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Grassgrabenhöhe und -mauer, Glatzeter Kogel, Steinerkogel; Mürzsteger A., 24.9.2013

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  • Grassgrabenhöhe und -mauer, Glatzeter Kogel, Steinerkogel; Mürzsteger A., 24.9.2013

    Einsam sollte es werden, und weitgehend unbekannt;
    die Trefferanzahl in Gipfeltreffen und Google bürgt dafür:
    Gras(s)grabenhöhe 1/5
    Gras(s)grabenmauer 0/4
    Glatzeter Kogel 20/1450
    Rauchstein (Mürzsteger) 19/125
    Steinerkogel (Mürzsteger) 33/310

    Insbesondere über den Grassgrabenkamm gibt's praktisch keine Ersteigungsberichte, nur "Sichtungen", und das sollte Anreiz genug sein

    Vom bekannten Gasthaus Leitner (926m) im Tal der Kalten Mürz folge ich der Forststraße zum Edelbacher;
    hier zeigt sich der westliche Vorgipfel (cca. 1300m) der Grassgrabenhöhe schon ganz gut:
    DSC_1795.jpg

    Ein Stück geht's noch in Richtung Goldgrubenhöhe aufwärts, dann zweige ich auf eine kleine Stichstraße nach Norden ab und sehe schon beim ersten Eck die eigentliche Grassgrabenhöhe ...
    DSC_1800.jpg

    ... und den weiteren Anstieg – eher im Bogen rechts herum
    DSC_1804.jpg

    Schon vom oberen Ende des Schlages ist die Aussicht auf die Schneealpe bemerkenswert:
    Kleine und Große Burgwand, Kleine Mitterbergwand ...
    DSC_1806.jpg

    ... und die Donnerwand
    DSC_1808.jpg

    Über einige in den Karten nicht verzeichnete Forstwege und -straßen komme ich recht bequem noch ein gutes Stück höher, dann beginnt etwa bei 1350m der Ernst und ich steige erst durch ziemlich steilen Wald, dann recht direkt über Schrofen auf die Grassgrabenhöhe (1474m)
    Das Gipfelzeichen ist unspektakulär
    DSC_1810.jpg

    Aber die Aussicht ist lohnend:
    die Nordseite der Schneealpe vom Amaißbichel bis über die Mitterbergwand ...
    DSC_1814.jpg

    ... und nach Norden auf die voraussichtlich letzten Gipfel meiner Runde:
    Steinerkogel und Rauchstein, dahinter Donnerkogel und Lahnberg
    DSC_1812.jpg

    Der Grat nach Osten ist über eine leider nur kurze Strecke schön und angenehm wie erhofft, nicht unähnlich jenem vom Sonnleitstein zum Glatzeten Kogel, ...
    DSC_1816.jpg

    ... aber dann folgen nicht die einfach zu überschreitenden Menkelmäuer, sondern die Grassgrabenmauer, und die ist schon ein ganz anderes Kaliber
    DSC_1819.jpg

    Über einige Türme komme ich noch nicht allzu schwierig oder ausgesetzt drüber, gelegentlich schaut's auch nach Steig (oder aber Wildfährten) aus
    DSC_1820.jpg

    Die Szenerien sind auf jeden Fall wildromantisch, ob mit Blick zum Donnerkogel, ...
    DSC_1822.jpg

    ... beim Rückblick auf den bereits bewältigten Gratabschnitt,
    im Hintergrund Donnerwand und Waxeneck ...
    DSC_1825.jpg

    ... oder nach Norden zum Göller, Gippel und Steinerkogel
    DSC_1831.jpg

    Auf diesen Klapf der Grassgrabenmauer (ca. 1560m, höchster Punkt ca. 1580m) komme ich noch hinauf, aber dann scheint mir der Rückzug vernünftiger; ein Ende der ausgesetzten und zerklüfteten Felsschneide ist nicht abzusehen.
    DSC_1832.jpg
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  • #2
    Grassgrabenhöhe und -mauer, Glatzeter Kogel, Steinerkogel; Mürzsteger A., 24.9.20

    Noch ein Blick zu Rauchstein, Lahnberg und Donnerkogel ...
    DSC_1834.jpg

    ... und auch auf den ganzen Kamm bis zum Steinerkogel, mit dem (Schwarzauer) Gippel dahinter
    DSC_1838.jpg

    Dann muß ich meinen Weg hinunter ...
    DSC_1839.jpg

    ... durch diese und ähnliche Rinnen und Bänder im Schrofenbereich zum Schuttgürtel suchen
    DSC_1842.jpg

