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Hochtouren in der Schweiz , August 2002 (Aletschhorn, Obergabelhorn, etc.)

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  • Hochtouren in der Schweiz , August 2002 (Aletschhorn, Obergabelhorn, etc.)

    Grüß Euch !

    Retro Berichte (Zitat Pablito) haben wirklich einen besonderen Reiz.

    Da mich z.Z. eine Virusgrippe an die Wohnung fesselt (mit den Medikamenten geht es mir ja nicht einmal so schlecht) hab ich mir ebenfalls altes Bildmaterial heraus gesucht. Es handelt sich dabei um einige Tourentage im August 2002 in der Schweiz, die Aufnahmen wurden damals von einem „klassischen“ Film gescannt und auf CD gebrannt.

    (Für mich beim Aufbereiten des alten Materials sehr spannend, die Bilder überhaupt zuzuordnen.)

    Unsere Tour fand damals, was bei uns eher selten war, mit teilweiser Autounterstützung statt. Anreise mit dem Autoreisezug bis Feldkirch und von dort über den Oberalppass und den Furkapass.
    Auf einer der beiden Straßen gab es einen kurzen Fotostop, das markante Finsteraarhorn (links daneben das Oberaarhorn und weitere Gipfel der Berner Alpen) musste einfach abgelichtet werden.
    0.jpg

    Weiter bis kurz vor Brig, wo wir nach Blatten abzweigen und die Seilbahn zur Station Belap verwenden. Von dort blicken wir dann auf den flächenmässig größten und längsten Gletscher der Alpen, den Gr. Aletschgletscher. (Ob er es wirklich noch ist…?)
    02.jpg

    Der Hüttenzustieg zur Oberaletschhütte gestaltet sich ziemlich mühsam, steigt man doch zuerst auf die Reste des Oberaletschgletschers
    (hier der Blick Richtung NW auf’s Wyshorn und seine Ausläufer zu)
    03.jpg

    und dann in ständigem Bergauf – Bergab zur Hütte. Das letzte Stück von der Moräne (leider gibt es keine Aufnahmen) mittels Leitern.

    Oberaletschhütte [2640m]
    04.jpg

    14.8.2002
    In den letzten Tagen ist sehr viel Neuschnee gefallen und der Hüttenwirt rät uns von einem sofortigen Besteigungsversuch ab. So verwenden wir den ersten Tag um den Zustieg zu erkunden (er muss ja dann im Finstern absolviert werden) und um eine Spur in den unteren Teil zu legen.
    05.jpg

    Das Ganze artet dann teilweise zu einer ziemlichen Wühlerei aus, da wir stellenweise bei jedem 2. Schritt einbrechen.
    07.jpg

    Bis auf 3350m ging die Erkundung, beim Retourweg war in den Felsen schon ein erster, sonnenbedingter Schneerückgang zu bemerken.

    15.8.2002
    Um 1:20 wird geweckt und nach dem Frühstück kommen wir um 2:15 von der Hütte weg. Die Reflektoren auf der Moräne erleichtern die Orientierung, unsere Spuren von gestern im Schnee das Vorankommen. Bei unserem gestrigen Umkehrpunkt legen wir das Seil an und es geht auf den Gletscher.
    08.jpg

    In mehreren Kurven auf den 2. markanten Rücken und durch mehrerer Rinnensysteme ziemlich steil zum Gipfel.
    09.jpg

    Und oben. Aletschhorn [4195m]
    (links vom Kreuz der Monte Leone, höchster Berg der Lepontinischen Alpen, rechts davon Weissmies und Lagginhorn, dann geht es hinein in die Monte Rosa Gruppe mit den zahlreichen 4000endern)
    10.jpg

    Die markanten Gipfel v.l.n.r. :
    Matterhorn, Weisshorn, Dent Blanche, hinter dem Nesthorn knapp rechts der Bildmitte der Grand Combin, und rechts außen, beginnend mit der Grand Jorasses der Mont Blanc Stock. (davor das Bietschhorn)
    11.jpg

    Bei schon sehr weichem Schnee (wir waren nicht all zu schnell unterwegs) wieder retour zur Hütte, wo wir noch einmal übernachten.
    Meine Touren in Europa

    Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
    (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • #2
    16.8. 2002
    Abstieg von der Hütte und Gegenanstieg zur Station Belalp. Mit dem Auto geht es nun bis nach Täsch, wo wir im Camping Alphubel ein Zelt aufstellen und unsere Kocher anwerfen.

