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Josersee - Buchbergkogel (1700m) - Sackwiesensee, Hochschwab / 26.05.2016

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  • Josersee - Buchbergkogel (1700m) - Sackwiesensee, Hochschwab / 26.05.2016

    Das für Fronleichnam angekündigte gute Wetter (mit nur geringer Gewitterneigung am Nachmittag) ließ mich heuer mit einem Besuch der Hochschwabregion liebäugeln. Die Tage sind mittlerweile so lang, dass sich auch ausgedehntere Fahrstrecken leicht bei Licht ausgehen. Und nach einem Blick auf Bilder von aktuellen Touren wie webcams war ich mir sicher, dass der Schnee außer in besonders ausgeprägten Schattlagen bis in etwa 1700-1800m Höhe kein großes Thema mehr sein würde.

    Als konkretes Ziel lockte mich der 1700m hohe Buchbergkogel über der Häuselalm. Für den Anstieg plante ich den Jagdsteig vom Josersee durch die Schafmauer. Bemerkenswerterweise wurde diese Route im Forum zuletzt als Winterwanderung präsentiert; und ich weiß von Forumsmitgliedern, die dort schon mehrfach mit Schneeschuhen unterwegs waren. Bei gutem Nachmittagswetter wollte ich auch noch den Sackwiesensee umrunden; immerhin liegt es inzwischen 15 Jahre zurück, dass ich zuletzt am ihm vorbei kam.

    ---

    Voller Vorfreude breche ich etwa um sieben Uhr von Wien auf.
    An einem wolkenlosen Morgen bietet sich der erste tolle Landschaftseindruck bereits bei der Zufahrt zum Bodenbauern. Da muss ich - knapp nach St. Ilgen - einfach stehen bleiben und die großartige Südseite des zentralen Hochschwabplateaus - mit der Stangenwand und dem Zagelkogel über dem Reidensteinriedel - ein erstes Mal fotografieren.
    002-Stangenwand-Zagelkogel.jpg

    Der riesige Parkplatz beim Bodenbauern ist schätzungsweise knapp zur Hälfte bereits belegt. Auch der Blick vom fast ebenen Talschluss zu den Felsgipfeln - hier u.a. Zinken und Großer Beilstein - ist bei so gutem Wetter natürlich prachtvoll.
    003-Bodenbauer-Zinken-GrBeilstein.jpg

    Etwa Richtung Westen kann ich einen ersten Blick auf mein heutiges Gipfelziel, den Buchbergkogel, werfen. Wie so viele Hochschwabgipfel weist er zwei sehr gegensätzliche Seiten auf: Von Westen reicht ein breiter Latschenrücken bis fast zum höchsten Punkt. Im Sattel rechts unter dem Gipfel steht die Häuselalm.
    004-Bodenbauer-Buchbergkogel.jpg

    Ich beginne auf der Forststraße ins Josertal zu gehen. Knapp vor dem ehemaligen Elisenheim zeigt sich die Südseite des Hochschwabs abermals in voller Schönheit. Aus dieser Perspektive sticht vor allem das tief eingesenkte Dippelkar östlich des Zinkens ins Aug.
    007-ZinkenDippelkar-Stangenwand.jpg

    Bis knapp vor der Heinzleralm folge ich der nur moderat ansteigenden Forststraße. Erst dann wird das Gelände offener, und der Weg steigt deutlicher an. Dieses hölzerne Kruzifix wurde an einem großen Felsbrocken am Wegesrand angebracht.
    013-Kruzifix-Felsblock.jpg

    Zunächst bin ich an der Heinzleralm knapp unterhalb vorbei gegangen; im Rückblick steht sie nun bereits deutlich unter mir.
    015-Heinzleralm.jpg

