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Die Mär vom "plötzlichen" Wettersturz

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  • Die Mär vom "plötzlichen" Wettersturz

    Griassenk,

    häufig liest man in den Zeitungen oder diversen Wanderberichten von einem "plötzlichen Schlechtwettereinbruch" oder einem "unerwarteten Wettersturz". In den allermeisten Fällen kann der geübte Wetterbeobachter (was ein erfahrener Bergsteiger zwangsläufig wird, weil er sich immer unter freiem Himmel bewegt - dazu muss er Meteorologie nicht extra studieren) aber erkennen, ob sich ein Wettersturz anbahnt.

    Im Prinzip kann man hier zwischen drei Wettersituationen unterscheiden.

    1) Aufkommende Niederschläge aus einem Frontensystem (Warm, Kaltfront)

    2) Örtlich sehr begrenzte Überentwicklungen (wie die Flieger sagen) bei sonst stabilen und störungsfreiem Hochdruckwetter.

    3) Föhn (Speziallfall)
    ----

    zu 1)

    Warmfrontniederschläge setzen selten plötzlich ein, sondern bahnen sich schon über mehrere Stunden oder sogar Tage hinweg an, erkennbar am Aufzug von zunächst hohen Wolken, die in dichte, sonnenlichtundurchlässige mittelhohe Wolken übergehen und dann am Ende in tiefe Wolken. Die hohen Wolken (Cirrus oder Cirrusstratus) sind meist 1-2, manchmal auch 3 Tage im Voraus sichtbar.

    Kaltfrontniederschläge sind häufig schauerartig und von Gewittern durchsetzt, beinhalten also das ganze Repertoire, was man im Gebirge lieber vermeiden will, bzw. im Freien generell (Wolkenbruch, Hagel, Sturm, schlechte Sicht durch dichten Nebel). Auch geht einer Kaltfront oft Cirrus voraus, wenn auch mit einer kürzeren Anlaufzeit (einige Stunden). Manchmal aber ist der Himmel schon von der Früh weg babyblau und als unerfahrener Wetterbeobachter fragt man sich dann, wie der Wetterbericht denn stimmen soll.

    Mit ein wenig Glück und Aufmerksamkeit kann man am Vormittag die sogenannten Altocumuli castellanus (Ac cas) beobachten, zu deutsch mittelhohe Haufenwolken, mit türmchenartigen/zinnenförmigen Auswüchsen.

    Hier ein Beispiel aus Wikipedia:

    http://upload.wikimedia.org/wikipedi...astellanus.jpg

    Sie deuten zwei wesentliche Zutaten für die Gewitterbildung an:

    Feuchte (im mittleren Niveau) und Labilität (d.h. ein Luftpaket ist immer wärmer als seine Umgebung und steigt immer weiter auf). Die dritte Zutat besorgt die Sonne selbst (oder später die Front), welche das Luftpaket anhebt.

    Die Krux ist nun, dass Ac cas keine 100% Anzeichen sind. Gewitter treten oft, aber nicht immer auf, wenn man Ac cas davor beobachten konnte. (Sie müssen auch nicht zwangsläufig den Beobachterstandort treffen, das bedeutet noch lange nicht, dass eine Wettervorhersage falsch ist!).

    Genauso treten Gewitter auf, wenn der Himmel ganztägig babyblau ist. Dann kann man sich mit den technischen Neuheiten helfen, z.B. mit Wetterradar auf dem Handy oder aktuellen Satellitenbildern, die aufzeigen, ob sich schon Quellwolken über dem Gebirge oder in der Nähe des Standortes/der Wanderung befinden. Sind nämlich erstmal Quellwolken vorhanden, dann bedeutet es, dass die drei Zutaten (Feuchte, Labilität, Hebung) vorhanden ist, und Gewitterbildung möglich ist.

