Eckdaten:
Ersatztour für den Trenchtling (Hochturm). Da ich am Vortag aus dem Nachtdienst kam und relativ müde war, entschied ich mich dann doch für eine kürzere Anfahrt und vor allem späteres Aufstehen. Im Nachhinein bin ich froh darum, denn die vermeintlich dünnen Schleierwolken der Warmfront entpuppten sich als ausgeprägte Bewölkung einer Luftmassengrenze ("barokliner Rand"), welche mir das Panorama vom Gipfel vermiest hätten.
Im Zug saßen auch zwei junge Frauen, von denen die eine ihrer Freundin erzählte, dass sie seit zwei Jahren nicht mehr wandern war, und als sie aufstand und das strahlende Himmelsblau sah, sei ihre Vorfreude auf den Tag gewachsen. Während meiner Tour musste ich daran denken, wie freudestrahlend sich beide unterhalten haben, und dass das Wetter dann gar nicht dazu passte.
Bild 1: Schon bei der Anfahrt zeigten sich Richtung Semmering neben den hohen Schichtwolken tiefbasige Quellwolken, die die Gipfel teilweise einhüllten.

Der Semmering bildete die Wetterscheide einmal umgekehrt - das Fröschnitztal war nebelfrei. Dafür lag die Kante mit dem Himmelsblau etwa beim Pass, die Sonne schien fahl durch den Cirrus.
Bild 2: "Du hast uns Futter mitgebracht - das ist aber nett!"

Bild 3: Erdstern.

Bild 4: Das Madereck (1050m,46km) bei Bruck an der Mur schaute über den Nebel, links Mießriegel (1213m).

Bild 5: Großer Pilz für den relativ dünnen Stamm.

Bild 6: Ausblick von der Bärenwand (1047m) oberhalb von Spital am Semmering.

Bild 7: Die Hochnebelschwaden im Murtal lichteten sich am Vormittag bald.

Bild 8 und 9: Wahrscheinlich Samtfusskrempling (Paxillus atrotomentosus)


Im Bereich der steilen Abschnitte des Probststeigs, den ich das dritte Mal ging, begegneten mir zwei Wanderer im Abstieg. Auch hier gab es einzelne entwurzelte Bäume vom September 2024, die Schaden waren aber weitgehend aufgearbeitet. Im oberen Teil kam ich ordentlich ins Schwitzen, aber es war tatsächlich auch ziemlich feucht nach dem starken Regen am Freitagabend, beinahe schwül. Beim Ausstieg war ich völlig nassgeschwitzt, das war mit dem trüben Himmel und auflebendem Nordwestwind nicht allzu fein.
Bild 10: Alter Bergahorn beim Ausstieg des Probststeigs auf den Kamm.

Bild 11: Die Weide ist Teil der Kampalm, dahinter Schneeberg mit Stadelwandleiten links.

Bild 12: Gipfelkreuz der Kampalpe (1535m) - mein fünfter Besuch, wieder bei bescheidener Fernsicht.
Der Wind wehte unangenehm kühl, ich hatte nur ein dünnes Jackerl mit. Eine Viertelstunde rastete ich, bevor ich weiterging, damit mir nicht kalt wurde.

Den Grund dafür sieht man auf dem Satellitenbild zum Zeitpunkt meines Gipfelbesuchs:
Es zeigt im Europa-Ausschnitt links die Wolkenobergrenzentemperatur. Vereinfacht ist farbig sehr kalt und hoch (Cirrus), grau eher warm und tief (reine Wasserwolken), wie über Polen. Dort lag ein ausgeprägter Höhentiefkern, welcher für die Gewitter im Nordosten von Polen verantwortlich war. Über Österreich ist viel kältere Bewölkung erkennen - was man im hochaufgelösten Bild rechts sieht. Türkisblau ist sehr kalt, okker-braun warm und tief. Bemerkenswerterweise war die Bewölkung nicht nur in oberen Schichten ausgeprägt (Cirrostratus und Altostratus), sondern auch in tiefen Regionen stauten sich die Wolken, etwa am Alpenostrand (Kreis). Insgesamt könnte man von einem klassischen Kaltlufttropfen sprechen, mit der Höhenkaltluft über Polen (Labilisierung) und mit dem Abzug nach Osten steigendes Geopotential und Warmluftzufuhr im Westen (Alpenraum), bzw. Luftmassengrenze über dem Alpenostrand.

