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Hilfe zum Erstellen von Tourenberichten

Immer wieder haben einige User Probleme beim Erstellen eines Tourenberichtes, insbesondere beim Hochladen und Einfügen von Bildern.
Ihnen soll die folgende kleine Anleitung ein wenig Hilfe geben, wie ein Tourenbericht ganz kurz und schmerzlos erstellt werden kann

In sechs einfachen Schritten kann ein neuer Bericht leicht erstellt werden:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
2. Bilder verkleinern
3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
4. Bilder hochladen
5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes und Veröffentlichen



Im Folgenden werden die einzelnen Schritte ausführlich erklärt:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
Möglichst aussagekräftige Fotos wählen, die auch die Route und wesentliche Details darstellen.
Gegen einzelne "schöne" Landschafts- und Blumenbilder ist natürlich nichts einzuwenden ...


2. Bilder verkleinern
Bewährt hat sich ein Format mit der längeren Bildkante 900 Pixel.
Damit läßt sich bei Speicherung als JPEG eine recht ordentliche Bildqualität erzielen, bei Photoshop etwa abhängig vom Sujet 80/100.


3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
z.B. "Wanderungen und Bergtouren" - "Steiermark"
+Neues Thema wählen

Titel etwa nach dem Schema
Gipfel (Höhenangabe), Anstiegsroute, Gebirgsgruppe (ostalpin nach AVE)

Möglichst bis zu 5 aussagekräftige Stichworte vergeben.

Zum Bilderhochladen weiter mit der "Büroklammer".


4. Bilder hochladen
Möglichst bitte NUR so:
a) "Büroklammer"
b) "Anhänge hochladen"


4.1 Bilder auswählen
Abhängig vom eigenen Rechner/Betriebssystem.
Maximal 15 Bilder pro Posting sind derzeit zulässig, eine größere Bilderanzahl erfordert Folgepostings (Antworten).
(Bewährt hat sich auch, 1-2 Bilder weniger hochzuladen, um für spätere Ergänzungen eine kleine Reserve zu haben.)

4.2 Liste der hochgeladenen Anhänge
Die Auflistung ist leider nicht chronologisch nach Bildbezeichnung geordnet.

Im Textfeld die gewünschte Einfügeposition mit dem Cursor markieren,
bzw. die gelisteten Bilder in der gewünschten Reihenfolge einzeln als "Vollbild" oder "Miniaturansicht" platzieren.
Eine oder mehrere Leerzeilen zwischen den Bildern erleichtern später das Einfügen von Text.


5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
Die Bilder sind nun in der richtigen Reihenfolge im Textfenster positioniert.
Ich bevorzuge im ersten Schritt die Positionierung als "Miniaturansicht".
Das erleichtert beim Texteinfügen die Übersicht.
Muß aber nicht sein, natürlich lassen sich die Bilder auch gleich als Vollbild (also in der hochgeladenen Größe) platzieren.

5.1 Text
Jetzt kann der Text ergänzt werden.
Möglichst über dem Foto - ich finde das übersichtlicher ...
Der Text kann natürlich auch vorher erfaßt werden und anschließend einkopiert werden.

5.2 Bildgröße ändern
Wurden die Bilder vorerst als "Miniaturansicht" platziert, können sie einfach auf das finale Darstellungsformat skaliert werden:
a) Doppelklick auf die "Miniaturansicht" öffnet ein Pop-Up-Fenster
b) unter "Größe" idR "Vollbild" wählen
c) OK


6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes
Anschließend sollte der Bericht noch in der "Vorschau" kontrolliert werden.
In manchen Fällen muß zur Ansicht der "Vorschau" ziemlich weit nach unten gescrollt werden!

6.1 Veröffentlichen des Berichtes
Zum Schluß noch auf "Abschicken" klicken - und nach einer kurzen "Nachdenkpause" des Servers ist der Bericht online.



Nach dem ersten Durchlesen dieses Leitfadens mag das Erstellen eines Berichtes etwas kompliziert erscheinen - ist es aber nicht:
Viele Tourenberichte schreiben hilft sehr.

Die Reihenfolge der einzelnen Schritte ist nicht so starr wie es hier scheinen mag; natürlich kann auch zuerst der Text erstellt werden und die Bilder nachträglich eingefügt.

Änderungen am fertigen Bericht sind für den Ersteller 24 Stunden lang möglich, bei der Berichtigung später entdeckter Fehler hilft gerne ein zuständiger Moderator. Ebenso beim Verschieben eines Berichtes in das richtige Tourenforum.

Viel Freude bei euren Bergtouren UND dann beim Berichteschreiben,


P.S.: Diese Anleitung, ergänzt um verdeutlichende Screenshots, findet ihr auch unter http://www.gipfeltreffen.at/forum/gi...ourenberichten
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Regelwerk für die Benutzung des Forums Gipfeltreffen

Alle Forumsuser/-innen sind aufgefordert, das Regelwerk zu lesen und sich daran zu halten!

1) Registrierung

Die Registrierung und Benutzung unserer Foren ist kostenlos. Es ist registrierten Teilnehmern/-innen (Usern/-innen) erlaubt, den Forums-Account bis auf Widerruf im Rahmen der vorgegebenen, jederzeit änderbaren Forumsregeln für private Zwecke zu nutzen. Ein späteres Löschen des Forums-Accounts sowie der ins Forum eingebrachten Inhalte oder Bilder ist nicht möglich. Auf Wunsch des Benutzers kann der Account stillgelegt werden. Der Benutzername kann dann von niemandem mehr benützt werden und wird vor Missbrauch geschützt.