    Bei ca. 1470m kann ich wieder queren und bald erlaubt mir das nun einfachere Gelände, wiewohl immer noch überwiegend Schutt, Steilgras und Schrofen, den Wiederaufstieg zum Grat, nur ca. 160m von meinem Umkehrpunkt entfernt.
    Der weitere Grat zum nächsten Gipfel ist einfach, überrascht mich noch mit einem riesigen Herrenpilz (den ich aber zwecks Schaffung zahlreichen Nachwuchses verschone) und nach Überschreiten eines Vorgipfels erreiche ich den höchsten Punkt meiner Tour, den Glatzeten Kogel (1594m) mit bescheidenem Gipfelkreuz.
    Links außerhalb des Bildes Steinerkogel, anschließend Rauchstein und Donnerkogel; hinten Gippel, Schwarzauer Gippel und Obersberg
    DSC_1849.jpg

    Mit etwas kürzerer Brennweite reicht der Blick vom Göller bis zum Obersberg ... da war ich ja auch schon einmal im Zuge einer etwas längeren Wanderung
    DSC_1850.jpg

    Steil, aber immerhin in mir bereits bekanntem Gelände geht's nach Norden hinunter durch Wald und Lichtungen; zwischendurch ein etwas ungewohnter Blick auf den Sonnleitstein
    DSC_1851.jpg

    Den Hüttenkogel umgehe ich westlich auf einer Forststraße, da war ich irgendwann schon oben, und gönne mir bei der Waldebenhütte (ca. 1300m) eine kleine Rast
    DSC_1856.jpg

    Die unmittelbare Umgebung der Jagdhütte bietet den Augen etwas Erholung von Schutt, Schrofen und Fels
    DSC_1859.jpg

    DSC_1860.jpg

    DSC_1867.jpg

    DSC_1873.jpg

    Auch etwas rauere Gesellen ...
    DSC_1868.jpg

    ... und "einfaches" Gras sind schön
    DSC_1874.jpg

    Eine seltene Kombination: Schneeberg/Klosterwappen und Kleiner Sonnleitstein
    DSC_1875.jpg
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    • #3
      Grassgrabenhöhe und -mauer, Glatzeter Kogel, Steinerkogel; Mürzsteger A., 24.9.20

      Von der Waldebenhütte folge ich eine Zeitlang dem Steig nach Nordosten, um dann durch mäßig steilen Wald und auf dem bewaldeten Rücken zum Vorgipfel anzusteigen;
      schon hier ist's etwas felsig/schrofig, aber der knapp 500m lange Kamm zum Hauptgipfel ist ganz gut und ohne größere Schwierigkeiten begehbar.
      Rauchstein (1526m) mit puristischen Gipfelzeichen
      DSC_1877.jpg

      Der meist bewaldete Kamm weiter zum Steinerkogel
      DSC_1876.jpg

      Lahnberg und Donnerkogel ... hier wird emsig an neuen Foststraßen gebastelt ...
      DSC_1878.jpg

      Der Abstieg vom Rauchstein gestaltet sich nicht ganz einfach, aber dann geht's nur mehr über Wald- und Wiesengelände, zum Schluß ein wenig steiler, auf den
      Steinerkogel (1589m) mit einem Kreuz ähnlich jenem vom Glatzeten Kogel; gleicher Architekt
      DSC_1882.jpg

      Die Aussicht ist bemerkenswert:
      Heukuppe, Amaißbichl und Schauerwand, davor Glatzeter Kogel und Grassgrabenmauer
      DSC_1883.jpg

      Der Gipfel der Grassgrabenmauer etwas größer: nicht wirklich Wandergelände ...
      DSC_1885.jpg

      Grassgrabenmauer, Kleine und Große Burgwand auf der Schneealpe
      DSC_1886.jpg

      Die Rax schon etwas "abendgerötet": Heukuppe, Kahlmäuer, Gamseck und Hoher Stein
      DSC_1888.jpg

      Großer Sonnleitstein
      DSC_1891.jpg

      Gippel
      DSC_1893.jpg

      Glatzeter Kogel, dahinter Heukuppe und Amaißbichl
      DSC_1895.jpg

      Weil's so schön ist: die nicht ganz erreichte Grassgrabenmauer
      DSC_1896.jpg

      Kleine und Große Burgwand; die Kleine ist natürlich die Höhere
      DSC_1897.jpg

