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Hilfe zum Erstellen von Tourenberichten

Immer wieder haben einige User Probleme beim Erstellen eines Tourenberichtes, insbesondere beim Hochladen und Einfügen von Bildern.
Ihnen soll die folgende kleine Anleitung ein wenig Hilfe geben, wie ein Tourenbericht ganz kurz und schmerzlos erstellt werden kann

In sechs einfachen Schritten kann ein neuer Bericht leicht erstellt werden:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
2. Bilder verkleinern
3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
4. Bilder hochladen
5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes und Veröffentlichen



Im Folgenden werden die einzelnen Schritte ausführlich erklärt:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
Möglichst aussagekräftige Fotos wählen, die auch die Route und wesentliche Details darstellen.
Gegen einzelne "schöne" Landschafts- und Blumenbilder ist natürlich nichts einzuwenden ...


2. Bilder verkleinern
Bewährt hat sich ein Format mit der längeren Bildkante 900 Pixel.
Damit läßt sich bei Speicherung als JPEG eine recht ordentliche Bildqualität erzielen, bei Photoshop etwa abhängig vom Sujet 80/100.


3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
z.B. "Wanderungen und Bergtouren" - "Steiermark"
+Neues Thema wählen

Titel etwa nach dem Schema
Gipfel (Höhenangabe), Anstiegsroute, Gebirgsgruppe (ostalpin nach AVE)

Möglichst bis zu 5 aussagekräftige Stichworte vergeben.

Zum Bilderhochladen weiter mit der "Büroklammer".


4. Bilder hochladen
Möglichst bitte NUR so:
a) "Büroklammer"
b) "Anhänge hochladen"


4.1 Bilder auswählen
Abhängig vom eigenen Rechner/Betriebssystem.
Maximal 15 Bilder pro Posting sind derzeit zulässig, eine größere Bilderanzahl erfordert Folgepostings (Antworten).
(Bewährt hat sich auch, 1-2 Bilder weniger hochzuladen, um für spätere Ergänzungen eine kleine Reserve zu haben.)

4.2 Liste der hochgeladenen Anhänge
Die Auflistung ist leider nicht chronologisch nach Bildbezeichnung geordnet.

Im Textfeld die gewünschte Einfügeposition mit dem Cursor markieren,
bzw. die gelisteten Bilder in der gewünschten Reihenfolge einzeln als "Vollbild" oder "Miniaturansicht" platzieren.
Eine oder mehrere Leerzeilen zwischen den Bildern erleichtern später das Einfügen von Text.


5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
Die Bilder sind nun in der richtigen Reihenfolge im Textfenster positioniert.
Ich bevorzuge im ersten Schritt die Positionierung als "Miniaturansicht".
Das erleichtert beim Texteinfügen die Übersicht.
Muß aber nicht sein, natürlich lassen sich die Bilder auch gleich als Vollbild (also in der hochgeladenen Größe) platzieren.

5.1 Text
Jetzt kann der Text ergänzt werden.
Möglichst über dem Foto - ich finde das übersichtlicher ...
Der Text kann natürlich auch vorher erfaßt werden und anschließend einkopiert werden.

5.2 Bildgröße ändern
Wurden die Bilder vorerst als "Miniaturansicht" platziert, können sie einfach auf das finale Darstellungsformat skaliert werden:
a) Doppelklick auf die "Miniaturansicht" öffnet ein Pop-Up-Fenster
b) unter "Größe" idR "Vollbild" wählen
c) OK


6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes
Anschließend sollte der Bericht noch in der "Vorschau" kontrolliert werden.
In manchen Fällen muß zur Ansicht der "Vorschau" ziemlich weit nach unten gescrollt werden!

6.1 Veröffentlichen des Berichtes
Zum Schluß noch auf "Abschicken" klicken - und nach einer kurzen "Nachdenkpause" des Servers ist der Bericht online.



Nach dem ersten Durchlesen dieses Leitfadens mag das Erstellen eines Berichtes etwas kompliziert erscheinen - ist es aber nicht:
Viele Tourenberichte schreiben hilft sehr.

