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05.02.17 Schnalzstein (1546m) und Gamsmauer (1552m), Mürzsteger Alpen

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  • 05.02.17 Schnalzstein (1546m) und Gamsmauer (1552m), Mürzsteger Alpen

    Wegführung: Donaudörfl (9.45) - Waldhüttsattel (11.08) - Schnalzstein (12.25) - Gamsmauer-Westgipfel (1552m, 13.30) - Hofalm (14.10-14.40) - Donaudörfl (16.15)
    Länge: 12 km
    Höhenmeter (Aufstieg): 730 hm
    Reine Gehzeit: ca. 5,5 Std.

    Zumindest vorläufig die letzte Wiener Voralpenwanderung verbrachte ich gemeinsam mit Wolfgang, meinem langjährigen Wanderfreund. Nach Durchgang einer markanten Kaltfront in der Nacht ist nach drei Wochen endlich wieder frische Polarluft eingeflossen. Die Wetterlage ist durchaus spannend. Sturmtief LEIV hatte in der Nacht und am Vortag Frankreich mit Orkanböen bis tief ins Binnenland überquert. Die okkludierende Kaltfront zog unter Abschwächung über Österreich hinweg. Infolge der nächsten Tiefentwicklung über der Biskaya verstärkte sich das Absinken und das Zwischenhoch über dem Alpenraum, was uns einen blankgeputzten Himmel in der Früh bescherte.

    Bild 1: Wir starten bei leichten Minusgraden in Donaudörfl bei ausreichender Schneelage.



    Bild 2: Das Haus hatte ich schon 2012 nach einer Göller-Überschreitung fotografiert:





    Bild 3: Im Saugraben bei der Höhenkote 972m.



    Bild 4: Buchenwald



    Bild 5: Hier könnte man vom Forstweg von der Hofalm kommend abschneiden.



    Bild 6: Veitschalpe und Proleswände, rechts der steile Aufschwung zur Wildalpenhochfläche.

    Im Hintergrund tauchen die ersten Schleierwolken der aufziehenden Warmfront auf.



    Bild 7: Nach dem Waldhüttsattel folgt ein steiler Hang hinauf zum Schnalzstein.



    Bild 8: Die Klopfermauer (Dreisteinmauer) bei Kernhof.



    Bild 9: Herrliche Kontraste am überwächteten Kamm.



    Bild 10: Preineckkogel und Gippel.



    Bild 11: Rückblick zum Kleinen Göller, dahinter die Hauptgipfel.

    Der Wind hat inzwischen auf Süd gedreht und frischt föhnig auf.



    Bild 12: Hochstadelberg, Hennesteck und Tirolerkogel.



    Bild 13: Nochmal steil hinauf.

    Zuletzt geändert von Exilfranke; 10.02.2017, 22:36.
    http://www.wetteran.de

  • #2
    AW: 05.02.17 Schnalzstein (1546m) und Gamsmauer (1552m), Mürzsteger Alpen

    Bild 14: Zwischen Wildalpe und Hochstadl werden erste Gesäusegipfel sichtbar.

    Links Ebenstein und Riegerin, dann Lugauer mit Kaltmauer davor, weiter rechts die Gsuchmauer, ganz rechts das Hochtor.



    Bild 15: Tirolerkogel und Kalte Kuchl, ganz rechts Türnitzer Höger.

    Im Hintergrund das Waldviertel in 60-70 km Entfernung.



    Bild 16: Am teilweise abgeblasenen Plateau wird die Sicht immer besser.



    Bild 17: Der Sonne entgegen, aber nimmer lang.



    Bild 18: Großer Wildkamm, Königskögel und Proleswände, rechts ein Teil des Hochschwab.

    Interessant ist die Staubewölkung im Luv des Hochschwabs in Gestalt von Stratocumulusbewölkung. Der Cirrus wird immer dichter.



    Bild 19: Vom Lugauer über Hochtor und Kräuterin bis Dachstein, Haller Mauern und Warscheneck ist alles da.