    Über eine schöne Wiese erreiche ich die alten Gebäude der Joseralm in gut 1200m Höhe. Bei einem Wegweiser weiter unten stand, dass sie bereits geöffnet ist. Es wird vor dem Haus auch gearbeitet; Gäste sind so früh am Vormittag natürlich noch nicht hier.
    016-Joseralm-Buchbergkogel.jpg

    Auf dem folgenden kurzen Flachstück zum Josersee sehe ich die Schafmauer nun genau vor mir. Der Jagdsteig nützt den vergleichsweise niedrigeren Westteil (links im Bild), um nahezu ohne Felsberührung zur Hochfläche hinauf zu führen.
    020-Schafmauer.jpg

    Ganz hinten im Kessel liegt der kleine, teilweise von Schilf umgebene Josersee: ein ebenso schöner und stimmungsvoller wie stiller Ort, an dem sich zumindest ein kurzes Verweilen sehr nahe legt. Die Umgebung des Sees gilt auch als Paradies für Botaniker.
    022-Josersee.jpg

    Blick über den See Richtung Südosten mit der Nordflanke der Meßnerin im Hintergrund.
    023-Josersee-Messnerin.jpg

    Wenn man in der Region ist, bietet sich dieser Platz sehr dafür an, um auch länger mit der Seele zu baumeln.
    027-JoserseeSchilf.jpg

    Aber ich möchte heute noch höher hinauf. Vielleicht ist es dem Ruf des Gipfels geschuldet, dass ich den Einstieg des mit roten Punkten gekennzeichneten Jagdsteigs gar nicht länger suche, sondern - etwa eine Minute hinter einem weiteren Alleingänger - den ersten steilen Pfad den Hang hinauf nehme. Etwa auf halber Höhe führt der Steig recht nahe an die Schafmauer heran und muss ihr (in Aufstiegsrichtung) dann etwas nach links ausweichen.
    031-Schafmauer.jpg

    Erst knapp danach treffe ich auf den rot gekennzeichneten Steig. Meine Quintessenz: Es gibt also zumindest zwei Jagdsteige, die - ohne Schnee stets deutlich erkennbar - durch den unteren Teil der Schafmauer führen. Nun geht es auf gutem Steig und mit reichlich roten Punkten steil, aber völlig problemlos weiter bergauf.
    034-Jagdsteig.jpg

    Auf den steilsten Kehren knapp vor Erreichen der Hochfläche ist sogar etwas "Gegenverkehr". Ein paarmal ist die Hand zum Abstützen hilfreich, aber auch dieser Schlussabschnitt bietet bei guten Bedingungen keine nennenswerten Probleme.
    036-Jagdsteig-obersteKehren.jpg

    Sofort nach der Geländekante führt ein weiterer deutlich erkennbarer Steig rechts ab: Das wäre der kürzeste Weg zum Buchbergkogel gewesen!
    Ohne es ausdrücklich so geplant zu haben, gehe ich leicht ansteigend noch ein Stück weiter und halte mich erst auf dem höchsten Punkt - einem flachen Sattel - rechts. Dort ist zwar kein Weg erkennbar, aber das Vorankommen ist durch etwas lockeren Wald und dann über eine längere ansteigende Lichtung einfach. Die Szenerie hat sich nun deutlich verändert: Über dem buckeligen, teilweise noch bewaldeten Hochplateau stehen mit Brandstein, Ebenstein und Hinterem Polster einige Zweitausender des westlichen Hochschwabs.
    038-Ebenstein-VordererPolster.jpg
    Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 28.05.2016, 21:02.
    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)


  • #2
    AW: Josersee - Buchbergkogel (1700m) - Sackwiesensee, Hochschwab / 26.05.2016

    Fast mit jedem Höhenmeter mehr treten nun neue Gipfel ins Blickfeld. Hier sind es links die gezackte Griesmauer sowie weiter rechts die Frauenmauer.
    039-GriesmauerFrauenmauer.jpg

