[Kremsmauer]
Unverhofft kommt oft. Na ja, so oft auch wieder nicht, aber hie und da schon. So auch heute. Eigentlich wollte ich eine Nachmittagswanderung von Trattenbach auf den Schoberstein machen.
Anreise von Wien (ab 11:30 Uhr) über Linz. Ist zwar ein kleiner Umweg, geht aber (weil Railjet Wien-Linz) fast genau so schnell wie die übliche Anfahrt mit Umsteigen in St. Valentin, dazu im Railjet WLAN, das ich nützen wollte, um noch einige Mails zu beantworten. Linz an 12:45 Uhr, weiter mit dem Regionalzug ins Ennstal um 12:52 Uhr. Das wäre der Plan gewesen. Der Railjet ist aber 7 Minuten zu spät, der Regionalzug gerade weg. Die Verspätung hätte ich auf dem Monitor im Zug sehen und den Zugbegleiter ersuchen können, in Linz anzurufen, um den Regionalzug noch kurz aufzuhalten. Ich war aber zu beschäftigt mit meinen Mails.
Was tun - um 12:55 Uhr am Hbf. Linz? Kurzer Blick auf den Monitor mit den Abfahrten. Um 12:58 Uhr fährt ein Zug Richtung Selzthal, kurz darauf einer nach Stainach-Irdning. Fürs westliche Tote Gebirge und auch fürs Höllengebirge ist es heute schon zu spät. Also weiter Richtung Selzthal. (Mit meiner ÖBB-ÖsterreichCard kann ich glücklicherweise ad hoc umdisponieren, ohne einen neuen Fahrschein kaufen und den alten zur Refundierung einreichen zu müssen.)
Und nun? Es muss ein Berg sein, den ich kenne, denn die Landkarte vom Schoberstein hilft mir nun nicht mehr weiter. Kremsmauer? Spering? Schillereck? Und wann fahren die letzten Züge zurück? Gegen 20 Uhr und (unter der Woche) gegen 21 Uhr, jeweils von Hinterstoder (Steyrling 5, Klaus 9 Min. später), wie ich dem Fahrplanheft entnehme, das ich vom Schaffner erhalte. Ich entscheide mich dafür, die Kremsmauer zu versuchen. Die sollte ich schaffen, wenn die Schneelage und die Lawinensituation es zulassen. Das Öffi-Zeitfenster, das sich aus dem Fahrplan ergibt – gute 6 Stunden bis zur Abfahrt des vorletzten Zuges –, scheint dafür absolut ausreichend zu sein. Da muss ich mich nicht einmal mit dem – vorbildhaften – Dorfmobil der Gemeinde Klaus-Steyrling bis zum Forsthaus Tragl chauffieren lassen (für wohlfeile 1,80 EUR übrigens, Mo-Fr 7-19 Uhr, spätestens 30 Min. vor Fahrtbeginn telefonisch reservieren, 0664 4345647), sondern kann direkt beim Bahnhof Steyrling mit meiner Wanderung beginnen. Noch schnell den Zeitablauf grobgeplant: Start beim Bhf. Steyrling kurz vor 14 Uhr, Rückfahrt um 20:05 Uhr. Also sollte ich nicht viel später als 17:30 Uhr mit dem Abstieg beginnen. Und schon fährt der Zug im Bhf. Steyrling ein.
Vom Bahnhof Steyrling kurz auf der Landesstraße, dann südlich der Steyrling entlang auf einem Forstweg bis in den Ort Steyrling. Nun leicht steigend über Redtenbach
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zum Forsthaus Tragl
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hinauf. Weiter auf einer Forststraße durch den Kaltauer Graben aufwärts. Ab 880 Meter Seehöhe Schnee. Unverspurt. Erst nur ein paar Zentimeter, bald aber ein halber Meter.
Im oberen Kaltauer Graben
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In der Kaltau die letzten Sonnenstrahlen
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... bald darauf zieht es zu. Ein Blick auf die Uhr: Ich liege gut in meinem Zeitplan. Weiter Schnee im nun folgenden Jungwaldabschnitt, etwa 30 cm.
Stapf-stapf
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Die spannende Frage: Wie schaut es nach den Neuschneefällen vom Wochenbeginn mit den Grundlawinen aus, die gerne von den steilen südseitigen Grasflanken der Kremsmauer abgehen? Zum Glück sind sie schon fast alle herunten.
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Und es ist ein kühler Spätnachmittag ohne Sonnenschein, da wird es heute keine weiteren Grundlawinen oder Nassschneerutsche geben. Also weiter bergwärts. Auch im oberen Teil zumeist im Schnee, unterbrochen von der einen oder anderen aperen Stelle bis zum Gipfelkreuz auf der Pyramide (1599m). Letzter Eintrag im Gipfelbuch vor mir vom 22.3.2014, also vor den letzten Neuschneefällen. Keine Überraschung, sonst wären ja Spuren im Schnee zu sehen gewesen.
Blick von der Pyramide zum Hauptgipfel
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... und zum Höllengebirge
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Pause bis kurz nach halb sechs. Abstieg.
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Schönes Abendrot über Traunstein und Höllengebirge
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Kleiner Priel und Nachbargipfel
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Bei Einsetzen der Abenddämmerung wieder unten in der Kaltau auf der Forststraße.
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Ab Forsthaus Tragl zeitweise mit Stirnlampe (vor allem bei Auto-Gegenverkehr). Von Steyrling auf der Straße zum Bahnhof, mein Zeitplan geht gut auf, ich erreiche den vorletzten Zug des Tages bequem. Die Heimfahrt verläuft plangemäß.
Fazit: eine schöne Tour vom Frühling in den Winter und wieder zurück in den Frühling, in durchaus alpinem Ambiente!
