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Hilfe zum Erstellen von Tourenberichten

Immer wieder haben einige User Probleme beim Erstellen eines Tourenberichtes, insbesondere beim Hochladen und Einfügen von Bildern.
Ihnen soll die folgende kleine Anleitung ein wenig Hilfe geben, wie ein Tourenbericht ganz kurz und schmerzlos erstellt werden kann

In sechs einfachen Schritten kann ein neuer Bericht leicht erstellt werden:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
2. Bilder verkleinern
3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
4. Bilder hochladen
5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes und Veröffentlichen



Im Folgenden werden die einzelnen Schritte ausführlich erklärt:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
Möglichst aussagekräftige Fotos wählen, die auch die Route und wesentliche Details darstellen.
Gegen einzelne "schöne" Landschafts- und Blumenbilder ist natürlich nichts einzuwenden ...


2. Bilder verkleinern
Bewährt hat sich ein Format mit der längeren Bildkante 900 Pixel.
Damit läßt sich bei Speicherung als JPEG eine recht ordentliche Bildqualität erzielen, bei Photoshop etwa abhängig vom Sujet 80/100.


3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
z.B. "Wanderungen und Bergtouren" - "Steiermark"
+Neues Thema wählen

Titel etwa nach dem Schema
Gipfel (Höhenangabe), Anstiegsroute, Gebirgsgruppe (ostalpin nach AVE)

Möglichst bis zu 5 aussagekräftige Stichworte vergeben.

Zum Bilderhochladen weiter mit der "Büroklammer".


4. Bilder hochladen
Möglichst bitte NUR so:
a) "Büroklammer"
b) "Anhänge hochladen"


4.1 Bilder auswählen
Abhängig vom eigenen Rechner/Betriebssystem.
Maximal 15 Bilder pro Posting sind derzeit zulässig, eine größere Bilderanzahl erfordert Folgepostings (Antworten).
(Bewährt hat sich auch, 1-2 Bilder weniger hochzuladen, um für spätere Ergänzungen eine kleine Reserve zu haben.)

4.2 Liste der hochgeladenen Anhänge
Die Auflistung ist leider nicht chronologisch nach Bildbezeichnung geordnet.

Im Textfeld die gewünschte Einfügeposition mit dem Cursor markieren,
bzw. die gelisteten Bilder in der gewünschten Reihenfolge einzeln als "Vollbild" oder "Miniaturansicht" platzieren.
Eine oder mehrere Leerzeilen zwischen den Bildern erleichtern später das Einfügen von Text.


5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
Die Bilder sind nun in der richtigen Reihenfolge im Textfenster positioniert.
Ich bevorzuge im ersten Schritt die Positionierung als "Miniaturansicht".
Das erleichtert beim Texteinfügen die Übersicht.
Muß aber nicht sein, natürlich lassen sich die Bilder auch gleich als Vollbild (also in der hochgeladenen Größe) platzieren.

5.1 Text
Jetzt kann der Text ergänzt werden.
Möglichst über dem Foto - ich finde das übersichtlicher ...
Der Text kann natürlich auch vorher erfaßt werden und anschließend einkopiert werden.

5.2 Bildgröße ändern
Wurden die Bilder vorerst als "Miniaturansicht" platziert, können sie einfach auf das finale Darstellungsformat skaliert werden:
a) Doppelklick auf die "Miniaturansicht" öffnet ein Pop-Up-Fenster
b) unter "Größe" idR "Vollbild" wählen
c) OK


6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes
Anschließend sollte der Bericht noch in der "Vorschau" kontrolliert werden.
In manchen Fällen muß zur Ansicht der "Vorschau" ziemlich weit nach unten gescrollt werden!

6.1 Veröffentlichen des Berichtes
Zum Schluß noch auf "Abschicken" klicken - und nach einer kurzen "Nachdenkpause" des Servers ist der Bericht online.



Nach dem ersten Durchlesen dieses Leitfadens mag das Erstellen eines Berichtes etwas kompliziert erscheinen - ist es aber nicht:
Viele Tourenberichte schreiben hilft sehr.

Die Reihenfolge der einzelnen Schritte ist nicht so starr wie es hier scheinen mag; natürlich kann auch zuerst der Text erstellt werden und die Bilder nachträglich eingefügt.

Änderungen am fertigen Bericht sind für den Ersteller 24 Stunden lang möglich, bei der Berichtigung später entdeckter Fehler hilft gerne ein zuständiger Moderator. Ebenso beim Verschieben eines Berichtes in das richtige Tourenforum.

Viel Freude bei euren Bergtouren UND dann beim Berichteschreiben,


P.S.: Diese Anleitung, ergänzt um verdeutlichende Screenshots, findet ihr auch unter http://www.gipfeltreffen.at/forum/gi...ourenberichten
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Regelwerk für die Benutzung des Forums Gipfeltreffen

Alle Forumsuser/-innen sind aufgefordert, das Regelwerk zu lesen und sich daran zu halten!

1) Registrierung

Die Registrierung und Benutzung unserer Foren ist kostenlos. Es ist registrierten Teilnehmern/-innen (Usern/-innen) erlaubt, den Forums-Account bis auf Widerruf im Rahmen der vorgegebenen, jederzeit änderbaren Forumsregeln für private Zwecke zu nutzen. Ein späteres Löschen des Forums-Accounts sowie der ins Forum eingebrachten Inhalte oder Bilder ist nicht möglich. Auf Wunsch des Benutzers kann der Account stillgelegt werden. Der Benutzername kann dann von niemandem mehr benützt werden und wird vor Missbrauch geschützt.

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Die Forenbetreiber legen Wert auf die Tatsache, dass alle User/-innen Gast in diesem Forum sind und die Betreiber als Gastgeber bei Bedarf ihr Hausrecht jederzeit ausüben können und auch werden. User, die sich überwiegend darauf beschränken zu provozieren, werden ausgeschlossen.

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Die von Usern/-innen verfassten Beiträge stellen ausschließlich die persönliche, subjektive Meinung des Verfassers dar, und keinesfalls die Meinung der Betreiber und Moderatoren dieses Forums. Die Forenbetreiber übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit der ausgetauschten Informationen.