    Am oberen Ende der langen Lichtung versperrt mir nun aber ein ebenso ausgedehntes wie dichtes Latschenfeld den weiteren Anstieg. Da scheint ein Durchkommen unmöglich! So folge ich einer Latschengasse, die etliche Minuten in fast gleicher Höhe nach Süden führt. Das war zum Glück instinktiv richtig: Bereits recht nahe der Geländekante stoße ich wieder auf den Anstiegsweg zum Buchbergkogel. Auch er ist nicht markiert, aber deutlich erkennbar und mit gelegentlichen Farbpunkten zusätzlich gekennzeichnet.
    Hier öffnen sich bereits weite Rundblicke! Richtung Süden steht in der Bildmitte der Weberkogel; der Josersee liegt (unsichtbar) in dem tiefen Kessel vor ihm. Dahinter fällt vor allem die Talenge der Klamm zwischen Meßnerin (links) und Pribitz (rechts) auf, die zum Becken von Tragöß hinaus führt.
    043-Weberstein-KlammPribitz.jpg

    Ein Gesamtüberblick des südwestlichen Hochschwabmassivs mit Trenchtling, Griesmauer und Frauenmauer. Der lange begrünte Rücken davor führt von der Sonnschienalm über das Pribitztörl zur Pribitz.
    044-TotaleWestlicherHochschwab.jpg

    Das weitläufige Almgelände beginnt unmittelbar westlich der Häuselalm. Brandstein, Kleiner und Großer Ebenstein überragen es sehr attraktiv.
    045-ZoomBrandsteinEbenstein.jpg

    Mit Rast am Josersee und kleinem Umweg sind eineinhalb Stunden vergangen, seit ich dort unten bei der Joseralm vorbei gekommen bin.
    046-TiefblickJoseralm.jpg

    Über den nach wie vor breiten Westrücken führt der Steig nicht mehr allzu steil dem Buchbergkogel entgegen. Im Westen schauen mittlerweile die ersten Gesäusegipfel drüber.
    048-BlickGriesmauer-Gesäuse.jpg

    Ein Zoom zum Brandstein, dessen felsige Ostseite von hier bestens zur Geltung kommt.
    051-ZoomBrandstein.jpg

    Bei der Vereinigung des Pfads mit dem Anstieg von der Häuselalm ist der Gipfel schon fast erreicht. Einmal mehr bin ich von dem abrupten Wechsel der Szenerie im Hochschwab begeistert! Am Gipfelkreuz vorbei geht der Blick über die ostseitigen Felsabstürze ins Trawiestal vor dem Karlhochkogel.
    052-Buchbergkogel-BlickTrawiestal.jpg

    Bei genauem Hinsehen ist sogar auf dem verkleinerten Bild (direkt unter dem Kreuz) zu erkennen, warum meine Aufmerksamkeit zunächst der nächsten Umgebung gilt. Kaum zehn Meter vom Gipfel entfernt sitzen hier zwei junge Steinböcke zwischen den Felsen! Ich habe im Internet Beschreibungen von Steinbock-Begegnungen auf dem Buchbergkogel gefunden. Aber selbst erleben zu können, wie die beiden neben allem Kommen und Gehen auf dem Gipfel seelenruhig sitzen bleiben und sich in keiner Weise irritieren lassen, ist noch einmal etwas ganz Anderes! Als wollten sie ausdrücken: Nichts und niemand kann uns davon abbringen, diesen Platz in gewohnter Weise zu genießen.
    Auch wegen der diversen Fotografen unterbrechen sie ihre Ruhe nicht, und so kann ich hier in freier Wildbahn meine beiden bisher deutlich besten Steinbock-Porträts aufnehmen.
    Das Weibchen...
    054-SteinbockWeibchen.jpg

    ...und das junge Männchen.
    055-SteinbockMännchen.jpg

    Das Gipfelkreuz mit einem in Bergregionen weit verbreiteten spirituellen Satz - und einer um fünf Meter größeren Höhenangabe als in den gängigen Karten.
    058-BuchbergkogelGipfelkreuz.jpg