2) Hausrecht

Die Forenbetreiber legen Wert auf die Tatsache, dass alle User/-innen Gast in diesem Forum sind und die Betreiber als Gastgeber bei Bedarf ihr Hausrecht jederzeit ausüben können und auch werden. User, die sich überwiegend darauf beschränken zu provozieren, werden ausgeschlossen.

3) Haftung

Die von Usern/-innen verfassten Beiträge stellen ausschließlich die persönliche, subjektive Meinung des Verfassers dar, und keinesfalls die Meinung der Betreiber und Moderatoren dieses Forums. Die Forenbetreiber übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit der ausgetauschten Informationen.

4) Umgangston

Die Forenbetreiber erwarten von allen Usern/-innen, sich an die Netiquette zu halten. Auf einen wertschätzenden, höflichen Umgangston wird Wert gelegt.

5) Thementreue

Die Forenbetreiber legen großen Wert auf Thementreue der Beiträge und Übersichtlichkeit von Threads, um den Informationsgehalt des Forums möglichst hoch zu halten. Überschneidungen der Inhalte verschiedener Threads sind zu vermeiden.

6) Verboten ist/sind:

- Beleidigungen, Sticheleien und Provokationen (auch per PN);
- Politische oder religiöse Themen;
- Rechtswidrige Inhalte (unter anderem rechtsradikale oder pornografische Inhalte, Hackinganleitungen, Verstöße gegen das Urheberrecht) sowie das Verlinken zu Seiten mit solchen Inhalten;
- Die Verwendung von fremdem Bildmaterial, Kartenausschnitten und Topos ohne Zustimmung des Autors;
- Die Veröffentlichung von persönlichen Nachrichten (PN), E-Mails oder dergleichen ohne Zustimmung des Verfassers;
- Das Aufdecken der Identität oder die Preisgabe persönlicher Daten eines Users/Moderators/Administrators;
- Werbung für konkurrenzierende Plattformen;
- Das Führen von Doppel- oder Mehrfachaccounts;

7) Moderation:

Die Moderatoren/Administratoren werden von den Forenbetreibern bzw. ihren Vertretern ernannt.
Sie sind von den Forenbetreibern verpflichtet, für die Einhaltung der Regeln zu sorgen und somit ermächtigt, die von Usern/-innen bereit gestellten Inhalte (Texte, Anhänge und Verlinkungen) daraufhin zu prüfen und im Bedarfsfall zu bearbeiten, verschieben, zu löschen oder Themen zu schließen. Im Falle der Löschung von Beiträgen können auch jene Beiträge anderer User ganz oder teilweise entfernt werden, die auf einen gelöschten Beitrag Bezug nehmen.

Änderungen von Beiträgen werden - soweit irgend möglich – unter Angabe des Änderungsgrundes gekennzeichnet. Eingriffe, die den Sinn eines Beitrags verändern, werden nicht vorgenommen. Für die geänderten Teile eines Beitrags haftet der ursprüngliche Ersteller nicht.

Wer etwas gegen das aktive Handeln der Moderatoren/-innen vorzubringen hat, kann dies sachlich, mit konkretem Bezug und zeitnah (innerhalb von 6 Wochen ab Anlass) im Unterforum "Zum Forum/Moderation..." darlegen. In allen anderen Foren werden solche Postings im Sinne der Thementreue der Beiträge kommentarlos gelöscht. Bloßes „Mod-Bashing“ führt zu einer sofortigen Sperre.

Das Unterlaufen von Handlungen und Maßnahmen der Moderatoren ist nicht zulässig. Darunter fällt auch das Fortführen des Themas eines geschlossenen oder gelöschten Threads in einem neuen gleichartigen oder ähnlichen Thread. Ergänzungen und Hinweise von Moderatoren und Administratoren dürfen von Usern in deren Beiträgen nicht verändert oder gelöscht werden.

8) Profil/Signatur

Ein übermäßiges Ausnutzen der Signatur ist unerwünscht. Diese sollte vor allem eine maßvolle Größe haben. Nicht mit der Forumsleitung abgesprochene Werbung (für kommerzielle Angebote), Beleidigungen oder Anspielungen in der Signatur oder dem Profiltext werden nicht toleriert.

9) Werbung

Kommerzielle Werbung im Forum Gipfeltreffen ist kostenpflichtig (siehe Unterforum Werbung). Werbepostings müssten vor Platzierung mit der Forumsleitung vereinbart werden.

10) Gemeinschaftstouren/Bazar

Die Forenbetreiber stellen die Foren "Forum für Gemeinschaftstouren" und " Bazar" ausschließlich für private Kontaktzwecke zur Verfügung und gehen damit keinerlei Verpflichtungen oder Haftungen ein! Alle Kontakte in diesen Foren laufen ausschließlich zwischen den Usern/-innen und auf Basis des gegenseitigen Vertrauens. Bei nachweislichen Betrugsfällen stellen die Forenbetreiber alle vorhandenen Informationen zur Verfügung, um eine straf- und zivilrechtliche Verfolgung zu ermöglichen.

11) Regelwidriges Verhalten

User/-innen, die sich regelwidrig verhalten, werden per PN verwarnt und/oder gesperrt. Art und Dauer der Maßnahme richten sich nach der Schwere und der Häufigkeit der Regelübertretung/en. Die betroffenen User/-innen werden darüber per Mail informiert. Ein Posten unter einer anderen Registrierung in der Zeit der Accountsperre ist verboten und zieht automatisch eine Verlängerung der Sperre nach sich.