    Bild 20: Die Turmmauer (1125m).



    Bild 21: Dachsteinblick, zart, aber doch...



    Bild 22: Göller und Schnalzstein, mit lehrbuchhaften Cirrus spissatus im Hintergrund.



    Bild 23: Gippel, Schwarzauer Gippel und Perschkogel, Kuh- und Hochschneeberg, davor Lahnberg.



    Bild 24: Wir steuern die Gamsmauer gegenüber an, die über kein Gipfelkreuz verfügt.

    Vorübergehend ist auch der Teil eines Halorings um die Sonne sichtbar, wenn auch nur auf der linken Seite und ganz schwach, sodass mir kein brauchbares Foto gelingt.



    Bild 25: Der Wetterwechsel ist dramatisch schön:

    Der Cirrus wird immer dichter und geht in Cirrostratus über, am Horizont teils auch schon Altostratus. Über den Gipfeln von Veitsch und Hochschwab bilden sich klassische Steigungswolken durch die Gebirgsüberströmung.



    Bild 26: Die Cirrenbänder ändern ihre Form von Minute zu Minute.

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    • #3
      AW: 05.02.17 Schnalzstein (1546m) und Gamsmauer (1552m), Mürzsteger Alpen

      Bild 27: Folge dem Vogel!



      Bild 28: Stratocumulus über dem Hochschwab in rund 2300 bis 2500m Höhe.



      Bild 29: Sogar ein kleiner Cumulus bildet sich über dem Kampl (1990m).



      Bild 30: Im Norden ist der Himmel weiterhin nahezu klar, aber die Schleierwolken sind unaufhaltsam.



      Bild 31: Rechts vom Ringkogel werden Spitzmauer, Temlberg und Großer Priel nun deutlicher.

      Davor Tanzboden und Stumpfmauer (Voralpe), rechts davon Teufelsmauer. Ganz rechts der Dürrenstein.



      Bild 32: Die Gamsmauer macht ihren Namen alle Ehre: vier Gämsen turnen am Kamm herum.



      Bild 33: Hier ist dann Schluss für uns, zu schmal und ausgesetzt die letzten Meter zum nur unwesentlich höheren Punkt.



      Bild 34: Da schaust, gö?!

      Die anderen drei Gämsen sind schon vorher in einem Affentempo den Steilhang hinabgesaust, als wär da Wiesengelände.



      Bild 35: In die hohen Wolken eingebettet sind zeitweise auch haufenförmige Auswüchse. Das spricht für markante Warmluft- und Feuchtezufuhr in der Höhe mit gleichzeitig geringfügig labil geschichteter Luft.



      Bild 36: Beim Abstieg zur Hofalm bewundere ich die riesigen Wächten am Südhang, der steil zur Stillen Mürz abbricht.

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      • #4
        AW: 05.02.17 Schnalzstein (1546m) und Gamsmauer (1552m), Mürzsteger Alpen

        Bild 37: Vorübergehend werden auch Cirrocumulus floccus sichtbar.



        Bild 38: Die Sonne scheint nun fahl durch den Altostratus translucidus.



        Bild 39: Schneealpe mit Kleiner Mitterbergwand, Gamskircherl, dahinter Windberg, weiter links Kleine und Große Burgwand.



        Bild 40: "I hob nur gschaut!"

        Makabrer Fund auf der Hofalm beim Schuppen mit dem Klo.



        Bild 41: Auch der Kamm nordwestlich der Hofalm zeigt stattliche Wächten.



        Bild 42: Nach viel Fernsicht, Naturerlebnis und Wolkenschauspielen steigen wir zum Waldhüttsattel ab.



        Bild 43: Dort wartet gleich das nächste Wolkenphänomen: Ac str op vir

        Altocumulus stratiformis (schichtförmig) opacus (kompakt) virgae (mit Fallstreifen). Die mittlere Atmosphäre ist bereits so inkontinent, dass die Wolken den eisförmigen Niederschlag nicht mehr halten können und dieser ausfällt. Er verdunstet aber sofort in der trockeneren Luftschicht unterhalb der Wolkenbasis, wobei der Föhn mithilft. Daher kommt am Boden kein Niederschlag an. Ganz in der Ferne sieht man noch einen schwachen Dunstschleier, die Reste der abgezogenen Kaltfront, die sich zu diesem Zeitpunkt schon über Tschechien und der Slowakei befindet.