    17.8.2002
    Nach einer angenehmen Nacht lassen wir uns von einem Taxidienst nach Zermatt bringen, wo sich mein Tourenkollege gleich einmal ein Mittel gegen Durchfall besorgt, mit dem er seit gestern „kämpft“.
    Danach gemütlicher Aufstieg zur Rothornhütte. (Satte 1600Hm sind zu überwinden)

    Rückblick auf den Ort (Dahinter Täschhorn und Dom)
    12.jpg

    Unser morgiges Ziel von unten, links Obergabelhorn, mittig Wellenkuppe
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    Die Rothornhütte [3210m]
    15.jpg

    18.8.2002
    Um 2:50 wird geweckt, nach einem ausgezeichneten Frühstück marschieren wir um 3:50 ab. Mit Stirnlampe geht es in das Gletscherbecken bis auf die erste Schneeschulter. Von dort bereits in der Morgendämmerung entlang des Ostgrates in teilw. schöner Kletterei auf die Wellenkuppe [3903m]
    (Blick zum Gegenabstieg, zum Grande Gendarme und zum letzten Grat)
    16.jpg

    Wie schon am Bild ersichtlich muss man hier ein Stück absteigen und dann den Grand Gendarme über einen steilen Firnhang und Kletterei an dicken Hanfseilen besteigen. (Leider keine Bilder)
    Hier sind wir schon am Felsen und schauen auf den letzten Aufschwung.
    17.jpg

    Ich kann mich noch gut erinnern, dass es hinter Johannes für einige Meter sehr steil, kletternd auf den Schnee hinab ging und ich mit meinen 169m massive Probleme hatte, den rettenden Tritt zu erreichen.

    Rückblick zur Wellenkuppe
    19.jpg

    Der letzte Grataufschwung bot dann kombinierte Kletterei, die mit guten Sicherungsschlingen zum Genuss wurde.
    20.jpg

    Obergabelhorn [4063m] (mit Dent Blanche im Hintergrund ,bestiegen am 6.9.2009)
    21.jpg

    Falls jemand mein „etwas antiker Helm“ auffällt, wir haben es geschafft, unsere eigenen Helme zu Hause zu vergessen und mussten uns in der Rothornhütte übrig gebliebenes Material ausborgen.

    Am selben Weg geht es danach (teilw. an vorhandenen Ständen abseilend) retour zur Hütte, wo wir erneut eine Nacht anhängen.

    19.8.2002
    Quasi Rasttag, mit Abstieg zum Campingplatz und einem gemütlichen Nachmittag.

    Marsch durchZermatt
    image_562406.jpg

    20.8. 2002
    Seltsamerweise gibt es ab hier keine Bilder, ich kann unser weiteres Programm nur mehr kurz schriftlich dokumentieren.

    Der Tag beginnt mit einem „Hoppala“, über das wir noch heute herzlich lachen. Ich schlafe auf Campingplätzen meist mit Ohropax und in der Früh blieb mir ein kleines Stück Wachs in der Ohrmuschel hängen, dass mir Johannes „operativ“ entfernen musste.

    Danach wieder mit dem Taxi nach Zermatt und mit der Bahn zur Station Klein Matterhorn.

    Der weitere Tourentag war damit ausgefüllt, neben dem leicht erreichbaren Westgipfel (den wir beide schon vorher unabhängig mit unseren Eltern bestiegen hatten) auch den Breithorn Zentralgipfel und den Westl. Breithorn Zwilling zu besteigen. (Die beide in diversen Listen als eigene 4000ender gezählt werden)

    Vom Breithornpass querten wir zuerst in den Sattel zwischen 2. und 3. Gipfel und von dort zum westl Zwilling. Retour in eine weitere Scharte zwischen West- und Zentralgipfel und in Kürze zum höchsten Punkt.

