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Fünf tschechische Schneeschuhwanderer bei Lawinenabgang am Hohen Dachstein getötet / 08.03.2020

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  • Fünf tschechische Schneeschuhwanderer bei Lawinenabgang am Hohen Dachstein getötet / 08.03.2020

    Fünf Schneeschuhwanderer bei Lawinenabgang am Dachstein getötet

    OBERTRAUN. Ein Lawinenabgang auf der oberösterreichischen Seite des Dachsteins hat am Sonntag fünf Menschenleben gefordert. Eine fünfköpfige Gruppe - drei Frauen und zwei Männer aus Tschechien - war im Bereich des Randkluftsteigs gegen 9.30 Uhr von einem Schneebrett mitgerissen und verschüttet worden.


    Bei den Opfern handelt es sich um drei Frauen im Alter von 27, 30 und 37 Jahren sowie um zwei Männer im Alter von 28 und 46 Jahren, teilte Kerstin Hinterecker, Sprecherin der Polizei Oberösterreich, Sonntagnachmittag mit. Die Gruppe hatte von Samstag auf Sonntag auf der Seethalerhütte am Dachstein übernachtet. Am Sonntagvormittag waren die Schneeschuhwanderer im Bereich des Randkluftanstiegs unterwegs, als die Lawine sich löste und die Wanderer von Ausläufern des Schneebretts erfasst wurden. Die Gruppe hätte keine Notfallausrüstung - wie etwa einen Lawinenpieps - bei sich gehabt, sagte Hinterecker.

    Als "riesig" beschrieb Christoph Preimesberger, Landesleiter der oberösterreichischen Bergrettung und Leiter der Bergrettung Hallstatt, die Lawine. Sie sei etwa 150 bis 200 Meter breit und rund 400 lang gewesen, schätzte er. In dem Gebiet hatte es in den vergangenen Tagen starken Wind und Schneefall gegeben. Der erste sonnige Tag nach so einem Wetter sei immer besonders kritisch, meinte der Bergretter zur Gefahrensituation am Sonntag.

    Dass am Sonntag eine so "außergewöhnlich große" Lawine abgegangen ist, könnte damit zusammenhängen, dass es womöglich durch den starken Wind mit Spitzen von 80 Stundenkilometern in der Nacht zu enormen Schneeverwehungen gekommen sei, was die Schneeschuhwanderer eventuell unterschätzt hätten, meinte auch Thomas Poltura, Vorstand des Alpenvereins Oberösterreich.

    Im Hochgebirge am Dachstein herrschte am Sonntag erhebliche Lawinengefahr (Warnstufe 3), was aber "die halbe Zeit im Winter" in derartigen Höhen der Fall sei, sagte Poltura. Er könne sich nicht erinnern, dass es in den vergangenen zehn Jahren beim Randkluftsteig am Dachstein ein Lawinenunglück gegeben hätte. Der Unfall am Sonntag mit fünf Toten sei eine tragische Ausnahme, wenngleich das Gebiet wegen seiner tiefen Gletscherspalten Sommer wie Winter lebensgefährlich sei.

    Bei dem mehrere Stunden dauernden Einsatz waren die Bergrettungen Hallstatt und Obertraun, die Alpinpolizei und sechs Hubschrauber aus Salzburg, Oberösterreich und der Steiermark beteiligt.

    [...]

    Quelle: https://www.nachrichten.at/oberoeste...n;art4,3237209
    Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 09.03.2020, 20:43.
    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)


  • #2
    Es hat an dieser Stelle zwar noch kein Unglück gegeben, aber ein Lawinenereignis am 16. März 2013. Der Anriss und die Größe waren sehr ähnlich.

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    Edit:

    Liebe Userinnen und User,

    in diesem thread schalten wir ausschließlich Postings frei, die ergänzende Informationen zu dem tragischen Unglück auf dem Dachstein bieten.

    Den darüber hinausgehenden Gedankenaustausch - vor allem zu Sinn und Verständlichkeit, Möglichkeiten und Grenzen von Lawinenlageberichten - haben wir
    hierher in einen eigenen thread verschoben. Wir bitten, ihn bei Interesse dort weiter zu führen.

    Vielen Dank für euer Verständnis
    und einen lieben Gruß im Namen der Moderator*innen,
    Wolfgang A.
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    Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 09.03.2020, 17:52.