        Bild 44: Veitsch und Großer Wildkamm, und Wildalpe.



        Bild 45: Ein potentieller Abstiegsweg, allerdings wurde der Schnee ab dem Waldhüttsattel schon deutlich sulziger.

        Ich ging beim Abstieg mehr neben dem Weg als darauf um jeden unverspurten Meter Schnee mitzunehmen. Immerhin gelenkschonender als auf dem hartgepressten Schnee am Weg. Aber deutliche Plusgrade sorgten für merkliches Tauwetter und es triefte überall.



        Bild 46: Kurz vor Höhenkote 972 sehe ich eine Nebensonne in dem Cirrusfeld schräg links von der Bildmitte.



        Bild 47: Bei anhaltendem Tauwetter sind wir rasch am Parkplatz.

        Auch der am Vormittag noch angeeiste Fahrweg ins Dörfl ist jetzt eisfrei.



        Ein genialer Tourentag also, und damit könnte ich den Bericht jetzt abschließen. Aber der eigentliche Clou folgte dann im Freinerhof. Zuerst erkannte ich den Dackelmischling namens Leopold wieder, über dessen Benennung ich mich schon 2015 amüsierte, als ich im Freinerhof bei meiner dreitägigen Mariazellwanderung übernachtete. Dann setzten wir uns in den Nichtraucherraum, speisten gut, saßen schließlich alleine da, als gegen halb sechs plötzlich ein ganz und gar vertrautes Gesicht in der Türe erschien: Krinolia mit ihrem Tourenpartner! Wir waren am Wochenende davor noch gemeinsam über den Hochwechsel gestiefelt und hatten uns nichts von unseren Tourenplänen für dieses Wochenende erzählt. Sie waren erst gegen Mittag zur Wildalpe aufgestiegen. So traf man sich vollkommen unerwartetet im hintersten Winkel des Mürztals an einem Sonntagabend im Gasthof wieder. Selbst der Wirt musste schmunzeln angesichts dieses Zufalls.

        Ich könnte jetzt noch soviel schreiben über die vielen schönen Wanderungen, die ich gemeinsam mit Wolfgang erleben durfte, und ich könnte gar nicht aufhören. Sieben tolle Jahre in Wien. Vielleicht nicht einmal die letzten, wer weiß, wie lange ich in Salzburg bleiben werde, eine Rückkehr erscheint durchaus möglich. Durch ihn hab ich viel gelernt, die Gipfelbestimmungen immer wieder eingeprägt und unzählige Tourenvorschläge nebenbei mitbekommen, beim Wandern, aber auch auf unseren Hin- und Rückfahrten. Mir fehlen die Worte für einen Abschluss, weil es kein Abschluss werden darf. Wien ist nicht aus der Welt, und in der Mitte in den Voralpenregionen zwischen Salzkammergut und Ötscher warten zahlreiche noch unerstiegene Gipfel auf uns.

        Gruß,Felix
        http://www.wetteran.de

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        • #5
          AW: 05.02.17 Schnalzstein (1546m) und Gamsmauer (1552m), Mürzsteger Alpen



          Zitat von Exilfranke Beitrag anzeigen
          Bild 25: Der Wetterwechsel ist dramatisch schön:
          Felix, falls irgendjemand noch an deiner Liebe zum Beruf gezweifelt hat, dieser Satz räumt alle letzten Zweifel aus.

          Du schreibst es in Deinen letzten Sätzen, Du ziehst nicht an's Ende der Welt, daher freue auch ich mich schon jetzt auf weitere gemeinsame Touren, die für uns beide, neue und interessante Ziele bringen werden.

          Alles Gute für den beruflichen Neuanfang.