Die Reihenfolge der einzelnen Schritte ist nicht so starr wie es hier scheinen mag; natürlich kann auch zuerst der Text erstellt werden und die Bilder nachträglich eingefügt.

Änderungen am fertigen Bericht sind für den Ersteller 24 Stunden lang möglich, bei der Berichtigung später entdeckter Fehler hilft gerne ein zuständiger Moderator. Ebenso beim Verschieben eines Berichtes in das richtige Tourenforum.

Viel Freude bei euren Bergtouren UND dann beim Berichteschreiben,


P.S.: Diese Anleitung, ergänzt um verdeutlichende Screenshots, findet ihr auch unter http://www.gipfeltreffen.at/forum/gi...ourenberichten
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Regelwerk für die Benutzung des Forums Gipfeltreffen

Alle Forumsuser/-innen sind aufgefordert, das Regelwerk zu lesen und sich daran zu halten!

1) Registrierung

Die Registrierung und Benutzung unserer Foren ist kostenlos. Es ist registrierten Teilnehmern/-innen (Usern/-innen) erlaubt, den Forums-Account bis auf Widerruf im Rahmen der vorgegebenen, jederzeit änderbaren Forumsregeln für private Zwecke zu nutzen. Ein späteres Löschen des Forums-Accounts sowie der ins Forum eingebrachten Inhalte oder Bilder ist nicht möglich. Auf Wunsch des Benutzers kann der Account stillgelegt werden. Der Benutzername kann dann von niemandem mehr benützt werden und wird vor Missbrauch geschützt.

2) Hausrecht

Die Forenbetreiber legen Wert auf die Tatsache, dass alle User/-innen Gast in diesem Forum sind und die Betreiber als Gastgeber bei Bedarf ihr Hausrecht jederzeit ausüben können und auch werden. User, die sich überwiegend darauf beschränken zu provozieren, werden ausgeschlossen.

3) Haftung

Die von Usern/-innen verfassten Beiträge stellen ausschließlich die persönliche, subjektive Meinung des Verfassers dar, und keinesfalls die Meinung der Betreiber und Moderatoren dieses Forums. Die Forenbetreiber übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit der ausgetauschten Informationen.

4) Umgangston

Die Forenbetreiber erwarten von allen Usern/-innen, sich an die Netiquette zu halten. Auf einen wertschätzenden, höflichen Umgangston wird Wert gelegt.

5) Thementreue

Die Forenbetreiber legen großen Wert auf Thementreue der Beiträge und Übersichtlichkeit von Threads, um den Informationsgehalt des Forums möglichst hoch zu halten. Überschneidungen der Inhalte verschiedener Threads sind zu vermeiden.

6) Verboten ist/sind:

- Beleidigungen, Sticheleien und Provokationen (auch per PN);
- Politische oder religiöse Themen;
- Rechtswidrige Inhalte (unter anderem rechtsradikale oder pornografische Inhalte, Hackinganleitungen, Verstöße gegen das Urheberrecht) sowie das Verlinken zu Seiten mit solchen Inhalten;
- Die Verwendung von fremdem Bildmaterial, Kartenausschnitten und Topos ohne Zustimmung des Autors;
- Die Veröffentlichung von persönlichen Nachrichten (PN), E-Mails oder dergleichen ohne Zustimmung des Verfassers;
- Das Aufdecken der Identität oder die Preisgabe persönlicher Daten eines Users/Moderators/Administrators;
- Werbung für konkurrenzierende Plattformen;
- Das Führen von Doppel- oder Mehrfachaccounts;

7) Moderation:

Die Moderatoren/Administratoren werden von den Forenbetreibern bzw. ihren Vertretern ernannt.
Sie sind von den Forenbetreibern verpflichtet, für die Einhaltung der Regeln zu sorgen und somit ermächtigt, die von Usern/-innen bereit gestellten Inhalte (Texte, Anhänge und Verlinkungen) daraufhin zu prüfen und im Bedarfsfall zu bearbeiten, verschieben, zu löschen oder Themen zu schließen. Im Falle der Löschung von Beiträgen können auch jene Beiträge anderer User ganz oder teilweise entfernt werden, die auf einen gelöschten Beitrag Bezug nehmen.