    An der felsigen Nordostflanke vorbei geht der Blick über die Häuselalm wieder zum Ebenstein und Hinteren Polster.
    060-Häuslalm-VordererPolster-Ebenstein.jpg

    Ganz unvermittelt stoßen die zwei so unterschiedlichen Flanken des Buchbergkogels am Kamm aufeinander. Dahinter ist im Westen die weitläufige Senke der Sonnschienalm zu sehen. Über den latschenbewachsenen Kulmstein schauen in einiger Entfernung die Gesäusegipfel: Lugauer, Hochtor und Planspitze. Weiter rechts lugt auch der Große Buchstein neben der Kaltmauer noch heraus.
    062-Sonnschienalm-GesäuseKaltmauer.jpg

    Zoom zur Häuselalm, knapp an den Felsabbrüchen vorbei. Von rechts unten führt der viel begangene Direktanstieg vom Bodenbauern zu ihr.
    063-ZoomHäuslalm.jpg

    Der attraktive Kamm der Griesmauer verdient auch nochmals eine eigene Zoom-Aufnahme. Im Hintergrund wird sie links vom Geierhaupt, dem höchsten Gipfel der Seckauer Tauern, sowie rechts vom Zeiritzkampel im Eisenerzer Hauptkamm flankiert.
    065-ZoomGriesmauer.jpg
    Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 28.05.2016, 21:10.
    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)

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    • #3
      AW: Josersee - Buchbergkogel (1700m) - Sackwiesensee, Hochschwab / 26.05.2016

      Durchziehende Schichtwolken schirmen die Sonne nun stärker ab. So nehme ich die Eindrücke des Panoramas bewusst wahr, raste danach aber nur kurz auf dem Gipfel und beginne bald mit dem Abstieg. Der Weg bis zum ersten Fotomotiv ist allerdings nicht wirklich weit: Zu schön ist der Blick über die Felsabstürze zum Trawiestal.
      067-Buchbergkogel-Trawiestal.jpg

      Zehn Minuten später sind es zur Abwechslung wieder die Details am Wegesrand, die zum Stop einladen: Ein Clusius-Enzian (aus einer größeren Population) bietet sich als nächstes Motiv an.
      069-Clusiusenzian.jpg

      Erst der untere Teil des Abstiegs wird dann steil, wobei die Häuselalm fast schon unmittelbar unter den Wanderern steht. Da das Wetter aushält, möchte ich aber auch noch den Sackwiesensee umrunden, wende mich daher vor der Alm nach Westen und erreiche schon nach wenigen Minuten die Sackwiesenalm. In der weitläufigen sumpfigen Senke hält sich zur Zeit eine größere flache Lacke - gewiss nicht zum Schaden des Landschaftseindrucks!
      074-Sackwiesenalm-Trenchtling.jpg

      Noch ein kleiner Sattel, und dann führt der Weg über Wiesen direkt zum Sackwiesensee hinunter. Ich empfinde den Platz als so schön, dass ich hier ad hoc eine kurze Pause einlege! Der höchstgelegene See im Hochschwabmassiv (1414m) ist zugleich einer der wärmsten. Nach Norden zu ist die flache Mulde durch einen Steilabfall geschützt, der aus einleuchtenden Gründen Seemauer heißt.
      079-Sackwiesensee-Seemauer.jpg

      Nur einmal bleibt zwischen den Latschen und dem Wasser kaum Platz; ansonsten ist es ein Genuss, den See schlendernd zu umrunden. Hier blicke ich bereits zurück zu dem kleinen Sattel, über den die Route von der Häuselalm führt.
      082-Sackwiesensee-BlickSüdosten.jpg

      Landschaftsgenuss in Reinkultur. Auch der Berg nordöstlich des Sees verdankt ihm seinen Namen: Seestein.
      084-Sackwiesensee-Seestein.jpg