Wer gegen geltendes Recht verstößt, wird im Ernstfall von uns zur Anzeige gebracht.

12) Information

Die Forumsbetreiber behalten sich das Recht vor,
- alle registrierten User/-innen in unregelmäßigen Abständen über Themen rund um das Bergsteigen, alpiner Sicherheit, Risikomanagement und Weiterbildung per Mail zu informieren und
- dieses Regelwerk jederzeit abzuändern.

13) Nutzung von hochgeladenen Anhängen

Die User/-innen stellen den Forenbetreibern die eingestellten Bilder sowie sonstige Anhänge zur Nutzung im Forum zur Verfügung. Eine darüber hinaus gehende Nutzung der eingestellten Bilder und sonstigen Anhänge durch die Forenbetreiber erfolgt nicht.
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WICHTIG - BITTE BEACHTEN!!!

Bitte die Touren in jenes Bundesland eintragen wo der jeweilige Ausgangspunkt der Tour war!!!
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Durchquerung des isländischen Hochlands von Mývatn nach Skógar (12.08. - 31.08.2011)

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  • #16
    AW: Durchquerung des isländischen Hochlands von Mývatn nach Skógar (12.08 - 31.08.201

    Hey, ein Spitzenbericht! Danke, dass Du Dir die Mühe machst. Bin schon neugierig auf die Fortsetzung.

    Gruß Hans

    Kommentar


    • #17
      AW: Durchquerung des isländischen Hochlands von Mývatn nach Skógar (12.08 - 31.08.201

      Ganz tolle Geschichte, ich warte schon gierig auf die Fortsetzung!
      Irgendwann, ja irgendwann...., da möchte ich..........

      LG Hans
      Nach uns die Sintflut.

      Kommentar


      • #18
        AW: Durchquerung des isländischen Hochlands von Mývatn nach Skógar (12.08 - 31.08.201

        Klingt schon fast härter als der Lenin.
        "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

        https://www.instagram.com/grandcapucin38/

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        • #19
          AW: Durchquerung des isländischen Hochlands von Mývatn nach Skógar (12.08 - 31.08.201

          Zitat von JayP Beitrag anzeigen
          Wieso gibt's eigentlich sowas nicht bei uns in den Alpen?

          Gibt's doch!! Siehe das Ende des Berichtes auf meiner Seite...

          PS: faszinierender Bericht (ich konnte in Island bei weitem nicht so viele und tolle Eindrücke sammeln)
          lampi
          ________________________________________
          Jetzt auch bei mir - Lampis Berge

          Kommentar


          • #20
            AW: Durchquerung des isländischen Hochlands von Mývatn nach Skógar (12.08 - 31.08.201

            Echt krassss, diese Bilder - auch der Bericht ist suuuper!

            Man spürt das Abenteuer beim Ansehen!



            LG
            Toni

            Kommentar


            • #21
              AW: Durchquerung des isländischen Hochlands von Mývatn nach Skógar (12.08 - 31.08.201

              Freut mich, dass euch mein Bericht gefällt...

              Zitat von placeboi Beitrag anzeigen
              Klingt schon fast härter als der Lenin.
              fand' ich irgendwie auch...

              Zitat von lampi9 Beitrag anzeigen
              Gibt's doch!! Siehe das Ende des Berichtes auf meiner Seite...
              oh, sehr schön! Wusste gar nicht, dass es so etwas hier in der freien Natur gibt. Normal wird doch dann immer gleich ein Thermalbad draufgestellt...

              Werde wie gesagt versuchen, in den nächsten Tage wieder etwas weiterzuschreiben. Leider kann ich aber noch nicht versprechen, wann das sein wird, habe hier gerade so alles mögliche um die Ohren...

              Gruß JP

              Kommentar


              • #22
                AW: Durchquerung des isländischen Hochlands von Mývatn nach Skógar (12.08 - 31.08.201

                Hallo JP,
                tolle Landschaft und toller Bericht! So, wie es sich liest, kann ich mir gut vorstellen, dass das härter war als der Lenin...
                LG
                Klaas

                PS: Ich hätte bei der Luxushütte wahrscheinlich etwas "gemischte" Gefühle gehabt - aber wäre natürlich trotzdem nicht vorbeigegangen...
                Besucht mich auf www.klaaskoehne.de!

                Kommentar


                • #23
                  AW: Durchquerung des isländischen Hochlands von Mývatn nach Skógar (12.08 - 31.08.201

                  Tag 10: 21.08.2011

                  Am nächsten Morgen stehen wir relativ früh auf, um zu sehen, ob sich der Fluss vielleicht über Nacht etwas beruhigt hat. Leider nicht wirklich, von daher ist der Plan schnell gefasst: Wir wollen den Fluss über den Gletscher umgehen. Eigentlich müsste das relativ gut gehen, der Gletscher ist bis ziemlich weit oben ausgeapert, laut Karte müssen wir mehrere Kilometer und etwa 600 Höhenmeter den Gletscher aufwärts gehen, bis wie an zwei kleine Schmelzwasser-Seen stoßen, die den Fluss speisen. An den Seen kommt man dann über Schottergelände auf den nächsten Gletscher, von wo aus wir dann wieder schottriges Hügelland queren, was wir eigentlich gestern Abend noch erreichen wollten.

                  So weit der Plan, guter Dinge geht es los. Endlich mal ein Gletscher, da kenn ich mich aus.