Änderungen von Beiträgen werden - soweit irgend möglich – unter Angabe des Änderungsgrundes gekennzeichnet. Eingriffe, die den Sinn eines Beitrags verändern, werden nicht vorgenommen. Für die geänderten Teile eines Beitrags haftet der ursprüngliche Ersteller nicht.

Wer etwas gegen das aktive Handeln der Moderatoren/-innen vorzubringen hat, kann dies sachlich, mit konkretem Bezug und zeitnah (innerhalb von 6 Wochen ab Anlass) im Unterforum "Zum Forum/Moderation..." darlegen. In allen anderen Foren werden solche Postings im Sinne der Thementreue der Beiträge kommentarlos gelöscht. Bloßes „Mod-Bashing“ führt zu einer sofortigen Sperre.

Das Unterlaufen von Handlungen und Maßnahmen der Moderatoren ist nicht zulässig. Darunter fällt auch das Fortführen des Themas eines geschlossenen oder gelöschten Threads in einem neuen gleichartigen oder ähnlichen Thread. Ergänzungen und Hinweise von Moderatoren und Administratoren dürfen von Usern in deren Beiträgen nicht verändert oder gelöscht werden.

8) Profil/Signatur

Ein übermäßiges Ausnutzen der Signatur ist unerwünscht. Diese sollte vor allem eine maßvolle Größe haben. Nicht mit der Forumsleitung abgesprochene Werbung (für kommerzielle Angebote), Beleidigungen oder Anspielungen in der Signatur oder dem Profiltext werden nicht toleriert.

9) Werbung

Kommerzielle Werbung im Forum Gipfeltreffen ist kostenpflichtig (siehe Unterforum Werbung). Werbepostings müssten vor Platzierung mit der Forumsleitung vereinbart werden.

10) Gemeinschaftstouren/Bazar

Die Forenbetreiber stellen die Foren "Forum für Gemeinschaftstouren" und " Bazar" ausschließlich für private Kontaktzwecke zur Verfügung und gehen damit keinerlei Verpflichtungen oder Haftungen ein! Alle Kontakte in diesen Foren laufen ausschließlich zwischen den Usern/-innen und auf Basis des gegenseitigen Vertrauens. Bei nachweislichen Betrugsfällen stellen die Forenbetreiber alle vorhandenen Informationen zur Verfügung, um eine straf- und zivilrechtliche Verfolgung zu ermöglichen.

11) Regelwidriges Verhalten

User/-innen, die sich regelwidrig verhalten, werden per PN verwarnt und/oder gesperrt. Art und Dauer der Maßnahme richten sich nach der Schwere und der Häufigkeit der Regelübertretung/en. Die betroffenen User/-innen werden darüber per Mail informiert. Ein Posten unter einer anderen Registrierung in der Zeit der Accountsperre ist verboten und zieht automatisch eine Verlängerung der Sperre nach sich.

Wer gegen geltendes Recht verstößt, wird im Ernstfall von uns zur Anzeige gebracht.

12) Information

Die Forumsbetreiber behalten sich das Recht vor,
- alle registrierten User/-innen in unregelmäßigen Abständen über Themen rund um das Bergsteigen, alpiner Sicherheit, Risikomanagement und Weiterbildung per Mail zu informieren und
- dieses Regelwerk jederzeit abzuändern.