      Da macht es wirklich Freude, unterwegs sein zu können. Vom ersten kleinen Sattel sehe ich nun die Hütten der Sackwiesenalm vor mir und habe dahinter auch den letzten Anstieg des heutigen Tages - erneut zur Häuselalm - schon im Blick.
      085-Sackwiesenalm-Buchbergkogel.jpg

      Nachdem ich sie aus unterschiedlichsten Perspektiven und Distanzen schon sehen konnte, ist es nun wirklich Zeit für eine Einkehr in der Häuselalm. 14.30 Uhr ist es mittlerweile geworden, und vielleicht liegt es auch daran, dass ich problemlos einen freien Platz auf der sonnigen Terrasse bekomme.
      087-Häuslalm.jpg

      Da lässt es sich bei Getränk und Suppe nun bestens aushalten, und zudem habe ich die ganze Zeit den Gipfel des Buchbergkogels nochmals vor Augen.
      088-TerrasseHäuslalm-Buchbergkogel.jpg

      15.10 Uhr - ein guter Zeitpunkt für den Aufbruch. Nach einer weiteren sonnigen, immer wärmeren Phase in den letzten eineinhalb Stunden sind die Quellwolken nun angewachsen, wirken aber nicht akut bedrohlich. Über das Kreuz auf einem Felsen gleich neben der Häuselalm geht der Blick weit nach Ostsüdosten bis zu den Fischbacher Alpen. Mag sein, dass ich am Horizont noch Teile eines Gewitterherds sehe, der am Nachmittag über dem Joglland und Mittelburgenland lag.
      090-KreuzHäuslalm-BlickOstsüdost.jpg

      Der Abstiegsweg verläuft zu Beginn kurz noch über Almböden, wird dann aber in dem schmalen Graben nördlich des Buchbergkogels eine Zeit lang recht schottrig. Die landschaftliche Schönheit entschädigt aber stets für eventuelle (kleinere) Mühen.
      092-Buchbergkogel.jpg

      Mit abnehmender Höhe wird der Wald höher und dichter, aber einige Schläge gewähren dazwischen Ausblicke in die Umgebung, wo die Landschaft nach wie vor großes Kino bietet. Eindrucksvoll steht die Gschirrmauer über dem Trawiestal, und ganz rechts ist auch der Festlbeilstein schon zu erkennen.
      096-Trawiestal-GschirrmauerFestlbeilstein.jpg

      Die Südseite des Hauptplateaus mit Zinken, Dippelkar und Großem Beilstein gelangt erneut ins Blickfeld.
      098-Dippelkar-GrBeilstein.jpg

      Vorbei ziehende Quellwolken lassen den Festlbeilstein kurz viel deutlicher hervor treten - und da greife ich natürlich sofort nochmals zum Zoom-Objektiv!
      099-ZoomFestlbeilstein.jpg

      Ziemlich genau eineinhalb Stunden nach meinem Aufbruch von der Häuselalm bin ich beim Bodenbauern zurück. Und trotz zunehmender Bewölkung liegt die Wiese zu Füßen des Zinkens kurz noch einmal in der Sonne. So kann ich meine Rundwanderung mit demselben Motiv beenden, mit dem ich sie gut siebeneinhalb Stunden davor gestartet habe.
      102-Zinken-GrBeilstein.jpg
      Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 28.05.2016, 21:12.
      Lg, Wolfgang


      Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
      der sowohl für den Einzelnen
      wie für die Welt zukunftsweisend ist.
      (David Steindl-Rast)

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      • #4
        AW: Josersee - Buchbergkogel (1700m) - Sackwiesensee, Hochschwab / 26.05.2016

        Informationen zur Tour

        Meine komplette Route (samt der Umrundung des Sackwiesensees) ist bei knapp 1050 Höhenmetern gute 14 Kilometer lang.
        Ohne den Sackwiesensee wäre es mit 850 Höhenmetern und 11 Kilometern Strecke eine relativ kurze Bergwanderung.