                  Zuerst muss man aber mal überhaupt auf den Gletscher kommen. Anfänglich geht das noch ganz gut, alles ist ziemlich trocken.

                  K800_K1024_island 0096 tag 10 on the way to the glacier.JPG

                  Dann aber wird's spannend. Schnell wird uns der Unterschied von isländischen Gletschern zu alpinen Gletschern vor Augen geführt. Isländische Gletscher sind meistens in irgendeiner Form rund. Das heißt, dass das Schmelzwasser relativ gleichmäßig in alle Richtungen abfließt. Was nun im Vorfeld auf der Karte wie ein Sonntagsspaziergang aussah, entpuppt sich relativ schnell als sehr ungemütliche und heikle Sumpflandschaft, durch die wir nun durchmüssen. Selbst auf Geröllfelder, die vermeintlich bombenfest aussehen, versinkt man desöfteren bis zu den Knien im Matsch. Gut, dass ich mit meinem lädierten Handgelenk keine Trekkingstöcke benutzen kann, so habe ich ein Argument, die anderen beiden hier vorzulassen, um einen Weg durchzufinden.

                  Schnell verwandeln sich unsere Schuhe in Moonboots.

                  K800_K1024_island 0097 tag 10 matschige schuhe tim.JPG

                  An dieser Stelle zeigt sich einmal mehr der Vorteil von einer Tourenhose mit Innengamaschen.

                  K800_K1024_island 0098 tag 10 noch mehr matsch jps schuhe.JPG

                  Irgendwann, nach langem rumprobieren und der ständigen Angst, irgendwo im bodenlosen zu versinken, spüren wir Eis unter dem ganzen Matsch. Es scheint so, als wären wir jetzt endlich auf dem Gletscher.

                  K800_K1024_island 0099 tag 10 trostloser gletscher.JPG

                  Und der ist die ersten 200 Höhenmeter erst einmal ganz schön schmutzig. Bevor der Gletscher dann irgendwann einmal nach Gletscher aussieht, geht es durch bizzare Dreckhaufen-Formationen. Direkt vor uns taucht ein Mini-Zinalrothorn auf.

                  K800_K1024_island 0100 tag 10 mini zinalrothorn.JPG

                  Dann ist aber auch diese Passage überwunden. Weiter geht es über den zunehmend eisig werdenden Gletscher, man darf sich jetzt halt nicht mit dem Gedanken beschäftigen, wie man hier wieder runterkommt.

                  K800_K1024_island 0101 tag 10 auf dem gletscher.JPG

                  Nach ein paar Stunden stoßen wir auf das Gelände zwischen den Gletschern, wo die Seen sein sollen. Durch ein kleines, aber aperes Spaltengewirr kommen wir relativ schnell zu einem kleinen, matschüberzogenen Gletscherbruch, den wir dann im teilweise recht rutschigen Eis teils auf dem Hosenboden runtereiern. Durch etwas Matsch kommt man an dieser Stelle sogar relativ schnell und unproblematisch vom Eis in den Schotter, wir sind optimistisch.

                  Nach einer Pause geht es weiter, nach einer halben Stunde Marsch durch Geröllberg ist der zweite Gletscher schon ganz nahe. Nur noch einmal 100 Höhenmeter absteigen, irgendwo am See vorbeiqueren...

                  Doch was ist das? Hier ist überhaupt kein See, sondern der Fluss ist direkt vor uns, bestimmt 100 Meter breit, mit einer starken Strömung wie eh und jeh. Das darf doch nicht wahr sein, hier kommen wir auf jeden Fall nicht drüber. Also probieren wir es an der Stelle, wo in der Karte der zweite See eingezeichnet ist.

                  Wieder hoch, zurück durch die Geröllberge, zeigt sich uns der zweite See eine Stunde später wie folgt:

                  K800_K1024_island 0103 tag 10 canyon.JPG

                  Laut fluchend stellen wir auch hier fest, dass es keinen See gibt, sondern nur diesen Canyon. Im Hintergrund der Gletscher, wo wir hinmüssen. Wir laufen noch eine Weile den Canyon ab, aber auch wenn es auf dem Foto nicht so hart aussieht - wir finden keine Möglichkeit, irgendwo drüber zu kommen und wir trauen uns das auch nicht wirklich zu. Kurz überlegen wir noch, durch den Gletscherbruch weitere 500 Höhenmeter aufzusteigen und den ganzen Berg zu umgehen. Allerdings verwerfen wir die Idee auch schnell wieder, zum einen ist es nun schon recht spät, zum anderen haben wir ja auch überhaupt keine Gletscher-Ausrüstung dabei.

                  Vollkommen frustriert und die isländischen Karten-Herausgeber böse beschimpfend machen wir uns auf den Rückweg zum Ausgangspunkt des Tages. Jetzt wird auch noch das Wetter richtig mies.

                  K800_K1024_island 0102 tag 10 schlechtes wetter drückt rein.JPG

                  K800_K1024_island 0104 tag 10 frustrierender abstieg und wetter will auch nicht mehr.JPG

                  Nachdem wir den Weg runterzus gefunden haben, heißt es wieder, einen Weg durch den Matsch zu finden. Wir loten noch ein paar Alternativen aus, aber keine Chance, wir haben heute morgen schon den besten Weg gefunden. Wir haben den Wegpunkt, an dem wir den Gletscher betreten haben, mal vorsichtshalber ins GPS eingespeichert, von daher ist es auch kein Problem, den gleichen Weg nun wieder zurückzugehen. Nachdem der Sumpf hinter uns liegt, laufen wir noch die lezten Kilometer zurück und gelangen wieder am Ausgangspunkt des Tages an.