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Die Forenbetreiber erwarten von allen Usern/-innen, sich an die Netiquette zu halten. Auf einen wertschätzenden, höflichen Umgangston wird Wert gelegt.

5) Thementreue

Die Forenbetreiber legen großen Wert auf Thementreue der Beiträge und Übersichtlichkeit von Threads, um den Informationsgehalt des Forums möglichst hoch zu halten. Überschneidungen der Inhalte verschiedener Threads sind zu vermeiden.

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- Beleidigungen, Sticheleien und Provokationen (auch per PN);
- Politische oder religiöse Themen;
- Rechtswidrige Inhalte (unter anderem rechtsradikale oder pornografische Inhalte, Hackinganleitungen, Verstöße gegen das Urheberrecht) sowie das Verlinken zu Seiten mit solchen Inhalten;
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Die Moderatoren/Administratoren werden von den Forenbetreibern bzw. ihren Vertretern ernannt.
Sie sind von den Forenbetreibern verpflichtet, für die Einhaltung der Regeln zu sorgen und somit ermächtigt, die von Usern/-innen bereit gestellten Inhalte (Texte, Anhänge und Verlinkungen) daraufhin zu prüfen und im Bedarfsfall zu bearbeiten, verschieben, zu löschen oder Themen zu schließen. Im Falle der Löschung von Beiträgen können auch jene Beiträge anderer User ganz oder teilweise entfernt werden, die auf einen gelöschten Beitrag Bezug nehmen.

Änderungen von Beiträgen werden - soweit irgend möglich – unter Angabe des Änderungsgrundes gekennzeichnet. Eingriffe, die den Sinn eines Beitrags verändern, werden nicht vorgenommen. Für die geänderten Teile eines Beitrags haftet der ursprüngliche Ersteller nicht.

Wer etwas gegen das aktive Handeln der Moderatoren/-innen vorzubringen hat, kann dies sachlich, mit konkretem Bezug und zeitnah (innerhalb von 6 Wochen ab Anlass) im Unterforum "Zum Forum/Moderation..." darlegen. In allen anderen Foren werden solche Postings im Sinne der Thementreue der Beiträge kommentarlos gelöscht. Bloßes „Mod-Bashing“ führt zu einer sofortigen Sperre.

Das Unterlaufen von Handlungen und Maßnahmen der Moderatoren ist nicht zulässig. Darunter fällt auch das Fortführen des Themas eines geschlossenen oder gelöschten Threads in einem neuen gleichartigen oder ähnlichen Thread. Ergänzungen und Hinweise von Moderatoren und Administratoren dürfen von Usern in deren Beiträgen nicht verändert oder gelöscht werden.

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Ein übermäßiges Ausnutzen der Signatur ist unerwünscht. Diese sollte vor allem eine maßvolle Größe haben. Nicht mit der Forumsleitung abgesprochene Werbung (für kommerzielle Angebote), Beleidigungen oder Anspielungen in der Signatur oder dem Profiltext werden nicht toleriert.

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Kommerzielle Werbung im Forum Gipfeltreffen ist kostenpflichtig (siehe Unterforum Werbung). Werbepostings müssten vor Platzierung mit der Forumsleitung vereinbart werden.

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Wer gegen geltendes Recht verstößt, wird im Ernstfall von uns zur Anzeige gebracht.

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Die Forumsbetreiber behalten sich das Recht vor,
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Die User/-innen stellen den Forenbetreibern die eingestellten Bilder sowie sonstige Anhänge zur Nutzung im Forum zur Verfügung. Eine darüber hinaus gehende Nutzung der eingestellten Bilder und sonstigen Anhänge durch die Forenbetreiber erfolgt nicht.
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Aussichtsplätze auf dem Trafelberg (1146m), Gutensteiner Alpen / 11.10. und 21.10.2025

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  • Aussichtsplätze auf dem Trafelberg (1146m), Gutensteiner Alpen / 11.10. und 21.10.2025

    Das Kieneck (1106m) und der Unterberg (1341m) gehören zu den viel besuchten Zielen in den Gutensteiner Alpen, nicht zuletzt dank schöner Ausblicke und der Möglichkeit zur Hütteneinkehr. Typischer für die Gruppe ist aber der 1146m hohe Trafelberg in ihrer Nachbarschaft, dreieinhalb Kilometer südlich des Kienecks und knapp vier Kilometer ostsüdöstlich des Unterbergs. Sein Gipfelbereich besteht aus einem ausgedehnten welligen Plateau, das lediglich Richtung Norden und Nordosten mit steilen, teilweise felsigen Flanken abbricht. Sowohl der höchste Punkt auf einer Felsrippe als auch der um etwa zehn Meter niedrigere Ostgipfel befinden sich in geschlossenem Wald und müssen erst einmal gefunden werden . Klarerweise bieten sie daher keine Aussicht.

    Markierte Routen und eine Wander-Infrastruktur fehlen auf dem Trafelberg komplett. Der Bergstock ist von Süden und Südwesten jedoch über mehrere Forststraßen problemlos erreichbar. Und eine breite Sandstraße führt zudem zu den zwei Eingängen des unterirdischen Conrad-Observatoriums. Die Bundesanstalt "GeoSphere Austria" hat sich bewusst für einen so abgelegenen Standort ihrer wissenschaftlichen Einrichtung entschieden. Das Seismisch-Gravimetrische Observatorium besteht bereits seit 2002; 2014 folgte dann die Erweiterung um das Geomagnetische Observatorium. Die Messstationen befinden sich in langen unterirdischen Stollen und können mittels Fernüberwachung geregelt und kontrolliert werden.

    Es wundert daher nicht, dass der Trafelberg sehr selten besucht wird. Interessant ist er allerdings für all jene, die ruhige bis einsame Ziele besonders schätzen und dabei auch gern (mehr oder weniger) weglose Routen erkunden. All das trifft für etliche aktive Mitglieder dieses Forums zu . So überrascht es wenig, dass maxrax hier im Frühjahr 2014 einen weglosen Anstieg auf den Trafelberg über den Ostrücken vorstellte (Bericht). Damit war auch das Interesse von Günter, Felix und mir geweckt, und wir stiegen im Jänner 2015 auf nahezu derselben Route auf. Die nicht wirklich ausgeprägt winterlichen Bedingungen machten wenig Probleme; allerdings scheiterten wir damals daran, im dichten Nadelwald den höchsten Punkt zu finden (Forumsbericht).

