- Wegführung: Strallegg Kirche (11.00) - Grauer Stein (1072m, 11.40) - Krauserschöckl (1132m, 12.45) - Schneebergerhimmel (1119m, 13.20) - Wildwiesen (1254m, 14.30-15.00) - Wetterkreuz (15.25-15.50) - Wildwiesenhütte (16.15-17.15) - Gmoarfranzl - Arbesbachgraben (18.40) - Parkplatz (19.00)
- Länge: 19km
- Höhenmeter (Aufstieg): 730 hm
- Reine Gehzeit: ca. 5,5 Std.
- Viecher: 3 Katzen, 1 pflichtbewusster junger Bernhardiner
Einen Tag vorher zeigten die Wettermodelle eine doch recht lebhafte Nordwestströmung und Staubewölkung in Höhe der Gipfellagen im Osten. Daher disponierten wir von der Veitsch auf das Joglland um. An sich ideale Bedingungen für gute Fernsicht, doch hatte ich die Rechnung (schon wieder) ohne den kanadischen Rauch gemacht. Wir fuhren auf der Hinfahrt über Friedberg und Vorau nach Strallegg. Fazinierende Landschaft, die an das Waldviertel erinnert - mit tief eingeschnittenen, mehrfach gewundenen Flusstälern und ausgedehnte Almen darüber.
Bild 1: Erster Stop beim Stift Vorau (691m) mit Blick auf den Ortskern.
Links die 1202 geweihte Marktkirche, ehemals eine romanische Chorquadratskirche, von der der Turm noch erhalten ist. Das gotische Langhaus wurde im 14. Jahrhundert angebaut. Rechts dahinter das Rathaus mit zwei Zinnengiebeln aus dem 16. Jahrhundert.
Bild 2: Augustiner-Chorherrenstift, hier der Kirchentrakt.
Es wurde von Marktgraf Ottokar III. von Traungau im Jahr 1163 gegründet, 1237 durch einen Brand vernichtet und kurz darauf neu aufgebaut. 1384 erneut durch einen Brand vernichtet. Von 1660-1662 wurde die Stiftskirche neu errichtet. Die Festungsmauern wurden erst 1844 abgetragen, der Wassergraben teilweise zugeschüttet. In der NS-Zeit wurde das Stift als Umerziehungslager für Knaben missbraucht.
Bild 3: Hochbarocke Innenausstattung "wie aus einem Guss"
Bild 4: Eingangstor auf den geräumigen Innenhof.
Um kurz vor elf erreichen wir - stockender Verkehr in Wien bedingt - etwas verspätet unseren Ausgangsort Strallegg.
Bild 5: Die Pfarrkirche ist von einer mittelalterlichen Umfassungsmauer, die 1693 erneuert wurde, umgeben.
Der Innenhof war einmal ein Friedhof, der aus hygienischen Gründen verlegt werden musste. Zugemauerte gotische Spitzbögen der sonst barocken Kirche deuteten auf eine ältere Baugeschichte hin.
Bild 6: Gotisches Kreuzrippengewölbe aus der Zeit um 1400.
Bild 7: Gotische Sakramentnische vermutlich.
Bild 8: Spannenderweise wirkt der Kirchturm ein wenig geneigt.
Bild 9: Herrlicher Nadelwald, mit Moos und Heidekraut und großen Granitfelsen.
Bild 10: Am Gipfel des Grauen Steins (der Felsen dahinter).
Bild 11: Abstieg zum sogenannten Parmakreuz.
Ein Gedenkkreuz für die Pest, die im September und Oktober 1713 Strallegg erreichte. Um 1850 wurde es nach Herzog von Parma, einem Jagdgebietbesitzer aus Strallegg, umbenannt. Herzog von Parma war der Vater von Zita, der letzten österreichischen Kaiserin. Die Inschrift "Am 9. April 1809 fand hier der letzte Osterritt statt." weist auf die Tradition der Osterritte zur Pestzeit statt. Der Pfarrer und weitere Reiter ritten um drei Uhr früh. 1806 wurden die Ritte verboten, aber die Einwohner hielten sich nicht gleich daran.
Bild 12: Auch Straßenböschungen können reizvoll sein, speziell mit Schwertblättrigen Waldvögelein auf Moosboden.
Bild 13: Arnica montana vermutlich, auch Bergwohlverleih genannt, auch noch nicht gehört.
Bild 14: Beim zweiten Gipfel stand die Liftstation des Skigebiets von Wenigzell.
Blick zum Wechselstock, im Vordergrund der auffällige Steinbruch am Südwesthang des Rottalbergs (1003m), dahinter liegt St. Jakob im Walde, das dem Joklland (Joglland) seinem Namen gab.
Bild 15: Ein kurzer Pfad führte auf den Gipfelpunkt vom Krauser Schöckl (1132m).
Er ist benannt nach dem Gehöft Krauser unterhalb. Schöckl geht vermutlich auf das slawische sokol (Falke) zurück. Der offiziell höchste Punkt befindet sich laut Karte weiter nordwestlich, laut GIS-Daten Steiermark ist der Punkt mit der Gipfeltafel aber nahezu gleich hoch.

Bild 16: Stuhleck (1782m), Kleiner Pfaff (1539m) und Großer Pfaff (1555m).
Bild 17: Unweit von der Römerstraße eine große Lichtung mit Blick zur Hohen Zetz (1264m).
Bild 18: Schneebergerhimmel (1119m).
In der AMAP fälschlicherweise als "Schneeberghimmel" bezeichnet, aber ebenfalls benannt nach einem Gehöft Schneeberger. Ein schon etwas zugewachsener Pfad im Heidekraut wand sich geschickt um die Felsen herum hinauf.

Bild 19: Blick vom "Gipfel".
Neben einer Metallstange (Gemeindegrenze) fanden wir auch einen KT-Stein wie eingezeichnet.
Bild 20: Ein kleines Fuchs-Knabenkraut säumte den Weiterweg.
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