    Im günstigen Fall herrscht folgende Wetterlage:

    http://193.26.129.60/atlasdenori/mai...&g2_itemId=275

    Die Quellwolken können nicht weiter hinaufwachsen, da eine sogenannte Sperrschicht sie am Weiterkommen hindert (die Sperrschicht/Inversion bewirkt, dass die Umgebung wärmer als das aufsteigende Luftpaket wird und das Luftpaket absinken muss). Bei einem derartigen Himmelsbild sind Schauer/Gewitter auch eher unwahrscheinlich. (in seltenen Fällen wird die Sperrschicht aber durchbrochen und enorme Energiemengen werden frei, was zu Schwergewittern führen kann).

    Ist die Sperrschicht nicht vorhanden, quellen die Haufenwolken also immer höher, so muss man damit rechnen, dass sie am Oberrand vereisen und dann zu Schauer/Gewittern weiterentwickeln.

    mehr folgt gleich...
    http://www.wetteran.de

  • #2
    AW: Die Mär vom &quot;plötzlichen&quot; Wettersturz

    zu 2)

    Eine weitere Möglichkeit der "plötzlichen" Niederschlagsbildung ist, dass man eine scheinbar stabile Hochdrucklage hat. Das Barometer im Tal zeigt hohen Luftdruck an, z.B. 1030 hPa (im Tagesverlauf sinkt der Luftdruck aber durch die Sonneneinstrahlung ins Tal, welche die Luft leichter macht - dieser Tagesgang ist aber normal und tritt bei jedem Hochdruckwetter auf). Der Vormittag startet wieder sonnig. Keine Wolke trübt den Himmel. Allenfalls am frühen Morgen ist etwas Bodennebel oder Hochnebel vorhanden, der sich aber rasch auflöst.

    Während es im Flachland dann meist auch am Nachmittag eher sonnig bleibt (bei kräftigem Hochdruck), fängt es ab Mittag im Bergland an zu quellen, vereinzelt kann es daraus auch schon kurz schauern. Am Nachmittag werden die Quellungen immer mächtiger, und dann entladen sich abends "spontane" Wärmegewitter.

    Wie wahrscheinlich derartige Wärmegewitter sind, kann man sehr häufig schon aus den "Wettermodellen" ablesen. Hier im Forum werden ja des Öfteren Wetterkarten von "WetterOnline" gezeigt.

    Unter Wetterzentrale.de - Topkarten - GFS kann man sich ebenfalls anschaun, ob Niederschläge entstehen können, im Sommer sind dies fast durchweg Schauer&Gewitter (wie man das genau ablesen kann, führt hier zu weit)



    Mal als ganz einfaches Beispiel von GFS (Global Forecast System), dem amerikanischen Wettermodell eine Niederschlagssummenkarte. Sie zeigt den gefallenen Niederschlag von 6h im Voraus bis zum angegeben Termin (hier von 12 bis 18z - z steht für zulu und ist dasselbe wie UTC, also Weltzeit, in der Sommerzeit muss man 2h draufpacken, in der Winterzeit 1h, um unsere Zeit zu erhalten). Rot punktiert zeigt schauerartigen (Gewitter-)Niederschlag. Man sieht, dass es im südöstlichen Österreich laut Modell zu Niederschlägen kommt (gekommen ist), die Mengen sind relativ gering, aber signifikant (d.h. über 1 Liter/m²). Tatsächlich gab es heute im Bereich der Steiermark/Fischbacher Alpen einzelne Schauer. Die Modellprognose hat also im großen und ganzen gestimmt.

    Diese "Kurzfristprognosen" von 12-24h im Voraus sind relativ zuverlässig und haben eine hohe Eintreffwahrscheinlichkeit. Wer also kurz vor dem Start seiner Tour am frühen Morgen nochmal einen Blick auf die Niederschlagsvorhersagekarten wirft, der kann sich schonmal darauf einstellen, was der Tag ihm zu bieten hat.

    Auch hier gilt - wenn das Modell Niederschlag in Tirol zeigt, bedeutet das noch lange nicht, dass jeder einzelne Ort in Tirol einen Schauer abbekommt. Man kann selbst trocken bleiben und 5km weiter regnet es kräftig. Es kann fast in ganz Tirol trocken bleiben und nur Innsbruck bekommt ein heftiges Gewitter. Mit dieser Restunsicherheit wird man leben müssen, und wenn man sich nicht sicher ist, ob man dieses Risiko eingehen will, bleibt man besser zuhause.