    Knapp drei Jahre später erkoren wir den Trafelberg zum Ziel der traditionellen gemeinsamen Silvesterwanderung - wieder bei Temperaturen, die nicht recht typisch für den Winter waren. Dank gründlicherer Vorbereitung fand unsere achtköpfige Gruppe diesmal ohne Schwierigkeiten zum höchsten Punkt. Nahe dem Jagdhaus an aussichtsreichem Platz auf dem breiten Südhang des Trafelbergs konnten wir auf den bevorstehenden Jahreswechsel anstoßen. Danach stiegen wir auf kürzerer Route durch den Luckengraben ins Tal ab (Forumsbericht).

    Im Herbst 2019 bestieg mit Erich ein weiteres aktives Forumsmitglied den Trafelberg von Westen. Sein Bericht mit vielen Bildern ist hier zu finden:
    https://www.bergfex.at/sommer/nieder...ntal-20191004/

    Ich hatte mir bereits seit einiger Zeit vorgenommen, den Trafelberg in der schneefreien Jahreszeit nochmals aufzusuchen - auch deshalb, weil seit unserer Silvesterwanderung mittlerweile doch etliche Jahre vergangen sind. Im Austausch mit meinem Freund Klaus ergab sich, dass er den gesamten Bergstock noch gar nicht kannte. So entschlossen wir uns dazu, dies heuer am Samstag, den 11. Oktober zu ändern. Es war einer der Tage mit lebhaftem kühlem Nordwind und viel tiefer Bewölkung, die im Tagesverlauf dann allmählich aufriss. Aber für unseren Plan waren die Bedingungen zumindest passabel. Wir fanden leicht zum höchsten Punkt, leider aber nicht ganz an die Nordkante des Gipfelplateaus mit den erhofften freien Ausblicken. Die Rast nahe dem Forsthaus war angenehm, und wir nützten den Tag auch für einen Besuch der uns beiden bisher noch unbekannten Schönbodenhöhe.

    Trotz der insgesamt gelungenen Wanderung bei bereits schöner Herbstfärbung blieb meine Lust bestehen, den Gipfelbereich des Trafelbergs noch ausführlicher zu erkunden. So brach ich dazu bereits 10 Tage danach auf, diesmal mit dem Parkplatz im Lamweggraben als Ausgangspunkt und einem Aufstieg von Westen. Ich hatte mir den Gipfelbereich auf dem Luftbild des NÖ Atlas nochmals genau auf wahrscheinliche Aussichtspunkte angeschaut . Zu meiner Freude wurde ich dann gleich mehrfach fündig: zunächst auf dem großen flachen Schlag südwestlich des höchsten Punktes, wo Erich 2019 bereits fotografiert hat. Aber ich gelangte zudem an zwei Stellen zur felsigen Nordkante des Plateaus und wurde dort mit freien Ausblicken belohnt. Die durchaus überraschende Tagesbilanz lautete schließlich, dass eine Wanderung auf den Trafelberg nicht nur einige garantiert ruhige Stunden, sondern auch mehrere gute Aussichtsplätze bietet. Die Bedingungen am 21. Oktober (zwar meist gedämpftes Sonnenlicht aufgrund hoher Wolkenbänke, aber windschwach und relativ mild und zudem prachtvolle Herbstfarben!) trugen noch zusätzlich zu den schönen Eindrücken bei, die ich mitnehmen konnte.

    Ich stelle den Trafelberg im Folgenden mit Bildern von beiden Tagen vor; der größere Teil stammt vom 21. Oktober. Entgegen der üblichen Gewohnheit ist die Reihenfolge der Fotos nicht chronologisch, sondern folgt einer geographischen Ordnung.
    Zuletzt geändert von Wolfgang A.; vor einer Stunde.
    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)


  • #2
    Ein einfacher Zugang zum Trafelberg-Stock beginnt in Thal nahe dem ehemaligen Gasthof Leitner (wo auch Parkmöglichkeit besteht).
    Bei ein wenig Zeit lohnt ein Besuch des Vinzenzikircherls auf dem Hang knapp über dem Talboden. Überraschenderweise wurde es erst in diesem Jahrtausend, ab 2007, errichtet und im Jänner 2010 katholisch und evangelisch gesegnet. Mehr dazu hier auf der Seite der Gemeinde Muggendorf.
    Das Bild zeigt das Kircherl vor dem Geizenberg im Hintergrund.
    53-Vinzenzikircherl-Geizenberg.jpg

    Der Innenraum wirkt dank der großen Fenster zugleich hell und stimmungsvoll.
    42-Thal-Vinzenzikircherl.jpg

    Knapp östlich des Kirchleins beginnt die breite Sandstraße, die - zunächst in einigen Kehren - auf das Plateau südlich des Trafelbergs hinaufführt. Sie dient auch als Zufahrt zu den Eingängen des Conrad-Observatoriums, und (zumindest) an einer schärferen Kurve ist nach wie vor ein Spiegel angebracht.
    Im oberen Teil ergibt sich dieser hübsche Blick zu den Gehöften in Kreuth vor dem Stocker (889m).
    41-Stocker.jpg

    Unter geringem Höhenverlust führt die Forststraße schließlich zu der Kote 934 (laut AMap) südlich des Trafelbergs, wo mehrere Wege sich kreuzen.
    39-Forststraßengabelung.jpg

    Als Alternative zu längeren Strecken auf Forststraßen bietet sich der Luckengraben an, der knapp westlich der Parkplätze für den Enziansteig vom Tal des Myrabachs abzweigt. Beim Ausgang des Grabens stehen ein paar ältere Häuser, ihre Adresse lautet "Dürnthalweg".
    03-Dürnthalweg.jpg