        Der große Vorteil ist, dass im Sommerhalbjahr so viel Zeit zum Genießen, Schauen und Fotografieren bleibt. Und an zwei schönen Bergseen sowie etlichen lohnenden Aussichtspunkten bieten sich viele Gelegenheiten zu einem etwas längeren Verweilen.
        Auch eine Einkehr in der Häuselalm geht sich gut aus. Im Sommer kann man sich zudem bei der Joseralm und der Sackwiesenalm zumindest einfach stärken.

        Vom Josersee führen durch den unteren Teil der Schafmauer offensichtlich (zumindest) zwei Jagdsteige. Ich bin erst auf halber Höhe auf den - recht reichlich - mit roten Punkten gekennzeichneten Steig gestoßen. Auch der (steile) Pfad bis dahin blieb stets deutlich erkennbar.
        Bei guten Bedingungen genügen im Sommerhalbjahr passendes Schuhwerk und ein klein wenig Trittsicherheit, um den Steig ohne Probleme zu bewältigen.


        Aktuelle Bedingungen

        Die einzigen Restschneeflecken entlang der Strecke hielten sich in Mulden bzw. zwischen den Latschen, vor allem in der Nähe der Häuselalm.
        Der Buchbergkogel war bereits komplett schneefrei, ebenso die steilen nordseitigen Kehren zur Häuslalm hinunter. (Sie waren allerdings erdig-rutschig, was aufgrund ihrer sonnenabgewandten Lage wohl häufiger der Fall sein dürfte.)
        Die Südflanken sind generell bereits bis hoch hinauf weitgehend schneefrei, während es auf den oberen Plateaus noch nach einem Wechsel von aperen Abschnitten sowie zugewehten Mulden und Dolinen aussieht.


        Persönliche Eindrücke

        Ein großer Vorteil der Route ist, dass sie etliche Plätze berührt, die ihre Ruhe selbst dann bewahren können, wenn in der Region insgesamt viel los ist.
        Dies gilt sicher für den Josersee, den Jagdsteig durch die Schafmauer und den Westanstieg zum Buchbergkogel. Auch am Sackwiesensee gehen viel mehr Menschen vorbei als komplett um ihn herum.
        Buchbergkogel und Häuselalm waren jeweils gut besucht, aber keineswegs überlaufen. Auf dem Gipfel waren bei mehrfachem Wechsel zumeist fünf bis zehn Personen zugleich; eine Minute war ich dazwischen einmal komplett allein.

        Ich möchte die Route vor allem wegen ihrer Vielfalt sehr empfehlen. Man kommt zu zwei (nochmals unterschiedlichen) Bergseen, auf einen Gipfel mit prachtvollem Panorama sowie zu etlichen weiteren Aussichtsplätzen. Interessierte (und Kundigere als ich) könnten manche botanische Entdeckung machen.
        Und als unerwarteten Bonus gibt es vielleicht die Steinbock-Begegnung auf dem Buchbergkogel.

        Einmal mehr war ich von der Hochschwab-Landschaft begeistert
        und bin sehr dankbar, dass ich bei guten Bedingungen dort etliche Stunden unterwegs sein konnte.
        Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 29.05.2016, 00:03.
        Lg, Wolfgang


        Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
        der sowohl für den Einzelnen
        wie für die Welt zukunftsweisend ist.
        (David Steindl-Rast)

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        • #5
          AW: Josersee - Buchbergkogel (1700m) - Sackwiesensee, Hochschwab / 26.05.2016

          "...und bin sehr dankbar, dass ich bei guten Bedingungen dort etliche Stunden unterwegs sein konnte. "

          Das spürt man bei Deinem Bericht, vielen Dank.

          Lg, michl fasan
          Zu seiner Milbe sagt der Milber:
          "Geh bitte, schenk mir einen Zahn aus Silber.
          Damit ich, wenn im Haargewurl
          ich beißen möchte, hab kan Gsturl!"

