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Deichselspitze, 2684 m, Westgrat, II-III, 1x IV-, 14.6.2022, Schladminger Tauern

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  • Deichselspitze, 2684 m, Westgrat, II-III, 1x IV-, 14.6.2022, Schladminger Tauern

    Westgrat, II-III, 1x IV-, Abstieg Nordgrat, I-II; Kaiserscharte, Angersee, Zwerfenbergsee

    Manche Touren sind so schön, dass man sie ruhig wiederholen darf, auch wenn die letzte Begehung scheinbar noch nicht lange zurück liegt.
    Nicht so lange her? Ich recherchiere in meinem Tourenbuch – 2009, dreizehn Jahre!
    Oha! Wie man sich doch verschätzen kann. Tja und sogar einen Forumbericht habe ich darüber damals geschrieben.

    https://www.gipfeltreffen.at/forum/gipfeltreffen/toureninfo-verh%C3%A4ltnisse/alpines-klettern/salzburg-ae/40251-deichselspitze-2684m-w-grat-iv-stelle-meist-ii-iii-schladminger-tauern

    Sollte ich da nochmal?

    Andere Altersklasse, andere Eindrücke – vielleicht…
    Versuchen wir´s!

    Wir starten bei der gemütlichen Laßhoferalm
    Dei-003.jpg

    Nach kurzer Morgentoilette
    Dei-001.jpg

    brechen wir auf. Die Räder sind nützlich auf dem Weg zu den Hinteralmhütten und hier braucht sich auch niemand Sorgen machen, dass sich jemand drüber aufregt.
    Bald stellen wir dann auch die Räder ab und folgen dem markierten Weg Richtung Göralhütte.
    Gerade versucht der Hochgolling letzte Wolkenreste abzuschütteln:
    Dei-004.jpg

    Hochschuss, Alterkogel und Steinkarlegg (v.l.n.r.) haben es bereits geschafft:
    Dei-005.jpg

    Wie immer um diese Jahreszeit, begrüßen uns tosende Bäche.
    Dei-006.jpg

    Dei-007.jpg

    Eine natürliche Pfeilspitze weist den Weiterweg
    Dei-008.jpg

    Der Weg zum Einstieg ist mir bekannt, ist auch nicht schwer zu finden.
    Kaum jemand würde allerdings aus dem Kartenbild diesem Westgrat viel Bedeutung beimessen. Daher wurde er auch relativ spät erschlossen.
    Eine wertvolle Entdeckung!
    Auf einem gemütlichen Band erreichen wir den Grat, der nun auch noch längere Zeit moderates Blockwerk anbietet:
    Dei-009.jpg

    Im Ausblick zeigt sich jetzt – ziemlich in der Bildmitte – das Kasereck:
    Dei-010.jpg

    Und auf der anderen Seite Kapuzinerberg, Waldhorn und Kieseck (v.l.n.r.) mit dem Zwerfenbergsee:
    Dei-011.jpg

    Noch immer ist der Blockgrat durchsetzt mit langen Gehstrecken:
    Dei-012.jpg
    bis endlich ein paar nette Gratzacken folgen
    Dei-014.jpg

    Die Kletterei ist vielfach gemütlich, der Fels fest und selbst die Ausgesetztheit hält sich in Grenzen, eigentlich ein idealer Einsteigergrat.
    Hin und wieder stellen sich steilere Aufschwünge entgegen, so auch im Bereich des Wandbuches, wo doch eine hübsche IIIer Stelle wartet.
    Sogar eine IVrer Stelle wird in der Beschreibung angeführt, allerdings ist sie derartig kurz – und sogar mit einem Haken abgesichert – dass etwas versierte Kletterer sie vielleicht gar nicht bemerken würden.
    Immerhin, das letzte Stück zieht sich doch etwas in die Länge. Aber, dass dieser nette Grat schnell endet, möchte man eigentlich gar nicht …
    Zuletzt geändert von tauernfuchs; 07.07.2022, 17:09.

  • #2
    So genießen wir auch noch die letzten Blockpassagen,
    Dei-015.jpg
    bevor wir beim altehrwürdigen Holzkreuz ankommen:
    Dei-018.jpg

    Ein Blick zurück auf unsere Gratschneide, etwa Bilddiagonale:
    Dei-017.jpg

    Nach Süden sehen wir einen der Landschitzseen (Bildmitte), rechts dahinter das Dreigestirn Barbarasptze, Roteck und Preber:
    Dei-016.jpg
    Den von der Deichselspitze südostwärts ziehenden Grat, über Zischken, Schafkarspitze zum Schöneck, sollten sich eher nur versierte Tauerngeher vornehmen.