    Wir sind den Graben sowohl 2015 als auch bei der Silvesterwanderung 2017 im Abstieg gegangen. Der alte Weg verlief im unteren Teil westlich oberhalb des Grabens und war damals bereits teilweise verwachsen. In der AMap ist er aktuell (noch) eingezeichnet, in der OpenStreetMap nicht mehr.
    Wir haben den Weg diesmal im Aufstieg nicht gefunden. Aber es ist kein Problem, in der Grabensohle zu gehen. Etwas Totholz bietet kein ernsthaftes Hindernis, man kommt durchwegs gut voran, und zudem ist der Graben mit viel Laub, bemoosten Steinen und einigen Felsen recht stimmungsvoll.
    Einer der Bewohner und/oder Waldbesitzer hat am Ausgang gerade gearbeitet und uns nicht wirklich freundlich nachgerufen ("Des derf ja net wohr sein!" ). Laut den Hinweistafeln ist das Begehen allerdings nicht verboten...
    04-Luckengraben-Baumstämme.jpg

    Über einen kurzen etwas steileren Abschnitt gelangt man problemlos zu dem "Erddepot" im Graben. Nach wie vor ist die plausibelste Vermutung, dass es sich dabei um den Aushub für die Stollen des Conrad-Observatoriums handelt.
    06-LuckengrabenErddepot.jpg

    Ab dort kann man bereits wieder Forstwegen folgen, die durch den immer breiteren oberen Teil des Grabens bis zur Kreuzung bei der Kote 934 der AMap führen.
    Der Blick über die Lichtung geht diesmal nach Süden. Wer möcte, kann von hier aus einen weiteren einsamen Gutensteiner Gipfel mitnehmen, die Schönbodenhöhe (1021m). Angedeutete Karrenwegspuren nach rechts oben in der Bildmitte zeigen den Beginn des ansonsten weitgehend weglosen Anstiegs an.
    07-SattelSchönbodenhöhe.jpg

    Der erste Gegenhang bietet einen instruktiven Blick in die breite Südflanke des Trafelbergs; ansatzweise erkennt man sogar die beiden Kuppen des ausgedehnten Gipfelbereichs.
    Nahe dem linken Bildrand steht das Jagdhaus am Südhang, an dem der Aufstieg vorbeiführt.
    30-TrafelbergSüdflanke.jpg

    Der Nordhang der Schönbodenhöhe ist größtenteils eher locker bewaldet und zudem nirgendwo steil, so bietet der Anstieg auch ohne ausdrückliche Wegspuren keine Schwierigkeiten.
    Beim Anblick dieses bunt bemalten Steines sind wir zunächst überzeugt, dass wir die vorhandene "Gipfel-Infrastruktur" gefunden haben.
    35-Schönbodenhöhe.jpg

    Dann entdecken wir etwa zehn Meter weiter westlich auch noch dieses einfache improvisierte Gipfelkreuz. Schwer zu sagen, welcher Platz vielleicht geringfügig höher liegt!
    Man erkennt, dass der Gipfel der Schönbodenhöhe nach Süden wesentlich steiler abfällt. Freie Ausblicke bieten sich im dichten Wald allerdings nirgends.
    36-SchönbodenhöheKreuz.jpg

    Für den weiteren Aufstieg zum Trafelberg ab der Kote 934 folgt man zunächst eine Kehre lang noch der Zufahrtsstraße zum Conrad-Observatorium. Dann zweigt eine Forststraße ab, die in einer weiteren Kehre zu dem gut ausgebauten Jagdhaus am Südhang des Berges führt, noch etwa 100 Höhenmeter unter dem Gipfel. Das stattliche Gebäude, dessen Terrasse maxrax bereits 2014 Zuflucht vor einem Wolkenbruch bot, sieht äußerlich weitgehend unverändert aus.
    09-Jagdhütte.jpg

    Das Jagdhaus steht direkt über einer größeren Lichtung und bietet daher gute Ausblicke vor allem Richtung Süden. Wir nützen den Platz im Abstieg dann gern für unsere Rast und Stärkung. Schneeberg und Schneealpe stecken an diesem Tag allerdings dauerhaft in Wolkenbänken. Aber auch der Blick zum Plackles (links) und dem langen Kamm der Dürren Wand ist nicht zu verachten!
    Vor der Dürren Wand ist als Silhouette der Große Neukogel mit seinem Doppelgipfel zu erkennen.
    27-Plackles-GrNeukogel-DürreWand.jpg

    Um von Westen zum Trafelberg aufzusteigen, startet man am günstigsten beim Parkplatz Drahtal im Lamweggraben (natürlich bevorzugt von 15.04.-31.10., wenn der Platz gebührenfrei zu benützen ist ). Man folgt dann im unteren Teil dem markierten Anstieg zum Unterberg-Schutzhaus oder auch der Talabfahrt des Schigebiets und zweigt dann auf die erste Forststraße ab, welche die Piste überquert. Einer von vielen Plätzen, der sich nun bei voll entwickelter Herbstfärbung besonders reizvoll zeigt!
    04-SchipisteUnterberg.jpg

    In einigen Kurven führt die Straße danach nahe an einem Forsthaus vorbei und berührt kurz eine Wildruhezone, bevor sie auf die lange Forststaße stößt, die vom Blauboden im Westen bis zum Trafelberg hinauf führt.
    06-Herbstfarben.jpg
    Zuletzt geändert von Wolfgang A.; vor einer Stunde.
    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)

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    • #3
      Von Westen kommend erreicht man in etwa 1040m Höhe eine flache Senke mit einer größeren Rodungsfläche, die für diverse technische Geräte genützt wird. Ich wusste beim Fotografieren noch nicht, wozu genau sie dienen. Die Google-Suche bringt für das Gerät links aber sofort ein eindeutiges Ergebnis: Es handelt sich um den vom Institut für Meteorologie und Geophysik eigens errichteten "Messgerätelift". Mehr dazu hier.
      12-IMGW-Messgerätelift.jpg

      Kurz danach stehe ich vor dem - sicher bewusst unauffällig gehaltenen - Eingang zum 2014 eröffneten Geomagnetischen Zentrum des Conrad-Observatoriums.
      14-ConradObservatorium-GeomagnetischerTeil.jpg

      Ein etwas steiniger Weg führt dann den letzten ausgeprägteren Hang hinauf und trifft oben erneut auf die breite Sandstraße. Von dort sind es nur mehr wenige Minuten bis zum Eingang des älteren Teils des Conrad-Observatoriums. Das Seismisch-Gravimetrische Zentrum wurde bereits im Jahr 2002 in Betrieb genommen.
      23-ConradObservatorium-Laborgebäude.jpg

