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25.08.2020: Farbenspiel am Piz Traunter Ovas, 3.152m

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  • 25.08.2020: Farbenspiel am Piz Traunter Ovas, 3.152m

    Der Piz Traunter Ovas befindet sich zwischen Julier Pass und Val Bever, etwas versteckt hinter dem Piz Surgonda. Im Sommer wird er daher selten begangen, öfter wohl im Winter von der Chamanna Jenatsch. Im Sommer ist der kürzere - aber nicht ganz unbeschwerliche - Weg vom Julier Pass die erste Wahl. So sind drei Pässe (Fuorclas) und zwei größere Hochebenen zu überqueren. An der Steilstufe zur Fuorcla Traunter Ovas braucht man eventuell die Hände (T4), sonst viel Gehgelände ohne Markierung (T3). Auf-/Abstieg: 1050 Höhenmeter.
    Vor allem die Gesteinsfarben der umliegenden Berge sind markant für diese Tour, sie reichen von fast weiß, über gelb, orange, rot, braun, grün, lila bis fast schwarz.

    Geparkt hatte ich am Julier Hospitz bzw. La Veduta, 2.238m. Alternativ und fast gleich lang, wäre der Parkplatz etwas weiter unten auf 2.200m, da eine Querung mit Höhenverlust entfällt. Man folgt Anfangs dem Weg ins Val d'Agnel, bis auf ca. 2.300m ein kleiner Weg in das Seitental Richtung Fuorcla Alva abzweigt (keine Hinweise). Über Wiesen und Schutt geht es meistens in angenehmer Neigung aber recht lang aufwärts bis zur breiten Scharte. Auf der anderen Seite folgt man den Trittspuren ein paar Höhenmeter hinunter bis sich der Weg links vom kleinen Hügel Crap Alv verliert. Nun nördlich ziemlich direkt über breite Böden zur Fuorcla Margun. Hier findet man wieder Trittspuren.

    Auf der Scharte geht man besser nicht direkt auf der anderen Seite hinunter, sondern links noch ein paar Meter weiter hoch, danach findet man über eine Schuttflanke mit Trittspuren eine bessere Möglichkeit die ca. 40 Höhenmeter zum See abzusteigen. Jetzt sind die Trittspuren endgültig zu Ende und mit etwas Gespür für das Gelände sucht man sich eine geeignete Route durch die Hochebene. Eigentlich ist diese einfach, sie besteht jedoch aus einem halben Dutzend Mulden mit Seen und (Schnee)Rinnen, die etwas mühsam zu bewältigen sind.

    Schließlich erreichte ich die Steilstufe vor der Fuorcla Traunter Ovas. Steigeisen hatte ich keine dabei, das direkte Schneefeld schied also aus. Rechts davon im Steilschutt wollte ich aber auch nicht hoch. Links vom Schneefeld sah ich eine ansatzweise Rampe, die nach links in den felsigen Rücken zog. Diese Variante funktionierte tatsächlich, auch wenn es eine kurze schwierige Stelle gab (schräger Absatz, rutschig, wenig Halt). Die Stelle wollte ich aber im Abstieg nicht mehr gehen, daher ging ich abwärts noch weiter links über den inzwischen mit Blockwerk stark belegten kleinen Gletscher. Diese Möglichkeit war einfach ohne technische Schwierigkeiten (eigentlich T3). Allerdings sollte man auf Steinschlag von oben und eventuell abrutschendes Blockwerk achten.

    Ab der F. Traunter Ovas ist der Weiterweg dann klar. Immer auf dem Südwestrücken bzw. links daneben auf teilw. Steigspuren bis zum auffällig orangen Gipfel. Beeindruckend ist vor allem die rote Südwand des Piz Picuocl und der Gletscher am nahen Piz Surgonda. Aber auch die anderen bekannten bündner Gruppenhöchsten wissen zu gefallen. Nach kurzer Rast ging ich weitgehend auf dem gleichen Weg zurück, einen Abstecher machte ich noch zum unbedeutenden Hügel Crap Alv. Mehrere weitere Abstecker wären möglich, nach der langen Tour war ich aber zu müde.