13) Nutzung von hochgeladenen Anhängen

Die User/-innen stellen den Forenbetreibern die eingestellten Bilder sowie sonstige Anhänge zur Nutzung im Forum zur Verfügung. Eine darüber hinaus gehende Nutzung der eingestellten Bilder und sonstigen Anhänge durch die Forenbetreiber erfolgt nicht.
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28./29.7.13 Patscherkofel, Viggarspitze und viel Wetter

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  • 28./29.7.13 Patscherkofel, Viggarspitze und viel Wetter

    Der dritte Tag ist schnell erzählt, nach einer warmen Nacht mit einem Schnarcher verschlief ich in der Früh prompt und kam erst um viertel 9 los. Ursprünglich wollte ich die einsame Route auf den Morgenkogel (2607m) nehmen, der zu Beginn auch markiert ist. Allerdings verlieren sich die Markierungen rasch nach etwa 100 Höhenmeter im Unterholz. Ich fand relativ bald den weiteren Steig nicht mehr und es war schon ziemlich heiß. Was tun? Mühsam den weiteren Aufstieg suchen, dasselbe dann wieder beim Abstieg. Zudem hieß es von der Hüttenhilfe, dass der Steig auch im oberen Bereich weglos sei und Orientierungsvermögen gefragt sei. Darum machte ich mir weniger Sorgen, sah man das Gipfelkreuz doch schon von weitem. Aber die Vorstellung, bei Temperaturen bereits über der 20 Grad-Marke noch den Weg suchen zu müssen, schreckte mich ab. Also kehrte ich um und beschloss stattdessen, Patscherkofel und Viggarspitze zu beehren.

    Patscherkofel (2247m) und Viggarspitze (2306m)

    Bild 1: Altocmulus castellanus

    Dieser Anblick brachte meine Selbstsicherheit für kurze Zeit ins Wanken, hatte ich doch gemäß den Modellen mit geringerem Gewitterrisiko am Sonntag gerechnet. Die Wolkenart rechts war jedoch lupenreiner Altocmulus castellanus mit klaren, vertikalen Auswüchsen und damit deutlichem Anzeichen von Feuchtlabilität im mittleren Wolkenstockwerk. Im Hintergrund befanden sich ausgedehntere Altocumulus-Felder. Sollte es bereits am Sonntag losgehen?



    Vielleicht brachte mich auch der Altocumulus vorzeitig beim Morgenkogel zum Abbruch, gab es dort doch immerhin nur eine Auf- bzw. Abstiegsroute. Zudem hatte ich auch eine längere Runde geplant, aber dafür war ich zu spät dran (ärgerlich, dass es erst ab 7.30 Frühstück gab, an Tagen mit 25 Grad in 1500 m eindeutig zu spät). Also kehrte ich, um die besagte Runde zu absolvieren, wo ich jederzeit abbrechen konnte und zudem Hütten am Weg lagen (Patscherkofelhaus, Boscheben). Ich stieg den vergleichsweise kühlen Karrenweg vom Meißner Haus nach Boscheben auf.

    Bild 2: Serles (2717m), rechts Sonnenstein (2241m, weglos)

    Unterwegs ergeben sich schöne Ausblicke auf die Serles, rechts die Stubaier Alpen, ganz links das Kirchdach.



    Bei Boscheben angekommen überlege ich kurz einzukehren, verwerfe den Gedanken aber wieder. Ich möchte bei der Hitze nicht allzu lange am Berg sein, und gehe weiter zum Patscherkofel, unterwegs nehme ich noch diesen Gipfel auf knapp 2100 m mit, der zu einem Motorsportclub gehört. Unterwegs treffe ich ausgerechnet das Ehepaar aus Regensburg wieder, die vom Patscherkofelhaus den Zirbenweg bis zur Glungezerbahn gehen, um mit dieser hinunterzufahren. Von allen Begegnungen in diesen vier Tagen war das sicherlich die Sympathischste.

    Bild 3: Vorgipfel



    Bild 4: Am Patscherkofel holt mich schnell wieder der Alltag ein

    Viele Touristen sind am Gipfelplateau, ich fühle mich gestresst und gehe bald weiter, allerdings nicht ohne einen Blick auf das im Umbau sich befindliche Patscherkofelradar zu werfen.



