Das Kieneck (1106m) und der Unterberg (1341m) gehören zu den viel besuchten Zielen in den Gutensteiner Alpen, nicht zuletzt dank schöner Ausblicke und der Möglichkeit zur Hütteneinkehr. Typischer für die Gruppe ist aber der 1146m hohe Trafelberg in ihrer Nachbarschaft, dreieinhalb Kilometer südlich des Kienecks und knapp vier Kilometer ostsüdöstlich des Unterbergs. Sein Gipfelbereich besteht aus einem ausgedehnten welligen Plateau, das lediglich Richtung Norden und Nordosten mit steilen, teilweise felsigen Flanken abbricht. Sowohl der höchste Punkt auf einer Felsrippe als auch der um etwa zehn Meter niedrigere Ostgipfel befinden sich in geschlossenem Wald und müssen erst einmal gefunden werden
. Klarerweise bieten sie daher keine Aussicht.
Markierte Routen und eine Wander-Infrastruktur fehlen auf dem Trafelberg komplett. Der Bergstock ist von Süden und Südwesten jedoch über mehrere Forststraßen problemlos erreichbar. Und eine breite Sandstraße führt zudem zu den zwei Eingängen des unterirdischen Conrad-Observatoriums. Die Bundesanstalt "GeoSphere Austria" hat sich bewusst für einen so abgelegenen Standort ihrer wissenschaftlichen Einrichtung entschieden. Das Seismisch-Gravimetrische Observatorium besteht bereits seit 2002; 2014 folgte dann die Erweiterung um das Geomagnetische Observatorium. Die Messstationen befinden sich in langen unterirdischen Stollen und können mittels Fernüberwachung geregelt und kontrolliert werden.
Es wundert daher nicht, dass der Trafelberg sehr selten besucht wird. Interessant ist er allerdings für all jene, die ruhige bis einsame Ziele besonders schätzen und dabei auch gern (mehr oder weniger) weglose Routen erkunden. All das trifft für etliche aktive Mitglieder dieses Forums zu
. So überrascht es wenig, dass maxrax hier im Frühjahr 2014 einen weglosen Anstieg auf den Trafelberg über den Ostrücken vorstellte (Bericht). Damit war auch das Interesse von Günter, Felix und mir geweckt, und wir stiegen im Jänner 2015 auf nahezu derselben Route auf. Die nicht wirklich ausgeprägt winterlichen Bedingungen machten wenig Probleme; allerdings scheiterten wir damals daran, im dichten Nadelwald den höchsten Punkt zu finden (Forumsbericht).
Knapp drei Jahre später erkoren wir den Trafelberg zum Ziel der traditionellen gemeinsamen Silvesterwanderung - wieder bei Temperaturen, die nicht recht typisch für den Winter waren. Dank gründlicherer Vorbereitung fand unsere achtköpfige Gruppe diesmal ohne Schwierigkeiten zum höchsten Punkt. Nahe dem Jagdhaus an aussichtsreichem Platz auf dem breiten Südhang des Trafelbergs konnten wir auf den bevorstehenden Jahreswechsel anstoßen. Danach stiegen wir auf kürzerer Route durch den Luckengraben ins Tal ab (Forumsbericht).
Im Herbst 2019 bestieg mit Erich ein weiteres aktives Forumsmitglied den Trafelberg von Westen. Sein Bericht mit vielen Bildern ist hier zu finden:
https://www.bergfex.at/sommer/nieder...ntal-20191004/
Ich hatte mir bereits seit einiger Zeit vorgenommen, den Trafelberg in der schneefreien Jahreszeit nochmals aufzusuchen - auch deshalb, weil seit unserer Silvesterwanderung mittlerweile doch etliche Jahre vergangen sind. Im Austausch mit meinem Freund Klaus ergab sich, dass er den gesamten Bergstock noch gar nicht kannte. So entschlossen wir uns dazu, dies heuer am Samstag, den 11. Oktober zu ändern. Es war einer der Tage mit lebhaftem kühlem Nordwind und viel tiefer Bewölkung, die im Tagesverlauf dann allmählich aufriss. Aber für unseren Plan waren die Bedingungen zumindest passabel. Wir fanden leicht zum höchsten Punkt, leider aber nicht ganz an die Nordkante des Gipfelplateaus mit den erhofften freien Ausblicken. Die Rast nahe dem Forsthaus war angenehm, und wir nützten den Tag auch für einen Besuch der uns beiden bisher noch unbekannten Schönbodenhöhe.
