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Perschkogel (1613m), Mürzsteger Alpen, 1.3.2022

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  • Perschkogel (1613m), Mürzsteger Alpen, 1.3.2022

    Bei diesem Prachtwetter will ich noch einmal eine „gscheite“ Schneeschuhtour machen, außerdem ist etwas Ablenkung von der derzeitigen Weltpolitik gefragt. Da fällt mir der Perschkogel ein, auf dem ich bisher noch nie war. Schnee sollte dort noch genug sein, die kalten Temperaturen kein Nachteil. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob ich es schaffe, aber ich will es probieren.

    Ich fahre also ins Preintal und parke hinterm Triebl. Um 11:45 gehe ich los. Nach ein paar hundert Metern schnalle ich die Schneeschuhe an. Es gibt Schispuren, die teils Richtung Lahnberg, teils zum Gscheidl führen. Müll habe ich keinen mit zum hier lassen; bis Mariazell will ich zwar nicht, aber die Richtung stimmt.

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    Dank des späten Aufbruchs kann ich schon hier die Sonne genießen; ich merke aber bereits trotz der Temperatur knapp unter dem Gefrierpunkt, dass der Schnee häufig anstollt.

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    Ab der Gscheidlhöhe ist der Schnee dann an sonnigen Stellen richtig schwer und wird auch deutlich mehr; ich rechne eigentlich nicht damit, ganz hinaufzukommen. Aber noch will ich nicht aufgeben; ich halte mich am Rand des Schlags möglichst im Schatten. Langsam wird es steiler. Erstmals kommt der Schneeberg ins Blickfeld.

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    Am 1. Dezember 2011 bin ich hier über den Jagdsteig völlig schneefrei hinaufgegangen. Heute ist es deutlich mühsamer. Man muss sehr fest hinsteigen, um nicht abzurutschen. Schließlich erreiche ich die querende Forststraße.

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    Irgendwo habe ich gelesen, dass vor einigen Jahren ab hier wegen Windbruchs kein Weiterkommen möglich war. Es liegen zwar noch zahlreiche Wurzelstöcke herum, die Stämme sind aber entfernt worden. Man kommt gut durch. Ich steige schräg Richtung NO an und komme bald wieder in den Hochwald. Hinter mir Steinerkogel, Mitterberg und Schneealpe.

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    Nach einer nochmals ziemlich anstrengenden Dreiviertelstunde schrägen Aufstiegs durch den Wald lichtet sich dieser endlich und ich erreiche den obersten Ochsenboden.

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    Jetzt sind es nur mehr wenige Höhenmeter bis zum Gipfel. Ich finde einen Durchschlupf zwischen den Bäumen bzw. Latschen und gelange auf die freie Südseite des Perschkogels.

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    Rückblick zu Schwarzauer Gippel und Obersberg

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    Geschafft. Nach 2:45 Stunden bin ich oben. Im Osten der Schneeberg

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    Im Westen geht der Blick bis ins Gesäuse

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    Schnalzstein, Göller und Gippel

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    Der Göller, ein Traum in Weiß

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    Lahnberg und Donnerkogel, Sonnleitstein, Rax und Schneealpe

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    Steinerkogel und Klammermäuer, Schneealpe

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    Nach ausgiebiger Rast gehe ich am Kamm noch ein Stück nach Westen; Rückblick

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    Zuletzt geändert von maxrax; 02.03.2022, 12:18.

  • #2
    Dort steht geringfügig tiefer das Gipfelkreuz

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    Der Deckel der Dose ist nicht ganz zu und das Buch ist leider völlig durchnässt.

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    Von seitlich unten erschließt sich, wieso das Kreuz gerade hier steht

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    Dann steige ich zum Ochsenboden ab

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    … und quere ihn.

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    Möglichst ohne Höhenverlust stapfe ich im Tiefschnee zur Gippelalm hinüber.

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    Von der Almstraße ist zunächst nichts zu sehen, man kann sie nur ahnen

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    Weiter unten ist sie dann als solche zu erkennen

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    Loch neben dem jungfräulich verschneiten Weg

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    Rauchstein und Steinerkogel. Ich denke an meine Tour vor zwei Jahren zurück…

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    Bis zum Gscheidl zieht es sich noch etwas, die Beine sind schon schwer. Aber das herrliche Wetter hilft dabei, nicht daran zu denken

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    Dann ist das Gscheidl erreicht, es wartet nur mehr ein kleiner Gegenanstieg

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    Vom Gasthaus der Eder Mirzl ist nicht mehr viel übrig; selbst die Bäume brechen langsam weg

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    Das Jagdhaus in der Abendsonne

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    Ein letzter Rückblick zu Steinerkogel, Mitterberg und Waxenegg, dann geht’s wieder ins Preintal hinunter. Um 17:30h bin ich am Parkplatz.
    Insgesamt waren es ca. 12,5km und 900hm.