          LG, Günter
          Meine Touren in Europa

          Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
          (Marie von Ebner-Eschenbach)

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          • #6
            AW: 05.02.17 Schnalzstein (1546m) und Gamsmauer (1552m), Mürzsteger Alpen

            Alles Gute. Ich werde deine Berichte aus meiner Heimat missen...
            Freue mich aber auf viele Berichte aus mir noch unbekannten Gegenden.

            Danke für die vielen tollen und informativen Berichte.

            Lg David

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            • #7
              AW: 05.02.17 Schnalzstein (1546m) und Gamsmauer (1552m), Mürzsteger Alpen

              Ein wunderschöner Bericht, vor allem auch Wetterbericht.
              Auch von mir alles Gute für deinen neuen Lebensweg,
              du wirst schnell draufkommen, das andere Städte zentraler bei den Bergen liegen als Wien.
              Bin schon gespannt auf deine weiteren Berichte.
              Lg. helmut55

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              • #8
                AW: 05.02.17 Schnalzstein (1546m) und Gamsmauer (1552m), Mürzsteger Alpen

                Danke für viele schöne Berichte, garniert mit fachkundigen, meteorologischen Aspekten.
                Zayataler Schienentaxi Asparn an der Zaya - Mistelbach Interspar
                - www.landesbahn.at - www.weinvierteldraisine.at

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                • #9
                  AW: 05.02.17 Schnalzstein (1546m) und Gamsmauer (1552m), Mürzsteger Alpen

                  Mit ein paar Tagen - darmvirusbedingter - Verzögerung möchte ich zum ebenso schönen wie ausführlichen Bericht von Felix über unsere gemeinsame Schneeschuhtour noch einige meiner Bilder dazu stellen.

                  Angesichts des Sonnenscheins und - vor allem - der kräftigen Plusgrade, die dieser Sonntag mitten in einer trüben, eher unfreundlichen Wetterphase bringen sollte, erwies sich die Entscheidung von Felix für ein höher gelegenes Ziel als goldrichtig. Die Fahrt über Mürzsteg und Frein nach Donaudörfl zeigte dann deutlich, dass uns um die Schneelage im hintersten Mürztal nicht bang sein musste: etwa ein halber Meter bereits am Start in gut 900m Höhe.

                  Die Forststraße führt in der rechten Flanke des Saugrabens zunächst in recht gleichmäßiger Steigung zum Waldhüttsattel. Sie ist heute angenehm zu begehen: nur im obersten Abschnitt stärker zugeweht, und es existiert durchgehend eine gute Spur.
                  06-Felix-AnstiegWaldhüttsattel.jpg

                  Schon vor Erreichen des Sattels bieten sich über den Graben hinweg die ersten Blicke zum Kleinen Göller, der leuchtend weiß vor dem tiefblauen Himmel steht.
                  08-KleinerGöller.jpg

                  Die Steilstufe nach dem Sattel führt dann auf einen ersten Kammabschnitt mit freien Ausblicken. Richtung Nordosten steht hinter den Seitentälern bei Kernhof und dem Pollwischkogel eine Ansammlung prominenter Gutensteiner Gipfel aufgereiht. Von links nach rechts am auffälligsten: Reisalpe - Hochstaff - Hegerberg - Jochart - Unterberg
                  18-BlickPollwischkogel-ReisalpeUnterberg.jpg

                  Bereits im weitgehend baumfreien und daher teilweise stark abgeblasenen Gipfelbereich. Das stattliche Kreuz steht exakt an der Nordkante einer größeren, fast ebenen Fläche.
                  24-Schnalzstein.jpg

                  Spätestens hier gilt es mit dem Teleobjektiv festzuhalten, wie erstklassig die Fernsicht heute ist! Der erste Blick geht über den Gipfelbereich der Wildalpe mit den beiden Sendern zum zentralen Hochschwab. An die wilde Nordseite der Eismauer und den Hauptgipfel schließen zunächst der Hochwart sowie ganz rechts noch der Ebenstein an.
                  28-ZoomWildalpe-HochschwabEbenstein.jpg