Trotz der insgesamt gelungenen Wanderung bei bereits schöner Herbstfärbung blieb meine Lust bestehen, den Gipfelbereich des Trafelbergs noch ausführlicher zu erkunden. So brach ich dazu bereits 10 Tage danach auf, diesmal mit dem Parkplatz im Lamweggraben als Ausgangspunkt und einem Aufstieg von Westen. Ich hatte mir den Gipfelbereich auf dem Luftbild des NÖ Atlas nochmals genau auf wahrscheinliche Aussichtspunkte angeschaut . Zu meiner Freude wurde ich dann gleich mehrfach fündig: zunächst auf dem großen flachen Schlag südwestlich des höchsten Punktes, wo Erich 2019 bereits fotografiert hat. Aber ich gelangte zudem an zwei Stellen zur felsigen Nordkante des Plateaus und wurde dort mit freien Ausblicken belohnt. Die durchaus überraschende Tagesbilanz lautete schließlich, dass eine Wanderung auf den Trafelberg nicht nur einige garantiert ruhige Stunden, sondern auch mehrere gute Aussichtsplätze bietet. Die Bedingungen am 21. Oktober (zwar meist gedämpftes Sonnenlicht aufgrund hoher Wolkenbänke, aber windschwach und relativ mild und zudem prachtvolle Herbstfarben!) trugen noch zusätzlich zu den schönen Eindrücken bei, die ich mitnehmen konnte.
Ich stelle den Trafelberg im Folgenden mit Bildern von beiden Tagen vor; der größere Teil stammt vom 21. Oktober. Entgegen der üblichen Gewohnheit ist die Reihenfolge der Fotos nicht chronologisch, sondern folgt einer geographischen Ordnung.
. Klarerweise bieten sie daher keine Aussicht.Markierte Routen und eine Wander-Infrastruktur fehlen auf dem Trafelberg komplett. Der Bergstock ist von Süden und Südwesten jedoch über mehrere Forststraßen problemlos erreichbar. Und eine breite Sandstraße führt zudem zu den zwei Eingängen des unterirdischen Conrad-Observatoriums. Die Bundesanstalt "GeoSphere Austria" hat sich bewusst für einen so abgelegenen Standort ihrer wissenschaftlichen Einrichtung entschieden. Das Seismisch-Gravimetrische Observatorium besteht bereits seit 2002; 2014 folgte dann die Erweiterung um das Geomagnetische Observatorium. Die Messstationen befinden sich in langen unterirdischen Stollen und können mittels Fernüberwachung geregelt und kontrolliert werden.
Es wundert daher nicht, dass der Trafelberg sehr selten besucht wird. Interessant ist er allerdings für all jene, die ruhige bis einsame Ziele besonders schätzen und dabei auch gern (mehr oder weniger) weglose Routen erkunden. All das trifft für etliche aktive Mitglieder dieses Forums zu
. So überrascht es wenig, dass maxrax hier im Frühjahr 2014 einen weglosen Anstieg auf den Trafelberg über den Ostrücken vorstellte (Bericht). Damit war auch das Interesse von Günter, Felix und mir geweckt, und wir stiegen im Jänner 2015 auf nahezu derselben Route auf. Die nicht wirklich ausgeprägt winterlichen Bedingungen machten wenig Probleme; allerdings scheiterten wir damals daran, im dichten Nadelwald den höchsten Punkt zu finden (Forumsbericht).Knapp drei Jahre später erkoren wir den Trafelberg zum Ziel der traditionellen gemeinsamen Silvesterwanderung - wieder bei Temperaturen, die nicht recht typisch für den Winter waren. Dank gründlicherer Vorbereitung fand unsere achtköpfige Gruppe diesmal ohne Schwierigkeiten zum höchsten Punkt. Nahe dem Jagdhaus an aussichtsreichem Platz auf dem breiten Südhang des Trafelbergs konnten wir auf den bevorstehenden Jahreswechsel anstoßen. Danach stiegen wir auf kürzerer Route durch den Luckengraben ins Tal ab (Forumsbericht).