    Vor dem Umbau sah es noch so aus (Februar 2009):



    In der Höhe ist es dunstig geworden. Saharastaub sorgt für eine deutliche Lichttrübung und nur noch mäßige Fernsicht. So gesehen bereue ich den Alternativplan nicht. Denn mit der Kreuzspitze am Vortag hatte ich ohnehin die maximale Fernsicht, die am benachbarten und niedrigeren Morgenkogel kaum besser gewesen wäre. Cirrus in der Höhe kündigt den nahenden Wetterumschwung an, in mittleren Höhen gesellen sich Föhnfische dazu (Altocumulus lenticularis), denn der Wind hat seit Boscheben deutlich zugelegt, am Gipfel weht er kräftig mit Böen um die 60 km/h, am Nachmittag sollten noch Böen um die 90 km/h auftreten.

    Bild 5 : Saharastaub

    Nach Süden ins Wipptal bis zur Amthorspitze reicht die Aussicht, am Alpenhauptkamm (Tribulaune) hat sich dagegen eine Föhnmauer gebildet, tiefe Wolken, die über die Bergkämme schwappen und die zunehmend föhnige Südströmung verkörpern. Sehr dunstig, kein Vergleich zum klaren Himmelsblau am Vortag, der Saharastaub hat ganze Arbeit geleistet.



    Bild 6: Kammweg

    Blick vom teils felsigen Kamm zwischen Patscherkofel und Viggarspitze (rechts) und Neunerspitze (links), wo kurze Zeit vor der Aufnahme laut Alpinsicherheit ein Wanderer tödlich verunglückte. Das Besondere an diesem Kamm ist, dass es sich um eine sogenannte "Bergzerreißung" handelt, so gehörte der gesamte nordseitige Hang, der jetzt ein Hochtal, das Jochtal, bildet, ehemals zum Verbindungsplateau zwischen Patscherkofel und Glungezer, ist aber mit der Zeit abgerutscht.



    Bild 7: Gegenseite

    Kurz vor der Viggarspitze ein Blick zurück, hier wird die Zerreißung besonders deutlich. Der Grat wurde aufgespalten und hat ein kleines, wildes Tal mit vielen Felsblöcken gebildet. Bis dahin ist der Wind noch zahm, was sich aber bald ändern sollte.



    Bereits unterhalb der Viggarspitze, kurz vor der zweiten Abzweigung zum Zirbenweg, nimmt der Südföhn bis auf Sturmstärke zu. Ich muss notgedrungen Kappe und Sonnenbrille wegpacken, weil sie mir sonst vom Kopf geflogen wären. Die Stunde ohne Sonnenschutz habe ich später durch einen Sonnenstich bezahlt. Beim Gipfelanstieg muss ich immer wieder kurz stehen bleiben, weil der Wind so stark ist. Ich schätze die Böen auf 70-80 km/h, im Gipfelbereich durchaus auch 90 km/h.

    Bild 8: Kurzes Beweisfoto bei Sturmböen

    Im Vordergrund links Neunerspitze, im Hintergrund Unterinntal, rechts das doppelköpfige Kellerjoch (2344m).



    Ich halte mich keine fünf Minuten am Gipfel auf und steige bei unbarmherzig blasendem Sturm wieder ab, über einen sonnenexponierten und leider längst nicht so windigen Hang unterhalb der Viggarspitze kehre ich zum Meißner Haus zurück. Die Hitze ist unerträglich geworden, ich habe Kopfweh und bleibe bei jedem schattigen Platz stehen. Im Meißner Haus angekommen sind sämtliche Familien eingetroffen, die mit ihren Kindern eine Woche Bergferien verbringen. Die Hüttenwirte, selbst Eltern, machen dabei geführte Wanderungen - unter den Familien sind fast nur Deutsche, einige auch mit keinerlei Bergerfahrung.