                  Schnell ist das Zelt aufgebaut, die matschigen Klamotten aufs Gepäck in die Apside geworfen. Wenigstens haben wir ein trockenes Plätzchen im warmen Daunenschlafsack und gleich auch eine warme Mahlzeit. Der Regen prasselt aufs Zelt.

                  Wir sind uns eigentlich relativ sicher, dass wir über diesen Fluss nicht drüberkommen werden. Der Fluss wird ein paar Kilometer flussabwärts direkt in den See gehen und bis dahin nur sehr wenig Wasser in ein paar Verzweigungen verlieren. Die ersten Kilometer haben wir ja, bevor wir auf den Gletscher sind, schon angeschaut, hier ging aber auch nichts. Später dann, kurz vor dem See, ein großes Flussdelta. Vielleicht kommt man ja da noch drüber, aber überzeugt davon sind wir nicht wirklich.

                  Wir planen für den nächsten Tag, die gestrige Etappe zurückzulaufen zu den heißen Quellen an der Eggia. Dann, am übernächsten Tag, weiter durch das Nýidalur, wo wir dann einen Campingplatz erreichen werden. Von dort dann einen Teil weiter mit dem Bus, so hart uns diese Entscheidung dann auch fallen mag und die Tour dann an einer späteren Stelle fortsetzen.

                  Leider würde das Essen für eine Umrundung des Sees nicht ausreichen, deshalb der Alternativplan mit dem Bus. Ziemlich frustriert gehen wir schlafen, eigentlich hat keiner Lust, morgen umzudrehen. Wir müssen einfach die Flussdurchquerung noch an der ein oder anderen Stelle probieren, vielleicht ist er ja gar nicht so tief. Oder gar nicht so reißend.

                  Fortsetzung folgt, viele Grüße
                  JP

                  Kommentar


                  • #24
                    AW: Durchquerung des isländischen Hochlands von Mývatn nach Skógar (12.08 - 31.08.201

                    Teufel, Teufel, das war ein Tag ......

                    Kommentar


                    • #25
                      AW: Durchquerung des isländischen Hochlands von Mývatn nach Skógar (12.08 - 31.08.201

                      Tag 11: 22.08.2011

                      Am nächsten Morgen schauen wir den Fluss an… er führt zwar nun etwas weniger Wasser, aber die Strömung ist immer noch ziemlich heftig. Wir packen unser Zeug zusammen und gehen ein Stück am Fluss in Richtung See. Irgendwann kommt eine Stelle, wo es etwas besser aussieht. Wir können die Tour jetzt nicht einfach beenden, ohne es nicht wenigstens einmal versucht zu haben.

                      Tim meldet sich freiwillig - Flo kramt eine etwa 20 Meter lange Zeltleine aus seinem Rucksack, die binden wir jetzt dem Tim um den Bauch. Irgendwie etwas unprofessionell das Ganze, aber besser als nichts und psychisch wird’s schon helfen.

                      K800_K1024_island 0105 tag 11 one more try.JPG

                      Die ersten Meter schauen ganz gut aus. Die Strömung ist aber heftig, Tim kommt immer wieder ins Straucheln. Nach etwa 10 Metern dreht er stolpernd wieder um. Die positive Erkenntnis ist aber, dass das Ding gar ich so tief ist wie gedacht. Das ging jetzt gerade mal etwas über die Knie bis vielleicht höchstens Mitte Oberschenkel. Das muss doch irgendwie zu schaffen sein!

                      Das Bild ist aus einem Video ausgeschnitten, deshalb ist die Qualität leider nicht ganz so gut.

                      K800_K1024_island 0105b tag 11 one more try.JPG

                      Es ist ziemlich kalt und windig, es hat nur wenige Grad über 0. Das Wasser ist sogar noch etwas kühler, Gletscherwasser eben. Wir sind jetzt aber wild entschlossen, da irgendwie durchzukommen.

                      Wir laufen ein Stück weiter und kommen etwas später an eine weitere Stelle, wo es ganz gut aussieht. Hier ist der Fluss jetzt gerade ziemlich breit, aber das sind strömungsmäßig eigentlich immer die besten Stellen zum Furten. Tim probiert es noch einmal – dieses Mal kommt er deutlich weiter. Wir entschließen uns, es jetzt alle mit Gepäck zu probieren.

                      Zu dritt nebeneinander eingehakt durchqueren wir die erste Flussrinne, es ist ganz schön heftig, aber machbar. Die zweite Rinne ebenfalls. Das geht jetzt eine ganze Weile so weiter, aber der Fluss wird nie tiefer als Mitte Oberschenkel, welche eine Erleichterung. Irgendwann nach mehreren Rinnen und Kiesbänken sind wir durch. So langsam ist es auch ganz schön kalt geworden, nicht an den Füssen, wo wir die Neos haben, sondern an Knien, Waden und Oberschenkeln. Für Außenstehende würden wir sicher ein sehr lustiges Bild abgeben, drei mit Kapuzen, Handschuhen und Jacken völlig vermummte Jungs nur in Boxer-Shorts mit großen Rucksäcken, die an den Armen eingehakt durch einen Fluss stolpern…
                      Laut jubelnd kommen wir aus der letzten Rinne heraus… wir haben es geschafft, die Tour kann weitergehen!!!