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          • #6
            AW: Josersee - Buchbergkogel (1700m) - Sackwiesensee, Hochschwab / 26.05.2016

            Servus Wolfgang,

            danke für den wundervollen Bericht! Deine Zufriedenheit mit dem gelungenen Tag kommt gut zum Ausdruck.
            Auf dem Buchbergkogel war ich noch nicht, sieht aber gut aus!

            LG, Günter
            http://brothersberge.blogspot.co.at

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            • #7
              AW: Josersee - Buchbergkogel (1700m) - Sackwiesensee, Hochschwab / 26.05.2016

              Da hast du es mit dem Wetter gut erwischt.
              Im Wechselgebiet trieb uns das Wetter bald nach unten, um 12uhr kam schon der erste Regenschauer.
              Erst in Seebenstein hatten wir wieder trockenes Wetter.
              Danke für deine Bilder.
              Lg. helmut55

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              • #8
                AW: Josersee - Buchbergkogel (1700m) - Sackwiesensee, Hochschwab / 26.05.2016

                Sehr schöner Anstieg, Wolfgang, zu dem ich immer noch nicht Gelegenheit fand.
                Da hattest ja bestes Schwobmwetter und einen exzellenten Bergtag!




                L.G. Manfred

                Kommentar


                • #9
                  AW: Josersee - Buchbergkogel (1700m) - Sackwiesensee, Hochschwab / 26.05.2016

                  Hallo Wolfgang, hui fast hätte ich diese herrliche Bilderreihe übersehen. Toll die Bilder von Fauna und Flora. Ich hatte leider noch nie das Glück auf Steinböcke zu treffen. Das sind ja wirklich grandiose stolze Tiere. See und Alm schauen auch sehr erquicklich aus. Die Bilder und der Hochschwab machen Lust auf mehr....
                  *harfe*

                  Kommentar


                  • #10
                    AW: Josersee - Buchbergkogel (1700m) - Sackwiesensee, Hochschwab / 26.05.2016

                    Herzlichen Dank für all eure Antworten!

                    Der Feiertag hat im Hochschwab die von mir erhofften idealen Bedingungen geboten. Mit einer sehr vielfältigen Route, den zwei Seen in herrlicher Lage und dem Rundblick vom Buchbergkogel habe ich gerechnet, wobei meine Erwartungen in Summe sogar noch etwas übertroffen wurden. Die Steinbock-Begegnung ergab sich für mich am unerwartetsten und war insofern das Tüpfchen auf dem I eines insgesamt sehr gelungenen Tages.
                    Ich glaube, sehr gut zu verstehen, warum es gar nicht so wenige immer wieder genau in diese Region zieht.

                    070-RückblickBuchbergkogel.jpg
                    Lg, Wolfgang


                    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
                    der sowohl für den Einzelnen
                    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
                    (David Steindl-Rast)

                    Kommentar


                    • #11
                      AW: Josersee - Buchbergkogel (1700m) - Sackwiesensee, Hochschwab / 26.05.2016

                      Was für eine wunderschöne Runde, Wolfgang, und wie überaus ansprechend präsentiert!

                      Da möchte man doch sofort Richtung Hochschwab reisen!!

                      Herzlichen Dank & LG,

                      Peter

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                      • #12
                        Lieber Wolfgang!

                        Ich erlaube mir eine Variante über den Ochsenboden auf den Buchbergkogel anzuhängen.

                        13. 10. 2018

                        Knapp vor 11Uhr war der Parkplatz beim Bodenbauer schon ziemlich zugeparkt und alles hatte irgendwie seine Ordnung. Ein Blick in west/nordwestlicher Richtung vom Parkplatz aus, lässt schon ansatzweise eine interessante Wanderung entstehen.