      Der Abstieg nach Süden ist zunächst einfach, über Almgelände und lichten Wald, garniert mit Forststraßen.
      Dann aber hätte ich weiter über den Lanxengraben gehen sollen, und nicht eher östlich haltend direkt zum Grassgraben ...
      Forststraßen ins Tal gibt's dort nicht, nur steilen Wald, wasserreiche Klammen und Wasserfälle.
      Mehrmals muß ich reumütig zurück auf eine Forststraße, eine eher neue Straße führt nur um den Hügel östlich vom Kreuzriegel herum, der in manchen Karten verzeichnete Steig in den steilen Graben existiert nicht/ist nicht auffindbar.
      Die schon ziemlich rot beleuchteten Grassgrabenmauern mahnen etwas zur Eile
      DSC_1901.jpg

      Ein letzter Versuch vor der hereinbrechenden Dämmerung glückt, ich komme durch den steilen, aber frisch ausgeputzten Wald bei ca. 1160m in den Grassgraben, und auf einer Trakturspur und nach etwa 100m im Bachbett habe ich die gutgepflegte Forststraße zurück zum Leitner erreicht
      Eine Stunde finstere Talwanderung ist dann kein Problem und wird durch den tollen Sternenhimmel fast verzaubert.

      Fazit:
      Eine nicht ganz einfache, aber besonders durch die ungewohnten Aussichten auf bekannte Gipfel sehr lohnende Überschreitung der Kämme des Grassgrabens. Einsamkeit ist garantiert, gesehen habe ich niemanden, gehört nur die Hirsche
      Die Routenwahl hat sicherlich noch Optimierungspotential, den Hüttenkogel kann man unschwer "mitnehmen", der Abstieg über die Klammermäuer würde das Ganze vermutlich noch einmal verlängern.


      lg
      Norbert
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      • #4
        AW: Grassgrabenhöhe und -mauer, Glatzeter Kogel, Steinerkogel; Mürzsteger A., 24.9.20

        Danke für den schönen Bericht. Man mag es net glauben, aber auch nach etlichen Berichten schöner unbekannter Wege und Hügerl hier im Forum wirds immer noch was geben, das einen überrascht; oder das man mal, nach einem interessierten Blick auf die Karte, als "des mach i später mal" abgetan und damit vergessen hat. Sogar die Wiener Hausberge sind wohl weit davon entfernt, selbst von den "Kennern" ausgeluscht zu sein. Herrlich.

        (PS: Die Büddln sind a schön. Es zahlt sich echt aus, auch den Tagesrand auszunutzen)

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        • #5
          AW: Grassgrabenhöhe und -mauer, Glatzeter Kogel, Steinerkogel; Mürzsteger A., 24.9.20

          Tolle Sache, Norbert!

          Danke für den lässigen Bericht. Und die Grassgrabenmauer ist wirklich schöner anzuschauen als zu betreten, kommt mir vor.

          Lg, michl fasan
          Zu seiner Milbe sagt der Milber:
          "Geh bitte, schenk mir einen Zahn aus Silber.
          Damit ich, wenn im Haargewurl
          ich beißen möchte, hab kan Gsturl!"

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          • #6
            AW: Grassgrabenhöhe und -mauer, Glatzeter Kogel, Steinerkogel; Mürzsteger A., 24.9.20

            Hallo Norbert,

            ich gratuliere dir zu deiner Tour in den Mürzsteger Alpen!
            Bezüglich Einsamkeit und geringer Bekanntheit müssen sich ja sämtliche Erwartungen erfüllt haben.

            Und auch an lohnenden Motiven hat es ganz offensichtlich nicht gemangelt. Besonders genussvoll anzuschauen sind für mich die Ausblicke vom Steinerkogel im schönsten Licht des späten Nachmittags bzw. frühen Abends!

            Einige der Google-Treffer müssen Grasgrabenhöhe und Steinerkogel übrigens Winteraktivitäten verdanken, denn beide sind in Csaba Szépfalusis Buch über Schneeschuhwandern in den Wiener Hausbergen beschrieben. Sie zählen allerdings beide zu den anspruchsvollsten Touren, die dort enthalten sind. Und mehrere der Formulierungen ließen sich eins zu eins für deine Tour übernehmen: "alpines Neuland", "geheimer Leckerbissen", "abenteuerlustig", "ungewohnte Perspektive so mancher Nachbarn".
            Lg, Wolfgang


            Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
            der sowohl für den Einzelnen
            wie für die Welt zukunftsweisend ist.
            (David Steindl-Rast)

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