Zwischen der Schichtbewölkung dem tiefen Schlaz befand sich zumindest eine trockene Schicht, die trotz des dunstigen Himmels Sichten bis über 100km Entfernung ermöglichte.
Bild 13: Seckauer Zinken (2397m,82km) links, Maierangerkogel (2356m), hinten Pletzen (2345m), Hochreichart abgeschnitten (2416m)

Bild 14: Oberes Murtal bis Seetaler Alpen
Links Roßeck (1664m) und Mugel (1630m), hinten links Seetaler Alpen mit Zirbitzkogel (2396m,108km) und Scharfes Eck (2364m). Bei klarer Luft würde am zentral am Horizont ein paar Nockberge-Gipfel sehen (über 150km entfernt).

Bild 15: Eisenerzer Reichenstein (2165m) links und Trenchtling mit Hochturm (2081m) rechts
Ich wäre zwar außerhalb der tiefen Wolken geblieben, aber es hing reichlich Restfeuchte herum, die tagsüber aufgequollen ist und die Gipfel dann wieder einhüllte.

Bild 16: Kranzenzian.

Bild 17: Kampalm, Sonnwendstein rechts. Die angesprochene Wolkenkante hielt sich vorerst

Eigentlich wollte ich Richtung Saurücken absteigen, und dann den oberen Forstweg ausgehen bis zur Hohen Wand, aber bei dem trüben Wetter verlor ich die Motivation dafür. Außerdem war der Boden recht feucht und ich hätte im steilen Waldgelände herumkraxeln müssen. Verschoben auf einen anderen Tag.
Bild 18: Abstieg vom Windmantel (1535m) in einen Sattel vor dem Aufschwung zum Tratenkogel (1565m) gegenüber.

Bild 19: Bei der Scheibenhütte (rechts das Gipfelkreuz der Großen Scheibe) war schon was los, aber einladend, um draußen zu sitzen, sah es nicht aus.

Bild 20: Der Corpus delicti - die Hohe Wand (1409m).
Steige sind keine hinauf eingezeichnet, aber seit ich den Zinken das erste Mal gesehen hatte, fragte ich mich, ob man da wohl hinaufkäme.

Bild 21: Großer weiter Schlag.
Bei meiner ersten Wanderung von der Scheibe zum Semmering im Juli 2013 gab es den Schlag noch nicht, denn an diesen Ausblick hätte ich mich erinnert. Die in SRS-Karte und aktueller AMAP eingezeichnete Verbindung zum unteren Forstweg, die bei der ehemaligen Hofmeisteralm vorbeiführte, existiert aufgrund des Schlags nicht mehr. Ich suchte vergebens den Einstieg. Wenn man den Forstweg nicht komplett aushatschen will, könnte man hier aber vorsichtig auf-, bzw. absteigen, vielleicht ging es im Wald aber auch leichter.

Bild 22: Die Kapelle wurde erst 2021 errichtet, deswegen konnte ich mich nicht daran erinnern.

Bild 23: Orangerotes Habichtskraut (Hieracium aurantiacum).

Bild 24: Wahrscheinlich Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)

Bild 25: Rückblick auf Windmantel und den großen Schlag.

Bild 26: Der Tratenkogel-Westhang wirkte weiterhin recht unaufgeräumt.
Die Untergrenze der Quellbewölkung stieg inzwischen an, sodass die meisten Gipfel nicht mehr sichtbar waren, aber ich stand hier im November 2024 bei wesentlich besserer Sicht und konnte das Panorama genießen.

Bild 27: Herbstgräser.