LG,
P.B.
Unverhofft kommt oft. Na ja, so oft auch wieder nicht, aber hie und da schon. So auch heute. Eigentlich wollte ich eine Nachmittagswanderung von Trattenbach auf den Schoberstein machen.
Anreise von Wien (ab 11:30 Uhr) über Linz. Ist zwar ein kleiner Umweg, geht aber (weil Railjet Wien-Linz) fast genau so schnell wie die übliche Anfahrt mit Umsteigen in St. Valentin, dazu im Railjet WLAN, das ich nützen wollte, um noch einige Mails zu beantworten. Linz an 12:45 Uhr, weiter mit dem Regionalzug ins Ennstal um 12:52 Uhr. Das wäre der Plan gewesen. Der Railjet ist aber 7 Minuten zu spät, der Regionalzug gerade weg. Die Verspätung hätte ich auf dem Monitor im Zug sehen und den Zugbegleiter ersuchen können, in Linz anzurufen, um den Regionalzug noch kurz aufzuhalten. Ich war aber zu beschäftigt mit meinen Mails.
Was tun - um 12:55 Uhr am Hbf. Linz? Kurzer Blick auf den Monitor mit den Abfahrten. Um 12:58 Uhr fährt ein Zug Richtung Selzthal, kurz darauf einer nach Stainach-Irdning. Fürs westliche Tote Gebirge und auch fürs Höllengebirge ist es heute schon zu spät. Also weiter Richtung Selzthal. (Mit meiner ÖBB-ÖsterreichCard kann ich glücklicherweise ad hoc umdisponieren, ohne einen neuen Fahrschein kaufen und den alten zur Refundierung einreichen zu müssen.)
Und nun? Es muss ein Berg sein, den ich kenne, denn die Landkarte vom Schoberstein hilft mir nun nicht mehr weiter. Kremsmauer? Spering? Schillereck? Und wann fahren die letzten Züge zurück? Gegen 20 Uhr und (unter der Woche) gegen 21 Uhr, jeweils von Hinterstoder (Steyrling 5, Klaus 9 Min. später), wie ich dem Fahrplanheft entnehme, das ich vom Schaffner erhalte. Ich entscheide mich dafür, die Kremsmauer zu versuchen. Die sollte ich schaffen, wenn die Schneelage und die Lawinensituation es zulassen. Das Öffi-Zeitfenster, das sich aus dem Fahrplan ergibt – gute 6 Stunden bis zur Abfahrt des vorletzten Zuges –, scheint dafür absolut ausreichend zu sein. Da muss ich mich nicht einmal mit dem – vorbildhaften – Dorfmobil der Gemeinde Klaus-Steyrling bis zum Forsthaus Tragl chauffieren lassen (für wohlfeile 1,80 EUR übrigens, Mo-Fr 7-19 Uhr, spätestens 30 Min. vor Fahrtbeginn telefonisch reservieren, 0664 4345647), sondern kann direkt beim Bahnhof Steyrling mit meiner Wanderung beginnen. Noch schnell den Zeitablauf grobgeplant: Start beim Bhf. Steyrling kurz vor 14 Uhr, Rückfahrt um 20:05 Uhr. Also sollte ich nicht viel später als 17:30 Uhr mit dem Abstieg beginnen. Und schon fährt der Zug im Bhf. Steyrling ein.
Vom Bahnhof Steyrling kurz auf der Landesstraße, dann südlich der Steyrling entlang auf einem Forstweg bis in den Ort Steyrling. Nun leicht steigend über Redtenbach
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zum Forsthaus Tragl
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hinauf. Weiter auf einer Forststraße durch den Kaltauer Graben aufwärts. Ab 880 Meter Seehöhe Schnee. Unverspurt. Erst nur ein paar Zentimeter, bald aber ein halber Meter.
Im oberen Kaltauer Graben
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In der Kaltau die letzten Sonnenstrahlen
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... bald darauf zieht es zu. Ein Blick auf die Uhr: Ich liege gut in meinem Zeitplan. Weiter Schnee im nun folgenden Jungwaldabschnitt, etwa 30 cm.
Stapf-stapf
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Die spannende Frage: Wie schaut es nach den Neuschneefällen vom Wochenbeginn mit den Grundlawinen aus, die gerne von den steilen südseitigen Grasflanken der Kremsmauer abgehen? Zum Glück sind sie schon fast alle herunten.
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Und es ist ein kühler Spätnachmittag ohne Sonnenschein, da wird es heute keine weiteren Grundlawinen oder Nassschneerutsche geben. Also weiter bergwärts. Auch im oberen Teil zumeist im Schnee, unterbrochen von der einen oder anderen aperen Stelle bis zum Gipfelkreuz auf der Pyramide (1599m). Letzter Eintrag im Gipfelbuch vor mir vom 22.3.2014, also vor den letzten Neuschneefällen. Keine Überraschung, sonst wären ja Spuren im Schnee zu sehen gewesen.
Blick von der Pyramide zum Hauptgipfel
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... und zum Höllengebirge
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Pause bis kurz nach halb sechs. Abstieg.
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Schönes Abendrot über Traunstein und Höllengebirge
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Kleiner Priel und Nachbargipfel
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Bei Einsetzen der Abenddämmerung wieder unten in der Kaltau auf der Forststraße.
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Ab Forsthaus Tragl zeitweise mit Stirnlampe (vor allem bei Auto-Gegenverkehr). Von Steyrling auf der Straße zum Bahnhof, mein Zeitplan geht gut auf, ich erreiche den vorletzten Zug des Tages bequem. Die Heimfahrt verläuft plangemäß.
Fazit: eine schöne Tour vom Frühling in den Winter und wieder zurück in den Frühling, in durchaus alpinem Ambiente!
LG,
P.B.
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