Gamsgrubenweg - Impressionen 24.08. - 26.08.

[martin.gi]

Ende August habe ich einige Tage im Glocknergebiet verbracht. Wettermäßig war ich gut beraten und habe sehr schöne Tage erwischt. Leider war es wegen einer Knieverletzung und Hüftschmerzen (damit zusammenhängend) nicht möglich, viel zu machen. So gönnte ich mir einige kurze Ziele und konnte diese Örtlichkeiten etwas näher kennenlernen.
Der Gamsgrubenweg beginnt beim Parkplatz Franz-Josefs-Höhe. Er führt zunächst durch 6 Tunnels gemächlich bergan. In diesem Abschnitt hat man nur manchmal zwischen zwei Tunnels eine kurze Aussicht.

Gamsgrubentunnel.JPG
Der Boden wirkt wie gestampfter Lehn, und manchmal waren eigenartige Spuren wie von Paarhufern zu sehen. Wahrscheinlich sind es die Abdrücke von Wander- oder Schischuhen, die Bergsteiger hinterlassen haben.
eigenartige Spuren.JPG
Am Ende des 6. Tunnels findet sich ein Warnhinweis für den Weiterweg (wegen Felssturzes)
Warnhinweis.JPG
Dann tut sich der Gamsgrubenweg in seiner vollen Schönheit auf. Hier befinde ich mich bei der Wegkreuzung, wo der alte Hofmannsweg links abzweigt. Dieser scheint heute keine wirkliche bergsteigerische Bedeutung als Anstieg auf den Großglockner mehr zu haben.
Wegkreuzung.JPG
Hier sieht man rechts den breiten Gamsgrubenweg und links den abzweigenden Hofmannsweg, der bergab zur Pasterze führt.
Abzweigung Hoffmannsweg links.JPG
Der obere Gamsgrubenweg, im Hintergrund der Johannisberg
obererGamsgrubenwef, Johannisberg.JPG
Der Weg führt weit hinauf, man würde die Oberwalderhütte erreichen, die aber heuer gar nicht aufgesperrt hat (Covid-19).

Dann habe ich versucht, den Standort der abgerissenen Hofmannshütte zu finden, es waren aber alle Spuren beseitigt.
Nach der Karte müsste die Hütte unterhalb der Gamsgrube knapp unter dem Gamsgrubenweg gelegen sein.
Das könnte der Platz gewesen sein.
ehemaliger Platz Hoffmannshütte.JPG
Am rechten Wegrand findet sich dieser kleine Unterstand. Darüber ist die Gamsgrube zu sehen.
offener Unterstand bei Hofmannhütte.jpg

Und täglich grüßt das Murmeltier. Hier beäugt ein Murmeltier eine schöne große Pflanze.
Murmeltier beäugt Kräuterpflanze.JPG
Und hier das Murmeltier an einer anderen Stelle
Murmeltier.JPG

Fortsetzung folgt

[martin.gi]

Hier einige Impressionen von der (leider sehr abgeschmolzenen) Pasterze.
Der Gletscherbruch am Übergang von oberer zu unterer Pasterze (Hufeisenbruch)
Gletscherbruch.JPG

Ein Gletschermaul
Gletschermaul.JPG

Konzentrische Kreise auf dem Gletscher, die auf weitere Absetzbewegungen hindeuten
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An anderer Stelle sieht man, wie hoch die Pasterze wohl einst gewesen sein muss und welche Spuren sie am Gestein hinterlassen hat
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Einige Impressionen von Groß- und Kleinglockner
Kleinglockner mit Kleinglocknerkees, rechts der Großglockner, dazwischen die vereiste Palaviccinirinne
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Das "Dach Österreichs", mit Bergsteigern, die es geschafft haben
Gipfel Groglo.JPG

Die Erzherzog-Johann-Hütte links auf einem Felsabsatz, daran anschließend der Bahnhof und das Glocknerleitl
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Hier eine Übersicht über die verschiedenen Gletscher und Keese
Keese.JPG
Von links nach rechts müssten das das Kellersbergkees, das geteilte Hofmannskees, das Kleinglocknerkees, das Glocknerkees und das Teufelskampkees sein. Auch diese Gletscher müssen enorm viel von ihrer früheren Größe eingebüßt haben.