                  Beim Blick ins Gesäuse fasziniert mich vor allem dieses Detail. Genau hinter dem rechten Teil des vom Hochtor über den Dachlgrat bis zur Planspitze ziehenden Kamms stehen mit Totenköpfl, Admonter Reichenstein und Sparafeld weitere markante Xeis-Gipfel. Toll vor allem, wie klar all dies in Distanzen von immerhin gut 70 bis knapp über 80km Entfernung zu erkennen ist!
                  29-ZoomHochtor-AReichenstein.jpg

                  Dass wir sogar in den Genuss des Dachsteinblicks kommen würden, übertrifft meine Erwartungen dann noch einmal. Perfekt, wie sich hier eine Sichtlinie zwischen der Nordflanke des Fadenkamps und den Haller Mauern bis exakt zum Hohen Dachstein ausgeht; nur einige hundert Meter fehlen auf 150km Entfernung!
                  Ganz links der Koppenkarstein, dann die Dirndln, und vor das Hohe Kreuz rechts schiebt sich der Grabnerstein in den Haller Mauern. Wow!
                  30-ZoomHoherDachstein.jpg

                  Eine Totale auf dem abgeblasenen Gipfelplateau Richtung Westen, mit allem zwischen Hochschwabmassiv und Göller.
                  33-BlickKalkhochalpen-Göller.jpg

                  Die felsige Westseite des Gippels begleitet uns für viele Stunden und bildet einen ständigen Blickfang.
                  36-GippelPerschkogel.jpg

                  Auf dem Schnalzstein, mit dem drüber lugenden Göller. Schön zu sehen, dass der Schnee sich sofort halten kann, wenn er nur ein wenig vor dem häufig über das flache baumfreie Plateau pfeifenden Wind geschützt ist!
                  38-SchnalzsteinGöller.jpg

                  Der Felsaufbau des Gippels verdient auch noch eine Zoom-Aufnahme. Schon erstaunlich, wenn man weiß, wie (zahm) der markierte Weg von Osten zum höchsten Punkt verläuft!
                  40-ZoomGippel.jpg

                  So zeigt sich der Hochschneeberg von Westen. Abseits der Rinnen bescheidene Schneelage, wie es aussieht.
                  41-ZoomFronbachwändeHochschneeberg.jpg
                  Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 14.02.2017, 09:03.
                  Lg, Wolfgang


                  Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
                  der sowohl für den Einzelnen
                  wie für die Welt zukunftsweisend ist.
                  (David Steindl-Rast)

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                  • #10
                    AW: 05.02.17 Schnalzstein (1546m) und Gamsmauer (1552m), Mürzsteger Alpen

                    Weiter geht es hinunter in die Senke südöstlich des Schnalzstein, wo gleich der - relativ moderate - Gegenanstieg zur Gamsmauer beginnt.
                    Ich bin positiv überrascht, dass das folgende Foto den "halben" Halo-Ring, den Felix schon erwähnt hat, gar nicht schlecht zur Geltung bringt.
                    46-Haloring.jpg

                    Der nächste Ausschnitt für einen Zoom: die weite Gipfelkuppe des Göllers, mit dem Kleinen Göller rechts unterhalb vor ihm. Bei maximaler Vergrößerung wären bei dem großen Kreuz am späteren Mittag (Es geht auf 13.15h zu.) noch einige Tourengeher zu erkennen.
                    52-ZoomKleinerGöller-Göller.jpg

                    Eine der vier Gemsen, die diesen Mittag angemessenerweise auf dem Gamsmauer verbrachten.
                    56-Gamsmauer-Gemse2.jpg

                    Bald schon stehen wir nahe jenem Platz, und die Gemsen haben sich in Gelände zurückgezogen, wo sie vor uns ganz bestimmt sicher sind.
                    Bis rechts um den großen Stein mit der Markierung herum geht der Anstieg mit den Schneeschuhen noch problemlos.
                    57-Gamsmauer-Felix.jpg

