Nach dem ich im ersten Versuch zu viele Fotos hochgeladen hatte, nun ein erneuter Versuch. Ich splitte den Bericht mal auf. Wer Fragen zu Kretas Lefka Ori hat, Kann sich gerne bei mir melden.
Seit 12 Jahren gehe ich regelmäßig in die Weißen Berge. Diesmal jedoch mit gemischten Gefühlen. Seit einem halben Jahr macht mir ein Fersensporn das Leben schwer. Bergwanderungen habe ich seitdem trotzdem übernommen, aber wie wird es sein mit 25kg auf dem Rücken. Infrastruktur gibt es hier keine und wenn es Wege gibt, sind sie nur fragmentarisch. Man muss also alles was man braucht mitschleppen. Getroffen habe ich in den Fünf Tagen nur vier Frauen, die auf der Niato (1210m) gezeltet haben. Sie sind umgekehrt, weil ihnen der Schnee an den Nordflanken zu heikel war. Meine weglose Route sollte mich jedoch woanders hinführen.
19.04.2025 Ich lande pünktlich in Chania, kaufe noch Wasser, Bier und eine Gaskartusche und fahre gleich weiter nach Amoudari. In der Abenddämmerung erreiche ich die Niato (1210m).
IMG_1224.jpg
20.04.2025 Als ich aufstehe, dämmert es gerade und es ist überraschend kalt. Das Kondenswasser am Zelt gefriert und meine Finger sind eiskalt. Ich trinke erst einmal einen Kaffee und packe meinen Rucksack erst nach dem Frühstück.
IMG_1232.jpg
Die Ferse tut weh und ich bin sehr pessimistisch, was die nächsten Tage angeht. Der schwere Rucksack scheint dem Fersensporn nicht gut zu tun. Als die ersten Sonnenstrahlen auf den Niato fallen, mache ich mich dennoch auf den Weg.
IMG_1234.jpg
Kurz nach der Zisterne von Katastromeno wird die Landschaft wild. Ich komme in die Ausläufer der Kako Kasteli. Deren Durchquerung spare ich mir für den Abstieg auf. Heute geht es zielstrebig bergauf. So steige ich bald auf den neuen E4 auf, der durch die Flanken des Kastros quert.
IMG_1240.jpg
Totholz vor den ersten Felsspalten der Kako Kasteli.
IMG_1245.jpg
Als ich die Koutala Seli erreiche, bin ich schon ziemlich erschöpft. Der Rucksack scheint von Jahr zu Jahr schwerer zu werden. Noch gut zwei Kilometer bis zu meinem Ziel, aber mit schwerem Gepäck und in unwegsamer Landschaft ist das kein Vergnügen. Durch den Einschnitt links im Bild geht es in das Tal der Mavri Laki.
IMG_1250.jpg
In der Bildmitte der Askyfiotikos Soros. Im Hintergrund der Grias Soros. Die Füße schmerzen, aber das Herz wird immer wieder tief bewegt, wenn man diese Landschaft betritt. Um im Auf und Ab möglichst wenig Höhe zu verlieren, wähle ich nicht die beste Route. Die letzte Stunde wird noch einmal zur Qual.
IMG_1254.jpg
Endlich erreiche ich das Loch in der Felsplatte namens Vrysali. Es enthält frisches Wasser, das noch unterirdisch gespeist wird und langsam abfließt. Im Laufe des Jahres wird das Wasser immer weniger und die Tiere trinken es. Noch kann man das Wasser bedenkenlos trinken, ohne es zu entkeimen. Gut 100 Meter weiter stelle ich mein Zelt an diesem wunderschönen Platz auf.
IMG_1259.jpg
Ein schönes Abendlicht. Da mein Fuß immer noch schmerzt, verzichte ich auf einen längeren Abendspaziergang und gehe nur ein paar Schritte, um meine Wassersäcke wieder aufzufüllen.