      Spätestens hier beginnt der geräumige flache Gipfelbereich des Trafelbergs. Von seinem westlichen Rand bietet sich zunächst ein erster guter Blick zum Unterberg mit seinem baumfreien Kamm, den Schipisten und Lifttrassen. Die Herbstfärbung der Laubbäume ist so intensiv, dass sie trotz der durch hohe Wolken deutlich gedämpften Sonneneinstrahlung bestens zur Geltung kommt.
      16-Unterberg.jpg

      Auch im Westteil des Gipfelplateaus befindet sich eine große, flache und gut gepflegte Lichtung.
      17-Trafelberg-großeLichtung.jpg

      Ich überquere die Lichtung und steige in der Hoffnung auf umfassendere Ausblicke auf den Rücken, der sie im Westen begrenzt. Die Erwartung erfüllt sich nur zum Teil, da die Bäume doch zu dicht stehen. Aber für einen lohnenden Durchblick reicht es: Im Zentrum sind der Höhenberg (1027m) und der nördlich benachbarte Hainfelder Kirchenberg zu sehen. Der bestens erkennbare Jauerling am Horizont bestätigt zudem, dass heute sehr gute Fernsicht besteht!
      22-Höhenberg-HainfKirchenberg-Jauerling.jpg

      Zurück auf dem Forstweg fehlen nun nur mehr die kurzen obersten Kehren zum höchsten Teil des Bergstocks. Auch dieser Abschnitt wird von einiger technischer Infrastruktur begleitet - wieder meteorologischen oder doch auch anderen Zwecken dienend.
      24-TrafelbergGipfelhang.jpg

      Die aktuellen Luftaufnahmen zeigen einen großen Schlag im südwestlichen Gipfelplateau, und ich nehme sehr an, dass Erich dort bereits 2019 einige seiner Aufnahmen machen konnte.
      Der Schlag ist zwar nur mit Vorsicht zu begehen: Er ist fast brusthoch verwachsen, und darunter lauern ständig Stolperfallen wie kleine Felsen, wacklige Steine und auch Totholz. Aber es lohnt sich natürlich, ein kleines Stück hineinzugehen: Dank seiner sanften Süd- bis Südwestneigung bietet der Platz prachtvolle Ausblicke zu den hohen Wiener Hausbergen, allen voran natürlich dem dominierenden Schneeberg in weniger als 20km Entfernung.
      26-Schneeberg.jpg

      Weiter im Westen schließen ein Teil der Raxalpe und fast der komplette Schneealpenstock an; davor stehen der Handlesberg und die Freudentaler Mauer.
      Die klare Sicht und die Herbstfarben gleichen das gedämpfte Sonnenlicht mehr als nur aus. 28-Handlesberg-RaxSchneealpe.jpg

      Da es relativ mild und fast windstill ist, kann ich mir auch für Zoomaufnahmen Zeit nehmen. Das folgende Bild zeigt am Horizont die Kleine Mitterbergwand und die Donnerwand im Schneealpenstock. Links vorn die Freudentaler Mauer, und in der mittleren Reihe stehen von links nach rechts Sonnleitstein, Obersberg und Gippelmauer.
      Ein wunderbarer Ausblick, und sogar umfassender als z.B. vom Kieneck aus, dem der etwas höhere Trafelberg ja ein wenig im Weg steht.
      31-ZoomKlMitterbergw-DonnerwandGippelmauer.jpg

      Zurück auf dem Sandweg, dessen Ende mittlerweile bis zu der diagonal über das Gipfelplateau verlaufenden Felsrippe mit dem höchsten Punkt reicht.
      Der auffälligste Unterschied gegenüber 2017 ist, dass die Nadelbäume mittlerweile deutlich gewachsen sind und man keine Chance mehr hat, über sie drüberzusehen. Zugleich führen mehrfach Reifenspuren durch den Wald, und etliche Äste wurden abgeschnitten, sodass die Orientierung wesentlich leichter geworden ist.
      Ich vermute, dass wir zu Silvester 2017 an diesem Platz auf der Felsrippe standen. Zumindest passt er am besten zu meinen Erinnerungen (und den Fotos von damals).
      20-TrafelbergGipfel.jpg

      Der mit 1146m tatsächlich höchste Punkt befindet sich wohl ein wenig weiter nordöstlich. Hier muss man auf die Felsrippe erst einmal hinaufkommen, was dann rechts aber einfach möglich ist. Aber an so etwas könnte ich mich vom Jahresschluss 2017 nicht erinnern.
      36-TrafelbergFelsrippe.jpg

      Wie auch immer: Oben bietet sich zwar kein Blick über die Baumwipfel mehr, aber stimmungsvoll ist der Platz auf den Felsen und zwischen vielen herbstlich gefärbten Lärchenzweigen allemal!
      17-Wolfgang1.jpg

      Am Fuß der Felsrippe wurden viele Äste abgeschnitten, über die man teilweise drübersteigen muss. Dafür ist die Orientierung ganz einfach, da die kleine flache "Gipfelwiese" stets zu sehen ist. Hier sieht es, wenn ich mir in der Fantasie etwas Schnee dazu denke, weitgehend so aus wie nach meiner Erinnerung bereits vor acht Jahren.
      15-TrafelbergGipfelwiese.jpg

      Diese Lichtung ist gar nicht weit vom steilen Nordabbruch des Gipfelplateaus entfernt. Zumal bei guten Bedingungen verlockt es mich nun sehr, im viel lockerer stehenden Nadelwald nach einer Zugangsmöglichkeit dorthin Ausschau zu halten. Bereits der erste Versuch scheint von Erfolg gekrönt: Da ist die Felsrippe wieder, aber der Abschnitt ist weitgehend baumfrei, und zumindest Reingupf und Kieneck sind links hinten bereits im Blickfeld!
      37-Felsrippe-BlickKieneck.jpg
      Zuletzt geändert von Wolfgang A.; vor einer Stunde.
      Lg, Wolfgang


      Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
      der sowohl für den Einzelnen
      wie für die Welt zukunftsweisend ist.
      (David Steindl-Rast)