    Ich fühle mich vollkommen deplatziert, kann mich zumindest ab und zu mit einem fast-geschiedenen Vater aus dem Ruhrpott über den technologischen Wandel und seine Vor- und Nachteile unterhalten. Um 16.55 reißt die erste kräftige Föhnböe (Rotorwind aus Nordost) meine sieben Jahre alte, ohnehin schon sehr zerfledderte Alpenvereinskarte endgültig auseinander.

    Auf der Hütte wird es schwierig, Ruhe zu finden. Lärmende Kinder beeinträchtigen mein Bedürfnis nach Erholung erheblich. Selbst Schuld, wusste ich schon im Vorhinein von den Bergferien. Im Nachhinein hätte ich durchaus zwei weitere Tage auf der Glungezerhütte verbringen können, aber in der kurzfristigen Planung kam mir diese nicht in den Sinn.

    Geschwächt durch die heiße Wanderung lege ich mich bereits um halb acht mit schmerzenden Gliedern ins Lager, offensichtlich Folgen des Sonnenstichs. Richtig schlafen geht aber auch nicht, immer wieder kommen Kinder ins Lager, abends muss eine Familie - jene, die nach eigenen Aussagen "keinerlei Bergerfahrung hat" den Vogel abschießen. Alle sind mit Stirnlampen ausgerüstet, aber statt das - durchaus vorhandene - Rotlicht zu benutzen, das am Lager angebracht wäre (Rotlicht blendet nicht, Weißlicht schon - man vergleiche Sonnenuntergang und Mittagssonne, wo kann man wohl länger reinschauen?), fuchteln sich ununterbrochen mit dem grellen Weißlicht herum. Im Lager ist es fast taghell. Die Mutter muss dann unbedingt noch ihr Buch weiterlesen, mit voll aufgedrehter Stirnlampe, der Sohnemann liegt ebenfalls mit leuchtender Lampe in seinem Schlafsack. Ein No-Go, sorry! Bereits vorher musste ich mir anhören, wie sie ihre kleine Tochter ständig anherrschte, sie solle leise sein, dann aber selbst gut eine Stunde eine Gute-Nacht-Geschichte erzählte, die so laut war, dass ich sie trotz Ohrnstöpsel durchhörte. Ich geriet zunehmend in Wallung und sagte wohl nur deswegen nichts, weil es die letzte Nacht für mich war und ich im Falle eines "etwas sagen" explodiert wäre.

    Manchmal muss man sich für seine Landsleute wirklich schämen, die sich benehmen, als wäre das gesamte Lager ihr Schlafzimmer. Die Gute-Nacht-Lese-Aktion brachte mich jedenfalls um den Schlaf, denn als ich richtig müde war und fast schlief, konnte ich nicht, und als es wieder leiser wurde, war ich wieder zu wach. Dazu wehte draußen Backofenföhn und es war heiß trotz leichtem Seidenschlafsack.
    http://www.wetteran.de

  • #2
    AW: 28/29.7.13 Patscherkofel, Viggarspitze und viel Wetter

    Tag 4: Abstieg nach Mühltal

    Mehr oder weniger ausgeschlafen würgte ich in der Früh mein Frühstück herunter, und ging bereits um halb 8 vom Haus weg, mit zunehmender Übelkeit, die ich noch auf den Sonnenstich vom Vortag zurückführte. Die Übelkeit legte sich erst mittags, als ich im angenehm abgekühlten Innsbruck ankam.

    Bild 1: Die Serles entschädigte



    Bild 2: Die Bewölkung war durchaus interessant.

    Beim Abstieg entlang des Fahrwegs gab es flache Cumulusbewölkung und tiefen Altocumulus. Beim Start war der Föhn am Meißner Haus eingeschlafen, griff aber auf 1600 m vorübergehend nochmals durch, danach je nach Talgeometrie ein Wechselspiel aus warmer Luft und erfrischender Luft in Bachnähe.



