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Von Laa a.d. Thaya nach Retz über Mailberg, 20.05.25

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  • Von Laa a.d. Thaya nach Retz über Mailberg, 20.05.25

    • Wegführung: Laa an der Thaya Bf. (10.05) - Hanfthal - Großharras - Mailberg Kirche (12.00-12.30) - Obritz - Siestahittn (13.30-14.15) - Heidbergwarte (14.30) - Mitterretzbach - Retz (15.50)
    • Länge: 61 km +5 km Anfahrt Bf.
    • Höhenmeter (Aufstieg): 500 hm
    • Reine Fahrtzeit: unter 4 Stunden
    • Viecher: 2 scheue Katzen, 1 Reh, 8 Hasen, 4 Fasane, Ringeltauben

    Schon länger geplant, weil ich die Tour mit einem Besuch von Mailberg verbinden wollte.

    Gefahrener Track (rot, dann blau):

    Start in Laa an der Thaya am Bahnhof, gleich mal die Radroute übersehen, kurze Runde durch den Ort, dann zunächst Richtung Retz (grob), aber nicht die nördliche Variante über Wulzeshofen, die ich 2020 gefahren bin. Sondern über Großharras nach Mailberg. Dort dann hinab nach Obritz und über "Auf der Ebm" (275m) weiter zur Heidbergwarte nahe der tschechischen Grenze. Beim Schatzberg musste ich mich entscheiden, ob ich direkt nach Retz fuhr oder einen kleinen Schlenker über Unterretzbach und Mitterretzbach. Den Iron Curtain Trail ab Oberretzbach ließ ich dann aus, weil ich den Zug um 16.14 erwischen wollte und meine Beine schon recht müde waren.

    Ich bin Teilstücke der bekannten Radwegrouten wie Portugieser oder Chardonnay-Runde gefahren, aber doch hier und da abgewichen. Ein paar wenigen Radfahrern bin ich begegnet, sonst vor allem landwirtschaftlicher Verkehr mit Traktoren und Autofahrern. Der Großteil der Strecke ist asphaltiert, auf Landstraßen musste ich nur kurze Stücke fahren.





    Bild 1: Beim Schubertpark querte ich den 1830 künstlich angelegten Thayamühlbach.



    Erster Programmpunkt war die sehenswerte Kirche.

    Bild 2: Frühgotisches Fenster mit Nonnenkopf.



    Bild 3: Es handelt sich um eine spätromanische Pfeilerbasilika.

    Es ist eine der größten dieses Alters (um 1240 erbaut) in Niederösterreich. Der Westturm wurde erst um 1400 ergänzt und ist 52 Meter hoch. Drei romanische Rundbogenportale wurden 1959-1966 wieder freigelegt.



    Bild 4: Darunter ein niedriges romanisches Südportal mit Würfelkapitellen.

    Die einstige romanische Kirche lag eineinhalb Meter tiefer als heute.



    Bild 5: Auch im Westen gibt es ein vermauertes Fenster und Reste eines Portals mit Kämpfersimsen.



    Bild 6: Romanische Rundapsis mit Rundbogenfries und Säulen.



    Bild 7: Mittelalterlicher Pfarrhof, im Kern aus dem 13. Jahrhundert.



    Bild 8: Monumentales Langhaus mit Kreuzrippengewölbe und dicken Pfeilern.



    Bild 9: Zweiter Programmpunkt: Die Burg mit Stadtbefestigung.

    Sie wurde urkundlich erstmals 1413 erwähnt, später zu einer Wohnburg umgebaut.



    Bild 10: Butterfassturm mit 26 Meter hoher Aussichtsplattform.



    Trotz der dichten Bewölkung war es angenehm mild und ich konnte die Regenjacke bald ausziehen.

    Bild 11: Hier steuerte ich auf den Geiselbrechtshof, einem Gutshof zu.

    Im 13. und 14. Jahrhundert gab es hier einen Ort namens Geiselbrechts, der vermutlich um den Gutshof herum angelegt war und bis in die frühe Neuzeit Bestand hatte. Heute ist nurmehr der Gutshof übrig, um den der Radweg ein großzügiges Eck macht.