      Kommentar


      • #4
        Wenige Schritte weiter erweist sich endgültig, dass meine Erwartungen an freie Ausblicke hier sogar deutlich übertroffen werden: Die Felsrippe ist auf einer Länge von mehr als 10 Metern gut begehbar und höchstens locker von Bäumen bestanden.
        So lege ich den Rucksack ab, genieße ein paar Minuten die Aussicht und beginne dann zu fotografieren.
        Das erste Motiv ist natürlich der Unterberg, der über farbenprächtigen Bäumen ganz unverstellt im Blickfeld ist.
        40-Unterberg.jpg

        Die größte Überraschung ist, dass sich zur Zeit Richtung Westsüdwesten über die Baumwipfel sogar ein Blick zu den Paradegipfeln der Ybbstaler Alpen ausgeht! (In einigen Jahren mag es schon wieder anders aussehen, wenn die Bäume kräftig wachsen, aber das trübt meinen Genuss heute nicht im Geringsten.)
        Links Gemeindealpe und Dürrenstein (Distanz zu ihm: gut 62km), und rechts schaut hinter der Jochart der Ötscher hervor.
        42-BlickDürrensteinÖtscher.jpg

        Mit diesem Ausblick Richtung Westnordwesten habe ich schon eher gerechnet: zentral der Kirchwaldberg im Kamm Kieneck - Unterberg. Dahinter links wieder Höhenberg und Hainfelder Kirchenberg, rechts in größerer Entfernung der Wiesenwienerwald mit dem deutlich erkennbaren Gföhlberg. Links am Horizont schließlich erneut das Waldviertel.
        47-Kirchwaldberg-HöhenbergGföhlberg.jpg

        An einem Abschnitt der Felsrippe vorbei und über bereits stark gelb gefärbte Lärchenzweige hinweg sind auch Reingupf und Kieneck erneut im Blickfeld.
        49-Felsen-ReingupfKieneck.jpg

        Nahezu ohne Vordergrund wird viel deutlicher, wie steil die Nordflanke des Trafelbergs zum Lamweggraben hinunter tatsächlich ist.
        Über den Kamm gegenüber - vorwiegend mit dunklem Nadelwald - verläuft der Enziansteig; die Kuppe rechts heißt in der OSM Auf der Luch (1024m). Dahinter mit bunt gefärbten Bäumen Reingupf und Kieneck. Die Vielfalt der unterschiedlichen Bäume wird kaum jemals so offensichtlich wie nun am Höhepunkt der Herbstfärbung.
        51-AufderLuch-Kieneck.jpg

        Nach Osten zu zeigen sich weitere Abschnitte der felsigen Nordkante des Trafelberg-Plateaus (und wecken natürlich das Interesse, nach Zugangsmöglichkeiten auch dorthin zu suchen).
        Links hinter dem Baumskelett der Almesbrunnberg.
        53-Felsrippe-Almesbrunnberg.jpg

        Auch hier möchte ich mir für einige Zoomaufnahmen Zeit nehmen.
        Der Ötscher rechts hinter der Jochart (in ziemlich exakt 50km Entfernung) darf dabei natürlich nicht fehlen.
        43-ZoomJochartÖtscher.jpg

        Ungewöhnlicher jedoch der zweite Ausschnitt: Am Ostkamm des Kienecks vorbei geht der Blick da unverkennbar zum Leopold-Figl-Observatorium auf dem Mitterschöpfl.
        Wer genau hinschaut, erahnt weiter links sogar im verkleinerten Bild noch die Aussichtsplattform der Matraswarte auf dem Schöpfl.
        56-ZoomSchöpflMitterschöpfl.jpg

        Einiges habe ich mir vom erneuten Besuch des Trafelbergs erhofft; eine Stärkung bei angenehmen Temperaturen an so aussichtsreichem Ort lag allerdings deutlich jenseits meiner Erwartungen. Umso mehr genieße ich nun die Rast an diesem Platz.

        Danach kehre ich zur kleinen Gipfelwiese zurück und folge den - mittlerweile breiten und deutlichen - Reifenspuren Richtung Osten. Bald schon ist ein etwa zehn mal zehn Meter großer Bereich nördlich davon geschlägert. Das ist doch die Chance für den zweiten Versuch, ganz an die Nordkante des Gipfelplateaus heranzukommen. Ich versuche es und lande - bingo! - genau dort, wo ich noch vor kurzem hinblicken konnte!
        Der "Gegenblick" bestätigt es: Da ist das nordöstliche Ende der höheren Felsrippe zu sehen. Unter diesem Umständen verschmerze ich gern, dass es den Unterberg nun größtenteils verdeckt...
        59-TrafelbergPlateaurand.jpg

        Von hier bietet sich der kompletteste Blick des Tages zum Kieneck und seiner Umgebung:
        jenseits des Lamweggrabens zunächst das Ramsental mit dem Anstieg zum Bettelmannkreuz, rechts darüber wieder der Kamm mit dem Enziansteig (Auf der Luch).
        Darüber Reingupf und Kieneck in voller Farbenpracht; am Horizont links der Gföhlberg, rechts der Schöpflstock.
        63-AufderLuch-Kieneck.jpg

        Zum Hocheck, das über den Kamm zwischen Almeskogel und Geißruck schaut, bietet sich dieser Durchblick durch einen weiteren Krüppelbaum an.
        67-DurchblickGeißruckHocheck.jpg

        Der Standort liegt vielleicht um gute zehn Meter tiefer als die Gipfelfelsrippe, dafür gewinnen die Ausblicke dadurch, dass der Felsabbruch nach Norden hier deutlich höher ist. Daraus ergibt sich dieser alpin wirkende Vordergrund für den Kalten Berg links hinten.
        69-Plateaukante-KalterBerg.jpg

        Begeistert von all den schönen Ausblicken kehre ich zu der Reifenspur zurück und folge ihr bis zur nächsten großen Lichtung in der flachen Mulde zwischen Hauptgipfel und Ostgipfel des Trafelbergs. Schön ist die breite Spur in den Nadelwald hinein natürlich nicht, wenn man hier nun steht, dafür aber schlechterdings nicht zu verfehlen. Kaum zu glauben, dass vor etwa 10 Jahren noch Unsicherheiten bestanden, ob es die richtige Schneise in den Wald hinein ist, und wir sehr bewusst achtgeben mussten, sie während des Gehens nicht zu verlieren...
        11-Trafelberg-großeWiese.jpg