    Weiters ist natürlich hilfreich, sich die Alpenwetterberichte, die "normalen" Wetterberichte durchzulesen (ZAMG, Unwetterzentrale.at, etc.) oder mit dem Mp3-Player seinen Radio mitzunehmen (falls man Empfang bekommt). Auch dies bewahrt vor vermeintlich unvorhergesehenen Schlechtwettereinbrüchen, die schon längst 1-2 Tage davor im Radio/Zeitungen angekündigt wurden.

    zu 3) Ein Spezialfall ist der Föhn. Er ist in den meisten Fällen ein untrügliches Zeichen für einen folgenden Frontdurchgang. Dieser beendet die Föhnwetterlage und leitet einen Temperaturrückgang und Niederschläge ein. Nur in seltenen Fällen erfolgt nach Föhnzusammenbruch kein Frontdurchgang, z.B. wenn der Föhn am Abend einschläft (weil das Tal auskühlt), aber im Gebirge durchweht.

    Föhn kennzeichnet sich rein optisch oft durch die Föhnwolken (auch Föhnfische, Linsenwolken oder Altocumulus lenticularis genannt):



    Hier im Jänner 2006 im Wipptal (mit der Serles im Hintergrund). Diese Föhnfische deuten auf eine stabile Luftschichtung hin (warum das so ist, kann ich erläutern, falls gewünscht), kennzeichnen also eine stabile Wetterlage, bei der man Touren gehen kann. Im Gebirge weht allerdings oft starker, manchmal auch stürmischer Wind (Vorsicht vor Triebschneeansammlungen im Hochgebirge). Er wird beim Abstieg ins Tal immer wärmer und trockener (die relative feuchte sinkt deutlich ab), und nimmt an Windstärke weiter zu.

    Der Föhn weht nicht ewig, sondern bricht irgendwann einmal mit einer Frontpassage zusammen. Der Zeitpunkt des Föhnzusammenbruchs ist bis heute eine der schwierigsten Vorhersagen eines Gebirgsmeteorologen. Während sich der Beginn der Föhnperiode schon recht sicher vorhersagen lässt, hinkt die Prognose der Realität bisweilen 6 oder gar 12h hinterher. Sprich, nach den Wettermodellen sollte der Föhn schon lange weg sein, aber tatsächlich weht er noch die ganze Nacht durch.

    In solchen Fällen mag man zurecht von einem plötzlichen Wettersturz sprechen.

    -------------------------------------
    Ich hoffe, ich hab Euch mit dem riesigen Text nicht überfordert und konnte dennoch ein wenig vermitteln, dass man auch als unstudierter "Durchschnittsbürger" mit genügend Aufmerksamkeit, Akribie und Interesse seine eigene Wetterprognose zusammenstellen kann. Schlechtwettereinbrüche im Gebirge sind nicht so unvorhersagbar, wie es manchmal den Anschein haben mag. Ausnahmen gibt es, aber sie sind nicht die Regel.

    Wer Fragen hat, bitte keine Hemmung und einfach loslegen.
    http://www.wetteran.de

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    • #3
      AW: Die Mär vom &quot;plötzlichen&quot; Wettersturz

      Zitat von Inntranetz
      im Tagesverlauf sinkt der Luftdruck aber durch die Sonneneinstrahlung ins Tal, welche die Luft leichter macht
      Danke für die Beantwortung einer Frage, die ich schon länger habe. Kannst Du in Höhenmeter auf dem Höhenmesser sagen, wieviel das ausmachen kann? Nur wenige hm - oder 50 und mehr?

      Ansonsten glaube ich, daß die "plötzlichen Schlechtwettereinbrüche" auch daher kommen, daß viele Leute sich um die Wettervorschau überhaupt nicht kümmern. Ich erlebe es immer wieder, daß mir erzählt wird "am Samstag gehen wir auf den Berg xxx" - und ich denke mir "bist Du da sicher? Für Samstag ist ganz schlechtes Wetter angesagt!" (z.B. Prognose von 2 Tage vorher) - ???