    30.jpg
    Zuletzt geändert von maxrax; 02.03.2022, 12:48.

    Kommentar


    • #3
      Gratuliere zu der fordernden Tour! Die Aus- und Fernsicht war offensichtlich ein schöner Lohn.
      Der steile Hang vom Gscheidl zum Ochsenboden muss mit Schneeschuhen besonders mühsam sein. Ich hätte erwartet, dass südseitig schon weniger Schnee liegt.

      LG, Toni

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      • #4
        Schöne Tour

        Meine Datenbank sagt mir, dass ich da vor 21 Jahren mit Schi oben war, da hat's geländemäßig sicher noch ganz anders ausgesehen.

        Aus deinen Schilderungen lese ich heraus, dass eine Schitour abfahrtstechnisch eher mühsam gewesen wäre.

        LG, Günter
        Meine Touren in Europa

        Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
        (Marie von Ebner-Eschenbach)

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        • #5
          Sehr fein!
          Der Aufstieg auf deiner Route wäre mir mit Schneeschuhen wohl zu mühsam, ich ginge eher im Uhrzeigersinn.
          Das Gipfelkreuz ist mir, glaube ich, bislang entgangen.

          lg
          Norbert
          Meine Touren in Europa
          ... in Italien
          Meine Touren in Südamerika
          Blumen und anderes

          Kommentar


          • #6
            Sehr schön. Ich war vor kurzem in der Gegend. Du hast ein tolles Foto vom Lahnberg geschossen. Da kann ich richtig gut sehen was für einen unnötigen Wald-,Steilaufstieg Martin und ich damals gemacht haben. Aus der Perspektive erkennt man die ideale Aufstiegsroute natürlich sofort .

            Kommentar


            • #7
              Sehr schöne Fotos, auf denen die immer noch winterliche Berglandschaft und die Ausblicke bestens zur Geltung kommen!

              Wie anstrengend der Aufstieg über einen ungespurten Steilhang ist, kann ermessen, wer so etwas (abschnittsweise) schon gegangen ist.
              Wie weit ich auf deiner Anstiegsroute gekommen wäre, lasse ich einmal offen...
              Lg, Wolfgang


              Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
              der sowohl für den Einzelnen
              wie für die Welt zukunftsweisend ist.
              (David Steindl-Rast)

              Kommentar


              • #8
                Hallo Mister Maxrax,

                langsam wirst du zum Schneeschuhmax - richtig tolle Tour hast du da gemacht und ordentlich Kilometer mit hm. Mit Schneeschuhen ist das doppelt so anstrengend.

                Sehr schön bebildert !

                Hast du das verfallene Gasthaus der "Mirzl" in deiner Kindheit noch kennengelernt, oder ist das noch viel länger her, dass dort Betrieb war?

                Gibt es vielleicht eine Karte oder einen Track, wo deine Tour eingezeichnet ist?


                Auf der Gippelalm war ich heuer im Sommer - dort ist eine nette resche ältere Wirtin aus Gusswerk gewesen :-)



                LG Chris

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                • #9
                  Vielen Dank für eure Kommentare!



                  Zitat von musitoni Beitrag anzeigen
                  Der steile Hang vom Gscheidl zum Ochsenboden muss mit Schneeschuhen besonders mühsam sein. Ich hätte erwartet, dass südseitig schon weniger Schnee liegt.
                  Da liegt noch massenhaft Schnee. Interessanterweise war die Beschaffenheit sehr unterschiedlich; teilweise war es rutschig, teilweise hatte man gute Haftung.
                  Blöd war, dass der Schnee oft am Schuh pickenblieb und ich ihn immer wieder abklopfen musste. Insgesamt ging es aber ganz gut, sonst hätte ich umgedreht.