                      K800_K1024_island 0105c tag 11 one more try.JPG

                      Nach einer Pause geht es weiter, jetzt geht es ein Stück durchs Bergland. Hier ist es jetzt sehr anstrengend und mühsam zu gehen, denn der steinige Boden ist sehr sandig – es ist fast so ähnlich wie das Gehen in etwas weicherem Schnee. Hinzu bläst jetzt ein sehr unangenehmer Wind.

                      K800_K1024_island 0106 tag 11 bergiger schrott.JPG

                      An der Stelle auf dem Gletscher, an der wir gestern waren, hat sich mittlerweile ganz schön was zusammengebraut.

                      K800_K1024_island 0107 tag 11 blick nach gestern.JPG

                      Die sandig-steinige Hügellandschaft nimmt irgendwie kein Ende. Da haben wir uns mal wieder von der 1:100.000 Karte etwas täuschen lassen, auf der alles irgendwie immer kürzer aussieht, als es dann tatsächlich ist. Nach dem Abstieg kommen wir durch eine kurze, eher harmlose Furt, wo auch eine verrammelte private Hütte steht, in deren Windschatten wir eine längere Pause machen. Von dort aus geht ein wieder etwas besserer Geländewagen-Trail weiter, der deutlich angenehmer zu Gehen ist.

                      Wir folgen ihm ein Stück und kommen an eine weitere Furt, die dann doch etwas reißender aussieht. Egal, denken wir uns, das müsste eigentlich gehen. Als wir gerade schon dabei sind, unsere Hosen auszuziehen, steht vollkommen überraschend eine Gestalt auf der anderen Seite der Furt, die auch noch deutsch spricht. Wie wir später erfahren, ein Einzelgänger, der einen Teil unserer Tour in die andere Richtung geht.

                      K800_K1024_island 0109 tag 11 once again.JPG

                      Er ruft zu uns rüber, dass es sinnvoller ist, den Fluss etwas abwärts zu gehen, da komme er gerade her, weiter unten wird er dann etwas breiter und ist dann besser zu durchqueren. Also gehen wir den Fluss ein Stück abwärts.
                      Nach einem Wasserfall verengt sich dieser in ein kleines Canyon, dass sich dann 1-2 km weiter unten schön ausgeht. Dort kann man dann gut Furten.

                      K800_K1024_island 0110 tag 11 alternativen.JPG

                      Beim Furten treffen wir dann auch den Deutschen. Wir unterhalten uns ein bisschen und geben ihm den Tip, dass er besser um den See rumgehen soll, allein ist die Querung, die wir diesen Morgen unternommen haben, vielleicht doch etwas heftig. Relativ bald verabschieden wir uns auch schon wieder, jeder geht seinen Weg weiter.

                      So langsam wird es wieder ganz schön anstrengend, es ist auch schon wieder 19.30 Uhr. 28 km und 500 Höhenmeter, dazu die anstrengenden Flussquerungen haben wir heute hinter uns gebracht. Mir zwickt’s im Leistenbereich und wieder seitlich am Oberschenkel, die Beine sind schwer. Gelegentliche Dehnübungen helfen aber ganz gut.

                      (Foto vom Flo)

                      K800_K1024_island 0110b.JPG

                      Wir finden Schmelzwasser an einem alten Schneefeld direkt neben dem Weg, das wir vorsichtshalber filtern. Die Wassersäcke aufgefüllt, schlagen wir unsere Zelte in unmittelbarer Nähe auf. Mittlerweile tröpfelt es auch wieder, das Wetter bleibt ungemütlich. Morgen wollen wir zwischenzeitlich wieder etwa 8 km über den Gletscher gehen, um einen Teil des Weges und diverse Flussquerungen abzukürzen – ob uns wieder eine Sumpflandschaft erwartet?

                      Soviel für heute,
                      Gruß JP

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                      • #26
                        AW: Durchquerung des isländischen Hochlands von Mývatn nach Skógar (12.08 - 31.08.201

                        Ein toller, spannend zu lesender Bericht, den ich mir sicher mehrmals ansehen werde!


                        Diese Flussdurchquerungen stellen ja für einen Alpinisten eine völlig neue Herausforderung dar...
                        LG

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                        • #27
                          AW: Durchquerung des isländischen Hochlands von Mývatn nach Skógar (12.08 - 31.08.201

                          Tag 12: 23.08.2011

                          Heute Abend wollen wir bis zum Fögrufjöll vorankommen, ein grüner, mit Moos bewachsener Gebirgszug südlich des Langisjór, ein etwa 20 km langer See südwestlich des Vatnajökull. Durch diesen Gebirgszug soll es dann nach Westen weiter in Richtung Landmannalaugar. Relativ bald wollen wir einen Seitengletscher des Vatnajökull betreten und auf diesem 8 km gehen. Dadurch können wir ein weites Stück und mehrere Flussdurchquerungen abkürzen.

                          Nachts um halb 4 wache ich auf, als Flo aus dem Zelt springt und sich übergeben muss. Auch das noch, nach mir hat es jetzt auch ihn erwischt. Morgens geht es ihm ein bisschen besser. Da wir haben für den nächsten Tag ohnehin einen weiteren Ruhetag eingeplant, beschließt er, es einfach einmal zu probieren. Ich habe auch nichts dagegen, heute mal ein etwas langsameres Tempo zu gehen.

                          Nachdem die Zelte abgebaut sind, geht es also weiter. Wieder richtung Gletscher, wir hoffen, dass es dieses Mal vielleicht nicht ganz so matschig wird.

