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Der berühmte „Indianer“ am Gipfel vom Hochkalmberg (1833m) bei Neuschnee und perfekter Sicht
Route: Hochmuth (9.42) – Goisererhütte (11.55-12.40) – Kalmooskirche (12.50-13.00) – Gipfel (13.42-14.05) – Goisererhütte (14.40-15.35) – Hochmuth (17.15)
Höhenmeter/Distanz/Gehzeit: 950hm | 11km | ca. 5 Stunden
Perfekter Tourentag: Beste Fernsicht, kaum Wind und auch kulinarisch top. Für mich erfüllte sich ein Traum, nachdem ich bei der 24-Stunden-Wanderung im September 2017 im Dauerregen auf der Goisererhütte war und von der Umgebung nichts gesehen hatte. Im Vorjahr warnte der Hüttenwirt vor dem Aufstieg aufgrund der gefallenen Schneemengen und Lawinengefahr nach dem Starkniederschlagsereignis Mitte September und ich schaffte es weder zur Hütte noch zum Gipfel.
Mein meteorologischer Rat am Vorabend war: Möglichst südlich von Bad Ischl halten. Die Wettermodelle zeigten tagelang größere Unterschiede für den Samstag, mit einer von Westen hereinschiebenden Okklusionsfront, die recht strömungsparallel zu den Alpen liegen sollte – das heißt, kräftige Westströmung in der Höhe. Die Niederschläge sollten daher eher über dem Alpenvorland bzw. am Alpennordrand (Seengebiet) liegen und erst im Laufe des Nachmittags hereindrücken. Für uns von Vorteil: Die Modelle zeigten in 850hPa (ca. 1500m Meereshöhe) unmittelbar im Nordalpenbereich auf Südwest bzw. Süd zurückdrehende Winde mit deutlicher Windabschwächung. Das interpretierte ich zutreffend als seichten Südföhn, und somit einerseits kein Niederschlag und andererseits auch gute Sicht bei wenig Wind. Bei Südwind dürfte der Hochkalmberg generell durch den vorgelagerten Dachstein windgeschützt sein.
Wieder etwas verwinkelt wie am Vortag führt eine Asphaltstraße in mehreren Kehren zum Bauernhof und ehemaligen Gasthof Hochmuth (Parkplätze noch vorhanden) hinauf. Die dichten Wolken von der Früh verzogen sich bald. Über der Hohen Schrott thronte noch ein „Sabel“ (Stratocumulus lenticularis), durch die starke Westströmung in der Höhe.
Hohe Schrott links, Predigtstuhl mit Ewiger Wand zentral, rechts schaut der Sandling drüber
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Blick über den Pötschenpass ins Tote Gebirge bei Bad Aussee, rechts Hoher Sandling
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Bei der großen Wiese gleich nach Beginn des Steigs sah ich zwei Rehe in der Entfernung grasen, leider zu weit weg für meine Sony Cybershot RX100 (VI). Wegen der Gruppe hatte ich auf die große Kamera verzichtet, aber mit der kleinen war der Zoom stark begrenzt (Ergebnis kann sich trotzdem sehen lassen).
Der markierte Steig ging nach kurzem flachen Stück gleich ordentlich zur Sache, in vielen steilen Kehren schraubten wir uns höher. So wie überall im Salzkammergut auch hier zahlreiche vollständig entwurzelte Bäume vom September 2024. Das Schadensprofil von diesem Ereignis ist einzigartig – die Kombination aus 300mm Niederschlag (und mehr) und schwerem Sturm findet man sonst nur bei tropischen Wirbelstürmen. Deswegen hat es wesentlich mehr Bäume komplett entwurzelt (aus der aufgeweichten Erde gehoben) als gebrochen, wie normalerweise bei Winterstürmen oder eng begrenzten Gewitterböen. Dieser Fußabdruck lässt die Schäden von damals gut unterscheiden von anderen Ereignissen.
Mäßig nützliche Seilversicherung bei der Umgehung eines Wurzeltellers
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Der Aufstiegsweg bot bereits prächtige Ausblicke die Traun hinab.