    Kommentar


    • #3
      Ein Artikel in den "Oberösterreichischen Nachrichten" mit ergänzenden Informationen sowie dem Wissensstand von Montag, 9. März, Mittag.

      Katastrophe auf dem Dachstein

      OBERTRAUN. Beim größten Lawinenunglück der vergangenen Jahrzehnte auf dem Dachstein starben gestern fünf Schneeschuhwanderer.

      Die Wintersportler aus dem Bezirk Brünn (Tschechien) wurden gegen 9.20 Uhr unterhalb der Randkluft des Hohen Dachsteins auf 2800 Metern Seehöhe von einem 200 Meter breiten und 400 Meter langen Schneebrett erfasst und verschüttet. Keiner von ihnen hat überlebt.

      Am Samstag hatten sie in der Seethalerhütte am Rand des Dachsteingletschers eingecheckt: Andrea G. (37) und ihr Verlobter Marek V. (46) waren "Hausgäste". Diesmal kamen sie in Begleitung von drei Bekannten: Iveta S. (30), Dagmar L. (27) und Lukas Z. (28). "Eigentlich wollten sie schon am Samstag aufbrechen, wegen des stürmischen Windes haben sie sich das aber ausreden lassen", berichtet Hüttenwirt Wilfried Schrempf.

      Samstagabend hatten sie bis gegen 22 Uhr Karten gespielt, dann gingen sie zu Bett. Am Sonntag um 7 Uhr hatten sie gefrühstückt, "gegen 8 Uhr sind sie bei herrlichem Wetter los", sagt Schrempf. Er habe sie auf das Risiko hingewiesen: "Wir haben Lawinenwarnstufe 3, in der Nacht kam es zu starken Schneeverwehungen im Bereich der Randkluft." Wegen des Gletscherrückgangs der vergangenen Jahre sei der Bereich steiler geworden. "Die Hangneigung beträgt 45 Grad, da kann sich Neuschnee leicht lösen." Doch diesmal ließen sich die fünf nicht abhalten: "Sie waren gut ausgerüstet, Lawinenpiepserl hatten sie aber nicht mit."

      Gegen 9.20 Uhr entfernte Schrempf mit der Fräse gerade den Neuschnee vor dem Eingangsbereich. "Da hat mich der Wirt von der Simonyhütte angerufen, dass eine große Lawine in der Randkluft abgegangen ist." Sofort machte sich Schrempf mit dem Skidoo auf den Weg. "Wie ich die Schneemassen gesehen habe, war mir klar, dass etwas Schlimmes passiert sein musste", sagt er. Unverzüglich alarmierte er die Einsatzkräfte. Die Bergrettungen aus Hallstatt, Obertraun und Ramsau, die Alpinpolizei, drei Hundeführer des Bergrettungsdienstes, drei Notarzthubschrauber und je zwei von Bundesheer und Innenministerium waren im Einsatz, insgesamt hundert Mann.

      Gruppe hat Schneebrett selbst ausgelöst
      Lawinenhunde konnten die ersten drei Verschütteten nach eineinhalb Stunden orten, "mit einer Sondierkette gelang es auch, die beiden anderen zu finden", sagt Christoph Preimesberger, Leiter der Bergrettung O.Ö. Die Opfer waren 80 Zentimeter tief verschüttet. Gegen 11.10 Uhr wurde der Einsatz beendet, die Toten wurden nach Hallstatt gebracht. Über die tschechische Botschaft wurden die Angehörigen verständigt. "Die Stimmung unter den Gästen ist sehr bedrückt", sagt Schrempf. Viele seien Landsleute der Opfer.

      Die fünf Schneeschuhwanderer haben die Lawine selbst ausgelöst. Das berichtete Christoph Preimesberger, Landesleiter der oberösterreichischen Bergrettung und Leiter der Bergrettung Hallstatt, der APA. Das ergebe sich aus Zeugenaussagen, der Position der Gruppe und der Abrisskante.

      [...]


      Quelle: https://www.nachrichten.at/oberoeste...n;art4,3237345

      Lg, Wolfgang


      Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
      der sowohl für den Einzelnen
      wie für die Welt zukunftsweisend ist.
      (David Steindl-Rast)

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