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Mount Shasta (4317m), USA / 05.07.23

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  • Mount Shasta (4317m), USA / 05.07.23

    Hallo Forum,

    nach langer Zeit mal wieder eine Tourenbericht von mir, bzw. erstmal die Ankündigung. Bin noch nicht so lange zurück aus Ami-Land und muss mich erstmal durch die Bilderflut wühlen.
    Den Mount Shasta hatte ich schon länger auf dem Radar und im gedanklichen "Endspiel" hat sich letztlich ein Kalifornien-Trip gegen eine Diamir-Trekkingtour in Tadschikistan durchgesetzt...

    Als Appetizer schon mal ein kleiner Bildeindruck:


    Mount Shasta von Südwesten (von "Mount Shasta City")

    Mal sehen, inwieweit mir der am Montag beginnende Schulalltag Zeit lässt, den ausführlichen Bericht zu erstellen - kann eventuell dauern...

    LG
    Klaas
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  • #2
    Hello again!

    Vielleicht noch kurz was zu den statistischen Daten des Mount Shasta: Höhe 4317m (manchmal auch 4322m angegeben), topographische Prominenz 2976m (damit unter den Top 100 der Welt), Dominanz 538km (also weit jenseits des sichtbaren Horizontes). Kurz und gut - ein ziemlicher Kaventsmann!

    Vor dem eigentlichen Besteigungsbericht hier noch ein paar Bilder vom Berg, die ich vorher bzw. nachher von verschiedenen Aussichtspunkten aufgenommen habe:

    KK-20230630-0866.jpg


    KK-20230702-1284.jpg


    KK-20230702-1292.jpg


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    KK-20230703-1377.jpg


    KK-20230703-1398.jpg


    KK-20230703-1403.jpg
    Die spätere Aufstiegsroute ("Clear Creek Route") verläuft ungefähr entlang der rechten Horizontlinie.


    KK-20230703-1434.jpg


    KK-20230704-1736.jpg


    KK-20230706-2093.jpg


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    KK-20230706-2112.jpg

    Es fehlt eigentlich nur die Ansicht von Osten. Zur Vorbereitung habe ich den Black Butte (1938m) und den Mount Eddy (2751m) bestiegen. Eigentlich sollte es auch noch auf den Lassen Peak (3187m) gehen, aber da lag noch sehr viel Schnee und außerdem habe ich die doch recht lange Anfahrt zeitlich unterschätzt. So wurde der Name des Berges zur Erkenntnis...

    LG
    Klaas




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    • #3
      Gratulation! Ein sehr dominanter Berg. Hast du in Kalifornien noch mehr Berge bestiegen?
      "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

      https://www.instagram.com/grandcapucin38/

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      • #4
        Hallo Mark,
        diesmal waren es "nur" die im Text erwähnten Berge. Aber in der Gegend stehen natürlich noch sehr schöne weitere Kandidaten herum. Mount Whitney in der Nebensaison ist vermutlich irgendwann mal ein Thema. Oder der Mount Hood. Toll wäre natürlich die Besteigung des Mount Rainier, aber das ist logischerweise ein ganz anderes Kaliber als der Shasta...
        LG
        Klaas

        PS: Ich habe mich nach der Besteigung dann noch am Crater Lake, den Redwood Parks und San Francisco herumgetrieben.
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        • #5
          Sieht schon mal sehr nett aus, kommt auch noch auf meine Liste, mein nächster 4000er im Oktober war früher mal angeblich 10000 Meter, hoch, wer wartet auf mich? Ist schon gebucht

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          • #6
            So, da bin ich wieder!

            Nach diversem Hin- und Herüberlegen habe ich mich gegen die ursprünglich anvisierte "Avalanche-Gulch"-Route entschieden. Die wäre zwar deutlich kürzer, logistisch einfacher und kraxeltechnisch interessanter ABER offenbar sind die Probleme mit Steinschlag in den letzten Tagen und Wochen immer größer geworden, so dass die "Clear-Creek"-Route mittlerweile auch von geführten Gruppen bevorzugt wird. Nun denn...


            Der Morgen des 4.7.23. Die ist mein Lagerplatz (grünes Zelt rechts) etwas unterhalb des Trailheads (AP) mit dem schönen Namen "Bunny Flat"



            Hier würde man zur Avalanch-Gulch-Route starten. Ein paar Leute machen das auch...



            Ich muss erstmal den Berg runterfahren und durch "Mount Shasta City". Kurz mische ich mich unter die Festivitäten zum Nationalfeiertag (und organisiere noch etwas Proviant).