Im Herbst 2019 bestieg mit Erich ein weiteres aktives Forumsmitglied den Trafelberg von Westen. Sein Bericht mit vielen Bildern ist hier zu finden:
https://www.bergfex.at/sommer/nieder...ntal-20191004/
Ich hatte mir bereits seit einiger Zeit vorgenommen, den Trafelberg in der schneefreien Jahreszeit nochmals aufzusuchen - auch deshalb, weil seit unserer Silvesterwanderung mittlerweile doch etliche Jahre vergangen sind. Im Austausch mit meinem Freund Klaus ergab sich, dass er den gesamten Bergstock noch gar nicht kannte. So entschlossen wir uns dazu, dies heuer am Samstag, den 11. Oktober zu ändern. Es war einer der Tage mit lebhaftem kühlem Nordwind und viel tiefer Bewölkung, die im Tagesverlauf dann allmählich aufriss. Aber für unseren Plan waren die Bedingungen zumindest passabel. Wir fanden leicht zum höchsten Punkt, leider aber nicht ganz an die Nordkante des Gipfelplateaus mit den erhofften freien Ausblicken. Die Rast nahe dem Forsthaus war angenehm, und wir nützten den Tag auch für einen Besuch der uns beiden bisher noch unbekannten Schönbodenhöhe.
Trotz der insgesamt gelungenen Wanderung bei bereits schöner Herbstfärbung blieb meine Lust bestehen, den Gipfelbereich des Trafelbergs noch ausführlicher zu erkunden. So brach ich dazu bereits 10 Tage danach auf, diesmal mit dem Parkplatz im Lamweggraben als Ausgangspunkt und einem Aufstieg von Westen. Ich hatte mir den Gipfelbereich auf dem Luftbild des NÖ Atlas nochmals genau auf wahrscheinliche Aussichtspunkte angeschaut . Zu meiner Freude wurde ich dann gleich mehrfach fündig: zunächst auf dem großen flachen Schlag südwestlich des höchsten Punktes, wo Erich 2019 bereits fotografiert hat. Aber ich gelangte zudem an zwei Stellen zur felsigen Nordkante des Plateaus und wurde dort mit freien Ausblicken belohnt. Die durchaus überraschende Tagesbilanz lautete schließlich, dass eine Wanderung auf den Trafelberg nicht nur einige garantiert ruhige Stunden, sondern auch mehrere gute Aussichtsplätze bietet. Die Bedingungen am 21. Oktober (zwar meist gedämpftes Sonnenlicht aufgrund hoher Wolkenbänke, aber windschwach und relativ mild und zudem prachtvolle Herbstfarben!) trugen noch zusätzlich zu den schönen Eindrücken bei, die ich mitnehmen konnte.
Ich stelle den Trafelberg im Folgenden mit Bildern von beiden Tagen vor; der größere Teil stammt vom 21. Oktober. Entgegen der üblichen Gewohnheit ist die Reihenfolge der Fotos nicht chronologisch, sondern folgt einer geographischen Ordnung.
). Laut den Hinweistafeln ist das Begehen allerdings nicht verboten...
). Man folgt dann im unteren Teil dem markierten Anstieg zum Unterberg-Schutzhaus oder auch der Talabfahrt des Schigebiets und zweigt dann auf die erste Forststraße ab, welche die Piste überquert. Einer von vielen Plätzen, der sich nun bei voll entwickelter Herbstfärbung besonders reizvoll zeigt!


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