Links das verschneite Höllengebirge, rechts Hohe Schrott und Schönberg, hinten Traunstein
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Predigtstuhl (1278m) im Vordergrund – rechts der felsige Hohe Rosenkogel (1359m), darüber Schönberg (2090m), links Karkogel (1739m), rechts Großer Scheiblingkogel (2020m) und Großer Wildkogel (1992m)
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Trisselwand und Tressenstein im Vordergrund, im Hintergrund Totes Gebirge von der Weißen Wand (2198m) bis Sturzhahn (2028m) mit dem markanten Abfall rechts. Traweng (1981m) und Lawinenstein (1965m) ganz rechts komplettieren das Bild
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Arzgraben im Vordergrund, zentral Hoher Sarstein (1975m), unten Hallstätter See
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Nach der kurzen Pause bei der Pramesbergerrast (Unterstandshütte) verließen wir den exponierten Riedel und stiegen im goldenen Lärchenwald weiter auf. Ab etwa 1300m begann bereits der Schnee, doch war der Steig selbst fast bis zur Hütte nahezu schneefrei.
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Nun kam auch noch die Sonne zum Vorschein und das ergab mit den gefärbten Lärchen tolle Kontraste.
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Der oberste Abschnitt war im wesentlichen nurmehr eine Querung im leichten Auf und Ab, während im Hintergrund die Ausblicke immer besser wurden.
Hier mit Gosaukamm links, Hohe Tauern zentral und Tennengebirge rechts. Zugegeben hatte ich meine Probleme, mich mit den Himmelsrichtungen zu orientieren.
Paul-Preuß-Hütte auf der ehemaligen Oberen Schartenalpe
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Links Hoher Kalmberg (1833m)
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Fritzerkogel (2360m) links und Bleikogel (2411m) rechts im Tennengebirge
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Die Fernsicht war aber noch viel besser als erwartet: Bis zur Glocknergruppe! Erst unmittelbar beim Großglockner machte sich der beginnende Südstau bemerkbar, aber die benachbarten Gipfel waren gut erkennbar!
Links Sinwelleck (3261m) und Fuscherkarkopf (3331m), dahinter stünde der Glockner, rechts setzen Breitkopf (3154m), Hohe Dock (3348m) und Großes Wiesbachhorn (3564m) fort.
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Teils dichtere Strato- und Altocumulusfelder verstärkten eher noch die Kontraste
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Der berühmte „Indianer“ am Gipfel vom Hochkalmberg (1833m) bei Neuschnee und perfekter Sicht
Route: Hochmuth (9.42) – Goisererhütte (11.55-12.40) – Kalmooskirche (12.50-13.00) – Gipfel (13.42-14.05) – Goisererhütte (14.40-15.35) – Hochmuth (17.15)
Höhenmeter/Distanz/Gehzeit: 950hm | 11km | ca. 5 Stunden
Perfekter Tourentag: Beste Fernsicht, kaum Wind und auch kulinarisch top. Für mich erfüllte sich ein Traum, nachdem ich bei der 24-Stunden-Wanderung im September 2017 im Dauerregen auf der Goisererhütte war und von der Umgebung nichts gesehen hatte. Im Vorjahr warnte der Hüttenwirt vor dem Aufstieg aufgrund der gefallenen Schneemengen und Lawinengefahr nach dem Starkniederschlagsereignis Mitte September und ich schaffte es weder zur Hütte noch zum Gipfel.
Mein meteorologischer Rat am Vorabend war: Möglichst südlich von Bad Ischl halten. Die Wettermodelle zeigten tagelang größere Unterschiede für den Samstag, mit einer von Westen hereinschiebenden Okklusionsfront, die recht strömungsparallel zu den Alpen liegen sollte – das heißt, kräftige Westströmung in der Höhe. Die Niederschläge sollten daher eher über dem Alpenvorland bzw. am Alpennordrand (Seengebiet) liegen und erst im Laufe des Nachmittags hereindrücken. Für uns von Vorteil: Die Modelle zeigten in 850hPa (ca. 1500m Meereshöhe) unmittelbar im Nordalpenbereich auf Südwest bzw. Süd zurückdrehende Winde mit deutlicher Windabschwächung. Das interpretierte ich zutreffend als seichten Südföhn, und somit einerseits kein Niederschlag und andererseits auch gute Sicht bei wenig Wind. Bei Südwind dürfte der Hochkalmberg generell durch den vorgelagerten Dachstein windgeschützt sein.
Wieder etwas verwinkelt wie am Vortag führt eine Asphaltstraße in mehreren Kehren zum Bauernhof und ehemaligen Gasthof Hochmuth (Parkplätze noch vorhanden) hinauf. Die dichten Wolken von der Früh verzogen sich bald. Über der Hohen Schrott thronte noch ein „Sabel“ (Stratocumulus lenticularis), durch die starke Westströmung in der Höhe.