            Dann geht es weiter südlich um den Berg herum zur Südostflanke des Mount Shasta. Erst asphaltiert...



            Dann auf Schotter. Hier hatte ich mich vor ein paar Tagen bei der "Wegrecherche" sauber verfahren...




            Am Parkplatz beim Trailhead. Letzte Vorbereitungen. Höhe etwa 1951m.


            KK-20230704-1824.jpg

            Gegen 15h30 geht´s ab durch den (ziemlich naturbelassenen) Wald


            KK-20230704-1827.jpg

            Erste Schneefelder. Die Spur ist nicht immer einfach zu finden und Markierungen gibt´s fast keine...


            KK-20230704-1839.jpg

            Aber mit etwas Orientierungssinn (und Glück) erreiche ich den Rand des Tales vom Clear Creek. Ab hier ist auch wieder das Ziel erkennbar.


            KK-20230704-1833.jpg

            Ein grobe Skizze der Route habe ich aus dem Internet. Hoffentlich hat der Schutthatscher eine einigermaßen brauchbare Spur...


            KK-20230704-1844.jpg

            Wahlweise kann ich auf Waldboden oder auf Schnee gehen.


            KK-20230704-1858.jpg

            Dann wird es Zeit, links abzubiegen und den Hang zu queren.


            KK-20230704-1866.jpg

            Weiter Blick und "Blutschnee" kurz vor den Zeltplätzen. Um halb acht kann ich mein Gerümpel abladen.


            KK-20230704-1889.jpg

            Ich habe freie Auswahl an Plätzen, denn offensichtlich ist heute (Independence Day!) keiner sonst unterwegs, um den Berg zu besteigen.
            Die Zeitplanung hatte ich mir überlegt, damit ich den Berg nicht mit Horden von anderen Gipfelaspiranten teilen muss. Das scheint geklappt zu haben...


            KK-20230704-1890.jpg

            Ein Blick nach oben. Ich auf knapp 2600m, der Gipfel auf 4317m - das wird ein langer Tag morgen. Der Wecker ist auf 2h00 gestellt. Und das nennt sich nun Urlaub...

            (Fortsetzung folgt)

            LG
            Klaas









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            • #7
              UPDATE: Diesmal hoffentlich mit allen Bildern...

              So, da bin ich wieder!

              Nach diversem Hin- und Herüberlegen habe ich mich gegen die ursprünglich anvisierte "Avalanche-Gulch"-Route entschieden. Die wäre zwar deutlich kürzer, logistisch einfacher und kraxeltechnisch interessanter ABER offenbar sind die Probleme mit Steinschlag in den letzten Tagen und Wochen immer größer geworden, so dass die "Clear-Creek"-Route mittlerweile auch von geführten Gruppen bevorzugt wird. Nun denn...

              KK-20230704-1726.jpg

              Der Morgen des 4.7.23. Die ist mein Lagerplatz (grünes Zelt rechts) etwas unterhalb des Trailheads (AP) mit dem schönen Namen "Bunny Flat"



              KK-20230704-1734.jpg

              Hier würde man zur Avalanche-Gulch-Route starten. Ein paar Leute machen das auch...



              KK-20230704-1781.jpg

              Ich muss erstmal den Berg runterfahren und durch "Mount Shasta City". Kurz mische ich mich unter die Festivitäten zum Nationalfeiertag (und organisiere noch etwas Proviant).



              KK-20230704-1807.jpg

              Dann geht es weiter südlich um den Berg herum zur Südostflanke des Mount Shasta. Erst asphaltiert...



              KK-20230704-1811.jpg

              Dann auf Schotter. Hier hatte ich mich vor ein paar Tagen bei der "Wegrecherche" sauber verfahren...



              KK-20230704-1820.jpg

              Am Parkplatz beim Trailhead. Letzte Vorbereitungen. Höhe etwa 1951m.



              KK-20230704-1824.jpg

              Gegen 15h30 geht´s ab durch den (ziemlich naturbelassenen) Wald



              KK-20230704-1827.jpg

              Erste Schneefelder. Die Spur ist nicht immer einfach zu finden und Markierungen gibt´s fast keine...



              KK-20230704-1839.jpg

              Aber mit etwas Orientierungssinn (und Glück) erreiche ich den Rand des Tales vom Clear Creek. Ab hier ist auch wieder das Ziel erkennbar.



              KK-20230704-1833.jpg

              Ein grobe Skizze der Route habe ich aus dem Internet. Hoffentlich hat der Schutthatscher eine einigermaßen brauchbare Spur...