                        01.jpg

                        Anfangs auf dem Fahrweg ins Josertal, aber noch vor dem Erreichen des Elisenheims gehe ich nach rechts über die Wiese bis an ihr nördliches Ende. Im Anschluss ist der große Schlag, den ich nicht durchwandere sondern immer knapp außerhalb bleibe.
                        Erst noch auf der Wiese später im Sackwald geht es bergauf. Es wird der schöne Weg, der vom Sackwaldboden kommt erreicht und ein Stück entlang verfolgt.


                        02.jpg

                        Bei einer sich anbietenden Gelegenheit geht es „abseits des Weges“ im Wald nach oben. Schöne Wildfährten erleichtern das Bergansteigen, gelegentlich zeigen sich Schwämme und Pilze.

                        03.jpg

                        Links außerhalb vom Wald ist wieder ein großer Schlag. Ich gehe im Wald aufwärts zu einem weiteren Weg und nach links zur Lichtung.
                        Hier kann man frühere Weideflächen erahnen. Im hochgewachsenen Gras liegt noch Stacheldraht herum. Jetzt ist es eine traumhafte Gegend für das Wild.


                        04.jpg

                        Nach kurzem Durchwandern der ungeästen Flächen, zeigen sich die Wiesen des Ochsenboden.
                        Von hier, trotz miserabler Sicht, die Bergsilhouetten von Meßnerin, Pribitz , Hochturm und Eisenerzer Griesmauer.


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                        Wie üblich kann man sich dem Anblick in den zentralen Hochschwab nicht entziehen.

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                        Die Schafmauer verspricht am rechten bewaldeten Felsenrand ein sicheres Hinaufkommen.

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                        Fels- und Wiesenberührung wechseln sich ab. Vielleicht Grad 1-

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                        Nach einigen landschaftlichen Schmankerln erreicht man den Gipfel.

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                        Hier ist sicher kein eindeutiger Anstiegsverlauf beschrieben, wer zum Ochsenboden gelangen will, kann auf Wegen genauso hinfinden. Die Schafmauer hat viel steile Wiese, deshalb besser in Felsnähe teilweise auf Steigspuren hinauf gehen.

                        Der weitere Weg geht hinunter zur Häuslalm, ist aber an einigen Stellen recht schmierig.

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                        Die Hütten auf der Sackwiesenalm haben leider nicht geöffnet.

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                        Für einen Besuch am Sackwiesensee war noch genug Zeit. Es ist richtig schön, lauwarme Temperatur und kein Wind.

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                        Dann geht es wieder zurück zur Häuslalm und ohne stoppen im vorsichtigen Laufschritt runter zum Bodenbauer.

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                        Diesmal wieder kurz und bündig, es hat sich ausgezahlt.

                        Lg.
                        Zuletzt geändert von BERGMAXI; 16.10.2018, 22:01.

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                        • #13
                          Eine tolle Variante, die das Gelände perfekt ausnützt. Und einen genialen Tag hast Du ja (wie ich selbst weiß) außerdem erwischt.



                          LG, Günter
                          Meine Touren in Europa

                          Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
                          (Marie von Ebner-Eschenbach)

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                          • #14
                            Dein Aufstieg zum Buchberg hätte mich auch schon mal gereizt, aber ich bin sicher nicht mehr so trittsicher, wie noch vor 30 Jahren!
                            Super Bilder und Bericht - Gratulation!
                            LGr. Pablito

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                            • #15
                              Vielen Dank für die Schilderung deiner Tour auf den Buchbergkogel auf individueller und anspruchsvollerer Route!

                              In den fast zweieinhalb Jahren seit meiner Wanderung war ich nicht wieder in diesem Teil des Hochschwabgebirges.
                              Ein eindeutiges Versäumnis, wenn ich mir die tolle Bergszenerie auf deinen Fotos gründlicher anschaue!
                              Lg, Wolfgang


                              Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
                              der sowohl für den Einzelnen
                              wie für die Welt zukunftsweisend ist.
                              (David Steindl-Rast)

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