    Bild 12: Danach wieder pfeilgerade nach Süden, im Hintergrund die Ausläufer des Ernstbrunner Walds.



    Bild 13: Weithin sichtbar der Staatzer Berg (332m) mit der gleichnamigen Ruine.

    Im Hintergrund links die südwestlichsten Ausläufer des Weinviertler Hügellands (südliche Pollauer Berge).



    Bild 14: Kellergasse am Keglerberg.



    Bild 15: Beginn der Abfahrt nach Mailberg, das in einem Kessel am Fuß des Buchbergs (417m) liegt.

    Mailberg wurde 1055 erstmals urkundlich als Mouriberg erwähnt und seitdem mehrfach in zig verschiedenen Schreibweisen.



    Bild 16: Der Ort ist sehenswert.



    In zwei steilen, engen Kehren radelte ich hinauf zum Friedhof und zur Kirche St. Kunigunde, benannt nach der Kaiserin (980-1033), die im Jahr 1200 heilig gesprochen wurde.
    http://www.wetteran.de

  • #2
    Bild 17: Ursprünglich war es eine kleine romanische Kapelle, später erweitert.

    Ein romanisches Rundbogenportal ist zugemauert, man sieht aber die Kämpfersimsen noch durchschauen.



    Bild 18: Mit Blick auf den Ort, Schloss Mailberg und den Buchberg.

    Das Schloss ging aus einer Ordensburg um 1147-1149 hervor und wurde ab 1594 umgebaut. Links die ab 1609 wieder errichtete Schlosskirche mit dem aufgesetzten Kreuz an der Stirnseite, im Kern aber romanisch aus der Gründerzeit der Burg.



    Bild 19: Vermutlich Teil eines Grabdenkmals aus dem 18. Jahrhundert an der Friedhofsmauer.



    Bild 20: Nordseite der Kirche, der Kirchturm stammt aus der Umbauphase um 1610.



    Bild 21: Während meiner Rast wurde es sonnig und der Wind ließ vorübergehend nach.

    Eine mit dem Nestbau beschäftigte Ringeltaube leistete mir mit ihrem charakteristischen Gurr-Gurr Gesellschaft.



    Bild 22: Kellergasse namens Rosenpoint, über die ich Mailberg verließ.



    Bild 23: Vom höchsten Punkt ein Blick ins Pulkautal.



    Bild 24: Links Hadres mit dem Kirchturm.

    Über die nördlichen Erhebungen führte mich später meine weitere Route.



    Bild 25: Rückblick zur Kirche, im Hintergrund Steinmandl (482m) und Buschberg (491m) mit den beiden Radaranlagen der Leiser Berge

    Davor Ernstbrunner Wald.



    Bild 26: Nach Obritz zunächst moderat ansteigend zum ersten "Berg", Auf der Ebm (275m).

    Von dort hatte ich einen schier endlosen Fernblick nach Osten bis zu den Pollauer Bergen (rechte Bildhälfte)



    Bild 27: Weinviertler Hügelland links, Staatzer Berg, Leiser Berge und Hollabrunner Wald rechts.



    Bild 28: Auch Znojmo rückte erstmals ins Blickfeld

    Der Ort wäre eine eigene Besichtigung (zu Fuß) wert.



    Bild 29: Pulkautal und Buchberg nun von Norden betrachtet



    Bild 30: Die sogenannte Siestahittn.



    Bild 31: Selbstbedienungsservice deluxe.

    Neben Bier und Wein gab es abgepackte Brote, zwei Käsesorten, deftige Wurst. Ich nahm Bergkäse und ein kleines Hausbier.



    Bild 32: Von der Terrasse, sogar mit Sonnenschirmen ausgestattet, hatte man einen weiten Blick ins Pulkautal und nach Südosten.

    Unterhalb der Terrasse gibt es sogar ein Plumpsklo mit Toilettenpapier.



    Bild 33: Im Auf und ab näherte ich mich der tschechischen Grenze.

    Der Staatzer Berg bildete sich immer noch deutlich ab, die Ruine aber nicht mehr.



    Bild 34: Znojmo nun in voller Länge.

    Am Horizont sah man übrigens deutlich die Wasserdampfwolken des Kernkraftwerks Dukovany.



    Bild 35: Eine weitere Selbstversorgerhütte.