              KK-20230704-1844.jpg

              Wahlweise kann ich auf Waldboden oder auf Schnee gehen.



              KK-20230704-1858.jpg

              Dann wird es Zeit, links abzubiegen und den Hang zu queren.



              KK-20230704-1866.jpg

              Weiter Blick und "Blutschnee" kurz vor den Zeltplätzen. Um halb acht kann ich mein Gerümpel abladen.



              KK-20230704-1889.jpg

              Ich habe freie Auswahl an Plätzen, denn offensichtlich ist heute (Independence Day!) keiner sonst unterwegs, um den Berg zu besteigen.
              Die Zeitplanung hatte ich mir überlegt, damit ich den Berg nicht mit Horden von anderen Gipfelaspiranten teilen muss. Das scheint geklappt zu haben...



              KK-20230704-1890.jpg

              Ein Blick nach oben. Ich auf knapp 2600m, der Gipfel auf 4317m - das wird ein langer Tag morgen. Der Wecker ist auf 2h00 gestellt. Und das nennt sich nun Urlaub...

              (Fortsetzung folgt)

              LG
              Klaas








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              • #8
                Danke fürs Update mit allen Bildern.
                "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

                https://www.instagram.com/grandcapucin38/

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                • #9
                  Jetzt aber - auf zum Gipfel!


                  KK-20230705-1904.jpg

                  5.7.23: Wecker um 2, Abmarsch um 10 nach 3. Aber vorher muss noch der wunderbare Sternenhimmel eingefangen werden.



                  KK-20230705-1909.jpg

                  Dieser Nebengipfel heißt "Shastarema Point" und ist 3394m hoch. Mit dem muss ich also auf Augenhöhe kommen - und dann noch fast 1000m höher...



                  KK-20230705-1915.jpg

                  Mittlerweile bin ich seit etwa zwei Stunden unterwegs. Langsam wird es hell.



                  KK-20230705-1925.jpg

                  Immer wieder schön: die Morgendämmerung in den Bergen. Offenbar ist niemand sonst auf meiner Route unterwegs - keine andere Stirnlampe ist zu sehen.



                  KK-20230705-1928.jpg

                  Erstes Sonnenlicht auf der Gipfelregion. Ich weiß noch nicht, wo es da genau lang geht. Hoffentlich bleibt die Spur weiterhin so klar.



                  KK-20230705-1934.jpg

                  Mein Referenzgipfel ist immer noch höher als mein Standort.



                  KK-20230705-1937.jpg

                  Dann geht es über ein hartes Schneefeld - also die Steigeisen an. Dafür schleppe ich sie schließlich mit...



                  KK-20230705-1942.jpg

                  Nur SEHR langsam kommt die Gipfelregion näher.



                  KK-20230705-1940.jpg

                  Dieser hübsch marmorierte Felszahn heißt "Thumb Rock".



                  KK-20230705-1948.jpg

                  Bergsteiger-Stillleben


                  (Fortsetzung folgt)

                  LG
                  Klaas
                  Zuletzt geändert von peakbagger; 15.08.2023, 18:52.
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                  • #10
                    Weiter im Text - es fehlen ja noch einige Höhenmeter...

                    KK-20230705-1952.jpg

                    Ohne Steigeisen geht es weiter. Die Aussicht wird umfassender. Leider ist es aber auch recht diesig heute - dafür kaum Wind.



                    KK-20230705-1955.jpg

                    Dann geht es langsam an´s Eingemachte. Oberhalb eines auffälligen Konglomeratfelsens wird das Gelände steiler und gröber.



                    KK-20230705-1956.jpg

                    Zusätzlich wird die Spur undeutlicher bis es praktisch gar keine mehr gibt. Steinmänner sind auch Mangelware. Die Sache wird zunehmend heikel. Mehr oder wenige ziellos kraxele ich über die Blöcke rauf, wieder runter und woanders wieder rauf. Ich gebe dem Mount Shasta einen leicht veränderten Namen. Tja, sollte ich vielleicht lieber umkehren? Abstürzen kann ich hier zwar nicht, aber sich den Füß zu brechen wäre auch nicht so nett. Wäre jetzt doch ganz schön, wenn ich hier nicht komplett alleine wäre. Ich nehme nochmal einen neuen "Anlauf", schwindele mich irgendwie, irgendwo aufwärts und habe Glück: Das Gelände wird wieder flacher und einfacher. Schließlich finde ich sogar wieder eine Spur!