        Ein hübscherer Anblick der Lichtung bietet sich ein Stück weiter nordöstlich. Auch bei ihr fällt auf, wie gut gepflegt sie wirkt.
        71-großeLichtung.jpg

        Zum Abschluss meiner Erkundung des Plateaus fehlt nun nur mehr der Ostgipfel des Trafelbergs. Er ist von der großen Lichtung im Anstieg durch hohen, nicht allzu dicht stehenden Wald in maximal fünf Minuten zu erreichen. Am höchsten Punkt standen Felix, Günter und ich bereits im Jänner 2015, aus der Gegenrichtung kommend. Dass sich hier keine Aussicht bietet, ist unverändert, hingegen habe ich die Kuppe mit etwas mehr Platz zwischen den Ästen in Erinnerung. Aber vielleicht standen wir auch ein paar Meter weiter.
        72-TrafelbergOstgipfel.jpg
        Zuletzt geändert von Wolfgang A.; vor einer Stunde.
        Lg, Wolfgang


        Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
        der sowohl für den Einzelnen
        wie für die Welt zukunftsweisend ist.
        (David Steindl-Rast)

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        • #5
          Ich könnte nun natürlich zur Großen Lichtung zurückkehren und über die südseitigen Forstwegkehren am Jagdhaus vorbei zur Kote 934 absteigen. Danach muss ich in jedem Fall östlich um den Trafelberg herum und am Schluss der langen Forststraße in seiner Nordflanke folgen, um wieder zum Parkplatz Drahtal zurückzukommen.
          Vielleicht vom Finden der Aussichtsplätze beflügelt entscheide ich ad hoc, auf wesentlich kürzerer Route teils weglos über den oberen Ostrücken abzusteigen. Der Hang ist da nicht allzu steil, der Wald unter dem Ostgipfel schaut gut begehbar aus, und irgendwie sind wir da schließlich im Jänner 2015 ja auch heraufgekommen.
          Erfreulicherweise passt auch das: Im Wald lässt es sich angenehm gehen, und bereits bald sehe ich linkerhand den großen Schlag im oberen Osthang. Abermals wäre es wahrscheinlich mühsam, ihn komplett zu begehen, aber ein Abstecher lohnt sich wegen weiterer Ausblicke absolut.
          So bietet sich hier nochmals ein hübsch bunter Vordergrund für den Kalten Berg und den Almesbrunnberg.
          75-KalterBerg-Almesbrunnberg.jpg

          Noch reizvoller, gerade nun im Nachmittagslicht, empfinde ich aber den Blick Richtung Osten:
          die kleine Siedlung Thal tief unten, der felsige Hausstein links und der bewaldete Geizenberg rechts. Dahinter bahnt sich die Piesting an der Fabrik in Ortmann vorbei ihren Weg zwischen der Hohen Mandling und der Hohen Wand ins Wiener Becken hinaus.
          Die höchsten Erhebungen erreichen gerade 1000 Meter, und doch ist es eine so schöne, abwechslungsreiche Voralpenlandschaft.
          77-ThalHausstein-HMandling-Piestingtal.jpg

          Planmäßig erreiche ich in etwa 1050m Höhe die erste Forststraße, folge ihr ein Stück und quere am Hang dann diagonal zum nächsten Forstweg unterhalb. Damit habe ich bereits das richtige Forststraßensystem erreicht.
          Schläge und Zonen mit lockerem Baumbestand bieten noch ein paar weitere hübsche Ausblicke, so etwa zum kompletten Stock der Hohen Wand im Ostsüdosten.
          79-HoheWand.jpg

          Dann dreht sich die Forststraße immer mehr in die steile Nordflanke des Trafelbergs und verläuft dort lange Zeit in nur moderatem Gefälle Richtung Westen.
          Die umgebenden Hänge bieten wegen ihres häufigen Wechsels zwischen Laub- und Nadelwald derzeit einen großartig farbenprächtigen Anblick.
          83-Herbstfarben.jpg

          Hier sehe ich schließlich bereits zum Parkplatz hinunter und erfreue mich ein weiteres Mal der Farben. Etwas weiter westlich wird der Hang dann so flach und locker bewachsen, dass sich auch ein Stück der letzten Kehre noch gut abkürzen lässt.
          87-ParkplatzDrahtal.jpg



          Zusammenfassende Informationen zum Trafelberg

          Über den gesamten Bergstock führt kein einziger markierter Weg. Aber er lässt sich auf mehreren Routen gut erreichen:
          + Von Thal im Osten zur Kote 934 und dann von Süden in einigen Forstwegkehren auf das Gipfelplateau. Völlig problemloser, aber relativ langer Zustieg, der zum Großteil der Sandstraße zum Conrad-Observatorium folgt.
          + Ab Dürnthalweg durch den Luckengraben: Der frühere (unmarkierte) Weg westlich oberhalb des unteren Grabens ist inzwischen möglicherweise zu verwachsen, aber im - romantischen - Graben selbst kommt man problemlos durch. Das Begehen ist nicht untersagt, auch wenn manche Einheimische wenig begeistert sein mögen...
          + Ab Lamweggraben: lange der Forststraße durch die steile Nordflanke folgen, die Richtung Osten nur moderat ansteigt. Mit dem Erreichen des Ostrückens sind dann Abkürzungen zum Ostgipfel möglich.
          + Ab dem Lamweggraben über die Unterberg-Schipiste und die Forststraße von Westen. Gleich nach dem Queren der Piste berührt man kurz eine Wildruhezone, danach durchgehend nur moderater Anstieg in einigen längeren Windungen.
          Nicht vergessen: Der Parkplatz Drahtal im Lamweggraben ist nach aktuellem Stand jeweils von 1. November bis 15. April gebührenpflichtig (gleich 10 Euro pro Wagen und Tag)!