                    Dann aber wird uns der Kamm zu schmal und felsig zum Weitergehen. An unserem Wendepunkt ergibt sich eine leicht kuriose Möglichkeit zur Gipfelbestimmung. Der Unterberg links vom Felsabfall des Gippels ist eindeutig - aber welche niedrigen Berge, wohl im Wienerwald, sind links dahinter zu sehen? Da fehlen weitgehend die Vergleichsbilder, da die Sicht im Herbst und Winter ja selten auch in tiefen Regionen so klar ist. Mein erster Tipp gilt wegen der deutlich erkennbaren Gliederung den Rodauner Bergen, obwohl ich gefühlsmäßig gesagt hätte, sie müssten etwas weiter rechts stehen. An Ort und Stelle beende ich die Bestimmungsversuche dann mit dem Satz "Am Ende ist es der Hermannskogel."
                    Der abendliche Blick auf das Deuschle-Panorama bestätigt meine vielleicht mehrheitlich unbewusste Ahnung, dass ich ausgerechnet den höchsten Berg meines Heimatbundeslands nicht gleich erkannt habe : Wir sahen fast den kompletten Kamm vom Hermannskogel bis zum Kahlenberg; Distanz 77-80km. Um irgendetwas von der (markanten) Infrastruktur zu erkennen, waren die Entfernung dann doch zu groß und eine Spur zu viel Dunst im Spiel. Aber ich gelobe Besserung...
                    58BlickUnterbergWienerwald.jpg

                    Zurück Richtung Westen, mit dem Blick in Bergregionen anderen Charakters - und mit den Hütten der Hofalm schon in Sichtweite, die wir nun anstreben.
                    61-Hofalm-WildalpeHochschwab.jpg

                    Die leicht kuppige, weitläufige Hofalm bietet im Bereich bzw. knapp über der Waldgrenze perfektes Schneeschuhgelände. Es ist der einzige Abschnitt unserer gesamten Route, den wir spuren müssen, aber dank der Schneehöhe und -bedingungen strengt es nicht wirklich an.
                    63-SpurenimSchnee.jpg

                    Vor der Hofalm registrieren wir erfreut, dass eine Holztischgruppe im Freien komplett schneefrei ist und nützen sie für unsere Rast. Im Unterschied zum Schnalzstein-Gipfel ist es hier weitgehend windstill, so lässt es sich gut aushalten. Beim Aufbruch sehen wir die zwei Hütten dann noch einmal vor Rax und Schneealpe im Hintergrund.
                    67-Hofalm-RaxSchneealpe.jpg

                    Die Forststraße von der Alm direkt zum Waldhüttsattel ist ebenfalls deutlich weniger zugeweht als in viel schneereicheren Wintern, und so gestaltet sich auch der Abstieg dorthin angenehm. Ein letzter Blick über den Lahnsattel Richtung Westen. Auch im hinter den Schichtwolken zunehmend fahl werdenden Sonnenlicht weiß diese Landschaft sehr für sich einzunehmen, finde ich.
                    69-WildalpeLahnsattelGöller.jpg


                    Fazit

                    Nach fast acht Jahren eine perfekte Gelegenheit für mich, diese schöne Route wieder zu gehen: diesmal bei angenehmerem (noch weniger frühlingshaft rinnendem) Schnee und wesentlich besserer Fernsicht. Das Panorama vom eher unauffällig dastehenden Schnalzstein kann wirklich etwas!