Im oberen Teil sah ich keine Markierungen und querte die gelben Gräser bis zu den ersten Markierungen unten. Das ging ganz gut bei wenig Unterholz und eher weichem Grasboden.
- Wegführung: Spital am Semmering Bf. (9.07) - Bärenwand (1047m, 9.45) - Probststeig - Kampalpe (1535m, 10.50-11.10) - Windmantel (1535m, 11.43) - Tratenkogel (1565m, 12.20) - Große Scheibe (1473m) bzw. Scheibenhütte (13.35-15.30) - Mürzzuschlag Bf. (17.05)
- Länge: 16 km
- Höhenmeter (Aufstieg): 1100 hm
- Reine Gehzeit: ca. 5,5 Stunden
- Viecher: 2 Katzen, Kolkraben (Luft)
Ersatztour für den Trenchtling (Hochturm). Da ich am Vortag aus dem Nachtdienst kam und relativ müde war, entschied ich mich dann doch für eine kürzere Anfahrt und vor allem späteres Aufstehen. Im Nachhinein bin ich froh darum, denn die vermeintlich dünnen Schleierwolken der Warmfront entpuppten sich als ausgeprägte Bewölkung einer Luftmassengrenze ("barokliner Rand"), welche mir das Panorama vom Gipfel vermiest hätten.
Im Zug saßen auch zwei junge Frauen, von denen die eine ihrer Freundin erzählte, dass sie seit zwei Jahren nicht mehr wandern war, und als sie aufstand und das strahlende Himmelsblau sah, sei ihre Vorfreude auf den Tag gewachsen. Während meiner Tour musste ich daran denken, wie freudestrahlend sich beide unterhalten haben, und dass das Wetter dann gar nicht dazu passte.
Bild 1: Schon bei der Anfahrt zeigten sich Richtung Semmering neben den hohen Schichtwolken tiefbasige Quellwolken, die die Gipfel teilweise einhüllten.
Der Semmering bildete die Wetterscheide einmal umgekehrt - das Fröschnitztal war nebelfrei. Dafür lag die Kante mit dem Himmelsblau etwa beim Pass, die Sonne schien fahl durch den Cirrus.
Bild 2: "Du hast uns Futter mitgebracht - das ist aber nett!"
Bild 3: Erdstern.
Bild 4: Das Madereck (1050m,46km) bei Bruck an der Mur schaute über den Nebel, links Mießriegel (1213m).
Bild 5: Großer Pilz für den relativ dünnen Stamm.
Bild 6: Ausblick von der Bärenwand (1047m) oberhalb von Spital am Semmering.
Bild 7: Die Hochnebelschwaden im Murtal lichteten sich am Vormittag bald.
Bild 8 und 9: Wahrscheinlich Samtfusskrempling (Paxillus atrotomentosus)
Im Bereich der steilen Abschnitte des Probststeigs, den ich das dritte Mal ging, begegneten mir zwei Wanderer im Abstieg. Auch hier gab es einzelne entwurzelte Bäume vom September 2024, die Schaden waren aber weitgehend aufgearbeitet. Im oberen Teil kam ich ordentlich ins Schwitzen, aber es war tatsächlich auch ziemlich feucht nach dem starken Regen am Freitagabend, beinahe schwül. Beim Ausstieg war ich völlig nassgeschwitzt, das war mit dem trüben Himmel und auflebendem Nordwestwind nicht allzu fein.
Bild 10: Alter Bergahorn beim Ausstieg des Probststeigs auf den Kamm.
Bild 11: Die Weide ist Teil der Kampalm, dahinter Schneeberg mit Stadelwandleiten links.
Bild 12: Gipfelkreuz der Kampalpe (1535m) - mein fünfter Besuch, wieder bei bescheidener Fernsicht.
Der Wind wehte unangenehm kühl, ich hatte nur ein dünnes Jackerl mit. Eine Viertelstunde rastete ich, bevor ich weiterging, damit mir nicht kalt wurde.
Den Grund dafür sieht man auf dem Satellitenbild zum Zeitpunkt meines Gipfelbesuchs:
Es zeigt im Europa-Ausschnitt links die Wolkenobergrenzentemperatur. Vereinfacht ist farbig sehr kalt und hoch (Cirrus), grau eher warm und tief (reine Wasserwolken), wie über Polen. Dort lag ein ausgeprägter Höhentiefkern, welcher für die Gewitter im Nordosten von Polen verantwortlich war. Über Österreich ist viel kältere Bewölkung erkennen - was man im hochaufgelösten Bild rechts sieht. Türkisblau ist sehr kalt, okker-braun warm und tief. Bemerkenswerterweise war die Bewölkung nicht nur in oberen Schichten ausgeprägt (Cirrostratus und Altostratus), sondern auch in tiefen Regionen stauten sich die Wolken, etwa am Alpenostrand (Kreis). Insgesamt könnte man von einem klassischen Kaltlufttropfen sprechen, mit der Höhenkaltluft über Polen (Labilisierung) und mit dem Abzug nach Osten steigendes Geopotential und Warmluftzufuhr im Westen (Alpenraum), bzw. Luftmassengrenze über dem Alpenostrand.
Zwischen der Schichtbewölkung dem tiefen Schlaz befand sich zumindest eine trockene Schicht, die trotz des dunstigen Himmels Sichten bis über 100km Entfernung ermöglichte.
Bild 13: Seckauer Zinken (2397m,82km) links, Maierangerkogel (2356m), hinten Pletzen (2345m), Hochreichart abgeschnitten (2416m)
Bild 14: Oberes Murtal bis Seetaler Alpen
Links Roßeck (1664m) und Mugel (1630m), hinten links Seetaler Alpen mit Zirbitzkogel (2396m,108km) und Scharfes Eck (2364m). Bei klarer Luft würde am zentral am Horizont ein paar Nockberge-Gipfel sehen (über 150km entfernt).
Bild 15: Eisenerzer Reichenstein (2165m) links und Trenchtling mit Hochturm (2081m) rechts
Ich wäre zwar außerhalb der tiefen Wolken geblieben, aber es hing reichlich Restfeuchte herum, die tagsüber aufgequollen ist und die Gipfel dann wieder einhüllte.