IMG_1263.jpg
21.04.2025 Meine Ferse fühlt sich trotz der Anstrengungen der letzten zwei Tage erstaunlich gut an. So beschließe ich, die Besteigung des Askyfiotikos Soros in Angriff zu nehmen. Zuerst steige ich in die tiefe Ebene ab, in der ich vor zwei Jahren schon einmal gezeltet habe. Von dort führt eine Rinne nach oben, der ich zunächst folge.
IMG_1271.jpg
Von hier aus habe ich schon einmal den Askyfiotikos Soros (2210m) bestiegen. Ich weiß also ungefähr, welche Route ich nehmen muss. Ich erinnere mich gut an die markanten Felsformationen, die mir bei der Orientierung helfen.
IMG_1280.jpg
Vor allem die letzten 200 Höhenmeter im losen Schutt sind noch einmal sehr kräftezehrend. Belohnt werde ich mit einer phantastischen Aussicht. Im Hintergrund Xerolimni, Thodhori Korfi und Trocharis (2401m).
IMG_1295.jpg
Der Blick schweift weiter nach rechts. Der Gipfel vor dem Trocharis müsste der Sternes sein. Es folgen Bournelos und ganz im Hintergrund der Pachnes (2453m) mit seiner schneebedeckten Nordflanke.
IMG_1296.jpg
Und dann noch ein Foto mit dem Superweitwinkel. Da passte der Mesa Soros noch ins Bild.
IMG_1303.jpg
Hier stehe ich bereits auf dem Pavlias (2084m) und blicke zurück zum Askyfiotikos Soros. Gut 1 1/2 Stunden habe ich für den Übergang gebraucht, obwohl er nicht sehr weit ist und die zu bewältigenden Höhenmeter mit 260 im Abstieg und 130 im Aufstieg auch nicht sehr viel sind. Aber das Gelände verlangt Aufmerksamkeit. Man kann zwar nicht abstürzen, aber ausrutschen sollte man auch nicht, vor allem wenn man alleine unterwegs ist.
IMG_1306.jpg
Fortsetzung folgt...
Seit 12 Jahren gehe ich regelmäßig in die Weißen Berge. Diesmal jedoch mit gemischten Gefühlen. Seit einem halben Jahr macht mir ein Fersensporn das Leben schwer. Bergwanderungen habe ich seitdem trotzdem übernommen, aber wie wird es sein mit 25kg auf dem Rücken. Infrastruktur gibt es hier keine und wenn es Wege gibt, sind sie nur fragmentarisch. Man muss also alles was man braucht mitschleppen. Getroffen habe ich in den Fünf Tagen nur vier Frauen, die auf der Niato (1210m) gezeltet haben. Sie sind umgekehrt, weil ihnen der Schnee an den Nordflanken zu heikel war. Meine weglose Route sollte mich jedoch woanders hinführen.
19.04.2025 Ich lande pünktlich in Chania, kaufe noch Wasser, Bier und eine Gaskartusche und fahre gleich weiter nach Amoudari. In der Abenddämmerung erreiche ich die Niato (1210m).
IMG_1224.jpg
20.04.2025 Als ich aufstehe, dämmert es gerade und es ist überraschend kalt. Das Kondenswasser am Zelt gefriert und meine Finger sind eiskalt. Ich trinke erst einmal einen Kaffee und packe meinen Rucksack erst nach dem Frühstück.
IMG_1232.jpg
Die Ferse tut weh und ich bin sehr pessimistisch, was die nächsten Tage angeht. Der schwere Rucksack scheint dem Fersensporn nicht gut zu tun. Als die ersten Sonnenstrahlen auf den Niato fallen, mache ich mich dennoch auf den Weg.
IMG_1234.jpg
Kurz nach der Zisterne von Katastromeno wird die Landschaft wild. Ich komme in die Ausläufer der Kako Kasteli. Deren Durchquerung spare ich mir für den Abstieg auf. Heute geht es zielstrebig bergauf. So steige ich bald auf den neuen E4 auf, der durch die Flanken des Kastros quert.
