerspiegeln Sonnenlicht. Personen im Tal verstehen diese Sprache nicht.")

Frage Nummer 2 ist dann quasi die Steigerung der ersten Frage.
Wenn man schon die erste Frage nicht prägnant beantworten kann, wie soll das dann bei der zweiten Frage möglich sein?
Bei mir würde hier folgendes am ehesten passen: "ich möchte vom Höllengebirge möglichst ALLES gesehen haben" bzw. etwas egoistischer "ich möchte einer der besten Gebietskenner des Höllengebirges werden, sodass ich bei Diskussionen ums Höllengebirge immer ohne schlechtes Gewissen meinen Senf dazugeben kann" oder seit kurzem auch "durch meine Projekte schaffe ich es, die Anzahl bestiegener Gipfel in relativ kurzer Zeit in lichte Höhen zu schrauben".

Typisch österreichische Antwort auf beide Fragen wäre "warum nicht?" Bzw. könnte ich im Gegenzug einige Personen fragen: Warum sammelst du denn Briefmarken, oder Modelleisenbahnen?
(Sind auch nur schön anzusehen, und haben sonst kaum Nutzen. Genauso ist meine Gipfelliste mit mittlerweile über 550 Gipfeln schön anzusehen )

Im Forum haben/hatten einige Mitglieder solche Projekte laufen. Manfred 9 über alle Gipfel OÖs über 1000m. Willy über alle 3000er Österreichs. brothers über alle bezirkshöchste Punkte in Österreich. Du über alle Gipfel der (Niederen) Tauern, und ich - unter anderem - über alle Gipfel des Höllengebirges. (Hab ich irgendwelche Forumianer vergessen?) Es wäre daher interessant, Frage 2 an all diese Personen zu stellen

Ich versuche mal das Offtopic zu beenden, und kehre zu deinem Satz zurück.
Ich verstehe sehr wohl, was dich antreibt (vermutlich das gleiche wie mich), auch wenn es möglicherweise sogar keinen rationalen Grund dafür gibt, bzw. man den Grund nicht benennen kann.


LG

[tauernfuchs]

Ich verstehe sehr wohl, was dich antreibt (vermutlich das gleiche wie mich), auch wenn es möglicherweise sogar keinen rationalen Grund dafür gibt, bzw. man den Grund nicht benennen kann.
LG

Danke für deine ausführliche Antwort - oder besser gesagt - ausführliche Analyse meiner Sätze.
Damit beantwortest du eigentlich auch schon die Fragen, die im Prinzip nicht rational zu beantworten sind.
Ein Hauptmotiv meiner Bergsteigerei, um es einmal einzugrenzen, ist schon die Entdeckungsfreude. Das umfasst aber ein weites Spektrum an "Wegen" unterschiedlichster Art.
Diese Entdeckungsfreude sehe ich auch bei dir und einigen anderen (gerade fällt mir escapist dazu ein). Wie sonst wäre es zu erklären, dass du wilde Latschenrauferei zu irgendwelchen manchmal wahrscheinlich schon 50 Jahre nie mehr bestiegenen Gipfeln im Höllengebirge auf dich nimmst - tatsächlich höllische Wege.
Diese Motivation - etwas Neues entdecken zu wollen - haben aber durchaus nicht alle Bergsteiger.
In den Niederen Tauern kenne ich alle Grate ab Schwierigkeit I. Gipfel gibt es noch einige in den Randzonen und ganz wenige etwas schwieriger zu erreichende - und ich sage: Gottseidank!
Das Sammeln betrachte ich eher als Nebeneffekt, es ergibt sich eher im Finale - wenn mir absolut nichts Neues mehr einfällt.
Wenn man dann "fertig" ist, hinterläßt das schon ein gutes Gefühl, aber es ist schon eigenartig: Was man dann dringend braucht - ein neues Ziel!
Allerdings - wenn ich meine Führerarbeit betrachte - sehe ich mich auf einer Ebene mit jedem anderen Sammler, der seine Fundstücke akribisch einordnet.
Über die Frage über den Sinn unseres Tuns kann man endlos - hoffnungslos - diskutieren, aber die Haupsache ist wohl: Dass uns unser Tun freut!

LG