          Auf dem Gipfelplateau wurde in den letzten zehn Jahren viel geschlägert. Der Anblick hat teilweise natürlich gelitten, dafür ist die Orientierung (z.B. anhand der breiten Reifenspur von Osten zur kleinen Gipfellichtung) viel leichter als früher, und es besteht keine Gefahr mehr, sich im dichten Nadelwald komplett zu verlaufen. Die noch stehenden Bäume wurden vielfach beschnitten, sodass man zur "Gipfelfelsrippe" von Osten wie von Südwesten deutlich leichter als früher findet. Zugleich sind sie aber deutlich gewachsen, und man sieht auch von der Fesrippe nirgendwo mehr über die Wipfel drüber.

          Zumindest drei Plätze bieten aktuell gute Ausblicke:
          + der flache Schlag südwestlich des höchsten Punkts vor allem Richtung Schneeberg und Schneealpe
          + zwei (vielleicht sogar mehr) Stellen direkt an der felsigen Nordkante des Gipfelplateaus: zum Unterberg und Kieneck, hinunter in den engen Lamweggraben sowie generell in die Gutensteiner Alpen und den Wienerwald.

          Vielleicht liegt es an all dem, dass in der OSM aktuell (völlig korrekt) der versteckte höchste Punkt mit 1146m, aber auch der Aussichtsplatz weiter nordöstlich mit 1143m verzeichnet ist. Auf der höchsten Felsrippe habe ich nirgendwo auch nur Spuren einer Gipfelbuchkassette gefunden. Ich wäre nicht überrascht, würde eine bescheidene Gipfelinfrastruktur - vielleicht ein paar bunte Steine oder ein Brett zum Sitzen - bald einmal dort aufscheinen, wo man viel leichter hinkommt und zudem einen umfassenden Rundblick hat.

          Auch vom Jagdhaus am Südhang hat man eine freie Aussicht zum Schneeberg etc, und seine Umgebung bietet sich zudem für eine Rast an.
          Der beste Blick Richtung Osten öffnet sich - wenig überraschend - vom Schlag am oberen Ostrücken.


          Die markantesten Plätze im Gipfelbereich habe ich im Luftbild des NÖ Atlas eingetragen:
          1+2 die beiden Eingänge zu den unterirdischen Stollen des Conrad-Observatoriums
          3 die große flache Lichtung westlich des höchsten Punkts
          4 der sanft nach SW geneigte Schlag mit den Ausblicken zu Schneeberg und Schneealpe
          5 (ungefährer) Standort des höchsten Punkts (1146m) auf der im Wald versteckten Felsrippe
          6 die kleine "Gipfellichtung"
          7+8 die aktuell gut zugänglichen Aussichtsplätze direkt über der felsigen Nordkante des Gipfelplateaus
          9 die große flache Lichtung östlich des höchsten Punkts
          10 (ungefährer) Standort des um ca. 10m niedrigeren Ostgipfels (+/-1135m).
          Aufgrund der Schlägerungen der letzten Zeit ist die Reifenspur zwischen 6 und 9 inzwischen deutlich breiter als noch auf diesem Bild, und im Bestand des Nadelwaldes im gesamten Gipfelbereich zeigen sich mehr Lücken.

          TrafelbergGipfel.jpg


          Persönliches Fazit

          Abseits einiger viel besuchter (Gipfel-)Ziele kann man in weiten Teilen der Gutensteiner Alpen nach wie vor sehr ruhige Wanderungen unternehmen. Es gibt zahlreiche unmarkierte, aber sehr wohl begehbare Routen. Oft besteht ein Motiv dafür, hier unterwegs zu sein, in der stillen Mittelgebirgslandschaft einen schönen Kamm oder einen bisher unbekannten Aussichtsplatz zu entdecken.

          Der Trafelberg könnte zunächst als ein nicht besonders attraktiver Vertreter dieses Bergtyps gelten: wegen vieler Forststraßen und auch deshalb, weil auf seinem ausgedehnten Plateau ein deutlich ausgeprägter Gipfel fehlt. Ruhe bietet er freilich nahezu immer: An beiden Tagen bin ich (bzw. sind wir) den einzigen Menschen im Grund noch an seinem Fuß begegnet: dem Einheimischen, der uns wenig freundlich nachgerufen hat bzw. zwei Personen wohl im Anstieg zum Unterberg.

          Nach meinen Erfahrungen lohnt sich aber die Zeit, um den Trafelberg eingehender zu erkunden. Da bieten sich zusätzliche Abstecher und manchmal auch ungeplante Wegkombinationen an, die neue Eindrücke bieten. Und es gibt die Plätze mit guten Ausblicken sehr wohl - man muss sie bloß etwas länger und bewusster als anderswo suchen.
          Sicher hat auch die prachtvolle Herbstfärbung ihren Teil dazu beigetragen, dass sich mir die Mittelgebirgslandschaft gleich zweimal so ansprechend zeigen konnte.

          Wer an Wanderungen dieses Stils Gefallen findet, kann gut und gern etliche Stunden auf dem Trafelberg und in seiner Umgebung verbringen. Und wird hoffentlich mit ähnlich vielen schönen Eindrücken wie ich und ebenso beschenkt von dort zurückkehren.
          Zuletzt geändert von Wolfgang A.; vor 6 Stunden.
          Lg, Wolfgang


          Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
          der sowohl für den Einzelnen
          wie für die Welt zukunftsweisend ist.
          (David Steindl-Rast)

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          • #6
            Grüß Dich Wolfgang!

            Eine wunderbare, tolle, farbenprächtige Herbsttour am Trafelberg die zum Teil auch ich kenne. Es ist aber mittlerweile wieder sechs Jahre her und daher danke ich für eine Erinnerungsauffrischung.
            Bei meiner Wanderung am 04.10.2019 gab es noch ein beschriftetes Steinmanderl und ein verstecktes Gipfelbüchlein in einer Erste Hilfe Verbandsblechschachtel unweit einer kleinen Holzhütte am auch schon damals verwachsenen felsigen Kamm (Pkt. 5).
            Mein Fotostandort Schneebergblick dürfte nur knapp neben Deinem gelegen sein.

            LG

            20191004 Trafelberg Schneebergblick 004.jpg
            Erich


            "Gesundheit ist des Menschen höchstes Gut"

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