IMG_1240.jpg
Totholz vor den ersten Felsspalten der Kako Kasteli.
IMG_1245.jpg
Als ich die Koutala Seli erreiche, bin ich schon ziemlich erschöpft. Der Rucksack scheint von Jahr zu Jahr schwerer zu werden. Noch gut zwei Kilometer bis zu meinem Ziel, aber mit schwerem Gepäck und in unwegsamer Landschaft ist das kein Vergnügen. Durch den Einschnitt links im Bild geht es in das Tal der Mavri Laki.
IMG_1250.jpg
In der Bildmitte der Askyfiotikos Soros. Im Hintergrund der Grias Soros. Die Füße schmerzen, aber das Herz wird immer wieder tief bewegt, wenn man diese Landschaft betritt. Um im Auf und Ab möglichst wenig Höhe zu verlieren, wähle ich nicht die beste Route. Die letzte Stunde wird noch einmal zur Qual.
IMG_1254.jpg
Endlich erreiche ich das Loch in der Felsplatte namens Vrysali. Es enthält frisches Wasser, das noch unterirdisch gespeist wird und langsam abfließt. Im Laufe des Jahres wird das Wasser immer weniger und die Tiere trinken es. Noch kann man das Wasser bedenkenlos trinken, ohne es zu entkeimen. Gut 100 Meter weiter stelle ich mein Zelt an diesem wunderschönen Platz auf.
IMG_1259.jpg
Ein schönes Abendlicht. Da mein Fuß immer noch schmerzt, verzichte ich auf einen längeren Abendspaziergang und gehe nur ein paar Schritte, um meine Wassersäcke wieder aufzufüllen.
IMG_1263.jpg
21.04.2025 Meine Ferse fühlt sich trotz der Anstrengungen der letzten zwei Tage erstaunlich gut an. So beschließe ich, die Besteigung des Askyfiotikos Soros in Angriff zu nehmen. Zuerst steige ich in die tiefe Ebene ab, in der ich vor zwei Jahren schon einmal gezeltet habe. Von dort führt eine Rinne nach oben, der ich zunächst folge.
IMG_1271.jpg
Von hier aus habe ich schon einmal den Askyfiotikos Soros (2210m) bestiegen. Ich weiß also ungefähr, welche Route ich nehmen muss. Ich erinnere mich gut an die markanten Felsformationen, die mir bei der Orientierung helfen.
IMG_1280.jpg
Vor allem die letzten 200 Höhenmeter im losen Schutt sind noch einmal sehr kräftezehrend. Belohnt werde ich mit einer phantastischen Aussicht. Im Hintergrund Xerolimni, Thodhori Korfi und Trocharis (2401m).
IMG_1295.jpg
Der Blick schweift weiter nach rechts. Der Gipfel vor dem Trocharis müsste der Sternes sein. Es folgen Bournelos und ganz im Hintergrund der Pachnes (2453m) mit seiner schneebedeckten Nordflanke.
IMG_1296.jpg
Und dann noch ein Foto mit dem Superweitwinkel. Da passte der Mesa Soros noch ins Bild.
IMG_1303.jpg
Hier stehe ich bereits auf dem Pavlias (2084m) und blicke zurück zum Askyfiotikos Soros. Gut 1 1/2 Stunden habe ich für den Übergang gebraucht, obwohl er nicht sehr weit ist und die zu bewältigenden Höhenmeter mit 260 im Abstieg und 130 im Aufstieg auch nicht sehr viel sind. Aber das Gelände verlangt Aufmerksamkeit. Man kann zwar nicht abstürzen, aber ausrutschen sollte man auch nicht, vor allem wenn man alleine unterwegs ist.
IMG_1306.jpg
Fortsetzung folgt...