                    KK-20230705-1957.jpg

                    Das da müsste dann die eigentliche Gipfelregion sein. Keine Ahnung, wie man da raufkommt. Erstmal folge ich brav meiner schönen Spur.



                    KK-20230705-1962.jpg

                    Aha, es geht noch halb um den Gipfel herum und ein Schneefeld rauf. Hier führt offenbar auch die Spur von der Avalanche-Gulch-Route entlang.



                    KK-20230705-1973.jpg

                    Die letzten Meter. Um 13h19 bin ich am höchsten Felsblock, gut 10 Stunden nach dem Aufbruch. Zwischendurch hatte ich ja schon fast aufgegeben, aber meine Sturheit hat sich mal wieder durchgesetzt. Ob das gut oder schlecht war, werden die weiteren Stunden zeigen...



                    KK-20230705-1975.jpg

                    Da unten ist irgendwo mein Zelt. Naja, jetzt bin ich erstmal HIER!



                    KK-20230705-1980.jpg

                    Dieser Nebenkrater heißt Shastina - auch hübsch!



                    KK-20230705-1987.jpg

                    Die Wolken sind nicht mehr viel höher...



                    KK-20230705-1990.jpg

                    Nach einer knappen Stunde scheint sich das Wetter etwas zu verschlechtern. Außerdem ist noch ein weiterer Bergsteiger am Gipfel erschienen (über die AG-Route), der mir irgendwie zuviel redet. Also aus mehreren Gründen Zeit für den Abstieg - über 2300 Höhenmeter müssen noch abgebaut werden...



                    KK-20230705-2004.jpg

                    Da unten muss ich wieder hin!



                    KK-20230705-2011.jpg

                    Aber erstmal Konzentration im steilen Blockfeld. Zumindest weiß ich jetzt grob, wo es langgeht.


                    KK-20230705-2013.jpg

                    Blick zurück nach oben. Das Stück hat es mir ganz schön gegeben...



                    KK-20230705-2015.jpg

                    Die letzten Meter im Blockgelände. Der auffällige Stein kommt langsam in Reichweite.



                    KK-20230705-2017.jpg

                    Um 15h42 ist das Steilstück überstanden. Der Fels ist wirklich sehr eigenartig.
                    PS: Offenbar nennt man ihn "UFO-Rock".


                    (Fortsetzung folgt)

                    LG
                    Klaas
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                    • #11
                      So, dann mal die letzten Höhenmeter angehen. Eigentlich kann ja nicht mehr viel passieren...


                      KK-20230705-2019.jpg

                      Nur noch den Schotterhang runter. Mal wieder eine Fleiß- und Konzentrationsaufgabe.



                      KK-20230705-2021.jpg

                      Blick zurück nach oben



                      KK-20230705-2029.jpg

                      Das Ziel rückt näher - ganz langsam.



                      KK-20230705-2030.jpg

                      Gemütliches Wandern - schöne Aussicht - und das gute Gefühl, den Gipfel erreicht zu haben



                      KK-20230705-2032.jpg

                      Im unteren Teil kann ich ein paar Höhenmeter per Rutscheinlage abbauen. Richtig gut funktioniert es aber nicht, die Schneeauflage ist schon ziemlich dünn.



                      KK-20230705-2033.jpg

                      Um 18h20 bin ich wieder beim Zelt. UFF! Am liebsten würde ich jetzt einfach hier bleiben, aber eine teure Übernachtung im Dorf ist reserviert (und bezahlt) und bis zum Wagen sollten es höchstens zwei Stunden Marsch sein. Also die Zähne zusammenbeißen, das Zelt verpacken und die letzte Etappe angehen.



                      KK-20230705-2035.jpg

                      Blick hinauf zur Gipfelregion. Das Lager ist übrigens ganz gut besucht. Morgen wird es deutlich mehr Verkehr am Berg geben als heute.