    Bilder Teil 1:

    Morgenstimmung:
    P1030366.JPG


    Rückblick zur Fuorcla Alva halblinks:
    P1030371.JPG


    Unterhalb der Fuorcla Margun (rechts) mit den Grattürmen des Piz Surgonda:
    P1030374.JPG


    Bergell im Morgenlicht:
    P1030376.JPG


    Das Tagesziel; Die Ebene unten sieht einfach aus, es sind aber einige (hier nicht sichtbare) Rinnen zu queren:
    P1030382.JPG


    Der Piz Surgonda macht von dieser Seite was her, von der anderen Seite ein einfacher Berg:
    P1030386.JPG



    Die Steilstufe zur Fuorcla Traunter Ovas (rot Aufstieg, grün Abstieg; im Abstieg fotographiert):
    P1030412.JPG


    Der Südrücken des Piz Traunter Ovas: P1030392.JPG


    Links an den Felsen geht es weiter:
    P1030393.JPG


    Toller Ausblick auf Piz Picuocl, Piz Calderas usw.:
    P1030394.JPG


    Der Gipfel des Piz Traunter Ovas:
    P1030395.JPG


    Teil 2 folgt...
    Bei den Bergen ist es so: Je höher man steigt, umso weiter ist die Sicht; bei den Menschen ist es oft umgekehrt (Otto Baumgartner-Amstad)

  • #2
    Bilder Teil 2:

    Blick nach Norden:
    P1030397.JPG


    Piz Bever, Piz Ot:
    P1030398.JPG


    Piz Julier, Bernina Gruppe
    P1030399.JPG


    Bernina Gruppe; Monte Disgrazia:
    P1030400.JPG


    Piz Jenatsch, Piz Ela:
    P1030404.JPG


    Piz Surgonda mit Gletscher:
    P1030407.JPG


    Farbenspiele:
    P1030410.JPG


    Auf dem Rückweg, von rechts gehts in die Fuorcla Margun, links der Corn Margun:
    P1030432.JPG


    Val Bever:
    P1030436.JPG


    Piz Bever, Piz Suvretta:
    P1030437.JPG


    Auf dem Crap Alv mit Piz Julier rechts:
    P1030442.JPG


    Selbst lilafarbene Felsen gibt es hier:
    P1030445.JPG


    Das lange Tal von der Forcla Alva zum Julier Pass: P1030446.JPG


    Zurück am Julier Pass:
    P1030448.JPG


    Fazit: Abwechlungsreiche und eindrückliche Tour in einsamer Gegend. Den ganzen Tag habe ich niemand getroffen.
    Zuletzt geändert von Antares; 28.08.2020, 16:26.
    Bei den Bergen ist es so: Je höher man steigt, umso weiter ist die Sicht; bei den Menschen ist es oft umgekehrt (Otto Baumgartner-Amstad)

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    • #3
      Als ich vor vielen Jahren einmal im Spätherbst auf dem Piz Surgonda war, ist mir der Piz Traunter Ovas sofort wegen seiner Farbe aufgefallen. Ich habe mir damals vorgenommen ihn in einem der kommenden Jahre zu besteigen, was sich aber nicht ergeben hat.
      "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

      https://www.instagram.com/grandcapucin38/

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      • #4
        Faszinierend, welche Vielfalt an Farben die Natur dort hervor bringt.

        Eine sehr schöne Dokumentation dieser Tour.

        LG, Günter
        Meine Touren in Europa

        Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
        (Marie von Ebner-Eschenbach)

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        • #5
          Schöne farbliche Kontraste.
          Lg. helmut55

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          • #6
            Eine wahrlich farbenfrohe Wanderung! Bilder zum öfters anschauen, danke!

            LG

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