    Auch wir bevorzugen heute den kürzeren Abstieg über den Nordgrat.
    Dabei dürfen wir bereits den Speik bewundern:
    Dei-019.jpg

    Zu weit sollte der Blick aber nicht vom Weg abschweifen, denn auch der Nordgrat erfordert etwas Konzentration, vermittelt fast den Eindruck größerer Ausgesetztheit als der Westgrat. Ein Abbruch wird in der Flanke umgangen (kurz II), dann landet man bald auf einem Punkt, wo sich der Grat Y-förmig teilt, Rückblick:
    Dei-020.jpg

    Und ein Blick in die doch recht steile Ostflanke:
    Dei-021.jpg

    Für welchen Gratast man sich nun entscheidet, ist egal, schwierig wird´s nirgendwo mehr.
    Entspannt erfreuen wir uns am Anblick der blauspiegelnden Seen.
    Der Zwerfenbergsee wird bewacht von Schneegrubenhöhe und Pöllerhöhe:
    Dei-022.jpg
    Rechts hinten können wir den Greifenberg erahnen.

    Mit einem kleinen Umweg steuern wir auf den Angersee (darüber das Waldhorn) zu
    Dei-023.jpg
    denn ohne Zeitnot werden solch lockende Gewässer von uns nicht ausgelassen…
    Einmal am Tag schadet schließlich ein kühles Bad auch nicht und ist obendrein an diesem warmen Tag sehr erfrischend:
    Dei-025.jpg

    Als Nächster lockt der Zwerfenbergsee, die bizarre Kulisse dahinter bieten Schneegrubenhöhe (l.) und Pöllerhöhe (r.)
    Dei-026.jpg
    und natürlich die Deichselspitze mit dem von hier sehr markant hervortretenden Westgrat:
    Dei-027.jpg


    Zuletzt geändert von tauernfuchs; 07.07.2022, 17:06.

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    • #3
      Auf blumenreichem Weg
      Dei-030.jpg

      Dei-032.jpg
      nähern wir uns dem blitzenden Blau
      Dei-029.jpg
      und widerstehen auch seiner kurzen Erfrischung nicht
      Dei-031.jpg

      Im Abstieg talaus
      Dei-034.jpg

      begleiten uns Wasserspiele
      Dei-033.jpg

      und wir erreichen wieder die Göralhütte, den Startpunkt unserer Gratrunde.
      Dei-035.jpg


      Weiter unten warten bereits die Fahrräder und rollend klingt unsere prächtige Tour aus.

      LG
      Angehängte Dateien

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      • #4
        Wunderschön, und auch schon auf meiner Wunschliste!
        carpe diem!
        www.instagram.com/bildervondraussen/

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        • #5
          Nachdem ich den Gipfel jetzt erst mal auf der Karte gesucht (und auch gefunden habe), weiß ich etwas mehr. Ist mir vorher noch nie aufgefallen .
          Klettertechnisch vielleicht eine Spur zu schwierig für mich, wobei so wie du es beschreibst würde es mich schon reizen das mal aus der Nähe zu sehen.
          Schöner Bericht. Danke für´s reinstellen

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          • #6
            Sehr schöne Tour mit tollen Aus- und Tiefblicken, schade dass es von den "richtigen" Kletterstellen keine Fotos gibt. Regt auf jeden Fall zum Nachmachen an, geht wahrscheinlich mit den entsprechenden Routine alles auch seilfrei, oder?
            Was mich bei Deinen Touren mittlerweile fast am meisten fasziniert: Das obligatorische Bad in jedem auftauchenden Gebirgssee, auch wenn die Schneezungen noch ins Wasser reinragen. Da bin ich definitiv zu sehr Warmduscher, Beckenrandschwimmer und Schattenparker... Dass es erfrischend ist, steht eh außer Frage, aber die Überwindung brächte ich nicht auf. Also auch dafür meinen vollen Respekt.
            LG
            Andi
            ... ab 45 Grad Neigung wird's interessant ...