      Aber es gibt ja kein schlechtes Wetter, nur falsches Gwand (was ja für den Wienerwald und viell. noch Mittelgebirge stimmen mag, aber selbst auf Rax und Schneeberg kann diese Einstellung schon fatal werden).
      LG, Eli

      Kommentar


      • #4
        AW: Die Mär vom &quot;plötzlichen&quot; Wettersturz



        Meinetwegen kannst Du noch ein paar mehr Artikel dieser Art schreiben.

        Kommentar


        • #5
          AW: Die Mär vom &quot;plötzlichen&quot; Wettersturz

          Danke, sehr Interessant.

          Lg Stef.
          Für schwindelerregende Aufgaben: www.seil-biggel.de - wieder online im neuen Gesicht!

          Kommentar


          • #6
            AW: Die Mär vom &quot;plötzlichen&quot; Wettersturz

            Tolle Ausführungen - da zahlt es sich ja aus, dass man sie mehrmals liest, damit man sich das alles auch merkt

            LG Michael
            Den Abstand zwischen Brett und Kopf nennt man geistigen Horizont

            Kommentar


            • #7
              AW: Die Mär vom &quot;plötzlichen&quot; Wettersturz

              Ich habe mir wegen des Bergsteigens ein bescheidenes meteorologischen Wissen angeignet. Zusammen mit meiner Erfahrung aus Wetterbeobachtung in den Bergen, kann ich die Wetterentwicklung wesentlich besser einschätzen als früher und habe dadurch einen Vorteil bei der Tourenplanung und Durchführung.
              Aber dennoch ist es immer wieder interessant und hilfreich Beiträge wie diesen von der professioneller Seite zu lesen.
              "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

              https://www.instagram.com/grandcapucin38/

              Kommentar


              • #8
                AW: Die Mär vom &quot;plötzlichen&quot; Wettersturz

                Toll. Vielen Dank für die substantiellen Informationen von echt praktischem Nutzen. Das ist doch mal eine echte Abwechslung zu den hier häufig geführten inhaltslosen Diskussionen.

                Kommentar


                • #9
                  AW: Die Mär vom &quot;plötzlichen&quot; Wettersturz

                  Seeeeehr interessanter Artikel mit guten Links
                  Echte Bildungsschiene beim Gipfeltreffen - das tut gut !!

                  lg Josef

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                  • #10
                    AW: Die Mär vom &quot;plötzlichen&quot; Wettersturz

                    Hallo Felix,

                    wirklich interessanter und vor allem fachlich fundierter Bericht. Ich kann dir nur zustimmen: in einen richtigen Wettersturz zu kommen, zeigt meiner Meinung nach entweder, dass jemand einfach die Erfahrung bzw. auch eine grundlegende und notwendige Bereitschaft fehlt, sich auf eine Bergtour in sinnvoller Weise vorzubereiten (was dann unter Umständen bedeuten könnte, dass eine Bergtour eben nicht durchgeführt werden kann).

                    Mike

                    P.S. Man sieht, dass unsere gestrige interessante Diskussion beim Tiroler Stammtisch von gipfeltreffen.at "ihre Spuren hinterlassen" hat.
                    www.nordkette-austria.net - Die Nordkette im Karwendel

                    www.mountain-infinity.com - Tiroler Berge erleben

                    Kommentar


                    • #11
                      AW: Die Mär vom &quot;plötzlichen&quot; Wettersturz

                      Zitat von alice58 Beitrag anzeigen
                      Danke für die Beantwortung einer Frage, die ich schon länger habe. Kannst Du in Höhenmeter auf dem Höhenmesser sagen, wieviel das ausmachen kann? Nur wenige hm - oder 50 und mehr?
                      Wieviel das an Höhenmeter ausmacht, kann man mit der barometrischen Höhenformel errechnen (dp/dh = - rho * g) . Bei 3 hPa sind das ca. 30 hm, wenn ich richtig gerechnet hab.