Hohe Schrott links, Predigtstuhl mit Ewiger Wand zentral, rechts schaut der Sandling drüber
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Blick über den Pötschenpass ins Tote Gebirge bei Bad Aussee, rechts Hoher Sandling
2.jpg
Bei der großen Wiese gleich nach Beginn des Steigs sah ich zwei Rehe in der Entfernung grasen, leider zu weit weg für meine Sony Cybershot RX100 (VI). Wegen der Gruppe hatte ich auf die große Kamera verzichtet, aber mit der kleinen war der Zoom stark begrenzt (Ergebnis kann sich trotzdem sehen lassen).
Der markierte Steig ging nach kurzem flachen Stück gleich ordentlich zur Sache, in vielen steilen Kehren schraubten wir uns höher. So wie überall im Salzkammergut auch hier zahlreiche vollständig entwurzelte Bäume vom September 2024. Das Schadensprofil von diesem Ereignis ist einzigartig – die Kombination aus 300mm Niederschlag (und mehr) und schwerem Sturm findet man sonst nur bei tropischen Wirbelstürmen. Deswegen hat es wesentlich mehr Bäume komplett entwurzelt (aus der aufgeweichten Erde gehoben) als gebrochen, wie normalerweise bei Winterstürmen oder eng begrenzten Gewitterböen. Dieser Fußabdruck lässt die Schäden von damals gut unterscheiden von anderen Ereignissen.
Mäßig nützliche Seilversicherung bei der Umgehung eines Wurzeltellers
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Der Aufstiegsweg bot bereits prächtige Ausblicke die Traun hinab.
Links das verschneite Höllengebirge, rechts Hohe Schrott und Schönberg, hinten Traunstein
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Predigtstuhl (1278m) im Vordergrund – rechts der felsige Hohe Rosenkogel (1359m), darüber Schönberg (2090m), links Karkogel (1739m), rechts Großer Scheiblingkogel (2020m) und Großer Wildkogel (1992m)
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Trisselwand und Tressenstein im Vordergrund, im Hintergrund Totes Gebirge von der Weißen Wand (2198m) bis Sturzhahn (2028m) mit dem markanten Abfall rechts. Traweng (1981m) und Lawinenstein (1965m) ganz rechts komplettieren das Bild
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Arzgraben im Vordergrund, zentral Hoher Sarstein (1975m), unten Hallstätter See
7.jpg
Nach der kurzen Pause bei der Pramesbergerrast (Unterstandshütte) verließen wir den exponierten Riedel und stiegen im goldenen Lärchenwald weiter auf. Ab etwa 1300m begann bereits der Schnee, doch war der Steig selbst fast bis zur Hütte nahezu schneefrei.
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Nun kam auch noch die Sonne zum Vorschein und das ergab mit den gefärbten Lärchen tolle Kontraste.
9.jpg
Der oberste Abschnitt war im wesentlichen nurmehr eine Querung im leichten Auf und Ab, während im Hintergrund die Ausblicke immer besser wurden.
Hier mit Gosaukamm links, Hohe Tauern zentral und Tennengebirge rechts. Zugegeben hatte ich meine Probleme, mich mit den Himmelsrichtungen zu orientieren.
Paul-Preuß-Hütte auf der ehemaligen Oberen Schartenalpe
10.jpg
Links Hoher Kalmberg (1833m)
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Fritzerkogel (2360m) links und Bleikogel (2411m) rechts im Tennengebirge
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Die Fernsicht war aber noch viel besser als erwartet: Bis zur Glocknergruppe! Erst unmittelbar beim Großglockner machte sich der beginnende Südstau bemerkbar, aber die benachbarten Gipfel waren gut erkennbar!
Links Sinwelleck (3261m) und Fuscherkarkopf (3331m), dahinter stünde der Glockner, rechts setzen Breitkopf (3154m), Hohe Dock (3348m) und Großes Wiesbachhorn (3564m) fort.
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Teils dichtere Strato- und Altocumulusfelder verstärkten eher noch die Kontraste
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Wunderbar! Schön, dass sich das bei dem durchwachsenen Wetter noch so ausgegangen ist. Neuschnee hat es ja schon ordentlich hergehaut, aber das ergibt auch tolle Kontraste und wunderbare Bilder und Eindrücke!
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