Bild 16: Kranzenzian.
Bild 17: Kampalm, Sonnwendstein rechts. Die angesprochene Wolkenkante hielt sich vorerst
Eigentlich wollte ich Richtung Saurücken absteigen, und dann den oberen Forstweg ausgehen bis zur Hohen Wand, aber bei dem trüben Wetter verlor ich die Motivation dafür. Außerdem war der Boden recht feucht und ich hätte im steilen Waldgelände herumkraxeln müssen. Verschoben auf einen anderen Tag.
Bild 18: Abstieg vom Windmantel (1535m) in einen Sattel vor dem Aufschwung zum Tratenkogel (1565m) gegenüber.

Bild 19: Bei der Scheibenhütte (rechts das Gipfelkreuz der Großen Scheibe) war schon was los, aber einladend, um draußen zu sitzen, sah es nicht aus.
Bild 20: Der Corpus delicti - die Hohe Wand (1409m).
Steige sind keine hinauf eingezeichnet, aber seit ich den Zinken das erste Mal gesehen hatte, fragte ich mich, ob man da wohl hinaufkäme.
Bild 21: Großer weiter Schlag.
Bei meiner ersten Wanderung von der Scheibe zum Semmering im Juli 2013 gab es den Schlag noch nicht, denn an diesen Ausblick hätte ich mich erinnert. Die in SRS-Karte und aktueller AMAP eingezeichnete Verbindung zum unteren Forstweg, die bei der ehemaligen Hofmeisteralm vorbeiführte, existiert aufgrund des Schlags nicht mehr. Ich suchte vergebens den Einstieg. Wenn man den Forstweg nicht komplett aushatschen will, könnte man hier aber vorsichtig auf-, bzw. absteigen, vielleicht ging es im Wald aber auch leichter.
Bild 22: Die Kapelle wurde erst 2021 errichtet, deswegen konnte ich mich nicht daran erinnern.
Bild 23: Orangerotes Habichtskraut (Hieracium aurantiacum).
Bild 24: Wahrscheinlich Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
Bild 25: Rückblick auf Windmantel und den großen Schlag.
Bild 26: Der Tratenkogel-Westhang wirkte weiterhin recht unaufgeräumt.
Die Untergrenze der Quellbewölkung stieg inzwischen an, sodass die meisten Gipfel nicht mehr sichtbar waren, aber ich stand hier im November 2024 bei wesentlich besserer Sicht und konnte das Panorama genießen.
Bild 27: Herbstgräser.
Im oberen Teil sah ich keine Markierungen und querte die gelben Gräser bis zu den ersten Markierungen unten. Das ging ganz gut bei wenig Unterholz und eher weichem Grasboden.
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