                          Je näher wir dem Gletscher kommen, desto lauter wird das Rauschen, das man seit geraumer Zeit hört. Verdammt, auf der Karte ist doch überhaupt kein Fluss eingezeichnet. Die Realität sieht aber anders aus.

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                          Tim, der einzigste von uns, der heute noch etwas Energie zu haben scheint, schaut sich das ganze mal näher an.

                          K800_K1024_island 0113 tag 12 tim the man.JPG

                          So schlimm ist es dann eigentlich auch gar nicht, schnell sind wir durchgewatet. Zumindest ohne tiefen Matsch kommen wir auch ganz gut aufs Eis des Gletschers und befinden uns wieder in einer eindrucksvollen Mondlandschaft.

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                          Sicherheitshalber haben wir den Punkt, auf dem wir rauskommen möchten, ins GPS eingespeichert. Mit dem Höhenmesser findet man den Weg aber auch ganz gut, einfach 8 km immer an einer bestimmten Höhenlinie entlang gehen. Der Gletscher ist wie gesagt relativ flach.

                          Wir sind gespannt, wie wohl der Ausstieg wird, der gestaltet sich dann aber erstaunlicherweise ziemlich unproblematisch. Einen kleinen, steilen Kieshügel hinaufkraxeln und schon ist man wieder im Schotter.

                          Blick zurück zum nach links abfallenden Gletscher, in der Mitte Flo und Tim an der Stelle, wo wir gerade Pause gemacht haben.

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                          Es ist mal wieder ein saukalter Tag, aber je weiter wir vom Gletscher wegkommen, desto angenehmer wird es. In der Ferne taucht jetzt das erste Mal die Bergkette auf, die wir an diesem Tag noch erreichen wollen.

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                          Eine gute Stunde später stehen wir auf einer kleinen Anhöhe und blicken über eine grüne Ebene, die sich bis zu den Bergen erstreckt. Der Wahnsinn, es ist schwer zu beschreiben, was das für ein Gefühl ist, so viel grün auf einmal zu sehen. Nachdem nahezu die komplette Tour bis jetzt von Grau- und Schwarztönen geprägt war, steht uns jetzt eine grundlegende Änderung bevor.

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                          Voller Vorfreude gehen wir weiter, die Beine werden dann auch gleich wieder etwas leichter. Dem Flo geht es wohl auch wieder besser. Unterwegs müssen natürlich auch die Blumen festgehalten werden, die jetzt immer wieder auftauchen.

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                          Weitere 1,5 Stunden später: Wir haben einen Weg auf die Ebene gefunden, die auf der Karte eingezeichneten Flüsse sind zum Glück ausgetrocknet. Es sieht so aus, als blieben uns weitere Flussdurchquerungen erspart. Nicht mehr weit, und wir erreichen die grüne Bergkette.

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                          • #28
                            AW: Durchquerung des isländischen Hochlands von Mývatn nach Skógar (12.08 - 31.08.201

                            Wir machen noch einmal eine Pause, bevor es dann einen schmalen Pfad, den man auf dem letzten Bild schon erkennen kann, seitlich am Bergrücken weitergeht.

                            (Foto vom Flo)

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                            Ausnamsweise stimmt hier die Karte sogar einmal für ein Stück, den Pfad gibt es wirklich. Wir folgen ihn ein Stück, nach einer Weile geht es wieder ein Stück runter. Blick beim Abstieg auf den Langisjór.

                            K800_K1024_island 0125 tag 12 abstieg zum see.JPG

                            Weiter geht es, mitten durch das grüne Hügelland. Es ist schon wieder 19.00 Uhr, als wir den von uns anvisierten Lagerplatz entdecken: Direkt unten am See auf der kleinen, grünen Landzunge, wollen wir unsere Zelte aufschlagen und auch dort einen weiteren, dringend benötigten Ruhetag verbringen.

                            K800_K1024_island 0126 tag 12 kurz vorm lagerplatz.JPG

                            An das Foto kann ich mich auch noch sehr genau erinnert. Tim stellt fest, dass ich "abartig stinke", ein Kompliment, dass ich nur zu gerne an ihn zurückgeben kann. Nachdem wir sämtliche Formen der Körperhygiene die letzten 6 Tage vernachlässigt haben und auch der Plan mit dem Wäschewaschen mangels Sonne und Wärme nicht so richtig funktioniert hat, beschließen wir, abends in den See zu springen und uns mal wieder zu waschen.

                            Nachdem wir ankommen und die Zelte aufgebaut haben, setzten wir den Plan in die Tat um. Mit Neoprensocken hält man es im ca. 3 Grad kalten Wasser sogar 30 Sekunden aus. Man fühlt sich gleich wie neugeboren. Ziemlich müde geht es dann auch recht bald in den Schlafsack. Heute waren wir 26 km unterwegs in teils recht unwegsamen Gelände mit moderatem Höhenunterschied (500 Höhenmeter im Aufstieg und 730 Höhenmeter im Abstieg).

                            Tag 13: 24.08.2011 (Ruhetag)

                            Heute ist wohl der faulste Tag der Tour. Wir liegen ca. 20 Stunden im Schlafsack, lesen ein bisschen und dösen ansonsten vor uns hin. Zwischendurch geht es aber auch einmal aus dem Zelt, um was zu kochen oder ein paar Fotos zu schießen.

                            K800_K1024_island 0127 tag 13 ruhetag noch mehr blümlis.JPG

                            Wir haben echt einen schönen Platz für den Ruhetag erwischt.