                      Dass der Luftdruck inneralpin niedriger ist als im Alpenvorland, hängt mit der unterschiedlichen Erwärmung zusammen und geht auf den sogenannten "Volumenseffekt" zurück. Bei gleichem Energieangebot heizt sich ein Tal rascher und stärker auf als eine Ebene, da ein gedachtes Volumen im Tal durch die Hänge begrenzt ist, und es in der Ebene diese Hänge nicht gibt.

                      (außerdem heizen sich auch die Hänge mit der aufgehenden Sonne rasch auf, was lokal für geringe, aber spürbare Druckunterschiede sorgt, sonst gäbe es keine Hangwindzirkulationen)

                      Im Tagesverlauf heizt sich also das Tal (z.B. Inntal) rascher auf als das Alpenvorland und da warme Luft eine geringere Dichte als kalte Luft besitzt, sinkt der Luftdruck im Tal relativ gesehen zum Alpenvorland ab (auch dort sinkt er, aber nicht so stark). Das bringt die Talwindzirkulation in Gang (Taleinwinde am Tage, Talauswinde in der Nacht).

                      Druck und Temperatur hängen also in einem Tal direkt zusammen, während im freien Alpenvorland das großräumige Wettergeschehen die Druckänderungen stärker beeinflusst.

                      Gruß,Felix
                      http://www.wetteran.de

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                      • #12
                        AW: Die Mär vom &quot;plötzlichen&quot; Wettersturz

                        Danke für die ausführlichen Erklärungen!
                        Vor sehr vielen Jahren mal in Geografie eh gelernt, aber war das damals wichtig?
                        LG, Eli

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                        • #13
                          AW: Die Mär vom &quot;plötzlichen&quot; Wettersturz

                          Danke.
                          Kann man so einen Beitrag nicht in ein spezielles Unterforum stellen? "Tipps&Tricks"
                          Kleine Ergänzung: Was "Unerwartet" genannt wird, geht oft nur unerwartet schnell. Oft sieht man, dass was im Anmarsch ist (man spürt die hohe Luftfeuchte oder auch die für die Höhe ungewöhnlich hohen Temperaturen...), aber dann geht es viel schneller als gedacht. So als das Grau(en) einen halben Tag lang unbewegt um uns herumstand (50 km entfernt) und dann binnen dreier Abseilstrecken (wir waren zu viert) mit Hagelkörnern in der Größe von Eiern über uns herfiel.
                          Beste Grüße, Lamл[tm]
                          Touren && Kurse
                          Lamπ[tm] auf Tour bis 0stern 2011
                          Hi-Lite Sardinien
                          Disc Laimer

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                          • #14
                            AW: Die Mär vom &quot;plötzlichen&quot; Wettersturz

                            Danke für diesen profunden Bericht!

                            Ich selbst bin noch nie von einem Gewitter "überrascht" worden, dazu kenne ich mich zum Glück recht gut mit Wolkenformationen, Luftdruckänderungen, Wetterkarten & Wetterberichten aus!

                            Gute Wetterkenntnisse sind für mich sowieso lebenswichtig, ansonsten könnte ich nicht wochenlang solo in den chilenischen Anden im zumeist weglosen Gelände meine Zelt-Trekkingtouren durchführen..!
                            LGr. Pablito

                            Kommentar


                            • #15
                              AW: Die Mär vom &quot;plötzlichen&quot; Wettersturz

                              Hallo Felix,

                              sehr interessant und auch gut nachvollziehbar. Ich bin ganz deiner Meinung, denn die paar Mal, in denen ich in ein Gewitter geraten bin, waren ganz klar immer die Sorte: probieren wir's, es wird schon halten oder nicht gerade dort sein, wo wir sind. Man kann nicht sagen, dass ich es nicht vorher gewusst hätte - und deshalb habe ich auch in solchen Fällen einen Plan B (Unterstand, Hütte, Notabstieg etc.). Nur einmal hatte ich keinen, als es uns ohne jede Vorwarnung (im Wetterbericht) in der Schweiz um den 10. Mai herum um 8:00 morgens mit einem eineinhalbstündigen Gewitter erwischt hat - auf 2.400 Meter in einem Hochtal ohne Schutz. Das war wirklich eine Überraschung ....
                              Servus, Martin

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