                    Die Anfahrt aus dem Raum Wien ist mit ca. 100 Minuten relativ lang. Aber die Tour lohnt sich immer, wenn in tieferen Lagen zu wenig Schnee liegt; und sie geht oft auch bis ins beginnende Frühjahr hinein. Die Route führt in weitläufiges Gelände etwas oberhalb der Waldgrenze, und sie ist zugleich nahezu völlig lawinensicher. Diese glückliche Kombination macht sie zu einem sehr lohnenden Schneeschuhziel. Zugleich konnten Schnalzstein und Gamsmauer ihren ruhigen Charakter behalten und sind bis heute alles Andere als überlaufen.
                    Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 14.02.2017, 09:08.
                    Lg, Wolfgang


                    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
                    der sowohl für den Einzelnen
                    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
                    (David Steindl-Rast)

                    Kommentar


                    • #11
                      AW: 05.02.17 Schnalzstein (1546m) und Gamsmauer (1552m), Mürzsteger Alpen

                      Zitat von Exilfranke Beitrag anzeigen
                      Ich könnte jetzt noch soviel schreiben über die vielen schönen Wanderungen, die ich gemeinsam mit Wolfgang erleben durfte, und ich könnte gar nicht aufhören. Sieben tolle Jahre in Wien. Vielleicht nicht einmal die letzten, wer weiß, wie lange ich in Salzburg bleiben werde, eine Rückkehr erscheint durchaus möglich. Durch ihn hab ich viel gelernt, die Gipfelbestimmungen immer wieder eingeprägt und unzählige Tourenvorschläge nebenbei mitbekommen, beim Wandern, aber auch auf unseren Hin- und Rückfahrten. Mir fehlen die Worte für einen Abschluss, weil es kein Abschluss werden darf. Wien ist nicht aus der Welt, und in der Mitte in den Voralpenregionen zwischen Salzkammergut und Ötscher warten zahlreiche noch unerstiegene Gipfel auf uns.

                      Gruß,Felix

                      Lieber Felix,

                      auf die letzten Sätze deines Bericht antworte ich lieber doch in einem eigenen Posting.

                      Was im Oktober 2010 - ebenfalls bei traumhaftem Rundblick - mit einer Wanderung auf die Reisalpe begann, wurde im Lauf der Jahre zu einer immer regelmäßigeren, lieben Gewohnheit, mit der auch ich eine Fülle schöner Erinnerungen verbinde.

                      Im Verlauf der Jahre konnte ich mitverfolgen, wie du das Spektrum deiner Unternehmungen in den Bergen ständig erweitert hast: zuerst dank der Schneeschuhe ins Winterhalbjahr, dann zu immer längeren Tagestouren, zuletzt bevorzugt zu unmarkierten oder weglosen Routen. Zugleich hast du auch viel Sicherheit auf ausgesetzteren Passagen und leichten Klettersteigen gewinnen können. Die Folge von all dem war auch eine immer größere Ausdauer; mit dem Ergebnis, dass du in den letzten zwei Jahren fast nur mehr vor mir unterwegs warst. Hier zwischen Schnalzstein und Gamsmauer war der Vorsprung besonders ausgeprägt, weil ich zuvor ein paar Mal mein Objektiv gewechselt habe. Aber die Perspektive ist durchaus typisch für die letzte Zeit.
                      42-Gamsmauer.jpg

                      Ich hoffe, durch dich einiges über Meteorologie generell und speziell in den Bergen gelernt zu haben. Am Anschauungsmaterial - von Nebel jeglicher Art über Föhnmauern bis zur Gewitterentstehung - hat es uns ja nicht gemangelt.


                      Wir müssen in Zukunft wahrscheinlich etwas mehr darauf achten, wie wir gemeinsame Unternehmungen zeitlich hinbekommen. Ansonsten ist der einzige Unterschied zunächst, dass wir nicht beide von Wien aus starten. Ich habe in Oberösterreich und generell etwas westlich meines bisherigen Hauptreviers so viele Wunschziele offen, dass es uns an Ideen sicher nicht mangeln wird.

                      Auch ich sehe Schnalzstein und Gamsmauer definitiv nicht als Schlusspunkt. Ich freue mich darauf, weiterhin mit dir unterwegs zu sein. Wenn es passt, auch im kleinen bis mittleren Rudel, und sehr gern nach wie vor zu zweit.

                      Einen herzlichen Gruß,
                      Wolfgang
                      Lg, Wolfgang


                      Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
                      der sowohl für den Einzelnen
                      wie für die Welt zukunftsweisend ist.
                      (David Steindl-Rast)

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