                            K800_K1024_island 0128 tag 13 netter platz für einen ruhetag.JPG

                            Und auch der Abend zeigt sich wieder stimmungsvoll kitschig.

                            K800_K1024_island 0130 tag 13 kitschiger abend.JPG

                            Nachts ist mir die letzten Tag immer etwas kalt, obwohl ich einen Daunenschlafsack mit Komfort Limit -10 Grad dabei habe. Normal schlafe ich in dem Schlafsack auch bei Minusgraden wie ein Stein, jetzt muss ich bei Plusgraden sogar schon lange Unterwäsche anziehen. Das muss damit zusammenhängen, dass ich nur ungefähr die Hälfte von dem esse, was ich normal zu mir nehme. Ein paar Kilogramm habe ich sicher schon verloren, manchmal male ich mir aus, wie es sein wird, wenn ich irgendwann ein schönes, großes Schnitzel mit Pommes vor mir haben werde. Cola und Bier wäre auch mal wieder sehr lecker, irgendwas mit Kohlensäure. Ich kann das ganze Frubiase Zeug nicht mehr sehen.

                            So viel für den Moment, bis bald
                            Gruß JP

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                            • #29
                              AW: Durchquerung des isländischen Hochlands von Mývatn nach Skógar (12.08 - 31.08.201

                              Für mich ist das ganz großes Abenteuer!
                              Freue mich jedesmal, wenns wieder weitergeht.
                              LG Hans
                              Nach uns die Sintflut.

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                              • #30
                                AW: Durchquerung des isländischen Hochlands von Mývatn nach Skógar (12.08 - 31.08.201

                                Tag 14: 25.08.2011

                                Halbwegs erholt wachen wir am nächsten Morgen auf, das Wetter ist traumhaft. Es ist windstill und warm, heute ist wieder ein Tag, den man komplett in kurzen Hosen und T-Shirt gehen kann.

                                K800_K1024_island 0131 tag 14 weiter gehts.JPG

                                Gegen 10.00 Uhr geht es weiter, zuerst auf guten Wegspuren, die auch in unserer Karte als Pfad eingezeichnet sind. Schafe gibt es jetzt auch wieder, die uns neugierig beäugen.

                                K800_K1024_island 0132 tag 14 schafe.JPG

                                Relativ bald verliert sich der Pfad, er wird halt einfach doch nicht so oft begangen. Wir gehen querfeldein, aber auf dem moosigen Gras geht es sich eigentlich ganz gut.

                                K800_K1024_island 0133 tag 14 ein schöner tag.JPG

                                Ein paar Mal müssen wir etwas steilere Geröllfelder queren, größere Probleme haben wir aber keine. Rechts von uns der Hauptkamm des Fögrufjöll, links von uns zahlreiche Gletscherabflüsse des Vatnajökull.

                                K800_K1024_island 0134 tag 14 tim aussicht.JPG

                                Irgendwann beschließen wir, den Hang hinaufzukraxeln und auf dem Kamm weiterzugehen, den der Pfad ist irgendwie nicht zu finden. Einen etwa 40 - 45 Grad steilen Grashang geht es etwas mühsam hinauf, oben angekommen lässt es sich aber sehr gut gehen.

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                                Mittlerweile ist es 14.30 Uhr, wir haben die Zeit mal wieder etwas unterschätzt und sind nicht ganz so schnell vorangekommen, wie wir es eigentlich gerne gehabt hätten. Trotzdem verbringen wir hier die schönste Mittagspause der Tour, denn es ist immer sehr warm und angenehm windstill.

                                K800_K1024_island 0135 tag 14 aussicht vom berg.JPG

                                In solchen Momenten weißt du, warum du die ganzen Strapazen auf dich nimmst. In alle Richtungen unberührte Natur, eine Aussicht, die ihresgleichen sucht.

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                                Es fällt uns schwer, dieses schöne Plätzchen zu verlassen, aber irgendwann müssen wir doch weiter. Wir steigen jetzt auf der anderen Seite des Kammes wiederum etwas mühsam durch ein steiles Schotterfeld ab, da wir hier einen gut zu gehenden Weiterweg vermuten. Nachdem wir einen weiteren, kleinen See passiert haben, kommen wir an einen zweiten See. Links gehen wir dran vorbei, bis es nicht mehr weitergeht und eine steile, moosbewachsene Bergflanke über uns aufragt. Zurück wollen wir eigentlich auch nicht mehr, also probieren wir mal den direkten Aufstieg. Den kann man durchaus stellenweise als etwas heikel bezeichnen, denn wir befinden uns in einem etwas brüchigen Ier und IIer Absturz-Gelände, das aufgrund der Tatsache, dass es durchgehend gut 30 cm dick mit Moos bewachsen ist, etwas unberechenbar ist.

                                K800_K1024_island 0138 tag 14 heikle graskraxelei.JPG

                                Man muss also immer genau schauen, wo man hintritt. Die Klettertechnik ist auch etwas merkwürdig, denn man krallt sich bei jedem Griff mit aller Kraft in die dicken Moospolster. Nach einer Weile halten wir uns zusehends an den immer schmaler werdenden Grat.

                                K800_K1024_island 0139 tag 14 gipfelgrat.JPG

                                Mir erscheint die Variante direkt am Grat sinnvoller, während Flo ein Stück unter dem Grat vorbeiklettert. Im Endeffekt war seine Variante doch einfacher, aber gelohnt hat sich's trotzdem, denn ich bin auch mal wieder auf einem Foto zu sehen.

                                (Foto vom Flo)

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