                      KK-20230705-2039.jpg

                      Schöne Abendstimmung



                      KK-20230705-2049.jpg

                      Und noch ein Blick in den Rückspiegel



                      KK-20230705-2057.jpg

                      Bin doch einigermaßen müde. Außerdem wird es langsam dunkel. Tja, und dann passiert´s: Ich verliere die Spur und verfranse mich im Wald. Natürlich will ich das nicht wahrhaben und gehe in der vermuteten Richtung weiter. Irgendwann muss ich mir aber eingestehen, dass ich mich richtig schön verlaufen habe. Überall liegen umgestürzte Bäume herum. Und es ist dunkel. Was tun? Tja, es nützt nichts - ich muss nochmal mein Zelt aufbauen. So ein MIST! Nix Abendessen im Restaurant und dann in´s warme Bettchen. Der Akku vom Smartphone ist natürlich auch leer. Es gibt auch kaum eine flache Stelle hier und alles ist voll mit Ästen. Nervige Mücken gibt´s auch, aber die sind derzeit echt nicht das Hauptproblem. Um 22h15 steht das Zelt - mehr schlecht als recht. Anhand von ein paar Sternen versuche ich, mir die Himmelsrichtungen einzuprägen. Vermutlich bin ich auf dem Weg zu früh nach Südosten abgebogen. Somit sollte ich also morgen früh grob nach Nordwesten gehen, um die Spur wiederzufinden. Und ich sollte möglichst früh loskommen, damit nicht noch eine Suchaktion startet. Aber nach rund 19 Stunden auf den Beinen brauche ich jetzt unbedingt etwas Erholung.

                      Keine guten Gedanken in der Nacht, z.B. an die Kinder im kolumbianischen Dschungel. Um 3 piept der Wecker. Sachen packen, das vorletzte Wasser trinken und los. Wichtig ist, dass ich nicht noch weiter falsch in den Wald reinlaufe. Die angepeilte Richtung lässt sich bei dem Gestolpere über die vielen Bäumen, Wurzeln und Äste nur grob einhalten, aber nach knapp zwanzig Minuten finde ich die Spur wieder! HURRA! Keine Suchaktion! Es fühlt sich an wie eine Begnadigung. So, jetzt aber schnell zum Wagen und zum Motel. Tja, was soll ich sagen - ich schaffe es tatsächlich, mich nochmal zu verlaufen und nochmal eine halbe Stunde durch den Wald zu irren...


                      KK-20230706-2060.jpg

                      Aber ich habe Glück und treffe zufällig wieder auf die Spur (diesmal sehr deutlich) und dieses Schild - das schönste Schild der Welt!



                      KK-20230706-2064.jpg

                      Ein paar Minuten später bin ich beim Wagen, der treu auf mich gewartet hat. Es ist 5h10. Oh Mann, was war das wieder für eine Aktion...



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                      Schnell die Klamotten rein und los. Wenn jetzt nicht noch was passiert, könnte ich im Motel noch ein paar Stunden pennen und heute Mittag die geplante Tour zum Crater Lake starten. Aber erstmal muss ich raus aus dem Wald.



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                      Schließlich erreiche ich wieder die Hauptstraße. Der Mount Shasta strahlt unschuldig im Morgenlicht...



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                      Zurück in Mount Shasta City. Bei einem guten Frühstück lasse ich die Tour nochmal Revue passieren - mit häufigem Kopfschütteln. Geschätzt hatte ich mich wahrscheinlich nur um einen oder zwei Kilometer verlaufen, aber das reicht im Wald eben schon. Irgendwie sollte ich wohl mal über die Anschaffung eines GPS nachdenken...

                      Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!

                      LG
                      Klaas
                      Besucht mich auf www.klaaskoehne.de!

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                      • #12
                        Die Bilder vom Gipfeltag wirken sehr lange als wärst du an einem Puna-Vulkan unterwegs. Nur die Penitentes fehlen. Dafür kann man sich in der Puna nicht im Wald verlaufen.
                        "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

                        https://www.instagram.com/grandcapucin38/

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                        • #13
                          Interessante Tour, gegen deine Tour war meine Wanderung zum Mount Whitney vor vielen Jahren eine leichtere Angelegenheit.
                          Lg. helmut55

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                          • #14
                            @placeboi: Ich musste tatsächlich öfters an meine Puna-Touren denken - Gelände, Gehtempo, Verkehrsaufkommen...

                            @helmut55: Der Whitney ist natürlich auch auf meiner Wunschliste. Wenn nur diese Lotterie nicht wäre...

                            @csf125: Danke für die Nominierung, Norbert!

                            LG
                            Klaas
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                            • #15
                              Zitat von peakbagger Beitrag anzeigen
                              @helmut55: Der Whitney ist natürlich auch auf meiner Wunschliste. Wenn nur diese Lotterie nicht wäre...
                              Früher durfte man ihn wenigstens ohne Permit als Tagestour besteigen, was für uns kein Problem wäre, aber mittlerweile hat man dabei denselben Sch*ß wie bei einer Besteigung mit Übernachtung.
                              "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

                              https://www.instagram.com/grandcapucin38/

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