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            • #7
              Schöne Aufnahmen, möchte gar nicht wissen wie warm der See war.
              Lg. helmut55

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              • #8
                Neben der Begehung aller Grate in den Niederen Tauern wäre es doch eine weitere Aufgabe alle Seen zu beschwimmen. Ich vermute, viele dürfte dir trotz des Seenreichtums nicht mehr fehlen.
                "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

                https://www.instagram.com/grandcapucin38/

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                • #9
                  Danke für eure netten Meldungen!
                  Die Route ist tatsächlich nicht besonders anspruchsvoll, es dauert auch relativ lange, bis die eigentliche Kletterei beginnt. Meist ist es dann so II- er Geplänkel in recht gutem Fels, kaum besonders ausgesetzt. Für andibaum und ähnlich Versierte natürlich seilfrei zu machen. Kletterstellen-Fotos waren kaum gut möglich. Bei die IVrer Stelle hängt an einem Bohrhaken eine alte Schlinge, wir haben beides nicht benützt/gebraucht.
                  Moralisch anspruchsvoller ist fast der Abstieg/Nordgrat, zwar leichter, aber ausgesetzter.
                  Insgesamt ein schönes Gesamtunternehmen, abgerundet durch die nachfolgende Seenwanderung.
                  Die beiden Seen waren tatsächlich nur zum kurzen Eintauchen geeignet, aber willkommene Erfrischung.
                  Generell kann man sagen, dass kleine, seichtere Bergseen immer wärmer sind als große. Manchmal kann man in den Nebenlacken eines Sees wunderbar schwimmen und der "Hauptsee" ist bitter kalt. Auch die Malaiseen (Gigler-Tour) waren (weil gerade einmal 2m tief) immerhin gut 18° warm.
                  placeboi : Tatsächlich verfolge ich, nachdem ich mit den Graten "fertig" bin, immer mehr den Wunsch, alle Seen der Niederen Tauern einmal aufzusuchen. Das mit dem Schwimmen mache ich nur bei akzeptabler Außentemperatur. Viele Seen fehlen da auch nicht mehr, immerhin war ich auch heuer bereits wieder in 32 verschiedenen Seen baden (nicht so schwer, wenn man im Salzkammergut wohnt).

                  LG

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                  • #10
                    Hallo Manfred, hab jetzt mal den Topo rausgesucht, und siehe da... jetzt weis ich warum ich dort ursprünglich mit Seil raufwollte... das liest sich um einen guten Grad ernster als dein Bericht:
                    Bildschirmfoto 2022-07-09 um 16.24.39.png
                    carpe diem!
                    www.instagram.com/bildervondraussen/

                    Kommentar


                    • #11
                      Ja, ich weiß, das Topo lässt Ernsteres vermuten. Die schwierigen Stellen sind aber derartig kurz und der Fels sehr vertrauenswürdig, sodass trittsichere Leute, die normalerweise einen IIIer seilfrei gehen, dort sicher kein Problem haben werden. Die IVrer Stelle ist über einer breiten Scharte und gerade mal 4m lang, auch ohne Haken nicht mehr als IV.
                      Ich würde einmal sagen, am Gamskögelgrat bist du mehr gefordert..
                      Was ich nur versierten Tauerngehern raten kann, ist der Übergang zum Zischken und weiter. Nicht besonders schwierig, aber immer zum Aufpassen.

                      LG

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                      • #12
                        Wieder ein besonderes Schmankerl.

                        Deinen Erstbericht hab ich damals offensichtlich übersehen, dort sind ja auch einige Felsfotos vorhanden.



                        LG, (ein weiterer Warmduscher)

                        Günter
                        Meine Touren in Europa

                        Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
                        (Marie von Ebner-Eschenbach)

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                        • #13
                          Zitat von mountainrabbit Beitrag anzeigen
                          Wieder ein besonderes Schmankerl.

                          Deinen Erstbericht hab ich damals offensichtlich übersehen, dort sind ja auch einige Felsfotos vorhanden.



                          LG, (ein weiterer Warmduscher)

                          Günter
                          Danke! Eigentlich war ich im Zwiespalt, einen Bericht, den ich vor 11 Jahren geschrieben habe, wieder aufzuwärmen - offenbar nicht umsonst.
                          Und ja, im alten Bericht sind ja auch Felsfotos, deshalb war ich hier sparsam.

                          LG

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