    Bild 3: Wasserspiele







    Bild 6: Schlusspunkt

    Wenige Minuten, nachdem der Bus abfuhr, erreichte ich Mühltal. Machte aber nichts, ich holte mir im Supermarkt gegenüber Cola und Salzstangerl gegen die Übelkeit bzw. den Elektrolytverlust - und bemerkte im Hintergrund zunehmend tiefe Bewölkung von Norden einströmen, während darüber noch Südwind herrschte. Mein Bauchgefühl bestätigte sich leider: Die Kaltluft strömte seicht und unspektakulär ein, der Luftmassenwechsel vollzog sich weitaus harmloser als erwartet.



    So gab es in Innsbruck lediglich leichte Regenschauer am Mittag, auch auf meiner weiteren Zugfahrt nach Wien ereignete sich nichts Spektakuläres mehr.

    Epilog: Das angekündigte Gewitter in Wien blieb aus.

    Die Ursache für das ausbleibende Gewitter in Wien stellte die Meteorologen vor viele Rätsel. Das Gewitter hatte sich mit höchster Radarreflektivität noch unmittelbar südwestlich von Wien befunden. Alles sah nach einem Volltreffer aus. Wer hier nicht gewarnt hat, handelte fahrlässig. Innerhalb weniger Minuten löste sich das Gewitter im Südteil jedoch vollständig aus. Als hätte jemand den Stecker gezogen.

    1. Mein erster Gedanke war, dass die vorlaufende Druckwelle über den Wienerwald hinweg Schuld daran war. Diese Theorie hat sich jedoch nicht bestätigt, da die kalte Luft dem Gewitter nicht sonderlich weit vorauslief, und damit stabilisierende Föhnwinde (in dem Fall: Bora) vom Wienerwald hinab nicht vorlagen.

    2. Mein zweiter Gedanke war, dass vielmehr Südföhn für Stabilisierung und zu trockene Luft im Wiener Becken bzw. am Alpenostrand verantwortlich war. Dafür sprachen kräftiger Südwind und verhältnismäßig trockene Luft auf der Rax und in Wiener Neustadt. Zweifellos wurde das Gewitter von Süden regelrecht von trockener Luft aufgefressen.
    Für Laien kann man diese Erklärung durchaus stehen lassen: Trockene Luft aus Süden hat das Gewitter zerstört.

    3. Der wahre Grund ist jedoch komplexer: Bereits am Nachmittag und frühen Abend gab es in Unterkärnten und der südlichen Steiermark kräftige Sturmböen, mit umgestürzten Bäumen und lahmgelegter Südbahn (ich rechnete fix mit lahmgelegter Westbahn, während sich das Unwetter ganz woanders abspielte). Um die Ursache dafür zu begreifen, muss man noch weiter in den Westen schauen: Im Tessin gab es am Mittag mit einem trockenen Förderband aus Süden Orkanböen, auf den Bergen wurden Windspitzen über 150 km/h gemessen - in Kombination mit Gewittern. In Winterstürmen ist dieses trockene Förderband auch als "Sting Jet" bekannt und für heftige Windböen verantwortlich, die auch ohne Niederschlag auftreten können - sondern schlicht durch die Verdunstung von Wolkenluft, die zur Abkühlung führt. Das funktioniert natürlich besonders gut, wenn die Luft zuvor extrem trocken ist, wie derzeit durch die Hitzewelle und extrem trockenen Böden. Es ist dennoch das erste Mal seit Bekanntwerden des Sting Jet-Phänomens (rund 10-20 Jahre), dass man ein solches im Sommer beobachtet.

    Ich habe mir die Satellitenbilder angeschaut und über Unterkärnten und der Südsteiermark zwar keine ausgeprägte Trockenzunge gefunden, aber einen schmalen, deutlichen Bereich mit wolkenlosem Himmel, der sich zum Zeitpunkt der stärksten Böen in der Südoststeiermark (dort gänzlich ohne Gewitter) von Süden hereinschob. Daher möchte ich nicht ausschließen, dass ein Sting Jet ebenfalls an den Böen beteiligt war.