    Diese war stattlicher, daneben außerdem ein überdachter Holzpavillon.



    Bild 36: Blick nach Südwesten.



    Bild 37: Die 10 Meter hohe Heidbergwarte.

    Sie wurde 1998 errichtet. Bei klarer Luft kann man bis zum Hochschwab (ca. 140km entfernt) sehen. Im Winter auch bis Südmähren. Jetzt war der Bewuchs im Norden allerdings höher und dichter als die Warte.



    Bild 38: Ich schaute lieber über die Weingärten nach Mähren.



    Nach einer schönen Abfahrt (fast 50km/h) musste ich unter die Bundesstraße 303 hindurch, die die tschechische Grenze passiert. Also moderat hinauf und dann wieder steil hinab und wieder moderat hinauf.

    Bild 39: Unweit vom Schatzberg (306m) gelegen ist die Südmährenwarte:

    Denkmal der heimatvertriebenen Südmährer aus dem Bezirk Znaim. Inschrift: Heimatrecht ist Menschenrecht, 1980 errichtet, 1985 vollendet. Mit Blick auf ein Einkaufszentrum auf der tschechischen Seite. Links vorne der Excalibur Flugplatz (LKEXCA) knapp neben der Grenze.



    Bild 40: Vor mir lagen nun meine letzten Ziele:

    Erst Unterretzbach mit der Haltestelle (der Zug war mir gerade ein paar Minuten davor weggefahren), dann Mitterretzbach und gleich links daneben Oberretzbach.



    Nach der x. Gegensteigung verzichtete ich auf den verkehrsberuhigten Iron Curtain Trail, der noch ein paar Haken geschlagen hätte, und fuhr auf der Straße nach Retz. Ein kurzes Stück bergauf ließ sich auf einem Begleitweg zurücklegen, dann ging es nurmehr hinab und dann war ich schnell beim Bahnhof mit komfortablen Spielraum.

    Lg, Felix
    http://www.wetteran.de

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    • #3
      Sehr schöne Tour in meinem "Lieblings1/4" beim Radeln.
      So viel Kultur nehme ich (zu meiner Schande) nie mit, da bist du eindeutig ein Vorbild.



      LG, Günter
      Meine Touren in Europa

      Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
      (Marie von Ebner-Eschenbach)

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      • #4
        Tolle Strecke, Kompliment!
        Die SB-Hütten nördlich von Hadres sind echt toll ausgestattet.
        Und die Preise sind auch OK.

        SB-Hütte.jpg


        L.G. Manfred

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        • #5
          Schön zu sehen, wie motiviert du zur Zeit das Weinviertel erkundest!

          Diesmal warst du auf einer Route unterwegs, die ich kaum kenne.
          In Laa/Thaya war ich schon lang nicht mehr, wie mir die Bilder der Pfarrkirche und der Burg bewusst machen. Mailberg und der Buchberg stehen seit Jahren auf der Liste für eine Wanderung.
          Und ebenfalls seit einiger Zeit überlege ich, einmal die ganze Strecke von Retz bis Znojmo zu gehen (mit einem Abstecher zum Engtal der Thaya und Aussichtsfelsen auf tschechischem Boden). Allerdings ist auch dort der Anteil der asphaltierten Fahrwege so groß, dass eine Radtour wohl sinnvoller wäre.

          Bei den richtigen Bedingungen kann man jedenfalls in der ruhigen Landschaft des Weinviertels gut einen gesamten Tag verbringen, speziell in Kombination mit Kulturstops.
          Lg, Wolfgang


          Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
          der sowohl für den Einzelnen
          wie für die Welt zukunftsweisend ist.
          (David Steindl-Rast)

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          • #6
            Heute wieder eine Radlrunde durchs Pulkautal gemacht und unter anderem bei der "Siestahittn" vorbei gekommen.

            Siestahittn_Hadres.jpg

            Wir sind die Route "TAR - Ein Tal am Rad" gefahren, die verläuft Grenzüberschreitend nach Tschechien.

            Auch in Seefeld in der Kellertrift gibt es eine feine "Selbstbedienungshütte".
            Sehr empfehlenswert!

            Kellertrift_Seefeld.jpg


            L.G. Manfred

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