- Wegführung: Weyer Parkplatz (9.55) – Kreuzberg (611m, 10.40) – Großberg – Rotmäuer (837m, 12.00) – Falkenstein (993m, 12.55) – Haurerkogel (1086m) – Feichteck (1114m, 14.00) – Mühleck (648m, 15.35) – Witgraben – Parkplatz (16.45)
- Strecke/Höhenmeter: 18.9km/950hm
- Reine Gehzeit: ca. 6 Stunden
- Viecher: Eichkatzl, Gams
Schwierige Wetterbedingungen verlangen kreative Lösungen. Günter begleitete mich zwei Tage meines Wanderurlaubs in Windischgarsten und hatte ein Auto. Daher konnten wir aufgrund des vorhergesagten Regenwetters über den Hengstpass in die Oberösterreichischen Voralpen ausweichen. Fahrtzeit rund 50 Minuten. Die Runde übers Feichteck hatte ich erst vor wenigen Monaten vorgeschlagen, als wir unweit davon den Gaflenzer Kaibling überschritten haben. Die Rechnung ging auf und bis auf eine halbe Stunde Regen blieb es trocken und später gab es sogar kurze sonnige Auflockerungen. Als wir beim Frühstück saßen, fing es in Windischgarsten gerade zu regnen an.
Der Hauskater brachte das Morgengrauen zum Ausdruck
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Wie war die Wetterlage?
Eine Luftmassengrenze lag quer über Österreich. Sie trennte deutlich trockenere Luft im Nordosten von feuchtmilder Luft im Südwesten. Mit der nordwestlichen Strömung querte ein schwacher Trog das Bundesgebiet und aktivierte die Luftmassengrenze, das heißt, es regnete vor allem im Nordweststau leicht bis mäßig. Ein Schwerpunkt lag dabei über dem Salzkammergut bis in die Obersteiermark. Die Wettermodelle (v.a. GFS, EZMWF, ICON und D2) rechneten Durchzug und nördliche Ausdehnung unterschiedlich. Sicher war nur, dass die Umgebung von Windischgarsten ganztätig zugestaut bleiben sollte und je weiter nach Nordosten, desto weniger Niederschlag und am ehesten Auflockerungen. Weyer sollte dabei an der Nordkante des Niederschlagsfeld liegen und so war es dann auch.
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Wolkenphase sichtbarer Kanal von kachelmannwetter.com, orange: Windischgarsten, rot: Weyer
Wir starteten beim Parkplatz unweit der Bahnunterführung und überschritten zuerst den Gaflenzbach.
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Danach konnten wir uns vor lauter Wegweiser nicht retten und suchten mehr oder weniger den direkten Anstieg zum Kreuzberg.
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Nach kurzem Schauen bei nicht vorhandener Aussicht gingen wir weiter. Dabei fing es leicht zu regnen an. Bei der Abzweigung in den Gasserlgraben leisteten wir uns wegen der Ungenauigkeit der Karte den ersten Verhauer, bogen zu früh nach links ab und hätten so den Kreuzberg umrundet. Der schöne Waldsteig begann aber etwas später am Forstweg.
Gehöft Grossberg
20250930-4.jpg Am markierten Weg und MTB-Route zu den Rotmäuern
20250930-5.jpg Foto von Günter: Ich am höchsten Punkt der Rotmäuer
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Der Meteorologe spricht bei diesem Himmel von „ausschichtender Bewölkung“ – das heißt, die die Untergrenzen der vorher tiefbasigen Regenwolken hoben an und die kompakte Wolkendecke bekam Struktur und lockerte später auf. Übrig blieb reichlich Restfeuchte im Tal in Form von Stratusbänken. Die schichtförmige Struktur sprach jedenfalls für Beteiligung einer Warmfront.
Mündung der Gaflenz (links) in die Enns (rechts), mittig Schrabachauer Kogel (1321m), rechts Ennsberg (1373m)
20250930-7.jpg Ennsberg (1373m) links, Almkogel (1513m) mittig, Burgspitz (1429m) rechts
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Diese Perspektive kannte ich noch nicht, entsprechend dämmerte es mir jetzt erst, dass man das Ennstal stromaufwärts die Gesäusegipfel sah:
Die Tieflimauer (1820m) schält sich aus dem Stratus
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Weiter östlich die markante Pyramide des Tamischbachturms (2035m)
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Mit der aufquellenden Restfeuchte war die Fernsicht nach Süden rasch wieder vorbei. Nach kurzer Rast steuerten wir den Falkenstein an. Das letzte Gipfelstück war etwas anspruchsvoller über große Steine und zum Anschluss weglos zum höchsten Punkt.
Oben sah man nicht nur prächtig nach Westen, es gab sogar einen blauen Himmelstreifen, der etwa nördlich von Steyr begann.
Falkenstein (993m) mit prächtigem Ausblick in die OÖ Voralpen
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Schieferstein (1206m) rechts, darunter Wachtberg (680m) über dem Ennstal. Ganz rechts Größtenberg (914m), hinten zentral Hochbuchberg (1273m)
20250930-12.jpg Die aufgestaute Enns. Vorne links Katzenhirn (1159m)
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Ab dem Falkenstein setzten wir unmarkiert fort. Zuerst Steigspuren nach Norden folgend, die auf eine (eingezeichnete) große Wiese mit Hochsitz führten. Praktischerweise gab es eine Art Forstweg direkt über den Kamm. Am Weg zur ausgedehnten Wiese, die bis knapp unterhalb des Gipfels führt
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