    Nicht nur: In Unterkärnten hatte Gewitterniederschlag und Verdunstungskälte ein markantes Druckpolster erzeugt. Der Luftdruck im Lavanttal stieg markant an, die Druckdifferenzen über Kor- und Packalpe hinweg wurden enorm, später auch zwischen Zeltweg und Kapfenberg entlang der Mur-Mürzfurche. Sehr kalte Luft in Unterkärnten stand trocken-heißer Luft in der Steiermark gegenüber. Das Druckgefälle wurde durch schwere Sturmböen ausgeglichen.

    Das ist nun eine Henne-Ei-Frage: Hätte es dieses Druckpolster auch ohne Sting Jet gegeben? Die Wetterlage war schließlich selten, Gewitter zuerst in Kärnten bedingt durch den herannahenden Kurzwellentrog, der bereits in Norditalien für mindestens elf (11 !) Tornados gesorgt hatte, und erst fortschreitend weiter im Nordosten. Durch die zeitversetzte Gewitterbildung konnte sich dieses Druckpolster nur aufbauen, die Druckwelle raste nordostwärts und erreichte just zum gleichen Zeitpunkt Wien, als das Gewitter über dem Wienerwald vor den Toren Wiens stand. Die Druckwelle hat das Gewitter regelrecht weggedrückt. Und wodurch auch immer der Wind verursacht werden mag, ob Druckwelle oder synoptisch bedingter Druckgradient, Südwind, der vom Rax-Schneeberg-Semmering-Wechsel-Bucklige Welt-gebiet herabkommt, macht sich als Föhnwind bemerkbar, also mit trockener Luft.

    Fazit:

    Während es nördlich und westlich von Wien Sturmschäden durch das Gewitter zu beklagen gab, blieb Wien durch den Sturm vom Gewitter verschont. Paradox, aber wahr. Eine Kombination aus Druckwelle und Südföhn hat das Gewitter von Süden her vertrocknet, übrig blieben lebhafte, aber nicht kräftige Windböen.

    Ist so etwas vorhersagbar?

    Wettermodelle helfen da nicht weiter, das Radar auch nicht. Einzig ein Blick auf die Satellitenbilder und das Wissen um die Vorgeschichte (bereits Sting Jet in Norditalien) hätten eine Vorahnung aufsteigen lassen können. Dennoch würde es kein Meteorologe wagen, bei einem markanten Echo vor den Toren von Wien mit ungerührter Selbstsicherheit auf eine Warnung zu verzichten.
    Zuletzt geändert von Exilfranke; 05.08.2013, 16:22.
    http://www.wetteran.de

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    • #3
      AW: 28./29.7.13 Patscherkofel, Viggarspitze und viel Wetter

      Danke für den erneut sehr informativen und schönen Bericht !

      Viele Touristen sind am Gipfelplateau, ich fühle mich gestresst und gehe bald weiter, allerdings nicht ohne einen Blick auf das im Umbau sich befindliche Patscherkofelradar zu werfen.
      ... Hans und Lydia in der Gipfelstube hat er ausgelassen ...

      So gab es in Innsbruck lediglich leichte Regenschauer am Mittag
      Im Laufe des späteren Nachmittages kam dann weitaus mehr Niederschlag

      Tipp 1: etwas unterhalb vom Meißner Haus zweigt der "1600er Weg" Richtung Patscher Alm ab. Wie der Name schon sagt, verläuft der markierte und abwechslungsreiche Steig annähernd auf gleicher Höhe. Nicht allzu überlaufen, daher eine nette Alternative zu den Forstwegen. Von der Patscher Alm kann man entweder nach Igls absteigen (auch hier gibt es zahlreiche Waldsteige) oder ca. 200Hm hinauf zur Bergstation der Seilbahn gehen.

      Tipp 2: der Kofel lässt sich leicht überschreiten, wenn man als Rückweg nach Boscheben den wenig frequentierten, südseitig gelegenen Jochleitensteig nimmt.
      «Bergsteigen ist mehr als ein Sport. Es ist eine Leidenschaft.»
      Hermann Buhl


      Tourenalbum: http://kofi.priv.at/

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