                  Zitat von mountainrabbit Beitrag anzeigen
                  Aus deinen Schilderungen lese ich heraus, dass eine Schitour abfahrtstechnisch eher mühsam gewesen wäre.
                  Naja ich sag einmal so: Pulver war es keiner, aber auch kein Bruchharsch


                  Zitat von csf125 Beitrag anzeigen
                  Der Aufstieg auf deiner Route wäre mir mit Schneeschuhen wohl zu mühsam, ich ginge eher im Uhrzeigersinn.
                  Ich weiß nicht, ob das nicht vielleicht noch mühsamer gewesen wäre, die ganze Straße bis zur Gippelalm hinauf zu spuren...


                  Zitat von DieIris Beitrag anzeigen
                  Du hast ein tolles Foto vom Lahnberg geschossen. Da kann ich richtig gut sehen was für einen unnötigen Wald-,Steilaufstieg Martin und ich damals gemacht haben. Aus der Perspektive erkennt man die ideale Aufstiegsroute natürlich sofort
                  Die eine oder andere weit ausholende Kehre kann man schon abkürzen, das hab ich damals auch gemacht. Aber alles direttissima gehen ist sicher nicht empfehlenswert.


                  Zitat von Wolfgang A. Beitrag anzeigen
                  Wie anstrengend der Aufstieg über einen ungespurten Steilhang ist, kann ermessen, wer so etwas (abschnittsweise) schon gegangen ist.
                  Siehe meine Antwort an Toni. Und es ist ja so: Bis zum Gipfel hat man das Ziel vor Augen, ist mental darauf eingestellt und körperlich noch relativ frisch.
                  Danach lässt es schlagartig nach. Die geringste Gegensteigung beim Abstieg ist meistens ärger als der gesamte Aufstieg.


                  Zitat von chfrey Beitrag anzeigen
                  Hast du das verfallene Gasthaus der "Mirzl" in deiner Kindheit noch kennengelernt, oder ist das noch viel länger her, dass dort Betrieb war?
                  Nein, in meiner Kindheit bin ich nicht so weit gekommen, da war ich höchstens auf der Rax
                  Angeblich hat die Eder Mirzl bis 1979 dort gewohnt, das Wirtshaus war schon länger nicht mehr in Betrieb.

                  Zitat von chfrey Beitrag anzeigen
                  Gibt es vielleicht eine Karte oder einen Track, wo deine Tour eingezeichnet ist?
                  Gibt es:

                  c_perschkogel.jpg
                  Zuletzt geändert von maxrax; 03.03.2022, 12:45.

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                  • #10
                    Servus,

                    wunderschöne Tour. Danke für die Anregung.
                    Die Bedingungen in der Gegend sind ein Traum. War die letzten Wochenenden einige Male dort. Zum Schneeschuhwandern perfekte Bedingungen.

                    LG. Martin
                    Alle meine Beiträge im Tourenforum

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                    • #11
                      Schöne Anregung, für die schneefreie Zeit werde ich mir das vormerken.
                      Lg. helmut55

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                      • #12
                        Danke, Martin und Helmut!

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                        • #13
                          Danke an alle für die wunderschönen Fotos! Leider schaff ich das inzwischen nicht mehr, aber für alle, die sich noch an das Gasthaus der Eder Mirzl erinnern:
                          Hier ein Foto von ihrem 80sten Geburtstag im Jahr 1979! Wir waren aber immer im Frühjahr oder Sommer dort, um die Reste der Schwemmanlagen zu dokumentieren.

                          LG, Fritz

                          Eder-Marie_80-Geburtstag_1979.jpg

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                          • #14
                            Servus Fritz!

                            Danke für das historische Foto. Ich habe das Gasthaus leider erst in verfallenem Zustand kennengelernt.
                            Ich besitze übrigens dein Buch „Vom Dachstein zur Rax - auf den Spuren von Georg Hubmer“. Ganz toll!

                            LG Hermann

                            Kommentar


                            • #15
                              Zitat von FriLa Beitrag anzeigen
                              Danke an alle für die wunderschönen Fotos! Leider schaff ich das inzwischen nicht mehr, aber für alle, die sich noch an das Gasthaus der Eder Mirzl erinnern:
                              Hier ein Foto von ihrem 80sten Geburtstag im Jahr 1979! Wir waren aber immer im Frühjahr oder Sommer dort, um die Reste der Schwemmanlagen zu dokumentieren.

                              LG, Fritz

                              Eder-Marie_80-Geburtstag_1979.jpg
                              Danke für das historische Foto aus längst vergangener Zeit 1979 bin ich gerade in die 4. Volksschule gegangen…

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