Und hier mein Quartier, das Alpincenter Glocknerhaus des AV. Eine sehr empfehlenswerte Unterkunft. Leider scheint die sympathische Betreiberfamilie die Pacht mit dieser Saison zu beenden (nach 3 Jahren)
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Abschluss: In den 6 Tunneln des Gamsgrubenwegs waren Stationen mit netten Installationen, in denen die Pasterzensage erzählt wurde.

"Vor langer, langer Zeit war die Pasterze nämlich ein fruchtbares Gebiet und von zahlreichen Almen umgeben. Jedes Jahr am 08. September wurde ein großer Jahrmarkt abgehalten, bei dem ein Tiroler Pfarrer, Pater Johannes, einen Gottesdienst abhielt.
Bei dem Jahrmarkt war auch ein reicher Bauer namens Burgstaller mit seinen Söhnen zugegen. Er wollte an dem Gottesdienst nicht teilnehmen und frevelte gegen Gott und verspottete die anderen Bauern: Seids doch nicht so narrisch, dass ihr dem Pfaffen zuhört. Kommts her, wir wollen was Lustigeres machen.

Die meisten Bauern wendeten sich von dem Gottesdienst ab und sie begannen, mit Pinzgauer Schotten (das sind kegelförmige Käse) und aus Butter geformten Kugeln ein Kegelspiel zu spielen.
Da erbat ein altes Weib vom Burgstaller eine Butterkugel, aber der Burgstaller verhöhnte sie nur.
Da fluchte das alte Weib: Passt auf, noch heute wird ein großes Unglück kommen. Dann entfernte sie sich.

Bald darauf brach über dem Großglockner ein schweres Unwetter herein, und die Bauern mit ihrem Vieh und die Händler flohen in verschiedene Richtungen nach Hause. Aber es überlebte keiner.
Unter den Händler waren einige Juden, die am weitesten entkamen. Sie wurden auf der Judenalpe oberhalb von Ferleiten (liegt an der Glocknerstraße Richtung Zell am See) vom Unwetter erwischt und versteinerten dort.
Der Burgstaller ging mit seinen zwei Söhnen gegen Tirol. Sie versteinerten als großer, mittlerer und kleiner Burgstall oberhalb der Pasterze.
Pater Johannes wurde auf dem Gipfel des Johannesberges tot aufgefunden.
Nicht anders erging es dem Pfandlbauer, er kam bis zur Pfandlscharte.
Die Spielleute waren nicht weit davon, sie wurden auf dem Berg Spielmann vom Unwetter ereilt.
Auch das alte Weib, das den Fluch ausgelöst hatte, kam um. Sie hatte vom Gipfel der Racherin (Rächerin) aus den schrecklichen Vorgängen zugesehen.

Und so versteinert stehen die Menschen von damals nun als Berge rund um den Glockner und geben den Bergen ihren Namen."


Eine ähnliche Sage kenne ich von der Übergossenen Alm am Hochkönig, einem großen, ehemaligen ganzjährigen Schneefeld.

[Antares]

Interessant finde ich den Text der Warntafel. Ob gesperrt oder nicht scheint ja nicht ganz klar. Zumindest ist es kein "unterhaltener Bergweg" mehr, aber ansonsten kann man wohl doch weiter?!

[martin.gi]

@Antares: Ja, ich denke, die Tafel ist so zu verstehen. Es hat - glaube ich - im Juli einen Felssturz gegeben. Der Weiterweg ist auf eigene Gefahr möglich, aber die Wegehalterhaftung wird ausgeschlossen.

[Manfred9]

Sehr schöne Bilder. Ich bin das mal vor Jahren bis zur Oberwalderhütte gegangen und auch mal bis zum Fuscherkarkopf.