AW: Wegefreiheit für Mountainbiker
@feiN:
Was hat das Radfahren mit "Privatbesitz" von Wald zu tun?
Wenn es nach dieser Logik ("Privat: da darf keiner Rein") ginge, dürftest du in STMK nur ganz wenige Skitouren/Wanderungen machen.
Meiner Meinung nach sollen sich die privaten Grundbesitzer darüber freuen, dass in Österreich der gesellschaftliche Wandel vom Feudalsystem zur Demokratie ohne große Revolutionen abgespielt hat.
Hier ein interessanter Artikel: http://diepresse.com/home/panorama/o...ort-Osterreich
Auszug:
Doch wie kam es überhaupt zu derartigen Riesengütern, die für Geld praktisch nicht zu kaufen sind?
„Ein klein wenig kann man ihre Entstehungsgeschichte durchaus mit der Mentalität des Wilden Westens vergleichen“, sagt Wilhelm Brauneder, Vorstand des Instituts für Rechts- und Verfassungsgeschichte der Universität Wien. Motto: Wer zuerst kommt, ist im Recht. Und als Erstes waren – zumindest ihrer eigenen Auffassung nach – die Kaiser und Könige da, die das Land als Lehen an Adel und Klöster weitergaben, beruhend auf der Fiktion, dass alles Land Kaiser oder König gehöre. So geschah es auch im November 996 mit der Region Ostarrîchi, die Kaiser OttoIII. ans Bistum Freising abgab. Den solcherart Belehnten kam umgekehrt die Pflicht zu, Wald und Land entsprechend zu pflegen und für den Regenten im Fall des Falles da zu sein. Weil die Güter jedoch riesig waren, verpachteten die Grundherren Flächen an einfache Bauern. Erst viel später fiel ein Teil der Flächen durch die sogenannte Grundablöse von den Grundherren an die Bauern – allerdings nur dann, wenn die Ländereien zuvor als Erbpacht vergeben worden waren. Land in Zeitpacht ging vollständig an den Adel zurück. Von der Grundablöse ausgenommen war Forstbesitz. Das erklärt, warum die größten Ländereien ehemaliger Adeliger noch heute überwiegend aus Wald bestehen.
Anmerkung: "Erst viel später" war 1848/49, wobei der Adel 2/3 des geschätzten Wertes bezahlt bekam. Je zur Hälfte "von der Krone"(=Steuer) und vom Bauern.
(Wobei es dabei, wie erwähnt, nicht um den Wald ging! Der heutige bäuerliche Waldbesitz kommt (meines aktuellen Wissenstandes, hier bin ich nicht 100% sicher) aus der Aufteilung der Almende(allgemeiner Wald) an die Bauern)
Zu Bananenrepublik:
Bayrische Verfassung: http://www.verfassungen.de/de/by/bayern46.htm Artikel 141. ...
(3) Der Genuß der Naturschönheiten und die Erholung in der freien Natur, insbesondere das Betreten von Wald und Bergweide, das Befahren der Gewässer und die Aneignung wildwachsender Waldfrüchte in ortsüblichem Umfang ist jedermann gestattet. Staat und Gemeinde sind berechtigt und verpflichtet, der Allgemeinheit die Zugänge zu Bergen, Seen, Flüssen und sonstigen landschaftlichen Schönheiten freizuhalten und allenfalls durch Einschränkungen des Eigentumsrechts freizumachen sowie Wanderwege und Erholungsparks anzulegen.
Ist Bayern jetzt eine kommunistischen Bananenrepublik?
@feiN:
Was hat das Radfahren mit "Privatbesitz" von Wald zu tun?
Wenn es nach dieser Logik ("Privat: da darf keiner Rein") ginge, dürftest du in STMK nur ganz wenige Skitouren/Wanderungen machen.
Meiner Meinung nach sollen sich die privaten Grundbesitzer darüber freuen, dass in Österreich der gesellschaftliche Wandel vom Feudalsystem zur Demokratie ohne große Revolutionen abgespielt hat.
Hier ein interessanter Artikel: http://diepresse.com/home/panorama/o...ort-Osterreich
Auszug:
Doch wie kam es überhaupt zu derartigen Riesengütern, die für Geld praktisch nicht zu kaufen sind?
„Ein klein wenig kann man ihre Entstehungsgeschichte durchaus mit der Mentalität des Wilden Westens vergleichen“, sagt Wilhelm Brauneder, Vorstand des Instituts für Rechts- und Verfassungsgeschichte der Universität Wien. Motto: Wer zuerst kommt, ist im Recht. Und als Erstes waren – zumindest ihrer eigenen Auffassung nach – die Kaiser und Könige da, die das Land als Lehen an Adel und Klöster weitergaben, beruhend auf der Fiktion, dass alles Land Kaiser oder König gehöre. So geschah es auch im November 996 mit der Region Ostarrîchi, die Kaiser OttoIII. ans Bistum Freising abgab. Den solcherart Belehnten kam umgekehrt die Pflicht zu, Wald und Land entsprechend zu pflegen und für den Regenten im Fall des Falles da zu sein. Weil die Güter jedoch riesig waren, verpachteten die Grundherren Flächen an einfache Bauern. Erst viel später fiel ein Teil der Flächen durch die sogenannte Grundablöse von den Grundherren an die Bauern – allerdings nur dann, wenn die Ländereien zuvor als Erbpacht vergeben worden waren. Land in Zeitpacht ging vollständig an den Adel zurück. Von der Grundablöse ausgenommen war Forstbesitz. Das erklärt, warum die größten Ländereien ehemaliger Adeliger noch heute überwiegend aus Wald bestehen.
Anmerkung: "Erst viel später" war 1848/49, wobei der Adel 2/3 des geschätzten Wertes bezahlt bekam. Je zur Hälfte "von der Krone"(=Steuer) und vom Bauern.
(Wobei es dabei, wie erwähnt, nicht um den Wald ging! Der heutige bäuerliche Waldbesitz kommt (meines aktuellen Wissenstandes, hier bin ich nicht 100% sicher) aus der Aufteilung der Almende(allgemeiner Wald) an die Bauern)
Zu Bananenrepublik:
Bayrische Verfassung: http://www.verfassungen.de/de/by/bayern46.htm Artikel 141. ...
(3) Der Genuß der Naturschönheiten und die Erholung in der freien Natur, insbesondere das Betreten von Wald und Bergweide, das Befahren der Gewässer und die Aneignung wildwachsender Waldfrüchte in ortsüblichem Umfang ist jedermann gestattet. Staat und Gemeinde sind berechtigt und verpflichtet, der Allgemeinheit die Zugänge zu Bergen, Seen, Flüssen und sonstigen landschaftlichen Schönheiten freizuhalten und allenfalls durch Einschränkungen des Eigentumsrechts freizumachen sowie Wanderwege und Erholungsparks anzulegen.
Ist Bayern jetzt eine kommunistischen Bananenrepublik?
Kommentar