    Ich „schleppe“ mich danach mit schweren Beinen retour zur Seilbahn, und wir kehren zum Campingplatz zurück. (Erst zu Hause stellt sich heraus, dass ich mir auf der Ferse eine Beinhautentzündung zugezogen habe und den ganzen Tag mit leichter Temperatur unterwegs war)

    Unsere Heimfahrt wird dann eine ziemliche Punktlandung. Bei der Furka Autoverladung kommen wir 5min vor Abfahrt eines Zuges an und 15min vor Beginn der Verladung in Feldkirch sind wir beim Bahnhof.
    Falls ich noch weiteres verwertbares Bildmaterial von anderen Touren finde, gibt es vielleicht nochmals einen nostalgischen Rückblick auf meine „wilden Jahre“.

    LG, Günter
    Zuletzt geändert von mountainrabbit; 10.03.2018, 12:02.
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    (Marie von Ebner-Eschenbach)

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    • #3
      Klasse! Bei diesem Bericht frohlockt das Westalpenherz

      Da habter euch zwei (bzw. drei) richtige Schmankerl rausgesucht und vom Neuschnee nicht verschrecken lassen. Über die Sonnenstunden konntet ihr euch im Anschluss ja sicher nicht beklagen!

      Dann wünsch ich dir mal viel Erfolg bei der Bildersuche (weitere Berichte sind immer gern gesehn )und zugleich natürlich gute Besserung!

      "Meine Spur ziehe ich am liebsten, wohin keine andere führt. Ich kann zurückblicken und sie beurteilen, was ich sonst nicht könnte, weil sie sich durch die vielen anderen verlieren würde.
      Auch mein Leben will ich unter Kontrolle haben. Darum gehe ich einen eigenen Weg, dem nicht jeder folgt." (Heini Holzer)

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      • #4
        Da bekomme ich Sehnsucht nach dem Sommer. Danke für den Bericht und gute Genesung!
        "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

        https://www.instagram.com/grandcapucin38/

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        • #5
          Der Resonanz nach könnte man glauben, die Forumsmitglieder wären noch nicht bereit für Sommerbilder
          "Meine Spur ziehe ich am liebsten, wohin keine andere führt. Ich kann zurückblicken und sie beurteilen, was ich sonst nicht könnte, weil sie sich durch die vielen anderen verlieren würde.
          Auch mein Leben will ich unter Kontrolle haben. Darum gehe ich einen eigenen Weg, dem nicht jeder folgt." (Heini Holzer)

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          • #6
            Servus Günter,

            vielleicht richtet sich die Aufmerksamkeit im Augenblick tatsächlich noch allzu exklusiv auf Berichte von Schitouren etc.

            Eure Touren auf zwei Westalpen-Viertausender bei guten Bedingungen und solchen Ausblicken müssen eigentlich bis heute in wunderschöner Erinnerung geblieben sein.
            Herzlichen Dank für die Bilder - auch wenn sie mir einmal mehr bewusst machen, dass ich die Region gar nicht (nämlich ausschließlich von einer Durchfahrt im Rhonetal bei bewölktem Wetter) kenne.
            Lg, Wolfgang


            Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
            der sowohl für den Einzelnen
            wie für die Welt zukunftsweisend ist.
            (David Steindl-Rast)

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            • #7
              Schön, so ein Sommer-Retro-Bericht, während im Gebirge noch Winter herrscht. Danke fürs Teilhaben lassen.
              Tourenberichte und Sonstiges auf www.deichjodler.com

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              • #8
                Danke! Fein, dass du unsere Aufmerksamkeit Richtung Sommer lenkst. Da tauchen alte Erinnerungen auf, beide Gipfel sind mir wohlbekannt.
                Das Obergabelhorn war mein erster V.iertausender. Unvergeßlich...

                LG

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                • #9
                  Es freut mich, das ein Sommerbericht auch im Winter "gut ankommt".

                  Danke für Eure Rückmeldungen.

                  LG, Günter
                  Meine Touren in Europa

                  Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
                  (Marie von Ebner-Eschenbach)

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